Sind Einhörner real?

Das Internationale Zentrum für Philosophie der Universität Bonn und die Philosophen der Sorbonne in Paris vertiefen ihre Kooperation. Grundlage ist ein Feodor Lynen-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung, mit dem Prof. Dr. Markus Gabriel von der Bonner Alma Mater demnächst zu mehreren Gastaufenthalten zu seinem Kollegen Prof. Dr. Jocelyn Benoist an die Sorbonne nach Paris kommt. Beide Wissenschaftler pflegen einen intensiven Austausch und gehen gemeinsam der kontroversen Frage nach, ob fiktive Figuren – wie zum Beispiel Einhörner – als real angesehen werden können oder nicht.

Menschen als Besitz

Die Leistungen der klassischen Antike wären nicht denkbar gewesen ohne die Versklavung von Menschen. Seit 65 Jahren wurde dieses Phänomen an der Mainzer Akademie der Wissenschaften untersucht. Der Althistoriker Prof. Dr. Winfried Schmitz von der Universität Bonn hat das großangelegte Projekt in den vergangenen fünf Jahren geleitet. Jetzt ist es abgeschlossen.

Gradmesser für die Fettverbrennung

Braune Fettzellen können überflüssige Pfunde abschmelzen lassen. Das haben Forscher der Universität Bonn an Mäusen mehrfach gezeigt. Nun haben sie eine neue Methode entwickelt, wie sich die Aktivität von braunem Fett ohne großen Aufwand auch am Menschen nachweisen lässt. Die microRNA miR-92a ist ein indirektes Maß für die Aktivität der energiezehrenden braunen Zellen. Sie lässt sich auf vergleichsweise einfache Weise aus dem Blut gewinnen. Die Wissenschaftler stellen ihre Ergebnisse im renommierten Fachjournal „Nature Communications“ vor.

Seltener Spezialist für ausgefeilte OP-Techniken

Prof. Dr. Hannes Haberl gehört zu den wenigen Kinderneurochirurgen in Deutschland. Jetzt will der 60-Jährige am Universitätsklinikum Bonn die pädiatrische Neurochirurgie etablieren. Er ist ein Spezialist für Rückenmarks-Operationen bei Kindern mit einer spastischen Lähmung. Zudem führt er eine weltweit einzigartige Korrektur von Schädelfehlbildungen auf der Basis von Modellen durch. Bevor er nun dem Ruf nach Bonn folgte, baute er eine Pädiatrische Neurochirurgie am Universitätsklinikum Ulm auf. Vorher leitete er zehn Jahre die von ihm gegründete Abteilung für Kinderneurochirurgie an der Berliner Charité.

Parasiten im Menschen stammen von Vögeln

„DNA-Fossilien“ aus Vogelgenomen geben Hinweise darauf, dass einige Fadenwürmer, die heute Menschen parasitieren, früher einmal Vögel als Wirte hatten. Das hat ein internationales Forscherteam unter Beteiligung der Universität Bonn herausgefunden. Die Wissenschaftler wiesen nach, dass die Vorfahren dieser Fadenwürmer in einem Zeitraum vor etwa 25 bis 17 Millionen Jahren Vögel parasitierten, die im tropischen Afrika, Asien und Amerika vorkamen. Die Ergebnisse werden nun in der Zeitschrift „Nature Communications“ veröffentlicht.

Begehrter ERC Advanced Grant geht an Prof. Sturm

Prof. Dr. Karl-Theodor Sturm, Koordinator des Hausdorff Zentrums für Mathematik an der Universität Bonn, erhält für seine eigene Forschung einen begehrten Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC). In den nächsten fünf Jahren wird er mit rund 2,4 Millionen Euro gefördert. Der Preisträger befasst sich mit der Frage, wie sich aus lokal begrenzten Informationen auf globales Verhalten schließen lässt. Diese mathematischen Verfahren finden auch erfolgreich Anwendung bei der Modellierung von Finanzmärkten oder des Wachstums von Tumoren. Mit Hilfe der Förderung möchte der Wissenschaftler diese Methoden weiter verfeinern.

Epilepsie: Scheinbar gesundes Gewebe ist beteiligt

Rund ein Drittel der Epilepsien sind nicht behandelbar, weil mehrere Anfallsherde auf komplexe Weise zusammenspielen. Erstmals ist es nun Wissenschaftlern des Universitätsklinikums Bonn bei diesen Patienten gelungen, Vorboten von Anfällen bereits Stunden im Voraus nachzuweisen. Dabei zeigte sich, dass die Gewitterstürme im Gehirn bei dieser Gruppe von Erkrankten nicht in den Anfallsherden ihren Ausgang nehmen, sondern im scheinbar gesunden Gehirngewebe. Dieser verblüffende Befund eröffnet möglicherweise neue Therapieoptionen. Die Ergebnisse werden nun im Fachjournal „Scientific Reports“ vorgestellt.

Seltene Diagnose: Brustkrebs bei Männern

Wenn Männer die Diagnose “Brustkrebs” erhalten, sitzt der Schock tief, weil sie meist nicht damit gerechnet haben. Auch behandelnde Ärzte und Pflegekräfte sind im Umgang mit dieser für Männer seltenen Erkrankung häufig nicht vertraut. Prof. Dr. Nicole Ernstmann, neue Professorin an der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Bonn, ist die Leiterin eines Forschungsprojektes, das die medizinische und psychosoziale Situation von männlichen Brustkrebspatienten erforscht. Ziel ist eine Verbesserung der Behandlungsverfahren.

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