Pressemitteilungen 2025
Ansatzpunkt für neue Schmerz- und Krebs-Medikamente
Der menschliche P2X4-Rezeptor spielt bei chronischen Schmerzen, Entzündungen und manchen Krebsarten eine zentrale Rolle. Forschende der Universität Bonn und des Universitätsklinikums Bonn (UKB) haben nun einen Mechanismus aufgeklärt, über den sich der Rezeptor hemmen lässt. Die Resultate ebnen den Weg zur Entwicklung neuer Medikamente. Sie sind nun in der Fachzeitschrift Nature Communications erschienen.
Neues Graduiertenkolleg an der Uni Bonn
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet an der Universität Bonn ein neues Graduiertenkolleg ein. Im Promovierenden-Programm „Entwicklung und Epileptogenese von Dysplasien im Zusammenspiel distinkter ZNS-Zelltypen“ forschen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler an experimentellen Therapieansätzen für Formen von Epilepsie, die auf bestehende Behandlungen nicht ansprechen. Die DFG fördert das Graduiertenkolleg in den nächsten fünf Jahren mit rund 6,1 Mio. Euro.
DFG fördert Bonner Reinhart-Koselleck-Projekt mit 1,25 Millionen Euro
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ein Reinhart-Koselleck-Projekt am Universitätsklinikum Bonn (UKB) und im Exzellenzcluster ImmunoSensation² der Universität Bonn mit 1,25 Millionen Euro. Das Forschungsteam um Prof. Christoph Wilhelm, Lehrstuhlinhaber für Immunpathologie am Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie, will erforschen, wie der Körper in Zeiten von Krankheit und Nahrungsmangel das empfindliche Gleichgewicht mit seiner Darmflora aufrechterhält.
Neue Methode zur präzisen Herstellung menschlicher neuronaler Schaltkreise im Labor entwickelt
Wie funktionieren die Schaltkreise des menschlichen Gehirns – und was passiert, wenn sie gestört sind? Um diesen Fragen nachzugehen, haben Forschende der Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Universität Bonn gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Universität Münster und der Harvard Medical School eine innovative Plattform entwickelt, mit der sich die Funktion neuronaler Netzwerke gezielt untersuchen lässt. Die Ergebnisse wurden jetzt in der Fachzeitschrift ACS Nano veröffentlicht.
Weniger kann mehr sein: Niedrig dosierte Steroide bei Nierenentzündungen
Können schwere Nierenentzündungen künftig mit weniger Medikamenten behandelt werden? Eine neue Studie des Universitätsklinikums Bonn (UKB), der Universität Bonn und der Universität Hamburg gibt Anlass zur Hoffnung. Die Forschenden zeigen, dass bei der besonders aggressiven crescentischen Glomerulonephritis (cGN) bereits niedrige, wiederholte Steroiddosen ausreichen könnten, um die Entzündung zu stoppen. Die Ergebnisse, die jetzt in Science Translational Medicine veröffentlicht wurden, könnten die Behandlung vieler Patientinnen und Patienten grundlegend verändern – und Nebenwirkungen deutlich reduzieren.
Fettleibigkeit lässt Lunge früher altern
Welche Auswirkungen hat starkes Übergewicht auf die Lunge? Dieser Frage ist ein Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Dr. Veronika Lukacs-Kornek vom Exzellenzcluster “ImmunoSensation2” der Universität Bonn und des Instituts für Molekulare Medizin und Experimentelle Immunologie (IMMEI) des Universitätsklinikums Bonn (UKB) nachgegangen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Lunge durch Adipositas schneller altert. Die Ergebnisse sind in dem Fachjournal „Cell Reports“ erschienen.
ADHS und risikoreiches Finanzverhalten
ADHS-Merkmale wirken sich nicht nur auf Schule und Beruf aus, sondern auch auf das Finanzverhalten. Forschende des Universitätsklinikum Bonn (UKB) und der Universität Bonn konnten zeigen, dass stärkere ADHS-Züge mit höherer Risikobereitschaft, häufigerem spekulativen Handelsverhalten und im Durchschnitt geringeren Renditen verbunden sind. Die Unaufmerksamkeit als entscheidender Treiber für ungünstige Handelsentscheidungen ist besonders hervorzuheben – etwa durch Flüchtigkeitsfehler oder Schwierigkeiten in der Planung und Entscheidungsfindung. Die Ergebnisse sind kürzlich in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ erschienen.
Versteckte Gehirnwellen als Auslöser für postiktuales Umherirren
Insbesondere Personen mit Schläfenlappenepilepsie wandern nach einem Anfall immer wieder bewusstseinseingeschränkt und ziellos umher. Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB), der Universität Bonn und des Deutschen Zentrums für neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) haben einen neurobiologischen Mechanismus identifiziert, der für dieses sogenannte post-ictal wandering und potentiell auch andere postiktuale Störungen verantwortlich sein könnte. Laut ihrer Hypothese sind epileptische Anfälle nicht direkt für postiktuale Störungen verantwortlich, sondern anfallsassoziierte Depolarisationswellen, auch Spreading Depolarization (SD) genannt. Die Ergebnisse der Studies sind jetzt in der Fachzeitschrift „Science Translational Medicine“ veröffentlicht.
Brillante Köpfe verbinden Disziplinen
Die Universität Bonn ist seit 2019 Exzellenzuniversität und hat sich der transdisziplinären Forschungszusammenarbeit verschrieben. Die Hochschule ist mit nun acht Exzellenzclustern die erfolgreichste Exzellenzuniversität in Deutschland. Im Rahmen ihrer Exzellenzstrategie hat sie dazu komplementär sechs Transdisziplinäre Forschungsbereiche ausgebaut, in denen wichtige gesellschaftliche, technologische und wissenschaftliche Zukunftsthemen aus vielerlei Perspektiven übergreifend bearbeitet werden. Kernstück sind Professuren für brillante Köpfe an der Schnittstelle verschiedener Disziplinen, die dieses Konzept fakultätsübergreifend verankern.
Fettzellen unter falschem Kommando
Zu viel Fett kann ungesund sein: Entscheidend ist, wie die Fettzellen gebildet werden. Deswegen untersuchte ein Team unter Leitung von Forschenden des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Universität Bonn den Einfluss eines Funktionsverlusts von Zilien in Fettvorläuferzellen im Mausmodell. Dabei fanden sie heraus, dass eine Überaktivierung des sogenannten Hedgehog-Signalwegs eine Fehlentwicklung zu bindegewebsartigen Zellen statt weißen Fettzellen bewirkt. Ihre Ergebnisse sind jetzt in der Fachzeitschrift „The EMBO Journal“ veröffentlicht.
Neue Einblicke in das menschliche Gedächtnis
Ein Forschungs-Team des Universitätsklinikums Bonn (UKB), der Universität Bonn und des Universitätsklinikums Freiburg hat neue Erkenntnisse über die Gehirnprozesse gewonnen, die sich beim Speichern und Abrufen neuer Gedächtnisinhalte abspielen. Die Studie basiert auf der Messung einzelner Nervenzellen bei von Epilepsie betroffenen Personen und zeigt, wie diese einem inneren Rhythmus folgen. Die Arbeit ist jetzt in dem Fachjournal „Nature Communications“ veröffentlicht.
Wie wahrscheinlich tritt erneut Darmkrebs auf?
Eine aktuelle Studie des Deutschen Konsortiums Familiärer Darmkrebs befasst sich mit der Frage, welche Personen mit Lynch-Syndrom ein erhöhtes Risiko für das Auftreten eines zweiten Darmkrebses entwickeln. Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB), der Universität Bonn und der Universität Leipzig haben jetzt ihre Ergebnisse im Fachjournal „Clinical Gastroenterology and Hepatology“ veröffentlicht.
Elektrische Weiterleitung im Herzen verbessert
Bei einem Herzinfarkt sterben Herzmuskelzellen ab und werden durch Narbengewebe ersetzt. Dadurch ist die elektrische Erregungsausbreitung im Herz gestört und Herzrhythmusstörungen können sich entwickeln. Um diese potentiell lebensgefährliche Komplikation zu reduzieren, wollen Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Universität Bonn die elektrische Weiterleitung im Narbengewebe teilweise wiederherstellen. Dazu entwickelten sie in Mäusen eine gentherapeutische Methode zur Anreicherung des Tunnelproteins Connexin 43, mit dem sich die elektrische Weiterleitung in der Infarktnarbe verbessern lässt. So konnte das Forschungsteam die Häufigkeit von Rhythmusstörung nach einem Herzinfarkt signifikant senken. Die Ergebnisse sind jetzt im „Journal of Physiology“ veröffentlicht.
Wie fruchtbar war der Mensch in den vergangenen 200 Jahren?
Auch vor vielen Jahrhunderten steuerten Hormone Fortpflanzung und Stillen. Nach der langen Zeit ist es aber sehr schwierig, den Hormonmix posthum in den alten menschlichen Knochen festzustellen. Juniorprofessorin Dr. Alice Toso vom Bonn Center for ArchaeSciences der Universität Bonn will das schier Unmögliche nun aber versuchen: Mit einem interdisziplinären Forschungsteam will sie verlässliche Methoden zur Bestimmung des Sexualhormonspiegels vergangener Bevölkerungen entwickeln und damit einen Beitrag zu den Transdisziplinären Forschungsbereichen „Life & Health“ und „Present Pasts“ leisten. „Pioneering Research – Exploring the Unknown“ heißt zurecht die Förderlinie, in der die VWStiftung das Projekt in den nächsten vier Jahren mit fast 1,4 Millionen Euro fördert.
