Transdisziplinäre Forschungsbereiche
Forschung für und mit der Gesellschaft: An der Universität Bonn finden wir über Fachgrenzen hinweg Antworten auf die drängenden Fragen von morgen.
Die Welt ist nicht in wissenschaftliche Fachgebiete eingeteilt. Globale Herausforderungen wie die Klimakrise, Ernährungssicherung oder gesellschaftliche Spaltung lassen sich nur bewältigen, wenn wir neue Wege der Zusammenarbeit gehen.
Deshalb hat die Universität Bonn sechs Transdisziplinäre Forschungsbereiche (TRAs) eingerichtet – als eine der tragenden Säulen ihrer Exzellenzstrategie.
Was sind die TRAs?
Forschung an der Schnittstelle verschiedener Fachbereiche
Bei uns forschen Wissenschaftler*innen über die Grenzen der eigenen Disziplin hinweg gemeinsam an Fragestellungen. Mit eigenen Mitteln und Professuren ausgestattet, bringen die TRAs insgesamt mehr als 900 Spitzenforscher* innen aus Geistes-, Gesellschafts-, Natur- und Lebenswissenschaften zusammen. Allen gemeinsam ist das Interesse, mit vereinter Expertise Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu entwickeln.
Forschung für die und mit der Gesellschaft
Wo immer es geht, ergreifen wir die Chance, mit Partner*innen außerhalb der Universität zusammenzuarbeiten – Menschen aus Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Medien, der Politik und der Gesellschaft. Denn Wissenschaft braucht die Erfahrungen aus der Praxis und dem täglichen Leben, um passende Ansätze und Antworten auf die drängenden Zukunftsfragen zu finden.
Transdisziplinäre Forschungsbereiche der Universität Bonn
Bild © Universität Bonn / YouTube
Offenheit und Zusammenarbeit
Die TRAs stehen allen Forschenden der Universität Bonn und kooperierender Einrichtungen offen, wenn sie einen Beitrag zu deren spezifischen Fragestellungen leisten können. Durch die Beförderung wissenschaftlicher Kooperationen sind die TRAs auch Inkubatoren für neue Verbundprojekte. In Workshops und Vortragsreihen werden dazu Ideen ausgetauscht. Finanziell unterstützt wurden bereits neue Forschungsideen, Open-Science- und Lehrprojekte sowie die Vorbereitung neuer Sonderforschungsbereiche und Graduiertenkollegs. Transparente Forschung in die Gesellschaft hinein und mit ihr im Dialog ist dabei ein maßgeblicher Pfeiler des neuen Forschungsprofils.
Klingt spannend? Erfahren Sie mehr über unsere TRAs auf dieser und den folgenden Seiten sowie in den verlinkten Berichten.
Unsere sechs TRAs
Mathematik, Modellierung und Simulation komplexer Systeme
Komplexe Systeme verstehen durch die Kombination aus mathematischer Modellierung, Beobachtungsmethoden, rechnergestützter Simulation und kreativem Geist.
Bausteine der Materie und fundamentale Wechselwirkungen
Wie wechselwirken die Bausteine der Materie miteinander? Wie entstehen komplexe Strukturen auf ganz unterschiedlichen Längenskalen?
Leben und Gesundheit
Die Komplexität des Lebens verstehen – neue Strategien für die Gesundheit entwickeln.
Lesen Sie hier mehr über die TRA Leben und Gesundheit.
Individuen, Institutionen und Gesellschaften
Erforschung komplexer Relationen zwischen Individuen, Institutionen und Gesellschaften – Entwicklung neuer Sichtweisen auf Mikro- und Makrophänomene.
Vergangene Welten - Zeitgenössische Fragen. Kulturen in Zeit und Raum
Wir fördern und vernetzen Forschung zu Voraussetzungen und Entstehungsbedingungen moderner Gesellschaften sowie zu Aushandlungsprozessen von Heritage.
Technologie und Innovation für eine nachhaltige Zukunft
Die TRA Nachhaltige Zukunft erforscht institutionelle, wissenschafts- und technologiebasierte Innovationen zum Thema Nachhaltigkeit.
Meilensteine unserer TRAs
Nutzen Sie den Filter am rechten Rand, um Inhalte für eine spezifische TRA zu finden oder zwischen fünf Kategorien zu wählen.
Hertz-Professuren, nach dem Bonner Physiker Heinrich Hertz (1857-1894) benannt, bilden das Herzstück unserer Exzellenzförderung. Sie werden mit international renommierten Forschenden besetzt, die in ihrem jeweiligen Fachgebiet führend sind und das Profil unserer Transdisziplinären Forschungsbereiche schärfen. Die Professorinnen und Professoren sind zentral in der Universität verortet und verfügen über einen großen Gestaltungsspielraum, um neue Forschungsfelder zu etablieren, Disziplinen miteinander zu verbinden und wichtige Impulse zu setzen.
