Hoffnung auf SARS-CoV-2-Massentestung mit neuer Technologie
Prof. Dr. Jonathan Schmid-Burgk leitet die neue Arbeitsgruppe für „Functional Immunogenomics“ am Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie des Universitätsklinikums Bonn. Im Rahmen der neu eingerichteten Professur und Leitungsstelle geht der 34-jährige Genomforscher dem komplexen Zusammenspiel zwischen Genen und unserem Immunsystem nach. Dafür erarbeitet er unter Zuhilfenahme von Robotik und künstlicher Intelligenz (KI) unter anderem neue Techniken der Proteinanalyse in lebenden menschlichen Zellen mit programmierbaren Genscheren. Ziel ist es, zur Analyse des menschlichen Genoms dessen Modifizierung zu beschleunigen. Aktuell arbeitet Prof. Schmid-Burgk an einem Massentest für COVID-19 durch das von ihm entwickelte LAMP-Seq-Verfahren. Seine neuen Techniken bringt er in das Exzellenzcluster ImmunoSensation der Universität Bonn ein. Im Anschluss an seine Promotion, für die er 2017 den Promotionspreis der Universitätsgesellschaft Bonn erhielt, führte seine bisherige wissenschaftliche Laufbahn Prof. Schmid-Burgk nach Cambridge (USA). Dort forschte er dreieinhalb Jahre am Broad Institute of MIT and Harvard – gefördert durch ein Stipendium der European Molecular Biology Organization (EMBO).
Rezeptor macht Mäuse stark und schlank
Ein zunehmender Bauchumfang und schrumpfende Muskeln sind zwei häufige Begleiterscheinungen des Alterns. Forscher der Universität Bonn haben in Mäusen einen Rezeptor entdeckt, der beide Effekte reguliert. Versuche mit menschlichen Zellkulturen deuten darauf hin, dass die entsprechenden Signalwege auch im Menschen existieren könnten. Die Studie, an der auch Wissenschaftler aus Spanien, Finnland, Belgien, Dänemark und den USA beteiligt waren, ist nun in der renommierten Fachzeitschrift „Cell Metabolism“ erschienen.
Innovationspreis für Startup der Uni Bonn
Das Startup “Murmuras” der Universität Bonn hat im Wettbewerb “Digitale Innovation” des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie einen Preis für seine Software-Lösung gewonnen. Die neue App- und Plattform-Lösung bietet Psychologen, Soziologen und anderen Human-Wissenschaftlern neue Möglichkeiten zur Durchführung von auf Smartphones basierenden Studien. Das Startup geht aus dem Menthal-Projekt der Universität Bonn hervor, bei dem seit 2014 die Handy-Nutzungsdaten von über 700.000 Teilnehmern zu wissenschaftlichen Zwecken untersucht werden. Das Gründerteam aus Ionut Andone, Konrad Blaszkiewicz, Qais Kasem und Alexander Markowetz erhält ein Preisgeld von 7.000 Euro sowie Coachings- und Webinar-Angebote.
Amazon-Forschungspreis geht an die Bonner Uni
Mit seinen Forschungspreisen fördert Amazon wissenschaftliche Projekte zum maschinellen Lernen. Insgesamt 51 Empfänger aus 39 Universitäten in zehn Ländern erhalten bis zu 80.000 US-Dollar an Fördermitteln und weitere Unterstützung. Prof. Dr. Sven Behnke vom Institut für Informatik der Universität Bonn ist der einzige Empfänger aus Deutschland.
Rudolf Stichweh mit der „Sarton Medaille“ ausgezeichnet
Prof. Dr. Rudolf Stichweh wurde mit der “Sarton Medaille für Wissenschaftsgeschichte“ der Universität Gent für das Akademische Jahr 2020/1 ausgezeichnet.
Universitäts- und Landesbibliothek Bonn weitet geschützten Betrieb aus
Ab kommenden Mittwoch, 24. Juni 2020, stehen die Services der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn (ULB) wieder allen Nutzenden zur Verfügung. Auch die Öffnungszeiten werden ausgeweitet.
Deutschlandweiter Wettbewerb „Medisspendenblut“
Zum ersten Mal rufen Medizin-Studierende deutschlandweit zu einem Blutspende-Wettbewerb auf. In Kooperation mit dem Blutspendedienst am Universitätsklinikum Bonn nimmt auch die Bonner Medizin-Fachschaft daran teil und motivierte in der ersten Hälfte des neuen Projekts „Medisspendenblut“ bereits 442 Studierende und Bürger zusammen etwa 221 Liter Blut zu spenden. Bis Freitag, 3. Juli, ist eine Teilnahme an dem Blutspende-Marathon noch möglich. Dem Gewinner unter den rund 20 teilnehmenden Medizin-Standorten winkt ein Pokal als Trophäe.
Rätselhafte Klimaabweichung
Neue Forschungsergebnisse unterstreichen die entscheidende Rolle, die das Meereis im gesamten Südpolarmeer für das atmosphärische CO2 in Zeiten des raschen Klimawandels in der Vergangenheit spielte. Ein internationales Wissenschaftlerteam unter Beteiligung der Universität Bonn hat gezeigt, dass das saisonale Wachstum und die Zerstörung des Meereises in einer sich erwärmenden Welt die biologische Produktivität der Meere rund um die Antarktis erhöht, indem es Kohlenstoff aus der Atmosphäre abzieht und im tiefen Ozean speichert. Dieser Prozess trägt dazu bei, eine seit langem bestehende Frage über eine scheinbare 1.900 Jahre andauernde Pause im CO2-Anstieg während einer Periode zu erklären, die als antarktische Kaltumkehr bekannt ist. Die Forschungsergebnisse wurden nun in „Nature Geoscience“ veröffentlicht.