Mehr als Technik: Energie als gesellschaftliche Aufgabe
Welche Bedeutung hat Energie für unsere Gesellschaft und wie kann der heutige Wandel unserer Energieversorgung zur treibenden Kraft für eine gerechte und nachhaltige Zukunft werden? Darüber diskutierten drei Forschende der Universität Bonn bei der Veranstaltung „Dialog an Deck: Zukunftsenergien denken – Ressourcen, Verantwortung, Gesellschaft“, moderiert von Journalistin Eva Wolfangel, auf dem Ausstellungsschiff MS Wissenschaft. Mit Blick auf den Rhein tauschten sich Fachleute und Publikum über die Energiefragen des 21. Jahrhunderts abseits rein technischer Perspektiven aus und entwickelten spannende Denkanstöße.
Nachtschattengewächse als Basis für Arzneimittel
Diese Pflanzen haben Potential: Physalis, Stechäpfel und Withania somnifera, die sogenannte Schlafbeere, zählen zu den Nachtschattengewächsen. Innerhalb dieser Familie nehmen die drei eine besondere Stellung ein – sie produzieren Steroide, sogenannte Withanolide, die in der traditionellen Pflanzenmedizin bereits seit Jahrhunderten zum Einsatz kommen. Einem Forschungsteam unter Leitung von Prof. Dr. Jakob Franke, Leibniz Universität Hannover (LUH), und Prof. Dr. Boas Pucker, Universität Bonn, ist es nun gelungen, die Entstehung solcher Steroide in diesen Pflanzen zu entschlüsseln. Die Erkenntnisse könnten bei der Entwicklung von neuen Medikamenten, beispielsweise zur Heilung von Krebs, zum Einsatz kommen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt das Projekt, das noch bis 2026 läuft, mit rund 511.000 Euro.
Dialog an Deck: Zukunftsenergien denken
Wie sieht eine gerechte, nachhaltige und zukunftsfähige Energieversorgung aus? Und was bedeutet „Energie“ im 21. Jahrhundert jenseits der technischen Herausforderungen? Diese Fragen stehen im Zentrum der Diskussionsveranstaltung der Universität Bonn „Dialog an Deck: Zukunftsenergien denken – Ressourcen, Verantwortung, Gesellschaft“, die am Dienstag, 8. Juli 2025, von 18:30 bis 20:00 Uhr auf der MS Wissenschaft in Bonn (KD Landebrücke 2, Brassertufer) stattfindet. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Einlass beginnt ab 18:00 Uhr.
Wie Übergewicht auch den Nachkommen schadet
Kinder übergewichtiger Mütter entwickeln häufig ebenfalls Stoffwechsel-Störungen, selbst wenn sie sich gesund ernähren. Eine aktuelle Studie der Universität Bonn liefert nun Hinweise darauf, warum das so ist. Demnach werden bei fettleibigen Mäusen während der Schwangerschaft bestimmte Zellen in der Leber des Embryos umprogrammiert. Dadurch verändert sich der Stoffwechsel der Nachkommen langfristig. Die Forschenden glauben, dass diese Befunde auch für den Menschen gelten könnten. Sie sind jetzt in der Zeitschrift Nature erschienen.
Faszination Käfer
Käfer sind eine riesige Tiergruppe in der Natur. Über 400.000 Arten wurden bisher beschrieben. Jedes einzelne Exemplar löst spontane Emotionen aus. Manche Menschen schreien spitz und laut vor einem Schwarzkäfer. Entzückt sind die meisten vom Marienkäfer. Schaut man ganz nah hin, wie dies die Fotografin Carolin Bleese getan hat und ist ein Forscher so begeistert von Käfern wie Prof. Dr. Nicolas Gompel vom Institut für Organismische Biologie der Uni Bonn, dann entstehen neue Perspektiven auf Käfer. Die neue Sonderausstellung im P26 „Faszination Käfer“ stellt noch bis 31. August 2025 die Bilder vor, wie sie in der Zusammenarbeit von Gompel und Bleese entstanden sind.
Thomas Becker ist neues Mitglied der Academia Europaea
Prof. Dr. Thomas Becker, Direktor des Instituts für Biochemie und Molekularbiologie am Universitätsklinikum Bonn (UKB) und Mitglied in dem Transdisziplinären Forschungsbereich (TRA) „Life and Health“ der Universität Bonn, wurde im Mai 2025 für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Biochemie und Molekularbiologie in die „Academia Europeae“ aufgenommen.
Wie sich wichtige Proteasen ausbremsen lassen
Proteasen sind Enzyme, die die Spaltung von Peptidbindungen katalysieren. Serin- und Cysteinproteasen spielen eine zentrale Rolle in vielen Stoffwechselprozessen. Durch Hemmung von Serinproteasen kann zum Beispiel auf die Blutgerinnung Einfluss genommen oder der Blutzuckerspiegel gesenkt werden. Unter den Cysteinproteasen sind besonders virale Enzyme als Zielstrukturen für Arzneistoffe bekannt. Prof. Dr. Michael Gütschow vom Pharmazeutischen Institut der Universität Bonn hat mit weiteren Forschenden einen Weg gefunden, wie sich solche Enzyme hemmen lassen. Die Ergebnisse sind nun im Journal „Angewandte Chemie“ veröffentlicht.
Universität Bonn mit acht Exzellenzclustern erfolgreichste Universität im Wettbewerb
Es ist ein Riesen-Erfolg für die Universität Bonn: Im bundesweiten Exzellenzwettbewerb wurden heute alle sechs bereits bestehenden Exzellenzcluster der Universität zur Weiterförderung ausgewählt. Darüber hinaus erhalten beide neu beantragten Bonner Clusterinitiativen eine Förderung durch Bund und Länder. Damit wird Bonn in der kommenden Förderperiode mit insgesamt acht Clustern vertreten sein – so vielen wie an keiner anderen Hochschule in Deutschland.
Bessere Graue Star-OPs durch KI-Video-Analyse
Obwohl die manuelle Kleinschnitt-Kataraktoperation in den Ländern des globalen Südens weit verbreitet ist, gibt es keinen öffentlich zugänglichen OP-Video Datensatz für diese Operation, was eine kritische Lücke in der Kataraktchirurgie-Forschung hinterlässt. Daher hat ein internationales Forschungsteam an der Sankara Eye Foundation India unter Federführung des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Universität Bonn erstmals eine automatisierte Phasenerkennung mittels KI bei der sogenannten Small Incision Cataract Surgery (SICS) entwickelt. Die Ergebnisse der Studie sind jetzt in der renommierten Fachzeitschrift „Scientific Reports“ veröffentlicht. Parallel dazu startet das internationale Forschungsteam nun einen weltweiten KI-Wettbewerb im Rahmen der MICCAI 2025-Konferenz in Daejeon (Südkorea), bei dem KI-Algorithmen zur OP-Phasenerkennung gegeneinander antreten werden. Einsendefrist ist der 15. August 2025.
Herausragende Nachwuchsforschende ausgezeichnet
Vielversprechende junge Forschende beim Start in ihre wissenschaftliche Karriere unterstützen – das ist das Ziel des Förderprogramms BONFOR der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn. Die sieben besten Projekte aus BONFOR und dem darin angedockten SciMed-Promotionsstipendium wurden nun beim 23. BONFOR-Symposium mit insgesamt 4.400 Euro ausgezeichnet.
"Schlank gespritzt heißt kerngesund"
Eine Milliarde Menschen weltweit sind übergewichtig. Das ist eine „Pandemie“, sagt Prof. Dr. Dagmar Wachten. Immer öfter greifen Menschen zu verschreibungspflichtigen Medikamenten wie der Abnehmspritze, die das Abnehmen leicht machen sollen. Werbebotschaften setzen Gesundheit und Schlanksein gleich. In der neuen Folge des Hypothese-Podcasts diskutiert Prof. Dr. Dagmar Wachten mit Moderator Denis Nasser die These „Schlank gespritzt heißt kerngesund.“ Warum das nach Einschätzung der Wissenschaftlerin nicht verifiziert werden kann, bringt die neue Folge des Podcasts Hypothese zu Gehör.
Kindheit vor 1500 Jahren aufgedeckt
Was haben Babys vor 1500 Jahren gegessen? Internationale Forschende unter Federführung der Universität Bonn und der Nova University of Lisbon rekonstruierten mit Hilfe modernster Isotopenmethoden die Ernährung von Kindern im römischen und mittelalterlichen Portugal, um diese Frage zu beantworten. Die Ergebnisse sind im Journal „Scientific Reports“ erschienen.
Neuer Weg zur Vorbeugung von Zwölffingerdarmkrebs
Menschen mit der Erbkrankheit Familiäre Adenomatöse Polyposis (FAP) haben ein stark erhöhtes Risiko an einem bösartigen Tumor des Zwölffingerdarms zu erkranken. Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und des Exzellenzclusters ImmunoSensation2 der Universität Bonn entdeckten nun einen Mechanismus im lokalen Immunsystem, der die Entstehung von Krebs vorantreiben kann. Sie sehen darin einen vielversprechenden neuen Ansatz zur Vorbeugung eines Duodenalkarzinoms bei Menschen mit FAP. Die Ergebnisse sind jetzt im Fachjournal „Nature Communications“ veröffentlicht.
Neuer Wirkstoff gegen schwer zu behandelnde Allergien
Erkrankungen wie Reizdarm, chronischer Juckreiz, Asthma oder Migräne sind oft nur schlecht behandelbar. Ausgelöst werden sie häufig dadurch, dass das Immunsystem überempfindlich auf bestimmte Auslöser reagiert. In schweren Fällen können die Folgen lebensbedrohlich sein. Ein Team von Forschenden unter Federführung der Universität Bonn hat nun einen vielversprechenden Wirkstoff gefunden, der diese Gefahr bannen könnte. Er blockiert einen Rezeptor auf bestimmten Abwehrzellen und verhindert so, dass die Immunreaktion entgleist. Die Ergebnisse sind in der Zeitschrift „Signal Transduction and Targeted Therapy“ erschienen.
