Die Organisation solch einer gemeinsamen Veranstaltung bietet einen guten Einstieg bei der Kooperation zwischen Universität und Wirtschaft. Die Zusammenarbeit mit dem Customer Experience & Data Team der Deutschen Telekom ist hierfür ein gutes Beispiel mit einem fachlichen interessanten Bereich eines DAX-Unternehmens.
Das Ziel des Hackathons ist dabei nicht, die Entwicklung eines fertigen Produktes, sondern die Generierung einer Idee oder eines Konzepts. „Hackathons sind ein schönes Format, um in kurzer Zeit in kleinen interdisziplinären Teams kreativ an Fragestellungen und Challenges aus der Praxis und an nützlichen Lösungen vor Ort zu arbeiten. Wir möchten hiermit Möglichkeiten für Studierende und Nachwuchswissenschaftler*innen schaffen, direkt bei der Entwicklung von Innovationen involviert zu sein“, sagt Sandra Speer, Leiterin des Transfer Center enaCom. Das Transfer Center enaCom organisiert jedes Jahr eine Reihe von Hackathons zu ganz unterschiedlichen fachlichen Themen und Fragestellungen und mit verschiedenen Partnern, wie z.B. zuletzt den Cybersecurity Hackathon und den Nachhaltigkeitshackathon.
Beim #Hack4BestCX bearbeiten Studierende und Forschende unterstützt von Data Scientists der Deutschen Telekom auf Basis von Betriebs- und Performancedaten im Team innerhalb eines Tages eine spezifische Challenge. Dabei sollen Vorhersagemodelle erarbeitet werden, die möglichst genau Fehler und Abweichungen in der Netz-Performance erkennen können. Mit Vorhersagemodellen („Predictive Maintenance“) kann die Telekom den Status der verschiedenen Netzkomponenten überprüfen und Störungen frühzeitig erkennen. Dafür erzeugen viele Sensoren innerhalb der Netzwerkinfrastruktur riesige Datenmengen. Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz wird z.B. ein bestimmter Grenzwert festgelegt, bei dem das System Alarm schlägt. Das Unternehmen kann dann schnell auf die Probleme reagieren und per Fernwartung oder vor Ort eingreifen.
Frische Ideen und Networking
„Für die Weiterentwicklung unserer (Fehler-)Vorhersagemodelle sind wir natürlich immer auf der Suche nach frischen Ideen und neuen Methoden und finden es daher spannend zu sehen, wie die hervorragend ausgebildeten Bonner Student*innen und Nachwuchswissenschaftler*innen mit unseren real-life-Fragestellungen und -Daten umgehen. Nicht zuletzt, um die Customer Experience für unsere Kund*innen ständig zu verbessern“, sagt Benno Willoweit, Chapter Lead Data Scientists der Abteilung Customer Experience & Data bei der Deutschen Telekom. „Außerdem ist es für uns als großes Unternehmen interessant, sich bei solch einem Event mit jungen Data Scientists und Informatiker*innen persönlich zu vernetzen.“
Diese Möglichkeit für Studierende, hinter die Kulissen von Unternehmen aus der Region wie der Deutschen Telekom zu schauen, betont auch enaCom Innovation Scoutin Dr. Daniela Treutlein als Beispiel für gelungenen Transfer. „Gleichzeitig ist das Team-Building in inspirierender externer Umgebung ja vielleicht auch der Beginn, um mit den Telekom Data Scientists weiterführende Fragestellungen zu erarbeiten oder mit den Team Mates Ideen für ein eigenes Start-up zu kreieren – dann sind wir natürlich als Ansprechpartner vor Ort und Stelle.“