Gestärkt durch die Promotion - Interventionsstudie

Das Stressmanagement-Seminar „Gestärkt durch die Promotion“ wurde 2022 von einer randomisierten Interventionsstudie begleitet, um dessen langfristige Wirkung auf Promovierende wissenschaftlich zu evaluieren. Die bisherige Studienlage zeigt, dass die langfristige Wirkung von Stressmanagementprogrammen und die Übertragbarkeit in den Alltag von Promovierenden unzureichend untersucht wurde.

Unser Ziel ist, das Stressmanagementprogramm für Promovierende langfristig an der Universität Bonn zu implementieren. Darüber hinaus fließen die Ergebnisse in die bedarfsgerechte Weiterentwicklung des Stressmanagement-Seminars ein. Somit stellt die Studie einen wichtigen Beitrag für die Weiterentwicklung und Implementierung gezielter Unterstützungsprogramme für Promovierende im Rahmen des Universitären Gesundheitsmanagements an der Universität Bonn dar.

 Studie & Seminar

Eine Anmeldung zur Studie und dem damit verbundenen Seminar ist nicht mehr möglich. Der Interventionszeitraum der Studie ist beendet. Wir befinden uns derzeit in den letzten Datenerhebungen  und beginnen anschließend mit der Datenauswertung & - analyse.

Zielgruppe

Promovierende der Universität Bonn

Projektleitung

Charlotte Henschen
Dr. Manuela Preuß

Sprache

Deutsch & Englisch

Trainerin

Janice Williamson
(Dipl. Psychologin & Systemischer Coach)

Seminarinhalte

  • Stress in der Promotionsphase
  • Sich vor Stress schützen
  • Die Einstellung macht's
  • Stress erfolgreich managen
  • Mein Weg durch die Promotion

Aufwandsentschädigung

50 € nach erfolgreicher Studienteilnahme

Studie

In der vorliegenden Interventionsstudie soll erstmalig die langfristige Wirkung des Stressmanagementprogramms „Gestärkt durch die Promotion“ für Promovierende evaluiert werden.

Promovierende stellen im Hochschulsetting eine wichtige Zielgruppe dar. Angesichts ihrer fundierten akademischen Qualifikation können Promovierende wichtige Entscheidungsträger*innen der Gesellschaft sein und somit als bedeutende Multiplikator*innen gesundheitsorientierter Maßnahmen angesehen werden (Allgöwer, 2002).

Die Arbeitswelt der Promovierenden ist in den verschiedenen Phasen einer Promotion mit unterschiedlichen Herausforderungen und Krisen verbunden. Neben den klassischen Stressfaktoren der Arbeitswelt, wie Termin- und Leistungsdruck, Multitasking und fehlenden Erholungsmöglichkeiten (BAuA, 2012), sehen sich Promovierende mit zusätzlichen stresserzeugenden Anforderungen konfrontiert. Dazu zählen potentielle Stressfaktoren wie berufliche und zeitliche Aspekte. Hierunter fallen Mehrfachbelastungen zum Beispiel durch die Vereinbarkeit von Promotion und Arbeit und / oder Familie oder eine unsichere Finanzierungssituation.

Das vorliegende, präventive Stressbewältigungsprogramm für Promovierende soll durch seine zielgruppenspezifische Konzeption als Orientierungshilfe in der Promotionsphase dienen. Zudem sollen Promovierende in einem gesunden und produktiven Umgang mit potentiellen Stressfaktoren im Arbeitsumfeld und im Alltag gestärkt werden. In bisherigen Interventionsansätzen von Stressmanagementprogrammen wurden zielgruppenspezifische Effekte, wie langfristige Wirkung und Übertragbarkeit in den Alltag für Promovierende, nicht ausreichend untersucht (Kaluza & Chevalier, 2018).

Mit der vorliegenden Studie wird die langfristige Wirksamkeit des speziell entwickelten Stressbewältigungsprogramms für Promovierende untersucht. Somit soll das entwickelte Programm evaluiert und entsprechend der Bedarfe der Zielgruppe angepasst, weiterentwickelt und optimiert werden. Darüber hinaus soll das Seminar für Promovierende langfristig an der Universität Bonn implementiert werden. Zusätzlich ist vorgesehen, dass die Ergebnisse in internationalen Fachzeitschriften publiziert werden.

Zur Beurteilung des Effekts des Stressmanagementprogramms wird zum einen mittels etablierter psychologischer Fragebögen die subjektive Stressbelastung erfasst. Zum anderen wird der Einfluss auf die Herzratenvariabilität als Parameter für die objektive Stressbelastung anhand einer Stresslevelanalyse untersucht.

