Nathan war in Namibia
Erfahrungsbericht

PROMOS-Stipendium

Nathan war in Namibia 

Nathan studierte Politik und Gesellschaft im Bachelor an der Universität Bonn und berichtet von seinem 4-wöchigen Forschungsaufenthalt in Windhoek und Swakopmund in Namibia.

Vorbereitung des Aufenthaltes

Die Vorbereitung auf meinen Forschungsaufenthalt in Namibia begann bereits zahlreiche Monate bevor meiner Abreise. Während eines Praktikums in Berlin knüpfte ich wichtige Kontakte für meine Feldforschung, darunter meine offizielle Kontaktperson vor Ort und stimmte mich in enger Absprache mit meinem Erstprüfer zur methodischen, inhaltlichen und forschungsethischen Vorarbeit ab, die essenziel für eine erfolgreiche und sorgfältige Durchführung meines Projektes war. Darüber hinaus sprach ich mit Forschern, die bereits Erfahrung mit Feldforschung in Namibia hatten über die Forschungspraxis und politische Sensibilitäten vor Ort. Für die Vorbereitung eines Forschungsaufenthalte empfehle ich, so früh wie möglich zu beginnen. Besonders wichtig ist es, sich einen Überblick über Visabestimmungen, Ansprechpartner*innen vor Ort und Forschungsgenehmigungen zu verschaffen. Hilfreich ist dabei die Website des Auswärtigen Amts: Reise und Sicherheitshinweise, die einen guten Überblick und die wichtigsten Infos für die Vorbereitung eines Auslandsaufenthaltes bietet.

Leben und Forschung vor Ort

Das Leben in Namibia unterscheidet sich stark von den gewohnten Verhältnissen in Deutschland. Das Land ist zugleich durch die weltweit zweithöchste sozioökonomische Ungleichheit und die zweiniedrigste Bevölkerungsdichte geprägt, was bestimmte gesellschaftliche Spannungen mit sich bringt. Zudem sollte man sich als deutsche*r Austauschstudent*in oder Forscher*in unbedingt mit der deutschen Kolonialvergangenheit in Namibia auseinandersetzen, um nicht als ignorant wahrgenommen zu werden.

Die Wohnungssuche verlief für mich problemlos. Ich wohnte in verschiedenen Hostels und Unterkünften in Windhoek und Swakopmund, die ich im Vorfeld online buchen konnte. Da der Budget-Tourismus in Namibia noch nicht sehr ausgeprägt ist, ist die Auswahl begrenzt. WLAN ist in der Regel verfügbar, jedoch empfiehlt es sich, in Cafés oder Restaurants in Windhoek und Swakopmund zu gehen, um eine bessere Internetverbindung zu erhalten. Aus deutscher Perspektive sind die Lebenshaltungskosten vergleichsweise niedrig: Streetfood kostet in der Regel 2 bis 5 Euro, Restaurantbesuche 5 bis 15 Euro. Da ich mich ausschließlich in Windhoek und Swakopmund aufgehalten habe, benötigte ich kein eigenes Auto. Stattdessen war ich meist zu Fuß unterwegs oder nutzte lokale Taxis, die in Windhoek für eine 15- bis 20-minütige Fahrt etwa einen Euro (20 Namibische-Dollar) kosten. Für die Strecke von Windhoek nach Swakopmund (über 350 km) nutzte ich einen Shuttle-Service für circa 30 bis 40 Euro pro Person; es gibt jedoch auch günstigere lokale Minibusse.

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© Nathan (privat)

Sprache

Sprachlich kommt man in Namibia mit Englisch sehr gut zurecht. Obwohl nur weniger als 5 % der Bevölkerung Englisch als Muttersprache sprechen, ist es die offizielle Landessprache und wird im Alltag neben Afrikaans am häufigsten verwendet. Die am weitesten verbreiteten Muttersprachen sind Oshiwambo-Dialekte, die von etwa 50 % der Bevölkerung gesprochen werden. Da ich mich auf den Bergbausektor konzentrierte, in dem wie auch in den meisten anderen Wirtschaftssektoren Englisch als Arbeitssprache genutzt wird, konnte ich meine Expert*inneninterviews problemlos auf Englisch durchführen.

Allgemeine Auswertung

Mein Auslandsaufenthalt in Namibia hat mich besonders durch die direkte Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Perspektiven geprägt und meine interkulturelle Sensibilität nachhaltig gestärkt. Die größte Herausforderung bestand darin, Zugang zu bestimmten Akteursgruppen wie chinesischen Unternehmen oder hochrangigen Regierungsvertreterinnen zu erhalten. Dies konnte ich durch eine Anpassung meiner Methodik, den Rückgriff auf Expertinneninterviews mit zivilgesellschaftlichen und industriellen Akteuren sowie die Einbindung informeller Gespräche erfolgreich lösen. Künftigen Stipendiat*innen würde ich empfehlen, frühzeitig Kontakte aufzubauen und flexibel auf unerwartete Hürden zu reagieren. Obwohl ich zum Wintersemester 2025/26 mein Masterstudium an der Universität Kopenhagen begonnen habe, gebe ich meine Erfahrungen im Rahmen des „Wegweiser ins Ausland“-Programms des International Office der Universität Bonn weiter und möchte so Einblicke in interkulturelle Forschungsherausforderungen in internationalen Kontexten mit anderen Studierenden teilen. Der Aufenthalt lieferte für meine Bachelorarbeit wichtige Anregungen – von der Erhebung originärer empirischer Primärdaten über die Bedeutung von Akteursbeziehungen, der Beantwortung meiner Forschungsfrage, bis hin zur Reflexion der eigenen Forschungsposition und dem Umgang mit methodischen und ethischen Herausforderungen im Feld.

Programm: PROMOS-Stipendien für die Durchführung eines Forschungsaufenthaltes
Gastinstitution: BGR/ Geological Survey of Namibia, Namibia
Studiengang: Politik und Gesellschaft (Bachelor)
Zeit des Aufenthalts: vier Wochen im Sommersemester 2025

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