Transdisziplinärer Forschungspreis für Mathematiker und Biochemikerin
Die Transdisziplinären Forschungsbereiche (TRAs) "Modelling" und "Life & Health" der Universität Bonn haben zum zweiten Mal ihren mit 100.000 Euro dotierten Forschungspreis „Modelling for Life and Health“ verliehen. Die Preisträger Argelander-Professorin Dr. Ana Ivonne Vazquez-Armendariz und Schlegel-Professor Dr. Jan Hasenauer erforschen mit dem Preisgeld an der Schnittstelle zwischen Mathematik und Medizin die Funktionen von „Fresszellen“ in der Lunge.
Forschung erleben beim „Tag der Immunologie“
Kann der Mensch gesund altern? Wie wirkt sich der Menstruationszyklus auf das Immunsystem aus? Und wie hilft KI dabei, neue Proteine zu erschaffen? Antworten auf diese und Fragen der Bürgerinnen und Bürger rund um das Immunsystem beantworten Forschende des Exzellenzclusters ImmunoSensation2 der Universität Bonn am 26. April: Zur Feier des jährlichen „Tags der Immunologie“ bieten sie ab 10 Uhr auf dem Bonner Marktplatz und im P26 spannende Einblicke in die biomedizinische Forschung. Der Eintritt ist frei.
Pressemitteilungen 2024
Ansatzpunkt für neue Schmerz- und Krebs-Medikamente
Der menschliche P2X4-Rezeptor spielt bei chronischen Schmerzen, Entzündungen und manchen Krebsarten eine zentrale Rolle. Forschende der Universität Bonn und des Universitätsklinikums Bonn (UKB) haben nun einen Mechanismus aufgeklärt, über den sich der Rezeptor hemmen lässt. Die Resultate ebnen den Weg zur Entwicklung neuer Medikamente. Sie sind nun in der Fachzeitschrift Nature Communications erschienen.
Neues Graduiertenkolleg an der Uni Bonn
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet an der Universität Bonn ein neues Graduiertenkolleg ein. Im Promovierenden-Programm „Entwicklung und Epileptogenese von Dysplasien im Zusammenspiel distinkter ZNS-Zelltypen“ forschen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler an experimentellen Therapieansätzen für Formen von Epilepsie, die auf bestehende Behandlungen nicht ansprechen. Die DFG fördert das Graduiertenkolleg in den nächsten fünf Jahren mit rund 6,1 Mio. Euro.
DFG fördert Bonner Reinhart-Koselleck-Projekt mit 1,25 Millionen Euro
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ein Reinhart-Koselleck-Projekt am Universitätsklinikum Bonn (UKB) und im Exzellenzcluster ImmunoSensation² der Universität Bonn mit 1,25 Millionen Euro. Das Forschungsteam um Prof. Christoph Wilhelm, Lehrstuhlinhaber für Immunpathologie am Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie, will erforschen, wie der Körper in Zeiten von Krankheit und Nahrungsmangel das empfindliche Gleichgewicht mit seiner Darmflora aufrechterhält.
Neue Methode zur präzisen Herstellung menschlicher neuronaler Schaltkreise im Labor entwickelt
Wie funktionieren die Schaltkreise des menschlichen Gehirns – und was passiert, wenn sie gestört sind? Um diesen Fragen nachzugehen, haben Forschende der Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Universität Bonn gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Universität Münster und der Harvard Medical School eine innovative Plattform entwickelt, mit der sich die Funktion neuronaler Netzwerke gezielt untersuchen lässt. Die Ergebnisse wurden jetzt in der Fachzeitschrift ACS Nano veröffentlicht.
Weniger kann mehr sein: Niedrig dosierte Steroide bei Nierenentzündungen
Können schwere Nierenentzündungen künftig mit weniger Medikamenten behandelt werden? Eine neue Studie des Universitätsklinikums Bonn (UKB), der Universität Bonn und der Universität Hamburg gibt Anlass zur Hoffnung. Die Forschenden zeigen, dass bei der besonders aggressiven crescentischen Glomerulonephritis (cGN) bereits niedrige, wiederholte Steroiddosen ausreichen könnten, um die Entzündung zu stoppen. Die Ergebnisse, die jetzt in Science Translational Medicine veröffentlicht wurden, könnten die Behandlung vieler Patientinnen und Patienten grundlegend verändern – und Nebenwirkungen deutlich reduzieren.
Fettleibigkeit lässt Lunge früher altern
Welche Auswirkungen hat starkes Übergewicht auf die Lunge? Dieser Frage ist ein Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Dr. Veronika Lukacs-Kornek vom Exzellenzcluster “ImmunoSensation2” der Universität Bonn und des Instituts für Molekulare Medizin und Experimentelle Immunologie (IMMEI) des Universitätsklinikums Bonn (UKB) nachgegangen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Lunge durch Adipositas schneller altert. Die Ergebnisse sind in dem Fachjournal „Cell Reports“ erschienen.
ADHS und risikoreiches Finanzverhalten
ADHS-Merkmale wirken sich nicht nur auf Schule und Beruf aus, sondern auch auf das Finanzverhalten. Forschende des Universitätsklinikum Bonn (UKB) und der Universität Bonn konnten zeigen, dass stärkere ADHS-Züge mit höherer Risikobereitschaft, häufigerem spekulativen Handelsverhalten und im Durchschnitt geringeren Renditen verbunden sind. Die Unaufmerksamkeit als entscheidender Treiber für ungünstige Handelsentscheidungen ist besonders hervorzuheben – etwa durch Flüchtigkeitsfehler oder Schwierigkeiten in der Planung und Entscheidungsfindung. Die Ergebnisse sind kürzlich in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ erschienen.
Versteckte Gehirnwellen als Auslöser für postiktuales Umherirren
Insbesondere Personen mit Schläfenlappenepilepsie wandern nach einem Anfall immer wieder bewusstseinseingeschränkt und ziellos umher. Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB), der Universität Bonn und des Deutschen Zentrums für neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) haben einen neurobiologischen Mechanismus identifiziert, der für dieses sogenannte post-ictal wandering und potentiell auch andere postiktuale Störungen verantwortlich sein könnte. Laut ihrer Hypothese sind epileptische Anfälle nicht direkt für postiktuale Störungen verantwortlich, sondern anfallsassoziierte Depolarisationswellen, auch Spreading Depolarization (SD) genannt. Die Ergebnisse der Studies sind jetzt in der Fachzeitschrift „Science Translational Medicine“ veröffentlicht.
Brillante Köpfe verbinden Disziplinen
Die Universität Bonn ist seit 2019 Exzellenzuniversität und hat sich der transdisziplinären Forschungszusammenarbeit verschrieben. Die Hochschule ist mit nun acht Exzellenzclustern die erfolgreichste Exzellenzuniversität in Deutschland. Im Rahmen ihrer Exzellenzstrategie hat sie dazu komplementär sechs Transdisziplinäre Forschungsbereiche ausgebaut, in denen wichtige gesellschaftliche, technologische und wissenschaftliche Zukunftsthemen aus vielerlei Perspektiven übergreifend bearbeitet werden. Kernstück sind Professuren für brillante Köpfe an der Schnittstelle verschiedener Disziplinen, die dieses Konzept fakultätsübergreifend verankern.
Fettzellen unter falschem Kommando
Zu viel Fett kann ungesund sein: Entscheidend ist, wie die Fettzellen gebildet werden. Deswegen untersuchte ein Team unter Leitung von Forschenden des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Universität Bonn den Einfluss eines Funktionsverlusts von Zilien in Fettvorläuferzellen im Mausmodell. Dabei fanden sie heraus, dass eine Überaktivierung des sogenannten Hedgehog-Signalwegs eine Fehlentwicklung zu bindegewebsartigen Zellen statt weißen Fettzellen bewirkt. Ihre Ergebnisse sind jetzt in der Fachzeitschrift „The EMBO Journal“ veröffentlicht.
Neue Einblicke in das menschliche Gedächtnis
Ein Forschungs-Team des Universitätsklinikums Bonn (UKB), der Universität Bonn und des Universitätsklinikums Freiburg hat neue Erkenntnisse über die Gehirnprozesse gewonnen, die sich beim Speichern und Abrufen neuer Gedächtnisinhalte abspielen. Die Studie basiert auf der Messung einzelner Nervenzellen bei von Epilepsie betroffenen Personen und zeigt, wie diese einem inneren Rhythmus folgen. Die Arbeit ist jetzt in dem Fachjournal „Nature Communications“ veröffentlicht.
Wie wahrscheinlich tritt erneut Darmkrebs auf?
Eine aktuelle Studie des Deutschen Konsortiums Familiärer Darmkrebs befasst sich mit der Frage, welche Personen mit Lynch-Syndrom ein erhöhtes Risiko für das Auftreten eines zweiten Darmkrebses entwickeln. Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB), der Universität Bonn und der Universität Leipzig haben jetzt ihre Ergebnisse im Fachjournal „Clinical Gastroenterology and Hepatology“ veröffentlicht.
Elektrische Weiterleitung im Herzen verbessert
Bei einem Herzinfarkt sterben Herzmuskelzellen ab und werden durch Narbengewebe ersetzt. Dadurch ist die elektrische Erregungsausbreitung im Herz gestört und Herzrhythmusstörungen können sich entwickeln. Um diese potentiell lebensgefährliche Komplikation zu reduzieren, wollen Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Universität Bonn die elektrische Weiterleitung im Narbengewebe teilweise wiederherstellen. Dazu entwickelten sie in Mäusen eine gentherapeutische Methode zur Anreicherung des Tunnelproteins Connexin 43, mit dem sich die elektrische Weiterleitung in der Infarktnarbe verbessern lässt. So konnte das Forschungsteam die Häufigkeit von Rhythmusstörung nach einem Herzinfarkt signifikant senken. Die Ergebnisse sind jetzt im „Journal of Physiology“ veröffentlicht.
Wie fruchtbar war der Mensch in den vergangenen 200 Jahren?
