Frühe Galaxien tragen zum „Nachglühen“ des Alls bei
Das „Nachglühen“ des Universums gilt als wichtiger Beleg für den Urknall. Zudem liefert diese Hintergrundstrahlung wichtige Antworten auf die Frage, wie sich die ersten Galaxien bilden konnten. Forschenden der Universitäten Bonn, Prag und Nanjing zufolge wurde die Stärke der Strahlung bislang jedoch vermutlich überschätzt. Sollten sich die Ergebnisse bewahrheiten, würden sie das Theoriegebäude der Kosmologie - das Standardmodell - in Frage stellen. Die Ergebnisse sind nun in der Fachzeitschrift Nuclear Physics B erschienen.
Bakterium produziert „Bio-Spüli“, um Öl zu verdauen
Das im Meer lebende Bakterium Alcanivorax borkumensis ernährt sich von Öl. Nach Tankerunfällen vermehrt es sich oft rasant und trägt so zur Beseitigung der Verschmutzung bei. Dazu produziert es ein „Bio-Spüli“, mit dem es sich an die Öltröpfchen heften kann. Forschende der Universität Bonn, der RWTH Aachen, der HHU Düsseldorf und des Forschungszentrums Jülich haben nun aufgeklärt, wie es dieses „Bio-Spüli“ synthetisiert. Die Ergebnisse könnten zur Entwicklung effizienterer ölabbauender Bakterienstämme beitragen. Sie sind in der international renommierten Zeitschrift Nature Chemical Biology erschienen.
Vom „Bauzaun of Fame“ bis zum „Schaufenster der Exzellenz“
Unter dem Motto „We Are Uni Bonn“ stellt eine neue Aktion die Menschen der Universität Bonn in den Mittelpunkt und wählt dafür außergewöhnliche Plätze im Stadtbild. Die Wurzeln des Erfolgs der Exzellenzuniversität Bonn liegen in den Menschen. Dass diese erst durch ihre sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten, Ausbildungen, Herkünfte und Talente wie bunte Mosaiksteinchen das gelungene Gesamtbild ergeben, verbildlicht die neue Kampagne #WeAreUniBonn. Mit dieser ehrt die Universität Mitarbeitende, Studierende und Alumni, die mit ihren bemerkenswerten Leistungen zum Erfolg der Institution beitragen. Einige der ausgezeichneten Mitglieder der Universität Bonn sind nun großformatig im Stadtbild zu sehen.
"Schlank gespritzt heißt kerngesund"
Eine Milliarde Menschen weltweit sind übergewichtig. Das ist eine „Pandemie“, sagt Prof. Dr. Dagmar Wachten. Immer öfter greifen Menschen zu verschreibungspflichtigen Medikamenten wie der Abnehmspritze, die das Abnehmen leicht machen sollen. Werbebotschaften setzen Gesundheit und Schlanksein gleich. In der neuen Folge des Hypothese-Podcasts diskutiert Prof. Dr. Dagmar Wachten mit Moderator Denis Nasser die These „Schlank gespritzt heißt kerngesund.“ Warum das nach Einschätzung der Wissenschaftlerin nicht verifiziert werden kann, bringt die neue Folge des Podcasts Hypothese zu Gehör.
Eine unerschöpfliche Quelle für tiefgründige Fragen
Mit der Hilfe von Mathematik, Informatik und Wirtschaftswissenschaften die bestmögliche Lösung für komplexe Probleme finden – das ist das Ziel von Prof. Dr. László Végh, der seit August 2024 Hertz-Chair für Algorithmen und Optimierung an der Universität Bonn ist. Mit seinem transdisziplinären Team entwickelt er effiziente Algorithmen und erweitert das Verständnis der Grenzen der Berechenbarkeit. Das Antritts-Symposium am 25. April 2025 gab einen breiten Einblick in die verschiedenen Forschungsbereiche – von der Spieltheorie bis hin zu den neusten Entwicklungen in der Theorie der Optimierung.
Neuartiger Detektor für die Suche nach Neutrinos
Da kommt die Technik an ihre Grenzen: Mit dem Ausbau des Large Hydron Collider am CERN in den kommenden Jahren steigen die Datenraten – zu viel für den aktuellen Neutrino-Detektor des FASER Experiments. Er muss durch einen neuartigen, leistungsfähigeren Detektor ersetzt werden. Mithilfe einer Reinhart Kosellek-Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Höhe von 1 Million Euro wird sich Physiker Prof. Dr. Matthias Schott von der Universität Bonn dieser Aufgabe stellen.
Physikshow-Musical zum Selbermachen
Das Format ist in Deutschland einzigartig: Live-Physik-Experimente, Live-Gesang und Live-Musik – zusammen ergeben sie ein „Phyusical“. Mit dieser innovativen Musical-Gattung war das Physikshow-Team der Uni Bonn schon in den vergangenen Jahren in neue Sphären vorgedrungen. Nun legt das Team von Prof. Herbert Dreiner und Dr. Jana Heysel vom Physikalischen Institut noch eine Schippe drauf: Das nächste Phyusical soll nicht nur von Studierenden aufgeführt, sondern auch von Schulen in Eigenregie nachgemacht werden können. Dafür erhält das Team eine Förderung in Höhe von 42.000 Euro und gehört zu den 15 Projekten, die im Rahmen des Wissenschaftsjahres „Zukunftsenergie“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert werden.
Ein neuer Weg zu Extremereignissen wie epileptische Anfälle und Klimawandel
Das globale Klima ist in einer Schieflage. Potentielle „Kipppunkte“ sind etwa das grönländische Eisschild, Korallenriffe oder der Amazonas-Regenwald. Zusammen bilden sie ein Netzwerk, das einstürzen kann, wenn nur eine einzelne Komponente kippt. Bonner Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Universität Bonn beleuchteten jetzt scheinbar plötzlich und selten auftretende, oft unumkehrbare Veränderungen innerhalb eines Systems, wie sie etwa im Klima, der Ökonomie, sozialen Netzwerken oder auch im menschlichen Gehirn beobachtet werden können. Dabei schauten sie sich als solche Extremereignisse unter anderem epileptische Anfälle genauer an. Ihr Ziel war es, Mechanismen besser zu verstehen, die solchen Veränderungen zugrunde liegen, um letztlich Vorhersagen zu ermöglichen. Die Ergebnisse ihrer Arbeit sind nun in der Fachzeitschrift „Physical Review Research“ veröffentlicht.