Forschende der Universität Bonn haben in der Fruchtfliege ein bislang unbekanntes genetisches Programm identifiziert. Die beteiligten Erbanlagen steuern die Entwicklung der Nervenzellen und schützen sie zugleich vor Abbau. Sie haben sich im Laufe der Evolution über Hunderte von Millionen Jahren kaum verändert und existieren in vergleichbarer Form auch im Menschen. Erste Daten zeigen, dass sie dort vermutlich ähnliche Aufgaben übernehmen. Möglicherweise liefern die Ergebnisse daher auch einen Ansatzpunkt für neue Wirkstoffe gegen neurodegenerative Erkrankungen. Sie erscheinen im Fachjournal Neuron.
Denkt „über den Tellerrand“ (englisch „outside the box“) heißt es oft, wenn man seine alten Denkgewohnheiten zurücklassen und kreativ werden soll. Genau das machen Wissenschaftlerinnen der Universitäten Köln, Bonn und Düsseldorf am 21. August ab 14 Uhr auf dem Kölner Rudolfplatz: Auf einer „Soap Box“ (Seifenkiste) stehend wollen sie die breite Öffentlichkeit von ihren Forschungsthemen begeistern. Wie sie das ohne technische Hilfsmittel, Powerpoint-Präsentation und Hörsaal schaffen, haben sie zuvor in einem Workshop gelernt. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, in lockerer Atmosphäre spannende Wissenschaft aus der Welt der Immunologie, der Alterns- und der Pflanzenforschung kennenzulernen. Die Vorträge finden größtenteils auf Deutsch und teilweise auf Englisch statt. Die Teilnahme ist kostenlos.
Im Rahmen des regelmäßig stattfindenden Patientenkolloquiums „Uni-Medizin für sie – Mitten im Leben!“ lädt das Universitätsklinikum Bonn in Kooperation mit dem General-Anzeiger Bonn zu einem Informationsabend ein. Unter dem Motto „Rheumaerkrankung – Große Fortschritte in Diagnostik und Therapie“ geben Vorträge einen Überblick über derzeitige Standards in der Behandlung von rheumatologischen Erkrankungen. Die kostenlose Veranstaltung findet am Donnerstag, 19. August, von 18 bis 19:30 Uhr online per Zoom statt.
Es ist die bislang umfassendste Studie ihrer Art: Forschende der Universität Bonn und der University of South-Eastern Norway haben untersucht, wie zwei charakteristische arktisch-alpine Pflanzenarten auf die Globale Erwärmung reagieren. Dazu haben sie fast 500 Millionen eigene Messdaten aus der Gebirgsregion Norwegens ausgewertet. Die Analysen zeigen, dass mögliche Konsequenzen des Klimawandels extrem stark von dem individuellen Standort der Pflanzen abhängen und vor allem laubwerfende Arten von einer Erwärmung profitieren werden. Als Folge würde sich der Trend zur Vergrünung der arktisch-alpinen Regionen weiter verstärken. Die Studie erscheint in der Fachzeitschrift Ecosphere.
Eine Bergehalde von oben: Mit einer Luftaufnahme der Steinkohlegrube Jägersfreude bei Saarbrücken hat ein Team von Geolog:innen der Universität Bonn den ersten Platz beim Fotowettbewerb „Wiki loves Earth“ in der Kategorie Landschaftsaufnahmen erreicht. Die fotografierte Halde liegt im Landschaftsschutzgebiet Staatsforst Saarbrücken.
Wie ist es möglich, dass sich ein Bild von Albert Einstein in Marylin Monroe verwandelt? Physik-Studierende und Lehrende der Universität Bonn haben jetzt ein neues Experiment zur Verfügung, das die „Fourier-Optik“ veranschaulicht – ein Verfahren, das vor allem die gezielte Bearbeitung von Bildern erlaubt. Das Experiment stammt aus einer Initiative des Physikers und Alumnus Dr. Michael Kösters. Er erhielt im vergangenen Jahr gemeinsam mit zwei Kollegen den Deutschen Zukunftspreis, den der Bundespräsident für herausragende Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich Technik und Innovation vergibt. Im Physikalischen Kolloquium der Universität Bonn übergab Michael Kösters jetzt das Demo-Experiment und sprach über sein Forschungsgebiet – Lasersysteme für die Erzeugung von extrem ultraviolettem Licht in der Mikrochip-Produktion. Das Experiment wird in Vorlesungen und Praktika zum Einsatz kommen.
Smarte Roboter wie Saug- oder Wischroboter halten immer mehr Einzug in unseren Alltag und werden zukünftig auch vermehrt im öffentlichen Raum Aufgaben übernehmen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat jetzt die Förderung des Projekts Transferzentrum Roboter im Alltag (RimA) mit 2,25 Mio. Euro bewilligt. Die Informatik der Universität Bonn bearbeitet bis Mai 2025 das Teilprojekt Benchmarking von Assistenzrobotern.
Forschung über die Fächergrenzen hinweg: Das Institut für Angewandte Mathematik der Universität Bonn und die Klinik für Neuroradiologie am Universitätsklinikum Bonn (UKB) haben eine Förderung von rund 160.000 Euro für ein gemeinsames Projekt zur automatisierten Detektion von Hirnblutungen mittels künstlicher Intelligenz erhalten. Unterstützt wird das Projekt vom Exzellenzcluster Hausdorff Center for Mathematics (HCM) der Universität Bonn.