Auch vor vielen Jahrhunderten steuerten Hormone Fortpflanzung und Stillen. Nach der langen Zeit ist es aber sehr schwierig, den Hormonmix posthum in den alten menschlichen Knochen festzustellen. Juniorprofessorin Dr. Alice Toso vom Bonn Center for ArchaeSciences der Universität Bonn will das schier Unmögliche nun aber versuchen: Mit einem interdisziplinären Forschungsteam will sie verlässliche Methoden zur Bestimmung des Sexualhormonspiegels vergangener Bevölkerungen entwickeln und damit einen Beitrag zu den Transdisziplinären Forschungsbereichen „Life & Health“ und „Present Pasts“ leisten. „Pioneering Research – Exploring the Unknown“ heißt zurecht die Förderlinie, in der die VWStiftung das Projekt in den nächsten vier Jahren mit fast 1,4 Millionen Euro fördert.
Mehr als Technik: Energie als gesellschaftliche Aufgabe
Welche Bedeutung hat Energie für unsere Gesellschaft und wie kann der heutige Wandel unserer Energieversorgung zur treibenden Kraft für eine gerechte und nachhaltige Zukunft werden? Darüber diskutierten drei Forschende der Universität Bonn bei der Veranstaltung „Dialog an Deck: Zukunftsenergien denken – Ressourcen, Verantwortung, Gesellschaft“, moderiert von Journalistin Eva Wolfangel, auf dem Ausstellungsschiff MS Wissenschaft. Mit Blick auf den Rhein tauschten sich Fachleute und Publikum über die Energiefragen des 21. Jahrhunderts abseits rein technischer Perspektiven aus und entwickelten spannende Denkanstöße.
Nachtschattengewächse als Basis für Arzneimittel
Diese Pflanzen haben Potential: Physalis, Stechäpfel und Withania somnifera, die sogenannte Schlafbeere, zählen zu den Nachtschattengewächsen. Innerhalb dieser Familie nehmen die drei eine besondere Stellung ein – sie produzieren Steroide, sogenannte Withanolide, die in der traditionellen Pflanzenmedizin bereits seit Jahrhunderten zum Einsatz kommen. Einem Forschungsteam unter Leitung von Prof. Dr. Jakob Franke, Leibniz Universität Hannover (LUH), und Prof. Dr. Boas Pucker, Universität Bonn, ist es nun gelungen, die Entstehung solcher Steroide in diesen Pflanzen zu entschlüsseln. Die Erkenntnisse könnten bei der Entwicklung von neuen Medikamenten, beispielsweise zur Heilung von Krebs, zum Einsatz kommen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt das Projekt, das noch bis 2026 läuft, mit rund 511.000 Euro.
Dialog an Deck: Zukunftsenergien denken
Wie sieht eine gerechte, nachhaltige und zukunftsfähige Energieversorgung aus? Und was bedeutet „Energie“ im 21. Jahrhundert jenseits der technischen Herausforderungen? Diese Fragen stehen im Zentrum der Diskussionsveranstaltung der Universität Bonn „Dialog an Deck: Zukunftsenergien denken – Ressourcen, Verantwortung, Gesellschaft“, die am Dienstag, 8. Juli 2025, von 18:30 bis 20:00 Uhr auf der MS Wissenschaft in Bonn (KD Landebrücke 2, Brassertufer) stattfindet. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Einlass beginnt ab 18:00 Uhr.
Wie Übergewicht auch den Nachkommen schadet
Kinder übergewichtiger Mütter entwickeln häufig ebenfalls Stoffwechsel-Störungen, selbst wenn sie sich gesund ernähren. Eine aktuelle Studie der Universität Bonn liefert nun Hinweise darauf, warum das so ist. Demnach werden bei fettleibigen Mäusen während der Schwangerschaft bestimmte Zellen in der Leber des Embryos umprogrammiert. Dadurch verändert sich der Stoffwechsel der Nachkommen langfristig. Die Forschenden glauben, dass diese Befunde auch für den Menschen gelten könnten. Sie sind jetzt in der Zeitschrift Nature erschienen.
Faszination Käfer
Käfer sind eine riesige Tiergruppe in der Natur. Über 400.000 Arten wurden bisher beschrieben. Jedes einzelne Exemplar löst spontane Emotionen aus. Manche Menschen schreien spitz und laut vor einem Schwarzkäfer. Entzückt sind die meisten vom Marienkäfer. Schaut man ganz nah hin, wie dies die Fotografin Carolin Bleese getan hat und ist ein Forscher so begeistert von Käfern wie Prof. Dr. Nicolas Gompel vom Institut für Organismische Biologie der Uni Bonn, dann entstehen neue Perspektiven auf Käfer. Die neue Sonderausstellung im P26 „Faszination Käfer“ stellt noch bis 31. August 2025 die Bilder vor, wie sie in der Zusammenarbeit von Gompel und Bleese entstanden sind.
Thomas Becker ist neues Mitglied der Academia Europaea
Prof. Dr. Thomas Becker, Direktor des Instituts für Biochemie und Molekularbiologie am Universitätsklinikum Bonn (UKB) und Mitglied in dem Transdisziplinären Forschungsbereich (TRA) „Life and Health“ der Universität Bonn, wurde im Mai 2025 für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Biochemie und Molekularbiologie in die „Academia Europeae“ aufgenommen.
Wie sich wichtige Proteasen ausbremsen lassen
Proteasen sind Enzyme, die die Spaltung von Peptidbindungen katalysieren. Serin- und Cysteinproteasen spielen eine zentrale Rolle in vielen Stoffwechselprozessen. Durch Hemmung von Serinproteasen kann zum Beispiel auf die Blutgerinnung Einfluss genommen oder der Blutzuckerspiegel gesenkt werden. Unter den Cysteinproteasen sind besonders virale Enzyme als Zielstrukturen für Arzneistoffe bekannt. Prof. Dr. Michael Gütschow vom Pharmazeutischen Institut der Universität Bonn hat mit weiteren Forschenden einen Weg gefunden, wie sich solche Enzyme hemmen lassen. Die Ergebnisse sind nun im Journal „Angewandte Chemie“ veröffentlicht.
Universität Bonn mit acht Exzellenzclustern erfolgreichste Universität im Wettbewerb
Es ist ein Riesen-Erfolg für die Universität Bonn: Im bundesweiten Exzellenzwettbewerb wurden heute alle sechs bereits bestehenden Exzellenzcluster der Universität zur Weiterförderung ausgewählt. Darüber hinaus erhalten beide neu beantragten Bonner Clusterinitiativen eine Förderung durch Bund und Länder. Damit wird Bonn in der kommenden Förderperiode mit insgesamt acht Clustern vertreten sein – so vielen wie an keiner anderen Hochschule in Deutschland.
Bessere Graue Star-OPs durch KI-Video-Analyse
Obwohl die manuelle Kleinschnitt-Kataraktoperation in den Ländern des globalen Südens weit verbreitet ist, gibt es keinen öffentlich zugänglichen OP-Video Datensatz für diese Operation, was eine kritische Lücke in der Kataraktchirurgie-Forschung hinterlässt. Daher hat ein internationales Forschungsteam an der Sankara Eye Foundation India unter Federführung des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Universität Bonn erstmals eine automatisierte Phasenerkennung mittels KI bei der sogenannten Small Incision Cataract Surgery (SICS) entwickelt. Die Ergebnisse der Studie sind jetzt in der renommierten Fachzeitschrift „Scientific Reports“ veröffentlicht. Parallel dazu startet das internationale Forschungsteam nun einen weltweiten KI-Wettbewerb im Rahmen der MICCAI 2025-Konferenz in Daejeon (Südkorea), bei dem KI-Algorithmen zur OP-Phasenerkennung gegeneinander antreten werden. Einsendefrist ist der 15. August 2025.
Herausragende Nachwuchsforschende ausgezeichnet
Vielversprechende junge Forschende beim Start in ihre wissenschaftliche Karriere unterstützen – das ist das Ziel des Förderprogramms BONFOR der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn. Die sieben besten Projekte aus BONFOR und dem darin angedockten SciMed-Promotionsstipendium wurden nun beim 23. BONFOR-Symposium mit insgesamt 4.400 Euro ausgezeichnet.
"Schlank gespritzt heißt kerngesund"
Eine Milliarde Menschen weltweit sind übergewichtig. Das ist eine „Pandemie“, sagt Prof. Dr. Dagmar Wachten. Immer öfter greifen Menschen zu verschreibungspflichtigen Medikamenten wie der Abnehmspritze, die das Abnehmen leicht machen sollen. Werbebotschaften setzen Gesundheit und Schlanksein gleich. In der neuen Folge des Hypothese-Podcasts diskutiert Prof. Dr. Dagmar Wachten mit Moderator Denis Nasser die These „Schlank gespritzt heißt kerngesund.“ Warum das nach Einschätzung der Wissenschaftlerin nicht verifiziert werden kann, bringt die neue Folge des Podcasts Hypothese zu Gehör.
Kindheit vor 1500 Jahren aufgedeckt
Was haben Babys vor 1500 Jahren gegessen? Internationale Forschende unter Federführung der Universität Bonn und der Nova University of Lisbon rekonstruierten mit Hilfe modernster Isotopenmethoden die Ernährung von Kindern im römischen und mittelalterlichen Portugal, um diese Frage zu beantworten. Die Ergebnisse sind im Journal „Scientific Reports“ erschienen.
Neuer Weg zur Vorbeugung von Zwölffingerdarmkrebs
Menschen mit der Erbkrankheit Familiäre Adenomatöse Polyposis (FAP) haben ein stark erhöhtes Risiko an einem bösartigen Tumor des Zwölffingerdarms zu erkranken. Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und des Exzellenzclusters ImmunoSensation2 der Universität Bonn entdeckten nun einen Mechanismus im lokalen Immunsystem, der die Entstehung von Krebs vorantreiben kann. Sie sehen darin einen vielversprechenden neuen Ansatz zur Vorbeugung eines Duodenalkarzinoms bei Menschen mit FAP. Die Ergebnisse sind jetzt im Fachjournal „Nature Communications“ veröffentlicht.
