Förderschwerpunkt: vielfältig.nachhaltig.digital

Die Universität Bonn hat für die zukunftsorientierte Weiterentwicklung von Studium und Lehre im Jahr 2021 einen Strategiefonds eingerichtet. Hieraus werden im Jahresrhythmus wettbewerblich Fördermittel für eine maximale Laufzeit von 36 Monaten im Rahmen themengebundener Projektlinien vergeben. Unter dem Titel vielfältig.nachhaltig.digital hat das Rektorat in Abstimmung mit den Fakultäten eine erste Projektlinie aufgelegt, aus der zwischenzeitlich universitätsweit in der vierten Förderrunde über 30 Projekte gefördert werden. Die Auswahl der Projekte erfolgt durch eine fakultäten- wie auch statusgruppenübergreifend besetzte Jury.

Innerhalb der Projektlinie vielfältig.nachhaltig.digital entwickeln Lehrende seit 2021 mit Blick auf Erfordernisse einer studierendenzentrierten Flexibilisierung von Curricula, eines zukunftsorientierten Kompetenzerwerbs sowie der Relevanz von Digitalisierung als Medium und Gegenstand für Weiterentwicklungen in Studium und Lehre spannende und kreative Lehr-Lern-Konzepte.

In der Projektlinie werden (Gruppen-)Projekte gefördert, die eine inhaltliche wie strukturelle Öffnung bzw. Flexibilisierung von Curricula sowie neue Formen und Wege des Lernens verfolgen. Dies kann in drei Zieldimensionen erfolgen:

  • zugunsten individualisierter Studienoptionen/-wege, mit dem Ziel, der Diversität der Studierenden in ihren je individuellen Voraussetzungen, Begabungen und Neigungen mit Blick auf den Kompetenzerwerb Rechnung zu tragen,
  • zugunsten der Entwicklung wie auch Einbindung von Lern- und/oder Betreuungsformaten, die insbesondere Austausch-, Partizipations- und Reflexionsmöglichkeiten fokussieren und mithin intellektuelle Eigenständigkeit und methodische Handlungsfähigkeit stärken, sowie
  • zugunsten des Erwerbs von zukunfts- wie nachhaltigkeitsorientierten Kompetenzen, die geeignet sind, zu Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen von heute und morgen beizutragen.

Diese Zieldimensionen können einzeln oder miteinander kombiniert in Projekten bzw. Maßnahmen umgesetzt werden, die dazu beitragen,

  • die individuellen Potentiale unserer Studierenden zu fördern und zu fordern (vielfältig studieren),
  • sie für das Erfordernis nachhaltiger Entwicklung zu sensibilisieren und zu befähigen (Nachhaltigkeit) und/oder
  • ihnen den Erwerb digitaler zukunftsorientierter Kompetenzen, anwendend wie auch künftige Herausforderungen antizipierend, als Querschnittsqualifikation curricular verankert zu ermöglichen (digitale zukunftsorientierte Kompetenzen).

Förderrunde 2024-2027

Prof. Dr. Matthias Braun, Hannah Bleher, Eva Maria Hille, Daniela Langen | Evangelisch-Theologische Fakultät | Systematische Theologie

Im Bonn Ethics Lab entwerfen und realisieren Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen individuell begleitet ethische Forschungsarbeiten. Die Ergebnisse werden in eigenständig organisierten und produzierten digitalen Formaten veröffentlicht. Das didaktische Konzept des Lab basiert auf dem Prinzip des Forschenden Lernens und des Peer Learnings in Verbindung mit individuellem Coaching: Ausgangspunkt des Lernprozesses ist das selbstorganisierte und kollaborative Erforschen einer ethischen Fragestellung. Gemeinsam mit Wissenschaftler*innen unterschiedlicher Disziplinen, dem Team des Lehrstuhls für (Sozial-)Ethik und in Zusammenarbeit mit dem Medienzentrum erarbeiten die Teilnehmenden in interdisziplinärer Zusammenarbeit digitale Outputs ihrer Ergebnisse. Die studentischen Forschungsarbeiten und digitalen Outputs werden am Ende öffentlich vorgestellt (bspw. Science Slam, Science Café, Pop-Up-Events, Podiumsdiskussionen, Tagungen, Performances, Ausstellungen, etc.). Alle Inhalte und News zum Lab werden auf einer Online-Plattform veröffentlicht. Das Lab verfolgt drei Ziele: (1) Entlang ethischer Fragestellungen verbindet es eher getrennt voneinander arbeitende Disziplinen, um den Studierenden eine interdisziplinäre Lernerfahrung und Horizonterweiterung zu ermöglichen. (2) Es stellt die Ideen und Forschungen der Studierenden in den Mittelpunkt. (3) Es bietet Freiraum und gezielte Anleitung, die Forschungsergebnisse von Studierenden öffentlich sichtbar und zugänglich zu machen.

