Die TRA 4 'Individuen, Institutionen und Gesellschaften'
Wie wirken wir als Einzelne, als Individuen, auf die Gesellschaft und wie beeinflusst sie wiederum uns in unserem Handeln? Welche Rolle spielen hier Institutionen und wie können sie so gestaltet werden, dass sie Chancengerechtigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt im Zeitalter von Globalisierung und Digitalisierung nachhaltig sichern?
Um diesem breiten Spektrum an Fragen gerecht zu werden, müssen viele Perspektiven eingenommen werden. Wirtschaftswissenschaftliche Fragestellungen verbinden sich mit rechtlichen, politischen, soziologischen, kulturellen, medialen sowie religiösen. Diese Liste ist gewiss noch nicht vollständig, macht aber deutlich: Viele Fächer sind nötig, um einem solchen transdisziplinären Forschungsbereich (Transdisciplinary Research Area, kurz TRA) gerecht zu werden.
Zu diesen Fragestellungen forschen in der TRA 4 (unter dem Kurztitel 'TRA Individuals and Societies') Angehörige der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät, der Philosophischen Fakultät sowie der beiden Theologischen Fakultäten; zudem zählen zu unseren Mitgliedern auch Angehörige der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät und der Medizinischen Fakultät sowie weiterer wissenschaftlicher Einrichtungen.
Inspiration aus Tradition
Eine Herausforderung ist für die Wissenschaftler*innen der TRA 'Individuals & Societies' oft die Datenlage. Wenn nicht auf vorhandene Daten wie offizielle statistische Erhebungen von Ämtern und Behörden zurückgegriffen werden kann, werden die Forscher*innen selbst aktiv. Dafür nutzen sie großangelegte empirische Studien, Befragungen und Laborexperimente wie sie beispielsweise im BonnEconLab, einem der ältesten Labore für experimentelle Wirtschaftsforschung, erhoben werden.
Das BonnEconLab geht auf Reinhard Selten zurück. Bereits 1984 gründete der spätere Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften (1994) das Labor. Sein Mut, Dinge anders zu denken, inspiriert Forscher*innen noch heute - daran möchten wir auch in der TRA 'Individuals & Societies' anknüpfen: Denn Bonner Wissenschaftler*innen forschen nicht nur über Individuen, Institutionen und Gesellschaften, sie sind auch bemüht, das erlangte Wissen zurückzugeben, beispielsweise im Rahmen von Kooperationen, die über wissenschaftliche Forschungseinrichtungen hinaus in die Politik und Lebenswelt hineinreichen.
Unsere Vision: Zusammenarbeit über die Grenzen der Fachdisziplinen hinaus
Zu den wichtigsten Aufgaben der TRA 'Individuals & Societies' zählen die Förderung inter- und transdisziplinärer Kooperationen sowie die Etablierung neuer Verbundforschungsprojekte. Damit dies gelingen kann, ist die TRA als interaktive Plattform zur Vernetzung und zum wissenschaftlichen Austausch angelegt. Sie bietet somit vielfältige Anknüpfpunkte gleichsam für etablierte Wissenschaftler*innen wie auch für den wissenschaftlichen Nachwuchs.
Netzwerk & Kooperationspartner
Die TRA 'Individuals & Societies' verbindet mit ihren Fragestellungen verschiedene Akteur*innen aus den Fakultäten der Universität Bonn und bestehenden Forschungseinrichtungen, wie etwa dem Forum Internationale Wissenschaft, dem Käte Hamburger Kolleg 'Recht als Kultur', dem 'Forschungskolleg normative Gesellschaftsgrundlagen', dem Internationalen Zentrum für Philosophie, dem Graduiertenkolleg NRW Digitale Gesellschaft und vielen anderen.
