20. Februar 2019

Stachelige Schönheiten Stachelige Schönheiten

Goldfuß-Museum zeigt Seeigel in Poppelsdorf.

Die neue Sonderausstellung im Goldfuß-Museum zeigt noch bis Juni etwa 500 Exemplare der stacheligen Schönheiten, genannt Seeigel.

Stachelige Schönheit
Stachelige Schönheit © Georg Oleschinski / Universität Bonn
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Die Ausstellung zeigt bis zu 400 Millionen Jahre alte Seeigel aus dem Rheinischen Schiefergebirge genauso wie Exemplare der bis heute lebenden Arten aus den Weltmeeren. Die Schau umfasst vier Dutzend Vitrinen und sie ist sowohl für Experten als auch für Laien aufbereitet, in jedem Fall für alle, die sich für die außerordentliche Schönheit dieser filigranen Naturobjekte interessieren. 

Möglich wurde die Ausstellung durch den Sammler Volker Thiel. Der Arzt hat sich seit 1973 auf das Sammeln von Seeigeln spezialisiert. Dreißig Jahre später, nach seiner Tätigkeit als Orthopäde mit eigener Praxis in Düsseldorf studierte Dr. Thiel dann ab 2003 Geologie und Paläontologie an der Uni Bonn. Seine Sammlung fossiler und lebendiger Seeigel wird international beachtet; sie umfasst etwa 30.000 bis 40.000 fossiler Exemplare sowie weitere 4000 Seeigel der etwa 950 noch lebenden Arten.

Die Exponate der Ausstellung stammen aus allen Weltregionen, von den Erdpolen bis zum Äquator, aus dem Flachwasser, aus der Tiefsee oder auch aus dem Rheinland. Meeresströmungen, klimatische Faktoren und geographische Einflüsse sorgen für die globale Verbreitung der Seeigel, in Größen von wenigen Millimetern bis zu etwa 30 Zentimetern Durchmesser.

Die ältesten Vertreter der Seeigel sind etwa 450 Millionen Jahre alt. Im Erdaltertum waren sie zwar sehr selten und auf wenige Lebensräume beschränkt, aber es gibt herausragende Fundstellen mit einer reichen Seeigel-Fauna; auch solche Exponate werden in der Ausstellung gezeigt. Nahezu alle Aspekte der Lebensweise, Entwicklung und Evolution der Seeigel sowie ihre Bedeutung in der Forschungsgeschichte, Kultur und Ernährung werden in der Ausstellung thematisiert.

„Seeigel – stachelige Schönheiten“ ist noch bis Juni 2019 im Goldfuß-Museum der Universität Bonn, Nussallee 8, 53115 Bonn, zu sehen. Öffnungszeiten: montags bis freitags von 10 bis 16 Uhr und sonntags von 13 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Jes Rust,
Institut für Geowissenschaften und Meteorologie,
Arbeitsgruppe Invertebraten,
Universität Bonn
Nussallee 8, 53115 Bonn,
E-Mail:jrust[at]uni-bonn.de

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