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PD Dr. Felix Selgert | Philosophische Fakultät | Institut für Geschichtswissenschaft

Am Institut für Geowissenschaften möchten wir mit Hilfe des beantragten Projekts „Geowissenschaften Digital verstehen“ (GeoDiver) ein digitales Exkursionsangebot schaffen, das (i) didaktisch komplett auf die Nutzung digitaler Lehre ausgerichtet ist, (ii) den lehrtechnischen Ansprüchen eines geowissenschaftlichen Studiums entspricht und (iii) ein virtuelles Exkursionserlebnis bietet, das der tatsächlichen Geländeerfahrung möglichst nahekommt. Hierbei zielen wir vor allem auf die konkrete Verbesserung der Inklusionschancen für Studierende mit Handicap und der Schaffung von zukünftigen Teilzeitstudienmodellen ab, sehen aber auch großes Potential zusätzliche Unterstützungsangebote für Studierende mit temporären Einschränkungen zu schaffen. Dabei fließen die Erfahrungen aus den Projekten GEOWINS und GeoMoDiM begleitend mit ein. Im Zuge des GeoDiver-Projekts möchten wir einen Schritt weiter gehen und auf Basis eines innovativen Interactive Virtual Tour Konzeptes digitale intuitive Erlebnisräume schaffen, die möglichst nah an der substituierten, tatsächlichen Geländeerfahrung bleiben. Hierfür planen wir die Erschaffung von digitalen Lernreisen, die unter Verwendung eines multiskaligen objektorientierten Ansatzes neueste Techniken und Methoden, wie Drohnenbefliegungen, Nutzung von 360°-Kameras und Virtual Reality, didaktisch miteinander verknüpfen. Die Übertragbarkeit des Konzeptes und der Methodik auf weitere Studiengänge mit Exkursionsangeboten ist gegeben und wird angestrebt.

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Dr. Mario Valdivia-Manchego | Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät | Fachgruppe Erdwissenschaften

Am Institut für Geowissenschaften möchten wir mit Hilfe des beantragten Projekts „Geowissenschaften Digital verstehen“ (GeoDiver) ein digitales Exkursionsangebot schaffen, das (i) didaktisch komplett auf die Nutzung digitaler Lehre ausgerichtet ist, (ii) den lehrtechnischen Ansprüchen eines geowissenschaftlichen Studiums entspricht und (iii) ein virtuelles Exkursionserlebnis bietet, das der tatsächlichen Geländeerfahrung möglichst nahekommt. Hierbei zielen wir vor allem auf die konkrete Verbesserung der Inklusionschancen für Studierende mit Handicap und der Schaffung von zukünftigen Teilzeitstudienmodellen ab, sehen aber auch großes Potential zusätzliche Unterstützungsangebote für Studierende mit temporären Einschränkungen zu schaffen. Dabei fließen die Erfahrungen aus den Projekten GEOWINS und GeoMoDiM begleitend mit ein. Im Zuge des GeoDiver-Projekts möchten wir einen Schritt weiter gehen und auf Basis eines innovativen Interactive Virtual Tour Konzeptes digitale intuitive Erlebnisräume schaffen, die möglichst nah an der substituierten, tatsächlichen Geländeerfahrung bleiben. Hierfür planen wir die Erschaffung von digitalen Lernreisen, die unter Verwendung eines multiskaligen objektorientierten Ansatzes neueste Techniken und Methoden, wie Drohnenbefliegungen, Nutzung von 360°-Kameras und Virtual Reality, didaktisch miteinander verknüpfen. Die Übertragbarkeit des Konzeptes und der Methodik auf weitere Studiengänge mit Exkursionsangeboten ist gegeben und wird angestrebt.

