24. Februar 2012

Herzkranker Junge kann nun unbeeinträchtigt leben Herzkranker Junge kann nun unbeeinträchtigt leben

Ein Dankeschön an alle, die Joshua mit Spenden geholfen haben

Joshuas Herz war im Dauerstress. Der Junge aus Pakistan kam mit einem Loch im Herzen auf die Welt. Da die Familie die Behandlungskosten von rund 9.000 Euro nicht aufbringen konnte, baten Joshuas Eltern und das Universitätsklinikum Bonn die Bevölkerung um Hilfe [s. Pressemitteilung Nr. 288 vom 19.10.11]. Dank großzügiger Spenden konnten die Bonner Uni-Kardiologen vor zwei Wochen das Loch im Herzen erfolgreich verschließen. Der Fünfjährige ist wohlauf und kann jetzt nach einer Kontrolluntersuchung mit seinem Vater zurück nach Hause fliegen.

Ein glückliches Quintett:
Ein glückliches Quintett: - (v. li) Kathrin Heinemann, Prof. Breuer, Joshuas Vater, Joshua und Kinderkardiologe Dr. Ralf Knies; © Claudia Siebenhüner / Medienzentrum UKB
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Lachend wirft Joshua den gelben Luftballon seinem Vater zu. Er fühlt sich gesund und munter. Dank des erfolgreichen Eingriffs hat er nun die Chance auf ein beschwerdefreies Leben. Joshuas angeborener Herzfehler wurde durch Zufall entdeckt. Sein Vater, ein Laborassistent in einer kleinen Bergklinik am Fuße des Himalayas, nutzte für seinen Erstgeborenen eine kostenlose Vorsorgeuntersuchung. Ein Herzgeräusch machte eine Herzultraschall-Untersuchung in der nächsten Großstadt notwendig. Auf das Schicksal des Jungen wurde Kathrin Heinemann, Kinderkrankenschwester an der Bonner Universitätskinderklinik, vor über zwei Jahren aufmerksam. Damals arbeitete sie ehrenamtlich während ihres Jahresurlaubes in der Bergklinik: „Eine solche Untersuchung können sich die Familien der kleinen Bergstadt und Umgebung eventuell noch leisten. Aber eine Operation ist für sie unbezahlbar.“

So war die Freude der Familie darüber groß, dass Joshua für einen helfenden Eingriff nach Bonn kommen konnte. Der Fünfjährige war mit einem Loch zwischen der rechten und linken Vorkammer des Herzens auf die Welt gekommen. Dadurch staute sich das Blut in seinem rechten Herz. Dieses war eifrig bemüht, das Blut trotzdem in die Lunge zu pumpen. Dies führt zu einer zu starken Lungendurchblutung. „Auf Dauer kann dies zu Lungenhochdruck und Herzversagen führen", sagt Prof. Dr. Johannes Breuer, Direktor der Kinderkardiologie am Universitätsklinikum Bonn.

Herz wird sofort entlastet

Damit Joshua erst gar nicht einen Lungenhochdruck entwickeln konnte, haben die Bonner Uni-Kardiologen seinen angeborenen Herzfehler korrigiert. Dazu führten sie mittels Katheter einen zusammengefalteten Doppelschirm über die Leiste zu dem Defekt in der Scheidewand zwischen den Vorkammern. Dort öffneten sie den Schirm, so dass das Loch jetzt von beiden Seiten abgedeckt wird. „Das entlastet sofort das Herz und verringert den Druck auf die Lunge, durch den sich die Lungengefäße langfristig verengen und verhärten“, sagt Prof. Breuer.

Nach den großen Sorgen um seinen Sohn ist Joshuas Vater erleichtert, dass die Bonner Uni-Kardiologen mit dem schonenden Eingriff sofort den Defekt im Herzen erfolgreich korrigieren konnten. Denn das Loch war etwa so groß wie ein Pflaumenkern und lag nicht mittig in der Scheidewand. So stand zunächst eine Operation im Raum. „Trotz seiner Größe und nicht optimalen Lage hatten wir genügend Randsaum, um den Doppelschirm fest zu verankern“, sagt Prof. Breuer.

Freude über die Chance

Glücklich spielt der Vater seinem Sohn den gelben Luftballon zurück. Er ist sehr dankbar über Joshuas Chance auf einen helfenden Eingriff und somit auf ein beschwerdefreies Leben. Hier in Bonn fand der Vater im Elternhaus der Uni-Kinderklinik eine Bleibe. Auch Kinderkrankenschwester Heinemann kümmerte sich um die Beiden und half über so manche Sprachbarriere hinweg. Jetzt freuen sich Vater und Sohn auf ihre Familie zu Hause in Pakistan.

Kontakt:
Prof. Dr. Johannes Breuer
Direktor der Abteilung Kinderkardiologie
Zentrum für Kinderheilkunde des Universitätsklinikums Bonn
Telefon: 0228/287-33350
E-Mail: johannes.breuer@ukb.uni-bonn.de

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