Neuer Wirkstoff gegen schwer zu behandelnde Allergien
Erkrankungen wie Reizdarm, chronischer Juckreiz, Asthma oder Migräne sind oft nur schlecht behandelbar. Ausgelöst werden sie häufig dadurch, dass das Immunsystem überempfindlich auf bestimmte Auslöser reagiert. In schweren Fällen können die Folgen lebensbedrohlich sein. Ein Team von Forschenden unter Federführung der Universität Bonn hat nun einen vielversprechenden Wirkstoff gefunden, der diese Gefahr bannen könnte. Er blockiert einen Rezeptor auf bestimmten Abwehrzellen und verhindert so, dass die Immunreaktion entgleist. Die Ergebnisse sind in der Zeitschrift „Signal Transduction and Targeted Therapy“ erschienen.
Transdisziplinärer Forschungspreis für Mathematiker und Biochemikerin
Die Transdisziplinären Forschungsbereiche (TRAs) "Modelling" und "Life & Health" der Universität Bonn haben zum zweiten Mal ihren mit 100.000 Euro dotierten Forschungspreis „Modelling for Life and Health“ verliehen. Die Preisträger Argelander-Professorin Dr. Ana Ivonne Vazquez-Armendariz und Schlegel-Professor Dr. Jan Hasenauer erforschen mit dem Preisgeld an der Schnittstelle zwischen Mathematik und Medizin die Funktionen von „Fresszellen“ in der Lunge.
Forschung erleben beim „Tag der Immunologie“
Kann der Mensch gesund altern? Wie wirkt sich der Menstruationszyklus auf das Immunsystem aus? Und wie hilft KI dabei, neue Proteine zu erschaffen? Antworten auf diese und Fragen der Bürgerinnen und Bürger rund um das Immunsystem beantworten Forschende des Exzellenzclusters ImmunoSensation2 der Universität Bonn am 26. April: Zur Feier des jährlichen „Tags der Immunologie“ bieten sie ab 10 Uhr auf dem Bonner Marktplatz und im P26 spannende Einblicke in die biomedizinische Forschung. Der Eintritt ist frei.
Pressemitteilungen 2023
Evi Kostenis erhält den PHOENIX Pharmazie Wissenschaftspreis
Der Beta-Blocker Carvedilol wird häufig verabreicht, um hohen Blutdruck zu senken oder einem Herzinfarkt vorzubeugen. Prof. Dr. Evi Kostenis vom Institut für Pharmazeutische Biologie der Universität Bonn hat als Korrespondenzautorin in einer Publikation im Journal Nature Communications zu einem besseren Verständnis des Wirkmechanismus dieses Arzneimittels beigetragen. Für diese wichtige Entdeckung erhält das Forschungsteam um Kostenis den PHOENIX Pharmazie Wissenschaftspreis, der mit 10.000 Euro dotiert ist.
Störung bei der männlichen Samenbildung
Für eine erfolgreiche Befruchtung sollten Spermien sich rasch vorwärtsbewegen und normal geformt sein. Die dafür notwendige einzigartige Struktur bilden die Samenzellen in der Spermiogenese aus. Jetzt fanden Forschende vom Universitätsklinikum Bonn (UKB) und vom Transdisziplinären Forschungsbereich „Life & Health” der Universität Bonn heraus, dass Fruchtbarkeitsprobleme sowohl bei Maus als auch beim Mensch durch Veränderungen sogenannter Cylicine verursacht werden können. Die Spermien haben dadurch Defekte in der Bildung von Kopf- und Schwanzstruktur. Die Ergebnisse der Studie sind jetzt im Fachjournal „eLife“ veröffentlicht.
Drei ERC Consolidator Grants für die Uni Bonn
Erneut kann die Universität Bonn einen großen Erfolg bei der Einwerbung von Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC) verbuchen. Gleich drei Forscher erhalten einen ERC Consolidator Grant: Prof. Dr. Jan Hasenauer vom LIMES-Institut, Prof. Dr. Florian I. Schmidt vom Institut für Angeborene Immunität und Dr. Evgeny Shinder vom Mathematischen Institut.
Erkenntnisgewinn in virtuellen Räumen
Mit dem Verbundprojekt „InVirtuo 4.0“ werden Forschende in Bonn und Dortmund die experimentelle Forschung in virtuellen Umgebungen als neues Forschungsprofil etablieren. Das Projekt wird mit drei Millionen Euro vom nordrhein-westfälischen Ministerium für Kultur und Wissenschaft gefördert. Es vereint Expertinnen und Experten aus den Bereichen Informatik, Medienwissenschaft, Ethik, Neurowissenschaften, Verhaltensforschung und Psychiatrie.
Mögliche Ursache für männliche Unfruchtbarkeit
Reife Samenzellen bestehen hauptsächlich aus einem ovalen Kopf, einem kurzen Mittelstück und einem langen Schwanz für die Fortbewegung. Jetzt fanden Forschende vom Universitätsklinikum Bonn (UKB) und vom Transdisziplinären Forschungsbereich „Life & Health“ der Universität Bonn heraus, dass ein Verlust des Strukturproteins ACTL7B bei männlichen Mäusen die Spermienbildung blockiert. Die Zellen können ihre charakteristische Gestalt nicht mehr annehmen und verbleiben in einer eher runden Form. Die Tiere sind unfruchtbar. Die Ergebnisse der Studie sind jetzt im Fachjournal „Development“ veröffentlicht.
Matthias Geyer erhält einen ERC Advanced Grant
Wie lassen sich Entzündungsreaktionen ankurbeln oder hemmen? Wie funktionieren Inflammasome als Entzündungsschalter auf molekularer Ebene? Unter anderem diese Fragen will Prof. Dr. Matthias Geyer vom Institut für Strukturbiologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und vom Transdisziplinären Forschungsbereich „Life & Health“ sowie vom Exzellenzcluster ImmunoSensation2 der Universität Bonn erforschen. Für dieses Projekt erhält der Wissenschaftler einen begehrten Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC). Die Europäische Union stellt für die nächsten fünf Jahre insgesamt rund 2,5 Millionen Euro bereit.
Forscher konstruieren pulsierenden Nanomotor
Ein internationales Team von Wissenschaftlern unter Federführung der Universität Bonn hat einen neuartigen Nanomotor entwickelt. Er wird durch einen cleveren Mechanismus angetrieben und vollführt dabei pulsierende Bewegungen. Die Forscher planen nun, ihn mit einer Kupplung zu versehen und in komplexere Maschinen als Antrieb einzubauen. Ihre Ergebnisse sind nun in der Zeitschrift Nature Nanotechnology erschienen.
Neue Erkenntnisse zum Haarverlust beim Mann
Geheimratsecken, Tonsur und schließlich eine Glatze: Bei erblich bedingtem Haarausfall beim Mann ist bereits sehr viel über beteiligte häufige Genvarianten bekannt. Jetzt fanden Humangenetiker vom Universitätsklinikum Bonn (UKB) und vom Transdisziplinären Forschungsbereich „Life & Health“ der Universität Bonn heraus, inwieweit seltene genetische Varianten zum männlichen Haarausfall, auch androgenetische Alopezie genannt, beitragen. Dazu analysierten sie 72.469 Erbgut-Sequenzen von Männern britischer Abstammung in der UK Biobank und konnten so insgesamt fünf signifikante Gene identifizieren. Auch liefert ihre Studie zusätzliche Beweise für bereits bekannte Gene. Die Studienergebnisse sind jetzt im renommierten Fachjournal „Nature Communications“ veröffentlicht.
Prof. Achim Hörauf ist Redner auf dem Wissenschaftsgipfel anlässlich UN-Generalversammlung
Prof. Dr. Achim Hoerauf, Experte für vernachlässigte Tropenerkrankungen am Universitätsklinikum Bonn (UKB) und Mitglied des Transdisziplinären Forschungsbereichs „Life and Health“ und des Exzellenzclusters ImmunoSensation2 an der Universität Bonn, wurde als Redner für den anstehenden 9. Wissenschaftsgipfel ab 12. September 2023 anlässlich der 78. UN-Generalversammlung in New York City ausgewählt.
Forschende entschlüsseln neues Antibiotikum
Immer mehr bakterielle Krankheitserreger entwickeln Resistenzen. Die Gefahr nimmt zu, dass gängige Medikamente nicht mehr gegen Infektionskrankheiten wirken. Weltweit sucht die Wissenschaft deshalb nach neuen Wirkstoffen. Forschende der Universität Bonn, des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF), der Universität Utrecht (Niederlande), der Northeastern University in Boston (USA) und der Firma NovoBiotic Pharmaceuticals in Cambridge (USA) haben nun gemeinsam ein neues Antibiotikum entdeckt und seine Wirkweise aufgeklärt. Clovibactin stammt von einem Bodenbakterium. Dieses Antibiotikum attackiert hochwirksam die Zellwand von Bakterien, einschließlich zahlreicher multiresistenter “Krankenhauskeime”. Die Ergebnisse sind nun im renommierten Journal “Cell” veröffentlicht.
Was hat das Gefieder von Pfauen-Männchen mit Schulprüfungen zu tun?
Wie steht es um die Kompetenzen in den Schulklassen? Verschiedene Tests sollen Aufschluss darüber geben. Doch was passiert, wenn in den Klassen vor allem auf die Tests und nicht auf die erforderlichen Kompetenzen hingearbeitet wird? Indikatoren sind möglichst einfach zu handhabende Maße, die über ein komplexes Geschehen Aufschluss geben sollen. Doch wenn der Indikator zum Ziel einer Maßnahme wird, kann dies zu Verzerrungen führen. Darauf weisen Yohan J. John von der Boston University, Leigh Caldwell von der Irrational Agency in London und Dakota E. McCoy von der Stanford University in einem aktuellen Paper hin. Oliver Braganza von der Universität Bonn zählt ebenfalls zu den Autoren. Er hat unsere Fragen beantwortet.