Künstliche Intelligenz und Neurowissenschaften
Prof. Dr. Dr. Dominik Bach
Dominik Bach setzt in der TRA Life and Health einen starken neuen Schwerpunkt an der Schnittstelle zwischen Neurowissenschaften, Psychiatrie und Computerwissenschaften.
Designierter Hertz Chair für Astrochemie
Prof. Dr. Serena Viti
Serena Viti setzt in der TRA Matter einen starken neuen Schwerpunkt an der Schnittstelle zwischen Astronomie und Chemie.
Life Ethics
Prof. Dr. Christiane Woopen
Christiane Woopen erforscht in der TRA Individuals and Societies vier systemisch zusammenwirkende Dynamiken unserer Zeit: die Technologisierung, die Ökonomisierung, die Ökologisierung und die Globalisierung unseres Lebens sowie die mit ihnen verbundenen Transformationsprozesse.
Die Förderung von Wissenschaftler*innen auf allen Karrierestufen ist eines der wichtigsten Ziele der Exzellenzuniversität Bonn. Dabei dienen Argelander-Professuren (benannt nach dem Bonner Astronomen Friedrich Wilhelm August Argelander, 1799-1875) speziell der Förderung des exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchses und ermöglichen ihm die Bearbeitung und Weiterentwicklung seiner Forschungsfragen an der Schnittstelle zwischen den Disziplinen über die Grenzen von Fächern und Fakultäten hinweg.
Die Clausius-Professur wurde zum Anlass des 200. Geburtstags des Bonner Physiker Rudolph Clausius (1822-1888) eingerichtet. Diese Professur wurde an die besonders herausragende Nachwuchswissenschaftlerin Jun.-Prof. Dr. Lena Funcke im transdisziplinären Forschungsbereich „Bausteine der Materie und fundamentale Wechselwirkungen" vergeben.
Integrated System Modeling for Sustainability Transitions
Jun.-Prof. Dr. Wolfram Barfuss
Wolfram Barfuss arbeitet in der TRA Sustainable Futures daran, die Modellierung von Mensch-Umwelt-Beziehungen neu zu gestalten, um kritische Hebelpunkte für den Übergang zur Nachhaltigkeit zu identifizieren.
Biohybridforschung
Jun.-Prof. Dr. Patrycja Kielb
Patrycja Kielbs Forschung dreht sich um das Thema „BioSpectroElektrochemie“ und trägt damit zur Weiterentwicklung des Bereichs Molekularwissenschaften der TRA Matter bei.
Organoide und Chemische Biologie
Jun.-Prof. Dr. Elena Reckzeh
Elena Reckzeh verbindet Chemische Biologie und Organoidforschung, um den Forschungsbereich „Construction“ im Profil der TRA Life and Health weiter auszubauen.
Transfer: Transdisziplinär forschen und wirken
Mit der gewonnenen Förderung seit 2019 wurden die TRAs intensiv auf- und ausgebaut als das zentrale Element des Forschungsprofils der Universität Bonn. Heute wirken sie bereits nicht nur in die Uni hinein, sondern ebenso in Gesellschaft, Technologie oder Politik.
Wissenschaftsfestival - Die TRAs stellen sich vor für jung und alt!
Beim Wissenschaftsfestival 2023 unter dem Motto "Wissenschaft zum Mitmachen für alle!" stellten Vertreter*innen der TRA die sechs Transdisziplinären Forschungsbereiche (TRA) vor.
Wissenschaftsfestival 2023
Bild © Universität Bonn / YouTube
Mehr als Technik: Energie als gesellschaftliche Aufgabe
Im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2025 „Zukunftsenergien“ haben die Transdisziplinären Forschungsbereiche mit Partnern aus der Universität Bonn die Veranstaltung „Dialog an Deck: Zukunftsenergien denken – Ressourcen, Verantwortung, Gesellschaft“ auf der MS Wissenschaft angeboten. In einem wahrhaft transdisziplinären Rahmen diskutierten Expert*innen aus der Wirtschafts-, Ethnologie- und Agrarwissenschaft über Energie jenseits rein technischer Dimensionen – und beleuchteten eher gesellschaftliche, kulturelle und ökologische Implikationen.
Dialog an Deck 2025: Zukunftsenergien denken – Ressourcen, Verantwortung, Gesellschaft
Bild © Uni Bonn
Kontakt
Dr. Ines Heuer
Dr. Eva Drews