Promotionsaufenthalt im Ausland

Ein Auslandsaufenthalt während des Promotionsstudiums kann für ein Forschungsvorhaben eine große Bereicherung sein. Viele Themen erfordern eine internationale Perspektive. Forschen im Ausland können Sie zum Beispiel im Rahmen eines Gastaufenthalts an einer Forschungseinrichtung oder, mehr formalisiert, im Rahmen einer Cotutelle-Vereinbarung oder als Doktorand*in in einem Joint-PhD-Programm.

Joint PhD

Ein Joint PhD-Programm wird von zwei oder mehreren Universitäten in Kooperation miteinander angeboten. Diese verleihen schließlich auch den Doktorgrad gemeinsam. Das Programm beinhaltet normalerweise längere Forschungsaufenthalten an den beteiligten Institutionen. Die akademische Betreuung erfolgt in einem Team von mindestens zwei Betreuungspersonen der jeweiligen Universitäten. Ein Joint PhD ist eine exzellente Gelegenheit, internationale Forschungserfahrung zu sammeln und von Vorteilen sich gegenseitig ergänzender Einrichtungen und Ressourcen und den daraus resultierenden Netzwerk-Möglichkeiten für künftige Job-Perspektiven zu profitieren.

Guide für Joint PhD-Promovierende an der Universität Bonn [Englisch]

Vor der Zulassung, aber auch während des Promotionsstudiums gilt es, eine Reihe von administrativen To-Dos und Regularien zu beachten. Dieser Guide hilft Ihnen, diese erfolgreich zu durchlaufen.   

Übersicht: Joint-PhD-Programme

Ziel dieses Programms ist es, hochkarätige internationale Wissenschaftler*innen auszubilden und ihnen die Möglichkeit zu geben, von der Vielfalt des Fachwissens und der Kultur zweier hoch angesehener Universitäten zu profitieren. Das Programm bietet Stipendien, die von beiden Einrichtungen finanziert werden, um herausragende Promovierende zu unterstützen, die in Forschungsbereichen wie Geschichte, Physik, Medizin, Geographie und Geowissenschaften promovieren. Weitere Informationen zu den aktuellen Ausschreibungen finden Sie hier.

Dieses Joint-PhD-Programm baut auf der Zusammenarbeit zwischen der University of Melbourne und der Universität Bonn auf, die in den letzten Jahren über 50 gemeinsame Promovierende rekrutiert haben. Bewerbungen sind aus allen Fakultäten und Forschungsbereichen erwünscht.Weitere Informationen finden Sie hier. Bitte beachten Sie, dass nur die vorgesehenen Betreuer*innen, nicht aber die Doktorand*innenen selbst, einen Antrag auf Förderung stellen können.

Dieses Programm bietet eine Forschungsausbildung zum Doktor der Philosophie (PhD) an zwei Standorten, mit Zugang zu Weltklasse-Fachwissen auf zwei Kontinenten. Dies stellt eine fantastische Gelegenheit dar, Kompetenzen zu entwickeln, die über jene hinausgehen, die üblicherweise im Rahmen einer traditionellen Promotion erworben werden. Promovierende haben die Möglichkeit, in zwei Expertenlabors in Melbourne und Bonn zu trainieren, ein internationales Netzwerk von Mentor*innen und Kollaborationspartner*innen aufzubauen und andere Kulturen zu erleben, um eine wirklich globale Perspektive zu entwickeln.

Die Jülich-University of Melbourne Postgraduate Academy (JUMPA) ist eine Partnerschaft zwischen Melbourne, dem Forschungszentrum Jülich GmbH (FZJ/Jülich Research Centre) und den angeschlossenen Universitäten, einschließlich der Universität Bonn. An der JUMPA können Promovierende die weltweit führende Infrastruktur des FZJ (einschließlich des modernsten Supercomputers in Europa) nutzen, um anspruchsvolle Aufgaben in den Bereichen Wissenschaft, Gesundheit und Technologie zu lösen. Promovierende haben die Möglichkeit, von Fachexpert*innen betreut zu werden, an speziellen Sommerschulen und Laborkursen teilzunehmen, die vom FZJ organisiert werden, und Teil eines lebendigen Alumni-Netzwerks zu werden, das sich über die mit dem FZJ verbundenen Universitäten in Deutschland erstreckt.

Dieser Promotionsstudiengang wird gemeinsam von den Universitäten Bonn, Florenz und Paris-Sorbonne IV organisiert und auf Deutsch, Französisch und Italienisch angeboten. Er umfasst die Fächer der geisteswissenschaftlichen Fakultäten, insbesondere Literatur- und Sprachwissenschaften, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft, sowie Fächer, die sich mit Themen befassen, die mit dem Rahmen des Programms zusammenhängen, wie z. B. Historiographie, Politikwissenschaft, Philosophie, Soziologie usw.Über einen Zeitraum von drei Jahren sollen die Doktoranden eine Dissertation im Bereich der europäischen Gründungsmythen verfassen. Für weitere Informationen klicken Sie bitte hier [Website verfügbar in Deutsch, Französisch und Italienisch].

