Clara war in Nantes

Das Resümee ihres Auslandsaufenthalts

Nantes hat mich direkt begeistert. Die Stadt mit rund 330.000 Einwohner wirkt trotz ihrer Größe überschaubar, da sich das urbane Getümmel in verschiedene Bezirke verteilt. Zahlreiche Museen, die Nähe zu Wasser und die „Île de Nantes“ mit ihren Spazierwegen verbinden Kultur und Natur für einen hohen Erlebniswert. So ist Nantes mit den vielen Gärten und Parks auch für die Großstadtmuffel unter uns eine tolle Destination. Mein persönliches Highlight: bei Sonnenaufgang laufen gehen, vorbei an Flüssen, Parks und Kühen.

Das Erasmus-Praktikum bot mir Freiheiten, die ein Auslandssemester in dieser Form nicht ermöglicht hätte: So konnte ich in Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems eintauchen und praktische Fähigkeiten im Labor erlernen- ganz ohne Prüfungsdruck. Dadurch blieb genug Zeit für Erkundungen und Quality Time mit den WG-Katzen.

Die finanzielle Unterstützung durch Erasmus+ war für mich entscheidend, um diese prägende Erfahrung zu realisieren. Meine Zeit dort habe ich aber als ungemein bereichernd empfunden und ich kann nur allen Interessierten empfehlen, sich auf den Weg in Ausland zu machen.

Außerdem hat Clara uns ein paar Fragen zu ihrem Erasmus-Praktikum beantwortet.

Wie hast du den Praktikumsplatz gefunden?

Eine Professorin von mir arbeitet in einer Kollaboration mit der Université de Nantes und hat mir den Praktikumsplatz vermittelt. 

Wie lange hat es gedauert, bis du einen geeigneten Praktikumsplatz gefunden hast?

Von der ersten Bewerbung bis zur finalen Zusage hat es 4 Monate gedauert.

Wie hast du eine passende Unterkunft gefunden?

Ich habe über Airbnb ein Zimmer gefunden, da die Université de Nantes selbst kein Studierendenwohnheim besitzt und „reguläre“ Unterkünfte nur mit einer französischen Bürgschaft mietbar sind.

Gibt es weitere Tipps/ Hinweise, die man vor Ausreise unbedingt beachten sollte?

Mit deutscher Debitkarte (Girocard) kann zwar in Supermärkten und Co. bezahlt werden, aber jegliche Form der Online-Zahlung funktioniert nur mit Kreditkarte oder französischem Konto. Ein frühzeitiges Beantragen einer Kreditkarte ist also sehr hilfreich.

Wie waren der Arbeitseinstieg und die Betreuung durch das Labor vor Ort? 

Der Arbeitseinstieg war sehr strukturiert. Noch vor meiner Ankunft waren alle formellen Abläufe abgeschlossen. Vor Ort wurde ich die gesamte Zeit von einer Post-Doktorandin betreut, die mir sowohl die theoretischen Grundlagen als auch die praktischen Kenntnisse vermittelt hat. Im Rahmen eines wöchentlichen Meetings hat sich die gesamte Arbeitsgruppe ausgetauscht, sodass ich einen Einblick in das Gesamtprojekt erhalten konnte.

Mit welchen Projekten/ Tätigkeiten hast du dich während des Praktikums hauptsächlich beschäftigt?

Ich habe hauptsächlich praktisch im Labor gearbeitet und dort durch Immunofluoreszenz die Reinheit der genutzten primären Zellkultur sichergestellt und einen neuen FGF2-Marker durch qPCR etabliert.

Entsprach die Art der Tätigkeit deinen Erwartungen?

Ja! Der Großteil meiner bisherigen Ausbildung bestand vor allem aus Theorie, sodass das Beobachten und anschließende Durchführen grundlegender molekularbiologischer Methoden ein toller Einstieg in die Arbeitswelt darstellte.

Welche Perspektiven hast du für dein weiteres Studium/ deine berufliche Laufbahn durch das Praktikum gewonnen?

Durch neue Impulse bezüglich Arbeitsweise, Projektgestaltung und Organisation könnte ich mir einen längerfristigen Aufenthalt in Frankreich vorstellen.

Warum würdest du ein Praktikum im Ausland empfehlen?

Ein Praktikum im Ausland würde ich empfehlen, wenn neben inhaltlichen Aspekten auch eine Sprache neu erlernt oder Kenntnisse verbessert werden können. Vor allem lohnt sich ein Praktikum im späteren Studienabschnitt, wenn ein Grundwissen vorhanden ist, um das eigene Projekt tiefer zu verstehen.

Programm: Erasmus+ Praktikum 
Gastinstitution: Biomedizinisches Labor der Université de Nantes, Frankreich
Studiengang: Molekulare Biomedizin
Zeit des Aufenthalts: Sommersemester 2025