Jun.-Prof. Dr. Jacqueline Lorenzen 

Argelander Professur für das Recht der Nachhaltigkeit und ökologischen Transformation, Universität Bonn

Forschungsprofessur im Transdisziplinären Forschungsbereich „Individuen, Institutionen und Gesellschaften“ der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

Rechtliche Instrumente und Grenzen der ökologischen Transformation

Welche rechtlichen Möglichkeiten haben Städte, um die Transformation zur grünen, gerechten, produktiven und gesunden Stadt im Sinne der Neuen Leipzig-Charta 2021 vollziehen zu können? Welchen rechtlichen Grenzen unterliegen sie dabei? Welche Antworten geben Verfassungen auf die Frage nach einer ökologischen Transformation und den hieraus resultierenden sozialen Nachhaltigkeitsherausforderungen?

Jacqueline Lorenzen forscht zu rechtlichen Fragen der nachhaltigen Stadtentwicklung. Da Städte global betrachtet nicht nur für einen erheblichen Anteil der Treibhausgasemissionen verantwortlich sind, sondern gleichzeitig eine besondere Vulnerabilität gegenüber den Folgen des Klimawandels aufweisen, sind sie wichtige Akteure im Kontext der erforderlichen Transformationsprozesse. In der Raumplanung und unter Architekten werden zur Bewältigung dieser Prozesse verschiedene neuere Instrumente und Konzepte (z.B. „vertikale Stadt“, „Schwammstadt“, „resiliente Stadt“) diskutiert, die Jacqueline Lorenzen aus verwaltungsrechtlicher und verwaltungswissenschaftlicher Sicht näher untersucht. Daneben widmet sie sich der dogmatischen und theoretischen Durchdringung des sich durch zahlreiche aktuelle und dynamische Entwicklungen und neuartige Einzelfragen auszeichnenden Klimaschutz- und Umweltenergierechts. Schließlich beleuchtet sie unter Berücksichtigung von umweltwissenschaftlichen Konzepten wie desjenigen des „Anthropozäns“ oder der „planetaren Grenzen“ verfassungsrechtliche Nachhaltigkeitsfragen. Da sich die ökologische Transformation immer mehr auch zur sozialen Nachhaltigkeitsherausforderung entwickelt, lenkt sie den Blick auch auf die (verfassungs-)rechtliche Bewältigung von Problemen der Belastungsgleichheit bzw. Verteilungsgerechtigkeit.

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Jun.-Prof. Dr. Jacqueline Lorenzen

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Argelander Professorin für Umweltökonomik, Ungleichheit und Nachhaltigkeit

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Lebenslauf

Jacqueline Lorenzen studierte Rechtswissenschaften an der Universität Heidelberg (2010-2015). Sie promovierte dort anschließend mit einer Arbeit zur „Kontrolle einer sich ausdifferenzierenden EU-Eigenverwaltung“, die 2019 veröffentlicht und 2020 mit dem Ruprecht-Karls-Preis der Universität Heidelberg ausgezeichnet wurde. Nach ihrem Rechtsreferendariat im Bezirk des Oberlandesgerichts München (2018-2020) war sie zunächst als Akademische Mitarbeiterin, später als Akademische Rätin a.Z. am Heidelberger Institut für deutsches und europäisches Verwaltungsrecht (Lehrstuhl Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Kahl, M.A.) tätig. Zudem wirkte sie von 2020 bis 2022 als Postdoc am Interdisziplinären Forschungsnetzwerk „Umwelten – Umbrüche – Umdenken“ der Universität Heidelberg mit. Seit April 2023 ist sie Inhaberin der Argelander-Professur für das Recht der Nachhaltigkeit und ökologischen Transformation.

Forschung
  • Recht der Nachhaltigkeit (insbesondere Fragen der nachhaltigen Stadtentwicklung, Nachhaltigkeit und Verfassung)
  • Umweltrecht (insbesondere Klimaschutz- und Umweltenergierecht, Wasserrecht, Verfahrensinstrumente)
  • Sicherheitsrecht
  • Europarecht (insbesondere Europäisches Verwaltungsrecht)
     
Lehre
  • 2020: Zweite Juristische Staatsprüfung (Bayern, OLG-Bezirk München)
  • 2019: Promotion zum Dr. jur. (Universität Heidelberg)
  • 2015: Erste Juristische Prüfung (Universität Heidelberg)
  • Kontrolle einer sich ausdifferenzierenden EU-Eigenverwaltung, Tübingen 2019, 486 Seiten (Mohr Siebeck, Beiträge zum Verwaltungsrecht, Bd. 8).
  • Verfassungsrechtliche Grundlagen der Regionalpolitik in Deutschland, in: M. Hüther et al. (Hrsg.), Die Zukunft der Regionen in Deutschland. Zwischen Vielfalt und Gleichwertigkeit, Köln 2019, S. 49–66 (gemeinsam mit Wolfgang Kahl).
  • Staatsziel Umweltschutz, grundrechtliche Schutzpflichten und intertemporaler Freiheitsschutz in Zeiten der Klimakrise. Zugleich eine Besprechung der Entscheidung des BVerfG vom 24.03.2021 − 1 BvR 2656/18, 1 BvR 78/20, 1 BvR 96/20, 1 BvR 288/20 −, in: VBlBW 2021, S. 485–494.
  • Nachhaltige Kernenergie? – Eine rechtliche Einordnung der Kommissionsinitiative zu „grünen“ Investitionen in Kernkraft, in: ESG Zeitschrift für nachhaltige Unternehmensführung 1/2022, S. 12–17.
    Das EU-Klimagesetz im Lichte von Demokratie- und Effektivitätsprinzip, in: EurUP 2022, S. 156–165.
  • Anthropozän, in: T. Meier et al. (Hrsg.), Umwelt interdisziplinär – Grundlagen, Konzepte, Handlungsfelder, Heidelberg, (gemeinsam mit Oliver Schlaudt, Olaf Bubenzer, Hans Gebhardt, Frank Keppler und Friederike Reents), Online-Preprint, 2022, DOI: https://doi.org/10.11588/heidok.00031286 .
  • Natürlicher Klimaschutz in der Stadt – Handlungsfelder, Instrumente und Herausforderungen, in: DVBl 2023, 398–406.

Ein vollständiges Publikationsverzeichnis findet sich hier (Verlinken: https://www.jura.uni-bonn.de/institute-und-lehrstuehle/lehrstuhl-jprof-dr-lorenzen/jprof-dr-lorenzen/publikationsverzeichnis)


Projekte/Drittmittel

Publishing eines Special Issue der Zeitschrift Global Environment im Nachgang zu einer gleichnamigen internationalen und interdisziplinären Konferenz im Oktober 2022 an der Universität Heidelberg

mit Tanja Granzow, Sara Landa und Matthias Schumann

Mehr aus der TRA 4 'Individuen, Institutionen und Gesellschaften'

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