Das internationale Promotionsstudium der Italianistik bietet zwei verschiedene Spezialisierungen an: die trinationale Promotion in Literatur- und Kulturwissenschaften (Bonn-Florenz-Paris) und die binationale Promotion in Linguistik (Bonn-Florenz) - [Website auf Deutsch, Französisch und Italienisch].

Binationale Promotion

Die „Binationale Promotion“ oder „Cotutelle de thèse“ (Doppeldoktorat) wird im Rahmen eines individuellen Kooperationsvertrags sowohl von einer deutschen als auch von einer ausländischen Universität betreut. Sie sammeln also Erfahrungen in zwei Hochschul- und Forschungssystemen. Inwiefern ein solcher individueller Kooperationsvertrag möglich ist, wäre mit der fachlichen Betreuung sowie dem zuständigen Promotionsbüro abzuklären.

Planung und Förderung

  • Besprechen Sie Ihre Pläne mit dem*der Betreuer*in Ihrer Dissertation in Bonn und kontaktieren Sie Ansprechpartner*innen an der Universität im Ausland.
  • Informieren Sie sich über Regelungen, die gegebenenfalls in Ihrer Promotionsordnung festgelegt sind.
  • Nehmen Sie Kontakt zu Ihrem Promotionsbüro/ Dekanat auf.
  • Für Ihr Vorhaben muss ein individueller Vertrag aufgesetzt werden. Einen Leitfaden sowie ein Vertragsmuster finden Sie auf den Seiten der Hochschulrektorenkonferenz12.

Der Deutsche Akademische Austauschdienst fördert binational betreute Promotionen. Es sind mehrere kurze Aufenthalte in bis zu zwei Jahren möglich.

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Das französische Außenministerium (MAE) hat 2005 die „Bourses d’Excellence Eiffel“ entwickelt, um hochqualifizierte Promovierende für 10 Monate an französischen Hochschuleinrichtungen im Rahmen einer „Cotutelle de thèse“ zu fördern.

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Fördermöglichkeiten für Auslandsaufenthalte während der Promotion

Je nach Zielregion und Fachrichtung gibt es an der Universität Bonn unterschiedliche Fördermöglichkeiten für Aufenthalte im Ausland während der Promotion.

Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
© Valentin Antonucci von Pexels

Fördermöglichkeiten

Erasmus+ bietet Promovierenden vielfältige Fördermöglichkeiten:

Eingeschriebene Promovierende (alternativ auch mit Nachweis der Promotion möglich):

  • Studienaufenthalte an einer Erasmus-Partnerhochschule des Fachbereichs in Europa44444 und weltweit.55555
  • Kurzstudienaufenthalte44444 von 5 bis 30 Tagen an einer Erasmus-Partnerhochschule des Fachbereichs.
  • Promovierende und recent postdocs (das heißt bis ein Jahr nach Abschluss der Promotion): Forschungspraktika66666 (2 bis 12 Monate oder Kurzzeitpraktika von 5 bis 30 Tage) in Europa.

Promovierende mit Beschäftigungsstatus:

  • Dozentenmobilität77777: Kurzzeitlehre an einer Erasmus-Partnerhochschule für in der Lehre tätige Promovierende.
  • Personalmobilität88888: Hospitation an einer Hochschule/ Einrichtung in Europa zur beruflichen Qualifizierung.

An der University of Tsukuba in Japan stehen Plätze für Promotionsstudierende zur Verfügung.

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Das Bonner Graduiertenzentrum vergibt Santander International Exchange Grants zur Förderung von internationalen Forschungsaufenthalten bei strategischen Universitätspartnern oder Schwerpunktregionen im Umfang von einem bis drei Monaten.

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Die weltweit größte Förderorganisation für den internationalen Austausch von Studierenden und Wissenschaftler*innen bieten unterschiedliche Stipendien für Promovierende.

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Auch Konferenzreisen sind eine gute Möglichkeit, Auslandserfahrung während der Promotion zu sammeln. Die Universität Bonn unterstützt die Teilnahme an internationalen Konferenzen mit einer eigenen Förderlinie. Darüber hinaus gibt es eine große Anzahl externer Förderorganisationen, die Reisekostenzuschüsse vergeben. Eine Übersicht finden Sie auf den Seiten des Bonner Graduiertenzentrums.

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Es gibt auch weitere, teilweise landesspezifische, Fördermöglichkeiten für Auslandsaufenthalte u.a. während der Promotion. 

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In besonderen Fällen und der Abschlussphase der Promotion ist auch eine Förderung über die Heinrich-Hertz-Stiftung möglich.

Desweiteren gibt es über die Bonner Universitätsstiftung auch fachspezifische Fördermöglichkeiten, etwa die Stiftung Doktorhut für Promovierende der Kunstgeschichte, oder der Nachlass-Zetsche-Stiftungsfond für Promovierende der Geodäsie. 

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Zertifikat für Interkulturelle Kompetenz

Das Zertifikat für Interkulturelle Kompetenz ist ein extracurriculares Angebot der Universität Bonn, das internationale Erfahrungen, Teilnahme an Sprachkursen und viele andere internationale Aktivitäten mit einem Zeugnis anerkennt. Das Zertifikat kann in beliebig vielen Semestern innerhalb der Studienzeit abgeschlossen werden.

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Celestina Trost

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