Vielfältige bestehende Interaktionen machen die Zusammenarbeit in BORA aus – etwa in Exzellenzclustern, Sonderforschungsbereichen, Forschungsgruppen oder Graduiertenschulen. Hinzu kommen gemeinsame Lehraktivitäten, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, die gemeinsame Nutzung und Weiterentwicklung von Forschungsinfrastrukturen sowie Kooperationen bei Berufungen, Dual-Career-Themen und vielem mehr. Seit 2018 wurden bereits fast 30 hochkarätige Forschungsprojekte initiiert, über 20 gemeinsame Berufungen realisiert und 18 Kooperationen in Promotionsprogrammen umgesetzt.
Die im Rektorat angesiedelte Stabsstelle für BORA befasst sich sowohl mit institutionellen Querschnittsfragen als auch mit übergreifenden Themenfeldern, die für die gesamte Bonner Wissenschaftslandschaft von Bedeutung sind. Zu ihren Kernaufgaben zählen das Netzwerk- und Wissenschaftsmanagement, das Kommunikationsmanagement sowie die Organisation von Austauschformaten. Dazu gehören unter anderem das regelmäßig stattfindende BORA Leadership Forum für den strategischen Dialog sowie Meet & Greets und kollegiale Austauschformate zu zentralen Themen wie Diversität, Dual Career und Internationales.
Was leistet BORA für die Gesellschaft?
Zur Stärkung des Forschungsstandortes Bonn bündelt BORA die Expertise führender Forschungseinrichtungen und trägt dazu bei, Bonn als international attraktiven Wissenschaftsstandort zu positionieren. Ein Beispiel ist die Bonn Platform for Forced Migration Studies, eine etablierte Kooperation zwischen dem Bonn International Centre for Conflict Studies (bicc), dem FFVT (Flucht- und Flüchtlingsforschung: Vernetzung und Transfer), der Universität Bonn sowie dem Bonner Institut für Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen (BIM e.V.) mit seinem Haus der Vielfalt Migrapolis. Die Plattform bringt Expert*innen aus Vereinen, internationalen Organisationen, Think Tanks und Hochschulen im Bereich Flucht und Migration in einem vertrauensvollen Rahmen zusammen – über Roundtables, die den Austausch und die kollegiale Beratung in diesem transdisziplinären und sensiblen Forschungsfeld fördern. Am 6. November lädt die Bonn Platform for Forced Migration Studies zur nächsten Roundtable-Diskussion ein.
Auch die Arbeitsgruppe Plurale Nachhaltigkeiten widmet sich seit 2021 in einem offenen, interdisziplinären Austausch dem Themenfeld Nachhaltigkeit aus sozial- und regionalwissenschaftlicher Perspektive – einschließlich der Analyse politischer Schnittstellen. Dies manifestierte sich ab 2022 unter Förderung des Deutschen Komitees für Nachhaltigkeitsforschung (DKN) in Future Earth (mandatiertes Beratungsgremium der Deutschen Forschungsgemeinschaft). Ein interdisziplinärer Zugang zur internationalen Nachhaltigkeitsforschung wurde entwickelt, welcher in zwei Publikationen zusammengeführt wurde. In der kommenden Phase wird erprobt, wie sich diese Erkenntnisse in die universitäre Lehre integrieren lassen.
Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist ein zentrales Anliegen von BORA. So fand im April 2025 erstmals der PostDoc Day mit aktiver Beteiligung der BORA-Mitglieder statt. Darüber hinaus tragen Talentförderprogramme und gemeinsame Berufungen zur Sicherung und zum weiteren Ausbau der Exzellenz bei. Interdisziplinäre Exzellenzprojekte ermöglichen Spitzenforschung in Exzellenzclustern und weiteren Forschungsverbünden – häufig auch transdisziplinär über traditionelle Fach- und Institutionsgrenzen hinweg.
Ein wichtiger Schwerpunkt von BORA liegt zudem im gesellschaftsrelevanten Wissenstransfer: durch Kooperationen mit Partnern aus Wirtschaft und Politik, durch Beratungsleistungen für Unternehmen sowie durch eine verantwortungsvolle, wissenschaftsbasierte Information der Öffentlichkeit. Expert*innen aus den BORA-Institutionen beraten unter anderem die Bundesregierung, verschiedene EU-Gremien und UN-Organisationen – insbesondere zu globalen Herausforderungen wie der Klima- und Biodiversitätskrise.