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Adrian Hermann | Philosophische Fakultät | Institut für Orient- und Asienwissenschaft

Barrierefreiheit – das Menschenrecht zugänglicher Gestaltung der Gesellschaft – ist ein geisteswissenschaftliches wie transdisziplinäres Zukunftsthema, das aber in Studium und Lehre trotz sozialpolitischer Forderungen bislang nicht prominent berücksichtigt wird. Wir reagieren, indem wir ein Lehr-Lern-Labor Barrierefreiheit aufbauen und dieses dauerhaft als Ort transdisziplinärer und forschender Lehre an der Universität Bonn etablieren. Dieses sensibilisiert Studierende der gesamten Universität für Barrierefreiheit und assistive Technologien als Bereich sozialer und technologischer Innovation. Drei inhaltliche Projektkomponenten (A. Vielfalt menschlicher Weltzugänge; B. Nachhaltig barrierefreie Zukünfte; C. Digitale und analoge Interfacekritik) setzen das Projekt um. Wir reflektieren Ergebnisse in Workshops und publizieren OERs und ein Sonderheft. Die direkte Einbindung in den Regelbetrieb insbesondere der Philosophischen Fakultät stellt Kreditierbarkeit sicher. Aufgrund neuer Rechtsnormen (European Accessibility Act 2019; Barrierefreiheitsstärkungsgesetz 2021) ist Barrierefreiheit nicht nur ein intellektuelles Thema, das Begeisterung für innovative Interfaces bzw. Schnittstellen zwischen Menschen, Technologie und Gesellschaft wecken kann. Vielmehr fördert dieser Bereich transdisziplinärer Lehre, der technologische und soziale Innovationen umgreift, insbesondere auch arbeitsmarktbezogene Zusatzqualifikationen der Studierenden. Aufgrund der neuen rechtlichen Rahmenbedingungen ist hier ein bisher nicht breit erschlossener Markt für transdisziplinäre Expertise im Entstehen begriffen, der für Absolvent*innen zukünftig ein relevantes Arbeitsumfeld darstellen kann.

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Prof. Dr. Florian Radvan | Philosophische Fakultät | Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft

Der geplante „Lernraum Germanistik“ (LRG) ist ein in Bonn verankertes und vom hiesigen Kollegium des Instituts V (IGLK) und, später, von der wissenschaftlichen Community getragenes, wachsendes Projekt, das für die studierendenzentrierte Erarbeitung von germanistischen Inhalten des BA-Studiums ausgelegt ist. Der Lernraum ist eine Online-Anwendung, die insbesondere für die Studieneingangsphase konzipiert ist und thematisch die Abteilungen Mediävistik, Linguistik, Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Fachdidaktik überspannt. Für alle diese Teildisziplinen wird ein umfangreiches Aufgaben-Arrangement bereitgestellt, mit dem das jeweilige Basiswissen selbstständig angeeignet und überprüft werden kann. Dabei kann der LRG gleichermaßen von Lehrenden und Lernenden sowie innerhalb der akademischen Präsenzlehre und ergänzend im Selbststudium genutzt werden.
Unter der fachlichen und didaktischen Verantwortung eines Editorial Boards entwickeln Fachkolleg:innen aus Bonn und dem In- und Ausland die einzelnen Lernmodule. Auf diese Weise vernetzen sich Lehrende zu einem großformatigen modularen Crowd-Teaching-Projekt, das stetig weiterentwickelt wird. Das mit vielen LMS (v.a. ILIAS, Moodle, Stud.IP) kompatible SCORM-Format ermöglicht die Einbindung in die vorherrschenden digitalen Strukturen an deutschen Hochschulen. Dies erleichtert die Nutzung und Integration der Inhalte in die jeweiligen Lernsettings.

