Die Unsicherheiten des wilhelminischen Kaiserreichs
Von wegen „Zeitalter der Sicherheit“: Die Beschreibung des Schriftstellers Stefan Zweig, bezogen auf die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, scheint fast zu schön, um wahr zu sein – zumindest, wenn man sich die politisch-gesellschaftlichen Auseinandersetzungen im deutschen Kaiserreich genauer anschaut. Das tat der Bonner Historiker Dr. Amerigo Caruso in seiner Studie „‚Blut und Eisen auch im Innern‘ – Soziale Konflikte, Massenpolitik und Gewalt in Deutschland vor 1914“. Eines der Ergebnisse: Als Ausdruck eines erhöhten Sicherheitsbedürfnisses entstand ein moderner Markt für private Sicherheit mit Wachgesellschaften und Detektivagenturen.
Schädlicher Proteinabfall im Muskel
Ein internationales Forscherteam unter Federführung der Universität Bonn hat die Ursache einer seltenen, schweren Muskelerkrankung aufgeklärt. Eine einzelne spontan auftretende Mutation führt demnach dazu, dass die Muskelzellen defekte Proteine nicht mehr korrekt abbauen können. In der Folge gehen die Zellen zugrunde. Das Leiden führt bei Kindern zu einer schweren Herzschwäche, begleitet von Schäden der Skelett- und Atem-Muskulatur. Die Betroffenen werden selten älter als 20 Jahre. Die Studie zeigt auch experimentelle Ansätze für eine mögliche Therapie auf. Ob sich diese Hoffnung erfüllt, wird sich allerdings erst in einigen Jahren zeigen. Die Ergebnisse erscheinen in der Zeitschrift Nature Communications.
Corona: Ausgetretene Lehrpfade verlassen
Lockdown und Präsenzuniversität – seit weit mehr als einem Jahr gehört dieser Gegensatz zum Alltag an der Universität Bonn. „Von jetzt auf gleich mussten wir von analogen Veranstaltungen, auf digitale Formate umstellen“, erinnert sich Prof. Dr. Karin Holm-Müller, die bis Mai Prorektorin für Studium und Lehre an der Universität Bonn gewesen ist. „Man erlebt es nicht oft, dass gewohnte Realitäten so drastisch in Frage gestellt werden. Das war eine unglaubliche Kraftanstrengung für alle Angehörigen unserer Universität.“ Ein Artikel aus der forsch 2021/01.
Aufbruch mit ambitionierten Zielen: Rektorat startet geschlechterparitätisch in neue Amtszeit
Jetzt hat der Kapitän es „schwarz auf weiß“: Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch hat Ende April im Ministerium für Kunst und Wissenschaft in Düsseldorf von Ministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen persönlich seine Ernennungsurkunde erhalten. Mit seinem Rektorats-Team startete er zum Mai 2021 in eine zweite Amtszeit, die von 2021 bis 2025 dauert. Dafür hat er ambitionierte Ziele gesteckt. Ein Artikel aus der forsch 2021/01.
Erneuter Rektor des Jahres: Prof. Hoch spricht im Interview über seine Ziele
Zum Beginn seiner zweiten Amtszeit haben die Mitglieder des Hochschulverbandes Prof. Hoch erneut zum „Rektor des Jahres“ gewählt. In der Online-Befragung erhielt er von den Bonner Mitgliedern die Bestnote und schnitt noch einmal besser ab als im Vorjahr: 69 Prozent der Teilnehmenden halten ihn für „die ideale Besetzung“ des Führungsamts. Wir sprachen mit ihm über seine Pläne für die kommenden vier Jahre. . Ein Artikel aus der forsch 2021/01.
„Man muss einfach vor Ort sein”: Eine geographische Exkursion in Corona-Zeiten
Bodenarten bestimmen, Aufschlüsse suchen oder Talformen beobachten: Seit vielen Generationen zählen diese Aufgaben zu einer klassischen Exkursion für Studierende der Geographie. In jedem Semerster erforschen rund 20 Studierende mit Exkursionsleitenden aus der Geographie das Siebengebirge. Dort untersuchen sie Spuren aus vergangenen vulkanischen Aktivitäten. Dieses Jahr wären wir an der Reihe gewesen. Aber die Pandemie stellte auch uns Bonner Geograph:innen vor neue Herausforderungen. Ein Bericht von Julia Feth und Johanna Niedick. Ein Artikel aus der forsch 2021/01.
Individuelle Sprachcoachings erleichtern internationalen Neuberufenen den Start in Bonn
Wie gewinnt und hält man langfristig herausragende internationale Spitzenkräfte für Forschung und Lehre? Mit ihrer Internationalisierungsstrategie 2025 will die Universität genau das für Bonn erreichen. Dabei geht es auch um optimale Rahmenbedingungen für die Arbeit. Durch eine gezielte Förderung soll der Anteil von Professor:innen ohne deutsche Staatsbürgerschaft in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden. Dazu zählt auch eine intensive sprachliche Betreuung – damit die Neuen in Bonn leichter ankommen. Ein Artikel aus der forsch 2021/01.
IPSTA: Berufsübergreifendes Lernen im Alltag einer „Kinderherzstation“ mit direktem Feedback
Auf der Interprofessionellen Ausbildungsstation „Kinder IPSTA Bonn“ am Zentrum für Kinderheilkunde des Universitätsklinikums Bonn übernehmen angehende Ärztinnen und Ärzte sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeauszubildende eigenverantwortlich die Betreuung von bis zu vier herzkranken Kindern. Dabei werden sie intensiv durch erfahrene ärztliche und pflegerische Lernbegleitende unterstützt. Durch die stetige Kommunikation und die gemeinsame Arbeit in interprofessionellen Zweier-Teams steigt das gegenseitige Verständnis der Berufe füreinander. Ein Artikel aus der forsch 2021/01.