Wissenschaft zum Mitmachen
Am Wochenende fand das erste Wissenschaftsfestival der Universität Bonn auf der Hofgartenwiese statt. Unter dem Motto „Wissenschaft zum Mitmachen für alle!“ waren Menschen jeden Alters eingeladen, an diesem bunten Fest teilzunehmen. Trotz hochsommerlicher Hitze kamen sie zahlreich, um die vielfältigen Forschungsbereiche und Aktivitäten der Universität kennenzulernen. Die Universität Bonn präsentierte ihre sechs Transdisziplinären Forschungsbereiche (TRAs), ihre sechs Exzellenzcluster und die Strategien und Themen der Prorektorate vor. Besucher*innen konnten an vielen Stationen die Welt der Wissenschaft erkunden und hautnah erleben, mit welchen Themen sich die Forschung täglich beschäftigt. Gerahmt wurde das Festival von den Beiträgen von Bands und Kulturgruppen der Universität.
Transdisziplinärer Forschungspreis „Modelling for Life and Health“ erstmalig vergeben
Prof. Dr. Thomas Schultz vom Institut für Informatik II der Universität Bonn und Priv.-Doz. Dr. Theodor Rüber von der Klinik und Poliklinik für Epileptologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB) sind die ersten Gewinner des Transdisziplinärer Forschungspreis „Modelling for Life and Health“ der Transdisziplinären Forschungsbereiche (TRAs) "Modelling" und "Life & Health" der Universität Bonn. Der mit einem Fördergeld von 120.000 Euro dotierte Preis fördert hoch innovative Forschungsprojekte an der Schnittstelle zwischen Mathematik oder Informatik und den Forschungsthemen von „Leben und Gesundheit“.
Von Flugrobotern bis Künstliche Intelligenz
Am Sonntag, den 9. Juli, feiert die Universität Bonn das Wissenschaftsfestival. Unter dem Motto „Wissenschaft zum Mitmachen für alle!“ sind Groß und Klein zu einem bunten Fest eingeladen. Neben einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm, einer Wissenschaftsrallye und einer Food-Truck-Meile, gibt es zahlreiche Stationen, um die Forschung an der Exzellenzuniversität Bonn kennenzulernen.
Yongguo Li erhält einen ERC Starting Grant
Grants des Europäischen Forschungsrates (ERC) gehen an herausragende Forschende und bescheren eine Förderung in Millionenhöhe. Der Juniorprofessor Yongguo Li vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Universität Bonn erhält nun einen begehrten ERC Starting Grant. Der Wissenschaftler untersucht, wie sich der Fettstoffwechsel dahingehend beeinflussen lässt, dass möglichst viele Kalorien “verbrannt” werden. Dies eröffnet Potenzial für die Behandlung von Fettleibigkeit und Diabetes.
Mit „Miniorganen“ Krankheiten erforschen
Miniorgane entwickeln, um so Stoffwechsel- und Krankheitsmechanismen zu untersuchen – das ist das Ziel zweier neuer Juniorprofessorinnen der Universität Bonn. Elena Reckzeh nutzt die sogenannten Organoide, um neue Arzneimittelkandidaten aufzuspüren. Ana Ivonne Vazquez-Armendariz möchte mithilfe von Organoiden Lungenerkrankungen besser verstehen. Als Argelander-Professorinnen im Transdisziplinären Forschungsbereich (TRA) „Leben und Gesundheit“ arbeiten die beiden Forscherinnen an der Schnittstelle verschiedener Disziplinen – und schlagen eine Brücke zwischen der Chemie, Biologie und der Medizin.
KI hilft bei Vorhersage von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Wie lässt sich das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen für Menschen mit starkem Übergewicht mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) vorhersagen? Insgesamt elf Partner aus acht Ländern haben sich in einem Konsortium zum Projekt AI-POD zusammengeschlossen. Die Universität Bonn koordiniert das Forschungsprojekt. Die Europäische Union fördert in den nächsten vier Jahren das Vorhaben mit rund 5,3 Millionen Euro im Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont Europa.
Internationale Konferenz: Mathematik trifft auf Lebenswissenschaften
Mathematische Modellierung und Analyse sind heute für alle Bereiche der Biowissenschaften unverzichtbar – von der Grundlagenforschung bis zur klinischen Anwendung. Die Zusammenarbeit von Mathematiker*innen und Lebenswissenschaftler*innen hat in Bonn schon lange Tradition. Über den aktuellen Stand und mögliche zukünftige Entwicklungen auf diesem Gebiet tauschten sich die Bonner Forschenden mit Kolleg*innen aus dem In- und Ausland bei einer internationalen Konferenz im Wissenschaftszentrum Bonn aus.
Genschere findet Angriffspunkt für Hodenkrebs-Therapie
Cisplatin wird in der Chemotherapie von Hodenkrebs erfolgreich eingesetzt. Patienten, die jedoch eine Resistenz gegen das Zytostatikum entwickeln, brauchen dringend alternative Therapie-Optionen. Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB) konnten nun einen der Cisplatin-Resistenz bei Hodenkrebs zugrundeliegenden Mechanismus aufklären. Mittels der CRISPR-Genschere identifizierten sie das Gen NAE1 als deren Treiber. Eine Hemmung dieses Resistenzvermittlers durch Zugabe des NAE1 Inhibitors MLN4924 stellt nicht nur die Wirkung von Cisplatin wieder her, sondern hat zusätzlich einen abtötenden Effekt auf die Tumorzellen. Die Studienergebnisse sind jetzt im British Journal of Cancer publiziert.
Neues Projekt zur Eliminierung von Wurminfektionen in Subsahara-Afrika
Von Wurminfektionen (Helminthosen) sind weltweit etwa 1,5 Milliarden Menschen betroffen. Damit gehören sie zu den häufigsten Infektionen beim Menschen. Parasitäre Würmer (Helminthen) werden häufig durch Insektenstiche oder kontaminierte Erde in Gebieten mit begrenztem Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und medizinischer Versorgung übertragen. Die Infektionen können chronische Gesundheitsprobleme verursachen, zum Beispiel lymphatische Filariose, Onchozerkose (Flussblindheit), Loiasis (afrikanischer Augenwurm), Mansonellose und Trichuriasis (Peitschenwurminfektion). Im neuen eWHORM Projekt unter der Koordination von Prof. Dr. Marc Hübner von der Universität Bonn bündeln jetzt afrikanische und europäische Partner ihre Kräfte, um den "Fahrplan für vernachlässigte Tropenkrankheiten" (NTDs) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) umzusetzen und durch Wurminfektionen verursachte Krankheiten zu verringern.
Neuer Blick auf die Kraftwerke von Zellen
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet ein neues Schwerpunktprogramm ein, das von der Universität Bonn koordiniert wird. Prof. Dr. Thomas Becker vom Institut für Biochemie und Molekularbiologie und seine Kolleginnen und Kollegen richten ihren Blick darauf, wie die Kraftwerke der Zelle (Mitochondrien) in das zelluläre Proteostase-Netzwerk integriert sind. Proteostase steht für die grundlegenden zellbiologischen Prozesse wie die Faltung, den Transport und den Abbau von Proteinen. Ein tieferer Einblick in das Zusammenspiel von Mitochondrien und Proteostase-Netzwerk kann dazu beitragen, neurodegenerative Erkrankungen und Alterungsprozesse besser zu verstehen. Die DFG fördert den überregionalen Verbund mit rund 7,8 Millionen Euro für zunächst drei Jahre.
Beethovens Genom gibt Aufschluss über Gesundheit und Familiengeschichte des Komponisten
Einem internationalen Forschungsteam unter Beteiligung der Universität Bonn ist es gelungen, Ludwig van Beethovens Genom anhand von fünf genetisch übereinstimmenden Haarlocken des weltberühmten Komponisten zu entschlüsseln.
Neuer innerzellulärer „Rauchmelder“ entdeckt
Forschende der Universitäten Bonn und Singapur haben einen neuen innerzellulären „Rauchmelder“ entdeckt. Der Sensor warnt bei Schäden der Mitochondrien - das sind die mikroskopisch kleinen Kraftwerke, die die Zelle mit Energie versorgen. Wenn er nicht richtig funktioniert, können chronische Hauterkrankungen die Folge sein. Auch für eine ungestörte Herz- und Darmfunktion ist er möglicherweise wichtig. Die Ergebnisse sind jetzt in der Zeitschrift Nature Immunology erschienen.
Zelluläre Müllabfuhr unterscheidet sich je nach Zelltyp
In jeder Zelle werkeln „Miniatur-Reißwölfe“, die defekte oder nicht länger gebrauchte Zellbestandteile zerlegen und recyceln. Der genaue Aufbau dieser Schredder unterscheidet sich von Zelltyp zu Zelltyp, zeigt nun eine Studie der Universität Bonn. So verfügen Krebszellen über eine Spezialvariante, die sie besonders effektiv mit Bausteinen für ihren Energiestoffwechsel versorgen kann. Die Ergebnisse sind vorab online veröffentlicht. Nun ist die finale Version in der Zeitschrift „Molecular & Cellular Proteomics“ erschienen.
Gliazellen helfen Gedächtnis auf die Sprünge
Im Gehirn gibt es zwei grundsätzlich verschiedene Zelltypen, die Nerven- und die Gliazellen. Letztere isolieren zum Beispiel die „Verkabelung“ von Nervenzellen oder garantieren optimale Arbeitsbedingungen für diese. Eine neue Studie unter Federführung der Universität Bonn hat nun in Nagetieren eine weitere Funktion entdeckt: Demnach spielt ein bestimmter Typ von Gliazellen eine wichtige Rolle beim räumlichen Lernen. An den Arbeiten war das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) beteiligt. Sie sind nun in der Fachzeitschrift Nature Communications erschienen.