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Projekthomepage
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Michael Rohrschneider, Claudia Wich-Reif | Philosophische Fakultät | Institut für Geschichtswissenschaft und Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft

Das „Lern- und archivalienzentrierte Laboratorium zur Landeskunde“ (LarLaLand) ist eine digitale Lernumgebung im Anchored-Instruction-Modell, das Studierende in den Methoden, Anwendungen und Transferleistungen des interdisziplinär-landeskundlichen Arbeitens stärkt. Durch Rückbindung des modular integrierbaren Selbstlernprozesses an eine materiell erfahrbare Handschriftensammlung arbeiten sich die Studierenden – entweder vor Ort am Original oder asynchron über eCampus – durch eine narrative Struktur hin zu einer wissenschaftlichen Transferleistung und ihrer szenariobasierten Umsetzung in einer berufspraktischen Simulation. Durch die Verbindung von historischen Quellen mit praxisorientierten Aufgaben werden die Studierenden in eine immersive Lernerfahrung gebracht, die das Qualifikationsziel der berufsorientierten Vertiefung methodisch-analytischer Kompetenzen konkretisiert. Das Laboratorium ist in das universitätsweit abrufbare Lehr-Lern-Medium Clio’s Toolbox integriert und in den Lehrveranstaltungen der Sprach- und Geschichtswissenschaft kreditierbar. Indem es von einem bislang in der Lehre kaum präsenten, inhaltlich vielfältigen Archivalienbestand ausgeht und sich auf Reflexionen des eigenen Lernprozesses in der Quellenarbeit konzentriert, gibt es den Studierenden abseits gängiger Prüfungspfade laborative Gelegenheiten zur Kompetenzvertiefung und -entwicklung in einem interdisziplinären Ansatz. Dieser bestärkt sie, ihr methodisch fundiertes Forschungsdesign auch in weiteren Studienarbeiten selbstbestimmt zu verfeinern.

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Jun.-Prof. Dr. Jan Rüggemeier | Evangelisch-Theologische Fakultät | Neues Testament

In der heutigen post-säkularen Gesellschaft sind Videospiele wie Assassin’s Creed oder BioShock Infini-te von religiösen Elementen regelrecht durchdrungen. Zugleich stellen Videospiele einen signifikan-ten Teil der gegenwärtigen (Populär-)Kultur dar, die längst nicht mehr nur Jugendliche betrifft. Diese gesellschaftliche Realität steht allerdings in Kontrast zu gegenwärtiger Forschung und Lehre in der Theologie sowie in den Religions- und Altertumswissenschaften, wo diese kaum Aufmerksamkeit be-kommt. Um das Verhältnis der sog. post-säkularen Gesellschaft zu Religion sowie die Rezeption von antiken religiösen Systemen zu verstehen, sind diese Medien jedoch ein unerlässlicher Gegenstand der wissenschaftlichen Reflexion. Gleichzeitig ist die Vermittlung von Kompetenzen im Bereich der Hermeneutik digitaler Medien ein dringendes Desiderat für die Ausbildung von Theolog*innen, Reli-gionswissenschaftler*innen und (Christlichen) Archäolog*innen.
Hier setzt das Projekt „Religion Digital“ durch die Erprobung neuer Lehrformate an, die digita-le Medien sowohl als Gegenstand wissenschaftlicher Reflexion sowie auch als Medium der Lehre im-plementieren. Die angebotenen und experimentellen Seminare stärken zum einen die Digitalisierung innerhalb der Regelmodule, bieten zudem einen Beitrag für die Programmlinie „Gut orientiert“ und dienen schließlich in Aufnahme der Exzellenzstrategie der UBO vorbereitend für die Entwicklung eines fakultätsübergreifenden neuen Studiengangs Digital Religions and Antiquities.
In einem ersten Schritt untersuchen Studierende prototypisch nach den Grundsätzen des for-schenden Lernens in drei Seminaren anhand eines hermeneutischen Analysetools an Videospielen selbstständig die Rezeption religiöser und biblischer Traditionen und präsentieren diese in einem experimentellen Leistungsnachweis in Form von „Video Game Essays“. Zudem soll den Studierenden auch die eigene (begleitete) „Feldstudie“ bei einem Videospielhersteller ermöglicht werden.