Studiendesign

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© Hannah Shepherd
  • Anmeldung zum Seminar und zur Studie
  • Randomisierung + Information über Zugehörigkeit zur Interventions- oder Kontrollgruppe
  • Terminanmeldung Testungen

Die Interventionsgruppe nam am Seminar und an allen drei Testungen/Messzeitpunkten teil. Das Seminar startete nach dem Pre-Test. Die Kontrollgruppen nahm ebenfalls an allen drei Testungen/Messzeitpunkten teil und konnten nach Beendigung der Studie (nach dem Follow-Up), ebenfalls das Seminar besuchen.

  • Durchführung Pre-Test: in den 2 Wochen vor Seminarbeginn
  • Durchführung Post-Test: in den 2 Wochen nach Seminarende
  • Durchführung Follow-Up: ca. 3 Monate nach Seminarende

Die Messungen bestanden aus der Beantwortung mehrerer Fragebögen, die von zuhause ausgefüllt wurden (Dauer: ca. 45 Min), und einer Stresslevelanalyse, die vor Ort durchgeführt wurde (Dauer: ca. 30 Min).

Nach Beendigung der Follow-Up-Messung erhielten alle Teilnehmenden eine Aufwandentschädigung von 50 €. 

Wichtige Studieninformationen & FAQ

Voraussetzung für eine Teilnahme an Studie und Seminar war ein Promotionsstudium an der Universität Bonn. Das Einstellungsverhältnis war dabei nicht relevant.

Ausschlusskriterien für eine Studienteilnahme waren

  • Psychische Krankheiten (z.B. klinische Depression)
  • Diagnostizierte Herz-Rhythmus-Störungen
  • Teilnahme an Stressbewältigungsprogrammen innerhalb eines Jahres vor Studienbeginn

Alle Teilnehmenden wurden ausführlich im Rahmen eines persönlichen Gesprächs über Ziele, Durchführung und eventuelle Risiken der Studie informiert. Von jeder*m Proband*in wurde zudem eine schriftliche Einwilligung zur Studienteilnahme eingeholt.

  • streng pseudonymisierte Speicherung der Daten
  • keine Weitergabe der persönlichen Daten der Proband*innen
  • Schweigepflicht aller Projektmitarbeitenden

Die Erfassung und Auswertung der Daten erfolgen gemäß den Vorschriften des Datenschutzgesetzes.

Die Teilnahme an der Studie war freiwillig. Die Teilnahme konnte jederzeit ohne Angaben von Gründen beendet werden.

Allgöwer, A. (2002). Gesundheitsförderung an der Universität. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10170-3

BAuA. (2012). Stressreport Deutschland 2012: Psychische Anforderungen, Ressourcen und Befinden (Stressreport Deutschland). Dortmund. Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.

Kaluza, G. & Chevalier, A. (2018). Stressbewältigungstrainings für Erwachsene. In R. Fuchs & M. Geber (Hrsg.), Handbuch Stressregulation und Sport (S. 143–162). Springer.

Seminar

Kennst du deine Stressoren? Wie kannst du Stress managen und dich davor schützen? Diese und weitere Themen werden im Stressmanagementseminar behandelt.

Das präventive Stressmanagementprogramm „Gestärkt durch die Promotion“ ist inhaltlich auf die Besonderheiten deiner Lebens- und Arbeitswelt als Promovierende*r abgestimmt und soll für einen gesunden und produktiven Umgang mit potentiellen Stressfaktoren sorgen.

Die Schwerpunkte der insgesamt fünf Seminareinheiten liegen in der Vermittlung eines breiten Repertoires an Stressmanagementstrategien (z.B. mentales Stressmanagement, Optimierung des Zeit- und Lernmanagements) und in der Förderung der Selbstreflexion und des Erfahrungsaustausches. Außerdem erhältst du Einblick in verschiedene Entspannungstechniken, Atem- und Körperübungen. Die Termine sind als vierstündige Trainingseinheiten (inkl. Pausen) konzipiert.

Das Seminar hat zum Ziel, dir eine Orientierungshilfe in der Promotionsphase zu geben sowie die im Training erlernten Verhaltensweisen in deinen Alltag zu integrieren.

Der Interventionszeitraum der Studie ist beendet. Wir befinden uns derzeit in den letzten Datenerhebungen und beginnen anschließend mit der Datenauswertung & - analyse.

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