Pressemitteilungen 2022
Wie Nerven- und Gefäßzellen ihr Wachstum koordinieren
Nervenzellen benötigen eine Menge Energie und Sauerstoff. Beides erhalten sie über das Blut. Daher ist Nervengewebe in der Regel von einer Vielzahl von Adern durchzogen. Doch was verhindert, dass sich Neuronen und Gefäßzellen bei ihrem Wachstum ins Gehege kommen? Forschende der Universitäten Heidelberg und Bonn haben zusammen mit internationalen Partnern einen Mechanismus identifiziert, der das sicherstellt. Die Ergebnisse sind nun in der Zeitschrift Neuron erschienen.
Neue Befunde zu Erinnerungsstörungen bei Epilepsie
Bei Menschen mit chronischer Epilepsie ist oft das Gedächtnis beeinträchtigt. Forschende der Universität Bonn haben nun in Mäusen einen Mechanismus gefunden, der diese Defizite erklären könnte. An der Studie war auch das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) beteiligt. Die Ergebnisse erscheinen in der Zeitschrift Brain, sind aber in einer Vorab-Version bereits online abrufbar.
Wie Neuronen ihre Erregbarkeit selbstständig regulieren
Nervenzellen können selbstständig regulieren, wie empfindlich sie auf eingehende Signale reagieren. Eine neue Studie unter Federführung der Universität Bonn hat nun einen Mechanismus entdeckt, der das leistet. An den Arbeiten waren das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen und das Max-Planck Institut für Neurobiologie des Verhaltens beteiligt. Sie sind nun in der Fachzeitschrift Cell Reports erschienen.
Neue Funktion der CRISPR-Genschere entdeckt
Seit einigen Jahren sorgt die Genschere CRISPR/Cas9 in Wissenschaft und Medizin für Furore. Ihren Ursprung hat dieses neue Werkzeug der Molekularbiologie in einem uralten, bakteriellen Immunsystem. Es schützt Bakterien vor einem Angriff sogenannter Phagen, also Viren, die Bakterien infizieren. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn und des Universitätsklinikums Bonn (UKB) haben in Kooperation mit der Partneruniversität St Andrews in Schottland und dem European Molecular Biology Laboratory in Hamburg nun eine neue Funktion der Genschere entdeckt. Die Studie ist in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht.
Nächste Runde für Sonderforschungsbereich in der Immunologie
Erfolg für einen Forschungsverbund der Universität Bonn, der Technischen Universität Dresden und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU): Der Sonderforschungsbereich (SFB)/Transregio 237 „Nukleinsäure-Immunität“ hat mit seinen Forschungsarbeiten der vergangenen vier Jahre überzeugt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ihn eine weitere Förderperiode mit Mitteln in Höhe von rund zehn Millionen Euro. Die Sprecherfunktion geht ab Januar plangemäß von Prof. Dr. Gunther Hartmann von der Universität Bonn auf Prof. Dr. Veit Hornung von der LMU über.
Matthias Braun erhält Spitzenförderung
Frisch an die Evangelisch-Theologische Fakultät der Universität Bonn berufen und gleich eine der höchstrangigsten Spitzenförderungen der Europäischen Union eingeworben: Der Ethiker und Theologe Prof. Dr. Matthias Braun erhält einen begehrten Starting Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC). Damit ist eine Förderung in Höhe von 1,5 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahren verbunden. Der Wissenschaftler und sein Team untersuchen die ethischen und gesellschaftlichen Auswirkungen Digitaler Zwillinge im Gesundheitsbereich auf den Menschen.
Unerwartete Hirnleistungs-Einbußen bei Epilepsie
Bei schweren Epilepsien hilft oft nur ein chirurgischer Eingriff - meist mit großem Erfolg. Während sich die Hirnleistung nach einer erfolgreichen Operation langfristig erholen kann, kommt es in seltenen Fällen zu unerwarteten kognitiven Leistungseinbrüchen. Forschende der Universität Bonn haben nun zeigen können, welche Patientinnen und Patienten ein besonders hohes Risiko dafür tragen. Ihre Ergebnisse sind in der Zeitschrift „Annals of Neurology“ erschienen. Sie könnten dazu beitragen, Betroffene zu identifizieren, bei denen man auf eine OP verzichten sollte. Stattdessen ergeben sich für diese Betroffenen neue Behandlungsperspektiven.
Rayk Behrendt erhält ERC Consolidator Grant
Das menschliche Genom besteht in weiten Teilen aus Bereichen, die keinen vordergründigen Nutzen bieten und potenziell sogar krank machen können. Dennoch werden diese Bereiche bei jeder Zellteilung kopiert und übernommen, was für den Körper einen erheblichen Energieaufwand bedeutet. Welchen evolutionären Vorteil bringt es also mit sich, diese Bereiche zu erhalten? Diese Frage stellt sich der Virologe und Immunologe Prof. Dr. Rayk Behrendt vom Exzellenzcluster ImmunoSensation2 der Universität Bonn. Für seine Forschung erhält er nun einen begehrten Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC). Das ausgewählte Projekt des Bonner Professors wird mit rund 2 Millionen Euro gefördert.
Covid-Impfung verbessert Wirkung von Krebstherapie
Menschen mit Nasenrachenkrebs werden häufig mit Medikamenten behandelt, die ihr Immunsystem gegen den Tumor aktivieren. Bislang befürchtete man, dass eine Impfung gegen Covid-19 den Erfolg der Krebstherapie mindern oder starke Nebenwirkungen hervorrufen kann. Eine aktuelle Studie der Universitäten Bonn und Shanxi in der Volksrepublik China gibt diesbezüglich nun Entwarnung. Demnach schlugen die Krebsmedikamente nach einer Vakzinierung mit dem chinesischen Impfstoff SinoVac sogar besser an als bei Ungeimpften. Die Ergebnisse erscheinen als „Letter to the editor“ in der Fachzeitschrift Annals of Oncology, sind aber bereits online abrufbar.
Neues Graduiertenkolleg an der Uni Bonn
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet zur weiteren Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der Universität Bonn ein neues Graduiertenkollegs (GRK) ein. Ziel des GRKs „Werkzeuge und Wirkstoffe der Zukunft“ ist die Modernisierung der Medizinischen Chemie und die Ausbildung einer neuen Generation von Medizinischen Chemikerinnen und Chemikern sowie Forschenden an der Schnittstelle zu benachbarten Disziplinen. Darüber hinaus sollen die Projekte zur Entwicklung neuer Arzneistoffe beitragen. Die Fördersumme beträgt knapp 6,3 Millionen Euro für fünf Jahre. Deutschlandweit werden elf neue Graduiertenkollegs ab Frühjahr 2023 gefördert.
Schaltzentrale für Entzündungen der Haut entdeckt
Entzündungsreaktionen in der Haut können Schäden durch UV-Strahlung oder Infektionen eindämmen, aber auch zu schmerzhaften Symptomen wie Sonnenbrand führen. Eine aktuelle Studie der Universität Bonn und des Universitätsklinikums Bonn hat nun eine molekulare Schaltzentrale identifiziert, an der diese Stress-Signale zusammenlaufen. Die Ergebnisse sind jetzt im Journal of Experimental Medicine erschienen.
Bluterkrankheit: Das Immunsystem zur Toleranz erziehen
Die Hämophilie A ist die häufigste schwere Form der Bluterkrankheit. Sie betrifft nahezu ausschließlich das männliche Geschlecht. Die Erkrankung lässt sich in der Regel gut behandeln, doch nicht bei allen Betroffenen. Eine Studie an der Universität Bonn hat nun einen wichtigen Mechanismus aufgeklärt, der für die Wirkung der Therapie entscheidend ist. Die Ergebnisse könnten dabei helfen, die Behandlung besser auf die Patienten zuzuschneiden. Sie wurden bereits in einer Vorversion online veröffentlicht; die finale Fassung erscheint demnächst im „Journal of Clinical Investigation“.
Neu entdeckter Prozess bringt Immunzellen auf Trab
Krebszellen nutzen einen ungewöhnlichen Mechanismus, um in neues Gewebe einzuwandern und dort Metastasen zu bilden. Derselbe Prozess bringt wohl auch manche Immunzellen auf Trab. Das belegt eine aktuelle Studie unter Federführung der Universität Bonn. In den Zellen vermehren sich demnach bestimmte Strukturen, die Zentriolen. Dadurch können sie besser ihre Richtung halten und so rascher in die Lymphknoten wandern, wo sie andere Abwehrzellen aktivieren. Die Ergebnisse sind nun im Journal of Cell Biology erschienen.
Schaltkreise zum Überleben
Mit Künstlicher Intelligenz das Gehirn verstehen – das ist das große Forschungsziel von Dominik Bach, seit April dieses Jahres Hertz-Professor im Transdisziplinären Forschungsbereich „Leben und Gesundheit“ der Universität Bonn. Bei einem internationalen Symposium rund um seine Antrittsvorlesung sprachen er und einige seiner Kolleginnen und Kollegen jetzt über ihre Forschung an der Schnittstelle zwischen Neurowissenschaften, Mathematik und Informatik.
Fisch soll bei der Suche nach MS-Medikamenten helfen
Der Zebrafisch dient Forschenden rund um den Globus als Modell-Organismus: An ihm lassen sich viele wichtige Prozesse studieren, die auch im menschlichen Körper in ähnlicher Form stattfinden. Er wird daher auch für die Fahndung nach möglichen Wirkstoffen gegen Krankheiten genutzt. Forschende der Universität Bonn haben dazu nun einen innovativen Weg beschrieben. Dabei werden die Larven ein Stück weit „menschenähnlicher“ gemacht. Durch diese Humanisierung könnte die Wirkstoff-Suche deutlich effizienter werden. Die Ergebnisse der Pilotstudie sind in der Zeitschrift Cell Chemical Biology erschienen.