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Förderrunde 2023-2026

Dr. Gisela Fehrmann | Philosophische Fakultät | Institut für Sprach-, Medien- und Musikwissenschaft

Die fortschreitende Entwicklung von diversen Anwendungen für KI-gestützte Textgenerierung wird Schreibprozesse in allen Lebensbereichen dauerhaft verändern. Eine zielgerichtete und reflektierte Nutzung solcher Schreibtools setzt spezifische Kompetenzen voraus, die im Rahmen von Digital Literacy verortet werden können. Das beantragte Projekt möchte diesem Wandel durch die Entwicklung von Lehr-/Lernangeboten zum KI-gestützten Erwerb akademischer Schreibkompetenz Rechnung tragen. Zu diesem Zweck sollen für die Zielsprachen Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch Module entwickelt werden, die den autonomen Erwerb sprachspezifischer akademischer Schreibkompetenz fördern. Im Rahmen eines Blended-Learning-Konzepts erweitern Studierende ihre Fremdsprachenkenntnisse zeitlich und räumlich flexibel. Adaptive Lernszenarien und binnendifferenzierende Aufgabenstellungen, die einer heterogenen Lernendenschaft gerecht werden, unterstützen die Studierenden beim Verfolgen bedarfsorientierter Lernziele. Dabei können im Rahmen eines neuartigen Lehr-/Lernkonzepts Lernziele auf den Niveaustufen B2.2 und C1.1 innerhalb eines Moduls in den Blick genommen werden. Eigens zu konzipierende Lernmaterialien sollen KI-basierte Tools gezielt für die Anbahnung von sprachspezifischer Schreibkompetenz nutzbar machen. Zugleich wird mit diesem Angebot der kompetente und reflektierte Einsatz von KI-Tools in Schreibprozessen trainiert. Die im beantragten Projekt entwickelten didaktischen Konzepte und Materialien zur KI-orientierten Förderung studentischer Kompetenz im Bereich Akademische Textproduktion sollen mittelfristig in bestehende Modulkonzepte und Curricula des Sprachlernzentrums integriert werden. Für den Transfer in andere Lehr/Lernangebote der Universität Bonn eignen sich insbesondere die didaktischen Empfehlungen zum Erwerb von Digital Literacy als Schlüsselkompetenz sowie zu entwickelnde thematisch abgeschlossene Lernbausteine zum Einsatz von KI-Tools in akademischen Schreibprozessen.

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Dr. Regula Krapf | Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät | Fachgruppe Mathematik

Die Vorlesung „Einführung in die Mathematik für Geowissenschaftler:innen“ (EMG) für Bachelorstudierende im Fach Geowissenschaften wird seit dem Sommersemester 2021 als Flipped Classroom durchgeführt. Dies bedeutet, dass die Inhaltsvermittlung ins Selbststudium verlagert wird und stattdessen die Präsenzvorlesung zur Übung, Vertiefung und Anwendung des zuvor Gelernten sowie zur Klärung von Unklarheiten genutzt wer-den kann. Im Rahmen dieses Vorhabens sollen die Materialien für die Selbststudienphase nach mediendidakti-schen Prinzipien neugestaltet und als offene Bildungsmaterialien (OER) auf der Online-Plattform ORCA.nrw bereitgestellt werden; insbesondere soll Wert auf Interaktivität und formatives Assessment, beispielsweise durch die Einbindung von Online-Tests, gelegt und so individualisiertes Lernen ermöglicht werden. Neben der Neukonzeption der Selbststudienphase sollen auch die dazugehörigen Präsenzveranstaltungen dahingehend umgestaltet werden, dass mathematisches Grundlagenwissen stärker mit Anwendungen aus den Geowissen-schaften verknüpft und aktives Lernen in der Präsenzzeit, beispielsweise durch die Methode Peer Instruction, verstärkt wird. Die Umsetzung des Projekts soll basierend auf umfangreicher Evaluierung und didaktischer Begleitforschung kritisch begutachtet und laufend verbessert werden. In die Konzeption und Umsetzung sollen sowohl Studierende der Geowissenschaften als auch Mathematiklehramtsstudierende, die im Rahmen des Moduls „Praktikum eLearning“ (PeL) digitale Materialien erstellen, eingebunden werden. Das Lehr-Lernkonzept soll so gestaltet werden, sodass es sich auf andere Lehrveranstaltungen, wie beispielsweise die Vorlesung „Vertiefung Mathematik für Geowissenschaften“, übertragen lässt.

