21. Oktober 2009

Max-Planck-Forschungspreis für Gedächtnisforscher Max-Planck-Forschungspreis für Gedächtnisforscher

Preisverleihung fand in der Universität Bonn statt

Im Festsaal der Universität Bonn wurde jetzt der Max-Planck-Forschungspreis 2009 verliehen. Aleida Assmann von der Universität Konstanz und Karl Galinsky von der University of Texas in Austin, USA, erhielten den mit insgesamt 1,5 Millionen Euro dotierten und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Preis für ihre herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Gedächtnisgeschichte. Staatssekretär Frieder Meyer-Krahmer vom Bundesforschungsministerium überreichte gemeinsam mit den Präsidenten der Alexander von Humboldt-Stiftung, Helmut Schwarz, und der Max-Planck-Gesellschaft, Peter Gruss, die hohe Auszeichnung im Beisein von Rektor Jürgen Fohrmann.

Max-Planck-Forschungspreis
Max-Planck-Forschungspreis - Foto (v.l.n.r.): Rektor Jürgen Fohrmann, Humboldt-Generalsekretär Georg Schütte, Preisträger Karl Galinsky, Staatssekretär Frieder Meyer-Krahmer, Preisträgerin Aleida Assmann, Max-Planck-Präsident Peter Gruss und Humboldt-Präsident Helmut Schwarz. © Foto: Humboldt-Stiftung/Eric Lichtenscheidt
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"Wie wir die Vergangenheit durch unser Erinnern formen, ja, manchmal gezielt manipulieren, vor allem aber, wie die Vergangenheit und unser Umgang mit ihr das Hier und Jetzt prägen - dies sind die faszinierenden Fragen der Gedächtnisforschung. Aleida Assmann und Karl Galinsky sind Pioniere dieser noch jungen Disziplin, die ihre Antworten oft im interdisziplinären Austausch und stets durch das Betreten neuer Pfade sucht. Mit ihren Arbeiten haben die Ausgezeichneten hervorragende Grundlagen für weitere innovative Forschungen zur Gedächtnisgeschichte geschaffen", sagte Helmut Schwarz anlässlich der Preisverleihung.

"Mit ihren unorthodoxen Ansätzen haben Aleida Assmann und Karl Galinsky das junge Forschungsgebiet der Gedächtnisgeschichte nachhaltig geprägt. Ausgehend von den Literaturwissenschaften haben sie neue Perspektiven auf historische Ereignisse und damit gleichzeitig auf unseren Umgang mit der Geschichte eröffnet. Die Arbeiten der beiden Preisträger machen deutlich, wie die kulturwissenschaftliche Forschung ein tieferes Verständnis unserer heutigen Lebenswelt ermöglicht", sagte Peter Gruss.

Assmann wird mit dem Preisgeld ihre Forschung zur europäischen Gedächtnisgeschichte vertiefen und das internationale Netzwerk der Universität Konstanz in der Gedächtnisforschung ausbauen. Galinsky wird am Seminar für Klassische Philologie der Ruhr-Universität Bochum auf dem Gebiet der interdisziplinären Gedächtnisforschung sowie der Religionsgeschichte arbeiten und eine Forschungsgruppe mit Nachwuchswissenschaftlern etablieren.

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