Wirkstoff macht Waffe von Krebszellen unschädlich
Viele Tumorzellen nebeln sich mit einem schützenden Parfum ein, das das Immunsystem außer Gefecht setzt. Doch ein bereits zu anderen Zwecken zugelassenes Medikament kann diese Waffe offensichtlich unschädlich machen. Das zeigt eine Studie der Universität Bonn und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, die jetzt im Journal for ImmunoTherapy of Cancer erschienen ist. Die Forschenden wollen die Verbindung nun weiter optimieren. Mittelfristig könnte das den Weg zu neuen Pharmaka gegen Krebs bahnen.
Früh geborenen Nervenzellen stehen viele Wege offen
Bei den Royals ist die Sache klar: Das erste Kind der Monarchin oder des Monarchen erbt die Krone. Später geborene Geschwister müssen mit einem weniger glamourösen Beruf Vorlieb nehmen. Bei manchen Nervenzellen im Gehirn ist das ganz ähnlich. Bei ihnen entscheidet zwar nicht die Reihenfolge ihrer Geburt, aber zumindest der Zeitpunkt ihrer Entstehung über ihre weitere Karriere. Das zeigt eine aktuelle Studie am Institut für Rekonstruktive Neurobiologie der Universität Bonn. Die Ergebnisse wurden an Mäusen gewonnen; inwieweit sie sich auf den Menschen übertragen lassen, ist daher noch offen. Sie sind nun in der Zeitschrift eNeuro erschienen.
Lastenaufzug hilft Bakterien, eine Tarnkappe zu bauen
Der Transport von Substanzen über die Membran in die Zelle ist an spezifische Membrantransportproteine gebunden. Forschenden des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Universität Bonn ist es nun in Zusammenarbeit mit einem internationalen Team gelungen, die molekulare Struktur einer ganz neuen Klasse von solchen Membrantransportern aufzuklären. Beteiligt waren neben den Bonner Wissenschaftlern auch Forschende der Universität York. Die Studie ist jetzt im Fachmagazin Nature Communications erschienen.
Covid-19: Neue Energie für schlappe Immunzellen
Bei Covid-19-Kranken bildet der Stoffwechsel bestimmte energiereiche Verbindungen, Ketonkörper genannt, in zu geringer Menge. Zwei wichtige Zelltypen im Immunsystem benötigen diese Energieträger jedoch, um ausreichend schlagkräftig gegen das Virus vorzugehen. Vielleicht erklärt dieser Befund, warum manche Menschen so viel schwerer erkranken als andere. In diese Richtung deutet zumindest eine Studie unter Federführung der Universität Bonn und des Universitätsklinikums Bonn. Die Ergebnisse sind jetzt in der Zeitschrift Nature erschienen. Sie machen auch Hoffnung auf neue Therapien.
Gendefekt führt bei Fliegen zu Bewegungsstörungen
Forschende der Universitäten Bonn und Osnabrück haben ein Protein entdeckt, dessen Defekt bei Fliegen zu Bewegungsstörungen führt. Zuvor war das Eiweiß auch schon bei menschlichen Patienten mit einer Parkinson-Erkrankung aufgefallen. Man wusste bislang aber nicht, welche Funktion es in der Zelle hat. Die Studie liefert nun eine Antwort auf diese Frage. Die Arbeit, an der auch das Universitätsklinikum Aachen beteiligt war, ist nun in der Zeitschrift Science Advances erschienen.
Archäologie mit modernsten Methoden
Mit welchen Krankheiten kämpften Menschen in früheren Kulturen? Wie ernährten sie sich? Wie mobil waren sie? Mithilfe von modernsten naturwissenschaftlichen Methoden lassen sich aus archäologischen Funden wichtige Informationen gewinnen. Solche Forschung bündelt künftig das neue Bonn Center for ArchaeoSciences (BoCAS) der Universität Bonn, das die VolkswagenStiftung in den nächsten sechs Jahren mit rund einer Million Euro fördert.
Spermien sind Meister des platzsparenden Packens
Bei der Spermienproduktion muss eine gewaltige Menge DNA auf engstem Raum verpackt werden, ohne dass dabei etwas kaputt geht. Eine zentrale Rolle spielen dabei bestimmte Proteine, um die sich der DNA-Faden wickelt – die Protamine. Eine aktuelle Studie der Universität Bonn liefert nun neue Erkenntnisse zu diesem wichtigen Mechanismus. Die Ergebnisse sind in der Zeitschrift PLoS Genetics erschienen.
Molekül facht die Fettverbrennung an
Eine Studie unter Federführung der Universität Bonn und des Universitätsklinikums Bonn hat ein Molekül identifiziert, das die Fettverbrennung in braunen Fettzellen anfacht. Der Mechanismus wurde in Mäusen entdeckt, existiert aber wahrscheinlich auch im Menschen: Ist bei ihnen ein Transporter für den Signalstoff weniger aktiv, bleiben sie trotz fettreicher Kost deutlich schlanker. Die Arbeit, an der unter anderem auch Forschende der Universität Leipzig und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf beteiligt waren, ist nun in der Fachzeitschrift Nature erschienen.
Dating für Forschende in der Bundeskunsthalle
Life and health matter(s): Bei einem außergewöhnlichen Netzwerktreffen haben sich Mitglieder der Transdisziplinären Forschungsbereiche „Bausteine der Materie und fundamentale Wechselwirkungen“ (Matter) und „Leben und Gesundheit“ der Universität Bonn kennengelernt und ausgetauscht.
“Wachsendes Ende” von Entzündungen entdeckt
Rötung, Schwellung, Schmerz – das sind Anzeichen einer Entzündung. Sie dient dem Schutz des Körpers vor Krankheitserregern oder Fremdstoffen. Forschende der Universitäten Bonn und Köln konnten zeigen, dass Entzündungsreaktionen eines wichtigen Sensorproteins in einer bestimmten räumlichen Richtung ablaufen. Diese Erkenntnis hat das Potenzial, Entzündungen möglicherweise am „wachsenden Ende“ zu stoppen, und somit chronischen Entzündungskrankheiten Einhalt zu gebieten. Die Studie ist nun im Journal “Science Advances” erschienen.
Erfolgreiche Ausgründung von Universität Bonn und LSI
Das britische Unternehmen APIS Assay Technologies Ltd hat das Ausgründungsprojekt Clickmer Systems der Universität Bonn, welches am Life Science Inkubator (LSI) weiterentwickelt wurde, für einen einstelligen Millionen-Euro-Betrag übernommen. Das Startup entwickelt Clickmere als eine synthetische Alternative zu Antikörpern, die in der Forschung und der medizinischen Diagnostik eingesetzt werden können. Mit den Clickmeren lassen sich etwa Virusinfektionen nachweisen, der Impfstatus bestimmen oder auch Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantationen feststellen. Das Unternehmen will die innovativen Produkte nun rasch auf den Markt bringen, damit Anwender bald davon profitieren können.
Forschung hautnah erleben am „Tag der Immunologie“
Welchen Einfluss hat meine Ernährung auf mein Immunsystem? Wie erkennt mein Körper eine Virusinfektion? Und kann man das eigene Immunsystem so trainieren, dass es Krebserkrankungen bekämpft? Unter dem Titel „Immunintelligenz – wie clever ist mein Immunsystem?“ möchte der Exzellenzcluster ImmunoSensation2 der Universität Bonn am 30. April den weltweit stattfindenden Tag der Immunologie mit Bürgerinnen und Bürgern der Region feiern. Dazu gewähren die Forschenden auf dem Bonner Marktplatz und in der Stadtbibliothek einen spannenden Einblick in ihre biomedizinische Forschung. Der Eintritt ist frei.
Enzym verhindert, dass Hirnaktivität aus dem Ruder läuft
Das Gehirn verfügt über die Fähigkeit, die Kontakte zwischen den Nervenzellen zu modifizieren. So verhindert es unter anderem, dass die Hirnaktivität aus dem Ruder läuft. Forschende des Universitätsklinikums Bonn haben zusammen mit einem Team aus Australien einen Mechanismus identifiziert, der hierbei eine wichtige Rolle spielt. Er verändert in kultivierten Zellen die synaptische Kopplung von Neuronen und damit die Reizweiterleitung und -verarbeitung. Ist er gestört, können möglicherweise Krankheiten wie Epilepsie, Schizophrenie oder Autismus die Folge sein. Die Ergebnisse erscheinen in der Fachzeitschrift Cell Reports.
Land NRW fördert Forschungsnetzwerke
Die nordrhein-westfälische Landesregierung unterstützt fünf herausragende Forschungsnetzwerke in zukunftsweisenden Forschungsfeldern mit insgesamt 81,2 Millionen Euro. Darunter ist auch “iBehave” unter Federführung der Universität Bonn, das mit rund 20 Millionen Euro gefördert wird. Die Exzellenzuniversität ist an zwei weiteren Verbundprojekten beteiligt: NRW-FAIR und NRW-CANTAR.
Überraschende Erkenntnis zur Ursache des Wasserkopfs
Der sogenannte Wasserkopf hat bei Kindern oft ganz andere Ursachen als bislang angenommen. Zu diesem Schluss kommt eine internationale Studie unter maßgeblicher Beteiligung der Universität Bonn. Die Forschenden identifizierten eine Reihe von Mutationen, die zu einer Störung der frühen Hirnentwicklung führen. Die charakteristischen Erweiterungen der flüssigkeitsgefüllten Hohlräume im Gehirn sind eine Folge davon. Die Studie stand unter Federführung der Universitäten Yale, Harvard und Bonn; ihre Ergebnisse werden auch Konsequenzen für die Diagnose und Therapie der schweren Erkrankung haben. Sie sind in der Fachzeitschrift Nature Neuroscience erschienen.