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Prof. Dr. Tobias Raupach | Philosophische Fakultät |  Institut für Psychologie

Das Gruppenprojekt „Individuelle Studierendenförderung durch formatives, adaptives Testen“, das im Rahmen der Projektlinie vielfältig.nachhaltig.digital im Jahr 2021 zur Förderung ausgewählt wurde, verfolgte das Ziel, den Ansatz des test-enhanced learning (d.h. Förderung der Retention bereits gelernter Inhalte durch wiederholtes, unbenotetes Prüfen) um die Komponente des adaptiven Testens und des personalisierten Feedbacks zu erweitern. Zu diesem Zweck wurden zunächst Multiple Choice-Fragen aus summativen Prüfungen im Medizinstudium nach Item Response Theory (IRT) charakterisiert und nachfolgend eine Instanz der Prüfungs-Software Concerto für die Universität Bonn aufgesetzt, die es ermöglicht, Studierenden Fragen auf ihrem individuellen Leistungsniveau anzuzeigen. Wie im damaligen Projektplan vorgesehen, wurde das neue System pilotiert; die Ergebnisse zeigen, dass der theoretische Ansatz in der Praxis funktioniert. Die wesentliche Limitation für die aktuelle Umsetzung ist die zu geringe Zahl verfügbarer und ausreichend getesteter MC-Fragen. Hier setzt das hier beantragte Folgeprojekt an, in dem zum einen auf eine große bestehende Datenbank von Examensfragen für das Medizinstudium zurückgegriffen und zum anderen erstmals die Software ChatGPT für die Generierung weiterer MC-Fragen eingesetzt wird. Die existierenden Examensfragen sollen im Rahmen einer Validierungsstudie des adaptiven Testsystems zum Einsatz kommen. Die von ChatGPT erstellten Fragen werden nach Prüfung auf inhaltliche Korrektheit und Ermittlung ihrer Charakteristika nach IRT ebenfalls in das System eingespeist. Am Ende des Projekts soll die Frage beantwortet werden, ob automatisch generierte Fragen sich zur Skalierung des Ansatzes des formativen, adaptiven Ansatzes eignen.

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Prof. Dr. Alexandra Brutzer | Landwirtschaftliche Fakultät | Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften

