„Prof. Exner zählt zu den bedeutendsten Hygienikern seiner Generation“, sagte BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt in seiner Laudatio. „Er hat das Fach Hygiene in Deutschland nachhaltig geprägt – wissenschaftlich, institutionell und gesellschaftlich.“
„Wir gratulieren Prof. Exner von Herzen zu dieser herausragenden Ehrung“, sagt Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch, Rektor der Universität Bonn. „Sein Wirken hat Maßstäbe gesetzt – für die Hygiene, für die Medizin, für die Wissenschaft und für die Gesellschaft.“
Bereits als Medizinstudent an der Universität Bonn entdeckte Martin Exner seine Leidenschaft für die Hygiene. Seine berufliche Laufbahn führte ihn über das Kölner Gesundheitsamt und das Hygiene-Institut des Ruhrgebiets 1994 zurück nach Bonn, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2020 das Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit leitete. Dort war er nicht nur für Forschung und Lehre verantwortlich, sondern gestaltete auch die Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Bonn maßgeblich mit und trieb den internationalen Wissenstransfer voran. Unter seiner Leitung wurde das Institut zum WHO-Kollaborationszentrum für Wassermanagement und Risikokommunikation ernannt.
Prof. Exner ist nicht nur Wissenschaftler, sondern auch ein Mann der Praxis: Als Gutachter klärte er bundesweit zahlreiche Infektionsausbrüche auf, etwa durch Legionellen oder nosokomiale Erreger. Seine Erkenntnisse flossen in nationale Richtlinien ein und trugen dazu bei, die Hygienestandards in deutschen Kliniken deutlich zu verbessern. Als langjähriges Mitglied und Vorsitzender der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) sowie der Trinkwasserkommission prägte er evidenzbasierte Empfehlungen, die bis heute Gültigkeit besitzen. Derzeit ist Prof. Exner als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Krankenhaus-Hygiene e.V. aktiv.
International bekannt wurde Exner durch seine Arbeiten zur Kontrolle von Biofilmen sowie durch sein Engagement für eine stärkere Verzahnung von Hygiene, Umweltmedizin und Global Health. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Bonn etablierte er den Studiengang „Global Health“, engagierte sich für Public Health und unterstützte die WHO beim Ausbau hygienischer Infrastruktur in Ländern des Globalen Südens.
„Seine Arbeit war stets getragen vom humanistischen Gedanken, Leid durch Prävention zu vermeiden“, so die Bundesärztekammer. Exner gelinge es, wissenschaftliche Exzellenz mit ärztlicher Empathie und gesellschaftlicher Verantwortung zu verbinden – Eigenschaften, die ihn weit über die Fachwelt hinaus zu einer hochgeschätzten Persönlichkeit machen.
Für sein Wirken wurde Exner bereits vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Verdienstorden 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland (2023) und der Johann-Peter-Frank-Medaille. Mit der Paracelsus-Medaille reiht er sich nun in eine traditionsreiche Liste verdienter Persönlichkeiten ein – zu der auch Albert Schweitzer gehört, der die Auszeichnung 1952 als einer der ersten erhielt.
Kontakt:
Prof. Dr. Martin Exner
E-Mail: m.exner@uni-bonn.de