Mathematiker und Mediziner der Universität Bonn haben ein neues Modell für eine Immuntherapie bei Krebs entwickelt. Das Verfahren könnte dabei helfen, neue Behandlungsstrategien zu entwickeln und zu verstehen, warum manche Ansätze bei bestimmten Tumoren nicht anschlagen. Die Studie erscheint jetzt im Fachjournal „Scientific Reports“.
Das Käte Hamburger Kolleg „Recht als Kultur“ an der Universität Bonn wird nach einer positiven Evaluation durch ein Gutachtergremium weitergeführt. Das Kolleg im Schnittfeld von Kultur- und Rechtswissenschaften am Bonner Bogen wurde durch den Gründungsdirektor Prof. Dr. jur. Dr. h.c. Werner Gephart im Jahre 2010 ins Leben gerufen. In den nächsten sechs Jahren fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Kolleg mit insgesamt 9,5 Millionen Euro. In der neuen Förderphase steht zunächst das spannungsvolle Verhältnis von Recht und Politik im Mittelpunkt, in den darauf folgenden Jahren geht es um die Wechselwirkung von Recht und Ökonomie.
Antibiotikaresistente Darmbakterien werden über Toiletten und Kläranlagen in die Umwelt eingetragen. Einige von ihnen überleben dort, vermehren sich oder übertragen sogar ihre Resistenzgene auf andere Mikroorganismen. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass Menschen – zum Beispiel über den Kontakt mit Oberflächengewässern – mit diesen Bakterien besiedelt werden. Wenn diese Erreger dann eine Infektionskrankheit auslösen, was besonders häufig im Krankenhaus passiert, zum Beispiel als Harnwegsinfektion oder Blutvergiftung, dann wird es schwierig, diese mit Antibiotika wirksam zu bekämpfen. Es liegt also im Interesse der Gesellschaft, rasch zu klären, ob und wie sich resistente Keime über das Abwasser ausbreiten – und wie dies verhindert werden könnte. Das neue Projekt HyReKA untersucht diese Aspekte und sucht dabei auch nach Antworten auf die Frage: Wie relevant sind diese Keime für die Gesundheit des Menschen?
Warum haben Apfelsorten Fantasienamen wie „Granny Smith“ oder „Golden Delicious“, obwohl doch ansonsten sämtliche Pflanzen in der Wissenschaft lateinische Namen haben? Mit dieser Tradition brach der Obstkundler Friedrich Jakob Dochnahl im 19. Jahrhundert. Er kreierte eine eigene, scheinbar wissenschaftliche Namensgebung und schafft damit bis heute Verwirrung. Der Botaniker Dr. Norbert Holstein von der Universität Bonn will dem nun ein Ende bereiten und plädiert im Fachjournal „Taxon“ dafür, dass Dochnahls Benennung von Obstsorten nicht mehr berücksichtigt werden soll.
Für Epilepsie-Patienten und behandelnde Ärzte ist es bislang eine Herausforderung, ohne stationäre Aufzeichnungsgeräte die Häufigkeit und Schwere von epileptischen Anfällen richtig einzuschätzen. Ein Konsortium, das von Epileptologen des Universitätsklinikums Bonn koordiniert wird, entwickelt nun ein mobiles Sensorsystem, das Anfälle erkennt. Über einen Warnruf sollen dann Angehörige oder behandelnde Ärzte rechtzeitig zur Hilfe herbeigeholt werden. Das Projekt „EPItect“ wird vom Bundesforschungsministerium (BMBF) in den nächsten drei Jahren mit rund zwei Millionen Euro gefördert. 635.000 Euro fließen davon nach Bonn. Bei der Umsetzung des anspruchsvollen Vorhabens erhält das Konsortium Unterstützung durch den Projektträger VDI/VDE Innovation + Technik GmbH.
Wenn allmählich die Schlagadern verhärten und sich entzünden, wird es gefährlich. Die Folgen der Arteriosklerose zählen zu den häufigsten Todesursachen in Industrieländern: dazu zählen vor allem Herzinfarkte und Schlaganfälle. Kristallines Cholesterin kann zu den lebensgefährlichen Entzündungen in den Arterien beitragen. Ein internationales Forscherteam von Immunologen und Kardiologen der Universität Bonn hat nun herausgefunden, dass der ringförmige Zucker „Cyclodextrin“ die gefährlichen Ablagerungen verhindern und sogar zurückbilden kann. Die Ergebnisse werden nun im Fachjournal “Science Translational Medicine” veröffentlicht.
Studierende der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn können sich seit kurzem zu Sprachbegleitern für geflüchtete und neu zugewanderte Menschen ausbilden lassen. Die Grundlage für das neue und bislang einzigartige Lehrmodul bildet eine Kooperationsvereinbarung der Philosophischen Fakultät mit dem Caritasverband für die Stadt Bonn und dem Kommunalen Integrationszentrum des Rhein-Sieg-Kreises, den Dekan Prof. Dr. Andreas Bartels, Landrat Sebastian Schuster und Caritas-Direktor Jean-Pierre Schneider heute unterzeichnet haben.
„Mens sana in corpore sano“ – dass Gesundheit und Studiersamkeit irgendwie zusammenhängen, wussten schon die alten Römer. Dass Gesundheit und Gesundheitsförderung heute immer mehr auch ein Wettbewerbsfaktor für die Gewinnung der besten Köpfe werden, ist eine eher neue Erkenntnis. Die Universität Bonn und die Deutsche Sporthochschule Köln zählen diesbezüglich zu den Vorreitern; Mit der Gesundheitsinitiative Healthy Campus setzen sie seit Jahren auf eine nachhaltige Gesundheitsförderung für ihre Studierenden und Mitarbeiter. Ihre Erfahrungen teilen sie am 14. April 2016 in der Healthy-Campus-Konferenz mit anderen Hochschulen.