Geplant ist die Entwicklung eines innovativen Lehr-Lern-Konzepts im Rahmen der fachdidaktischen Module des Studienprogramms „Lehramt an Berufskollegs, berufliche Fachrichtung Agrarwissenschaft “. Das Konzept sieht die Erschließung des agrarischen Berufsfelds mittels Arbeitsprozessanalysen vor, indem Lernorte betrieblicher Bildung in die universitäre Lehre integriert werden. Der damit intendierte Perspek-tivwechsel auf Seiten der Studierenden soll durch den Einsatz digitaler Medien unterstützt werden. Ziel ist die Verknüpfung berufsbezogener, fachwissenschaftlicher und bildungswissenschaftlicher Inhalte zur Entwicklung der fachdidaktischen Kompetenzen auf Seiten der Studierenden. Das Projekt ist angelehnt an den berufsdidaktischen Dreidecker (Martin 2016). Dieser sieht die Identifikation berufsfeldtypischer Arbeitsinhalte mittels Arbeitsprozessanalysen vor, um Anforderungen beruflicher Praxis zu ermitteln, forschungsbasierte Lösungsansätze zuzuordnen und auf dieser Basis handlungs-orientierte Lehr-Lern-Arrangements für den Lernort Schule zu entwickeln. Die Studierenden vollziehen hier einen dreifachen Perspektivwechsel (Perspektive der Auszubildenden, betrieblichen Ausbilder*innen & angehenden Lehrkräfte) mit dem Ziel, reflektierend eine eigene professionelle Haltung zu entwickeln. Zur Erschließung des Berufsfelds und zur Ermöglichung des Perspektivwechsels ist eine enge Zusammenarbeit mit der betrieblichen Praxis erforderlich. Die Universität bietet hier ideale Voraussetzungen, da neben dem akademischen Nachwuchs, ebenso angehende Fachkräfte auf mittlerem Qualifikationsniveau ausgebildet werden. Das Konzept sieht dementsprechend eine projektorientierte Zusammenarbeit der Studierenden mit den Auszubildenden und den Ausbilder*innen des Gartenbaus sowie der Landwirtschaft vor.

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Dr. Imke Lichterfeld | Philosophische Fakultät | Institut für Anglistik, Amerikanistik und Keltologie

 Das Institut für Anglistik, Amerikanistik und Keltologie (IAAK) beantragt eine Förderung für die Entwicklung von digitalen Rechercheparcours in der neuen Fachbibliothek Philologien in der Rabinstraße: Geplant sind vier digitale Rechercherundgänge mit Quizcharakter auf der App Actionbound für das Smartphoneformat, die über Informationen und praktische Aufgaben in die Struktur und Methodiken der Bibliothek einführen. Wir wollen Studierenden der BA- und MA-Studiengänge in der Anglistik, Amerikanistik und Keltologie weiterführende, nachhaltige, digitale Möglichkeiten vermitteln, die es erlauben, wissenschaftliches Recherchieren in der Bonner Bibliothekslandschaft in vielfältiger Hinsicht niederschwellig zu lernen. Die im virtual space angelegten, mehrteiligen Parcours, inklusive digitaler Rechercheaufgaben, vermitteln und vertiefen wissenschaftliche Kernkompetenzen. Es handelt sich um ein am Curriculum der BA- und MA- Studiengänge des IAAK orientiertes, didaktisch ansprechendes Lernformat im Bereich des Selbststudiums. Die geplanten Parcours auf Actionbound stellen ein flexibles und individuell einsetzbares, innovatives Lernszenario dar, das methodische Kompetenzen am Lernort Bibliothek digital unterfüttert.
Solide Kenntnisse im Umgang mit Recherche bleiben eine Schlüsselkompetenz in der Wissenschaft. Besonders in Zeiten von KI-Tools wie ChatGPT gewinnen Kompetenzen in guter wissenschaftlicher Praxis und gründlicher Ausbildung referenzierbarer Methoden als Qualitätssicherung im Forschungs- und Lernbetrieb neue Dringlichkeit. Actionbound ermöglicht es, durch seinen „game based learning“-Charakter die Motivation zu steigern und generiert Erfolgserlebnisse. So werden in ansprechender und motivierender Weise Kernkompetenzen für ein erfolgreiches Studium vermittelt. Die App dockt an bereits vorhandene Betreuungs- und Informationsangebote der Bibliotheken an, indem sie nachhaltig essentielle Fähigkeiten fördert und so das wissenschaftliche Arbeiten strukturell weiterentwickelt. Das geplante Projekt entspricht allen Ansprüchen diverser ‚accessibility‘. Studierende mit vielfältigen Hintergründen profitieren: Die initiative App für das IAAK ist innerhalb der universitären Studiengänge transferierbar und anschlussfähig für weitere Institute.

