Poetics of Machine Learning
Öffentlicher Vortrag und Podiumsdiskussion

Hinweis

Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung auf Englisch stattfindet.

TRA & ART: Poetics of Machine Learning

Öffentlicher Vortrag und Podiumsdiskussion

Mittwoch, 18.06.2025

18:00-20:00 Uhr, Hauptgebäude Hörsaal I

Ein Austausch zwischen der Galerie PLUTO und der TRA Individuen, Institutionen und Gesellschaften beim Wissenschaftsfestival 2024 führte zu einem einzigartigen Dialog zwischen dem in PLUTO ansässigen Künstler Gonzalo Reyes Araos und den Forschern der Universität Bonn mit dem Titel „The Poetics of Machine Learning“. Der forschungsbasierte kreative Austausch wird in einem öffentlichen Vortrag mit einer Präsentation von Gonzalo Reyes Araos und fünf Forscher*innen der Universität Bonn kulminieren. In der Diskussion werden die Arbeiten von Reyes Araos und entsprechende Forschungsfragen vorgestellt.

Erleben Sie mit uns eine spannende transdisziplinäre Diskussion zwischen Kunst und Wissenschaft zu Fragen wie: 

Wie können Künstler*innen auf KI reagieren? 
Bedeutet die Verschmelzung von Kunst und künstlicher Intelligenz das Ende der vom Menschen geschaffenen Kunst und der autonomen Künstler*innen? 
Kann Poesie, die von einer Maschine ohne Bewusstsein oder Intention kreiert wurde, noch Emotionen hervorrufen? 
Sind Worte in der Lage, Realität zu erzeugen? 
Welche Rolle spielt die Vorstellungskraft?

Panel: Gonzalo Reyes Araos, Prof. Dr. Jens Schröter, Prof. Dr. Anke Grutschus, Iris Ferrazzo, Dr. Merlin Monzel, Prof. Dr. Birgit Mersmann

Moderation: Prof. Jane Brucker & Prof. Dr. Jeremy Wasser 

Programm

Parallel zu dem öffentlichen Vortrag und der Diskussion wird Gonzalo Reyes Araos in der Galerie PLUTO eine Ausstellung mit neuen Arbeiten zeigen, die bis zum Sommer 2025 zu sehen sein wird: „I remember correctly you are you and the rest is history“. Viele der theoretischen Konzepte, die in der Ausstellung präsentiert werden, stammen aus dem Diskurs, den Reyes Araos 2024-2025 mit Experten der Universität Bonn aus den Bereichen Künstliche Intelligenz, Psychologie, Linguistik, Medienwissenschaft und Kunstgeschichte führt.

Expert: Gonzalo Reyes Araos, Artist-in-residence at galerie PLUTO

In der so genannten „Hochmoderne“ nach dem Zweiten Weltkrieg war der Begriff des „Mediums“ von zentraler Bedeutung. Die Idee war, dass Kunst eine kritische Analyse des ihr zugrunde liegenden Mediums sein sollte. Obwohl dieser Ansatz, der vor allem mit dem Namen Clement Greenberg verbunden ist, seit den 1960er Jahren als unzureichend angesehen wurde, verfolgt uns die Frage des Mediums und seiner kritischen Analyse in der Kunst immer noch, insbesondere seitdem immer neue Medientechnologien in unserer Gesellschaft auftauchen. Der „dernier cri“ der Medienevolution ist die so genannte „künstliche Intelligenz“, womit vor allem das maschinelle Lernen und dessen Fähigkeit gemeint ist, Muster zu erkennen und neuerdings auch zu erzeugen. Wie reagiert die Kunst auf dieses neue Medium? Einige historische, theoretische und ästhetische Überlegungen werden das Thema meines Vortrags sein.

Experte: Prof. Dr. Jens Schröter (Media Culture Studies)

Unser Beitrag wird sich auf verschiedene linguistische Themen konzentrieren, die sich mit den Auswirkungen der KI auf Sprache und Kommunikation befassen. Wir werden unter anderem die folgenden Fragen behandeln: Wie beeinflussen Globalisierung und Technologie die Vielfalt und die Zukunft der Sprachen? Welche Auswirkungen hat die englische Voreingenommenheit, die den großen Sprachmodellen oft zugeschrieben wird? Sind Wörter in der Lage, Realität zu erzeugen?

Expert: Prof. Dr. Anke Grutschus (Romance Philology / French and Spanish Linguistics)

Lassen Sie uns hinter die Kulissen der KI-Modelle blicken: ihre Mechanismen zur Sprachproduktion, die Muster, denen sie folgen, und die Reaktionen, die sie bei den Empfängern hervorrufen. Ist da noch Platz für Kreativität? In diesem Beitrag wird untersucht, wie generative KI unser Verständnis von Originalität, Innovation und geistigem Eigentum im kreativen Bereich umgestaltet.

Expert: Iris Ferrazzo (Computational Linguistics)

Ziel, Verbot, Team, Bedrohung, Spiegel - selbst eine scheinbar zufällige Aneinanderreihung von Wörtern kann den richtigen oder die richtige Betrachter*in beeinflussen, weil der*die Dichter*in sie mit Absicht geschaffen hat. Aber was passiert, wenn diese Schöpfung einer Maschine ohne Bewusstsein und Absicht überlassen wird? Wie können wir dann noch etwas fühlen? Dr. Merlin Monzel geht dieser Frage in seinem Vortrag „Pareidolie und Poesie: Eine Sichtweise aus der Psychologie“. Pareidolie beschreibt die Tendenz, Sinn in Strukturen zu projizieren, die eigentlich bedeutungslos sind, etwas, das in der menschlichen Kommunikation ständig passiert. Ist auch die Kunst eine Form der Pareidolie? Und welche Rolle spielt dabei die Vorstellungskraft? Finden wir es heraus in diesem Ausflug in die Wissenschaft der Phantasien und A-Phantasien.

Experte: Dr. Merlin Monzel (Psychology)

Bedeutet die Verschmelzung von Kunst und künstlicher Intelligenz das Ende der vom Menschen geschaffenen autonomen Kunst und Künstler*in? Läutet sie den Beginn einer neuen computergesteuerten Ära der post-anthropozentrischen AlgoNet-Kunst ein, in der die Kreativität durch künstliche neuronale Netze gespeist wird? Der Beitrag befasst sich mit der schwierigen Neuverhandlung des Verhältnisses zwischen menschlichen Künstler*innen, Maschinen und intelligenter Kulturtechnik und konzentriert sich dabei auf den künstlerischen Schöpfungstopos der träumenden und halluzinierenden Maschinen und ihr imaginäres Potenzial. 

Expertin: Prof. Dr. Birgit Mersmann (Contemporary Art and Digital Images Cultures)


Kontakt

Johanna Tix

Managerin der TRA Individuals and Societies

Dechenstraße 3-11

53115 Bonn


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