Organisation der TRA 'Individuals & Societies'
geborene Mitglieder:
- Prof. Dr. André Beauducel (Sprecher der TRA ‚Individuals & Societies’)
- Prof. Dr. Stephan Conermann (Dekan der Philosophischen Fakultät)
- Prof. Dr. Hans-Martin von Gaudecker (Sprecher der TRA ‚Individuals & Societies‘)
- Prof. Dr. Jürgen von Hagen88 (Dekan der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät)
- Jun.-Prof. Dr. Jacqueline Lorenzen (Argelander Professur der TRA 'Individuals & Societies)
- Jun.-Prof. Dr. Julia Mink (Argelander Professur der TRA ‚Individuals & Societies’)
- Prof. Dr. Cornelia Richter99 (Dekanin der Evangelisch-Theologischen Fakultät)
- Prof. Dr. Andreas Odenthal (Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät)
- Prof. Dr. Christiane Woopen (Hertz Chair der TRA ‚Individuals & Societies’)
gewählte Mitglieder:
- Prof. Dr. Clemens Albrecht (Philosophische Fakultät)
- Prof. Dr. Dr. Wolfgang Durner12 (Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät)
- Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider14 (Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät)
- Prof. Dr. Caja Thimm15 (Philosophische Fakultät)
- Prof. Dr. Florian Zimmermann (Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät)
entsendete Vertreter*innen der Statusgruppen:
- Jakob Wegmann (Mittelbau, Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät)
- Jan Voosholz (Mittelbau, Philosophische Fakultät)
- Simone Jost (Technik & Verwaltung, Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät)
- N.N. (Technik & Verwaltung)
- Julian Esders (Studierende, Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät)
- Debora Eller (Studierende, Philosophische Fakultät)
Managerin TRA 'Individuals & Societies'
Stabsstelle für Strategische Entwicklung und Qualitätssicherung
Hilfskräfte der TRA 'Individuals & Societies':
- Andrea Haag
Die TRA 'Individuals & Societies' ist eng mit vier Fakultäten der Universität Bonn verbunden:
- Philosophische Fakultät
- Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät
- Evangelisch-Theologische Fakultät
- Katholisch-Theologische Fakultät
Die Dekan*innen dieser vier Fakultäten sind Mitglieder im Lenkungsausschuss der TRA 'Individuen & Societies'.
Alle wichtigen Informationen zur Struktur, den Zielen und den rechtlichen Grundlagen der TRA 'Individuals & Societies' finden Sie in unserem Statut.
Im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder wird die TRA 'Individuals & Societies' durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW) gefördert.
Die TRA Individuen, Institutionen und Gesellschaften in Zahlen und Fakten
173
Mitglieder
7
Fakultäten
41
Projekte
95
Publikationen
209
Veranstaltungen
84
Lehrveranstaltungen
Pressemitteilungen
Sind meine Online-Zugangsdaten gestohlen worden? Der Leakchecker der Universität Bonn kann diese Frage beantworten. Entwickelt wurde er im Rahmen eines Forschungsprojekts am Institut für Informatik. Daraus ist inzwischen eine Ausgründung namens Identeco entstanden, das Unternehmen beim Schutz vor gestohlenen Zugangsdaten unterstützt. Nun haben die Beteiligten den Leakchecker um eine besonders gefährliche Datensammlung namens Naz.API ergänzt. Wer die eigene Betroffenheit prüfen möchte, kann den Service kostenfrei nutzen: https://leakchecker.uni-bonn.de
Biegen sich Leugner des Klimawandels die Fakten zurecht, um ihr klimaschädliches Verhalten nicht ändern zu müssen? Eine neue Studie findet für diese These keine Anhaltspunkte. Forscher der Universität Bonn und des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) hatten ein Online-Experiment durchgeführt, um der Antwort auf die Spur zu kommen. Teilnehmende waren 4.000 Erwachsene aus den USA. Von den Ergebnissen waren die Studienautoren selber überrascht. Ob sie für den Kampf gegen die Erderwärmung eine gute Nachricht sind oder im Gegenteil eine eher schlechte, ist noch unklar. Die Studie erscheint in der Fachzeitschrift „Nature Climate Change“.
Kommt es zu einem Schlaganfall oder einer Hirnblutung, beginnt der Wettlauf gegen die Zeit. Es muss verhindert werden, dass Gehirnzellen absterben. Noch klingt es wie Science-Fiction: An einem digitalen Zwilling testen Ärztinnen und Ärzte die erfolgversprechendste Therapieoption. Wenn es nach den Forschenden des europäischen Konsortiums „Gemini“ (lateinisch „Zwilling“) geht, könnte dies bereits in sechs Jahren möglich sein. Zur Realisierung des Vorhabens haben die 19 Partnerinnen und Partner unter Federführung des Universitätsklinikums Amsterdam (UMC) von der Europäischen Kommission eine Horizon-Förderung in Höhe von zehn Millionen Euro erhalten. An der Universität Bonn ist der Lehrstuhl für (Sozial-)Ethik der Evangelisch-Theologischen Fakultät beteiligt.
Die Start-up-Projekte „Melodizr“ und „Datapods“ aus der Universität Bonn erhalten von Start-up Transfer.NRW eine Förderung in Höhe von jeweils rund 270.000 Euro. Sie sind damit zwei von elf Vorhaben aus Hochschulen, die mit dem Förderprogramm vom Land Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union gefördert werden.
Kontakt für weitere Informationen
Johanna Tix
Dechenstraße 3-11
53115 Bonn