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Prof. Dr. Tobias Raupach | Philosophische Fakultät |  Institut für Psychologie

Weder im Studium der Medizin noch in der anschließenden Facharztausbildung werden rechtliche Grundlagen ärztlichen Handelns ausreichend thematisiert. Durch diese fehlende Ausbildung besteht vor allem zu Beginn der ärztlichen Tätigkeit, aber auch während der Facharztweiterbildung oft eine diffuse Angst vor Rechts- und Reputationskonsequenzen. Das hieraus resultierende Verhalten wird in der Literatur als „Rechtfertigungsmedizin“ oder auch als „defensive Medizin“ bezeichnet. Die eigene Protektion vor rechtlichen Konsequenzen wird dem Patientenwohl und der Patientenversorgung übergeordnet. Folglich werden nicht nur viele und teilweise unnötige Untersuchungen am Patienten durchgeführt, sondern andere, durchaus sinnvolle Maßnahmen dem Patienten aus Angst vor negativen Folgen nicht angeboten. Weitere mit Unsicherheit behaftete Themenfelder umfassen die Vorsorgevollmacht, die Patientenverfügung, die Schweigepflicht sowie die Aufklärung über Eingriffe und das komplexe Feld der Organspende. Ziel dieses Projektes ist es, Studierende in die rechtlichen Grundzüge ärztlichen Handelns einzuweisen, um eine evidenzbasierte Medizin zu fördern, einen professionellen Umgang mit Behandlungsfehlern zu ermöglichen und eine Fehlerkultur zu etablieren. Methodisch sollen Studierende aus beiden Fakultäten in Tandems an nicht ausermittelten und somit ergebnisoffenen Fällen arbeiten und dabei für einschlägige Themen Handlungsoptionen erarbeiten. Auf diese Weise werden angehende Ärzte/Ärztinnen für die Thematik sensibilisiert und können rechtskonforme Verhaltensweisen identifizieren, die mit dem Patientenwohl im Einklang stehen.

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Prof. Dr. Hartmut Schmieden | Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät | Fachgruppe Physik/Astronomie

In dem Pilotprojekt ProMaster wird eine weitreichende konzeptionelle Weiterentwicklung der Studiengänge Bachelor Physik und Master of Physics angestrebt. Sie soll für Teilkohorten der Bachelor- und Masterstudierenden umgesetzt, evaluiert und davon ausgehend schließlich ganz oder teilweise in den Regelbetrieb transferiert werden. Da in der Physik der Master den regelhaften berufsqualifizierenden Abschluss darstellt, werden für das vorgeschlagene Projekt beide Studiengänge als eine organische Einheit behandelt, mit dem Ziel, eine bessere individuelle Studierbarkeit und eine individuell kürzest mögliche Studienzeit bis zur Erlangung des Masterabschlusses zu erreichen. Dazu sollen die Studierenden mit inhaltlich und zeitlich flexiblen, Studierenden-zentrierten, forschungs- und kompetenzorientierten Lehr- und Lernformaten mit verpflichtenden Querschnitts-Komponenten frühzeitig an aktuelle Forschungsfragen und -projekte herangeführt werden. Damit hoffen wir, dem Ziel näher zu kommen, bestqualifizierten Nachwuchs für die moderne Wissensgesellschaft möglichst effektiv heranzubilden, und zwar im Sinne der individuellen Bedürfnisse der Studierenden und der bestmöglichen Nutzung der Ressourcen der Universität.

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Prof. Dr. Adrian Hermann | Philosophische Fakultät | Institut für Orient- und Asienwissenschaften

Das Studium der Religionswissenschaft ist im Kern eine wissenschaftlich reflektierte Auseinanderset-zung mit kultureller und gesellschaftlicher Vielfalt. Gleichzeitig stehen Studierende zu Studienbeginn vor der Herausforderung, große Mengen von Faktenwissen sowie konzeptionellen und theoretischen Wissens praktisch in ein Erlernen des ‚religionswissenschaftlichen Blicks‘ umzusetzen. Wir reagieren darauf, indem wir die Studieneingangsphase im Sinne praktischer Wege in die Religionswissenschaft auf Basis eines übergreifenden, handlungsorientierten didaktischen Konzepts neu gestalten mit Fokus auf vielfältige Spieledidaktik (über innovative Lehr-Lernszenarien auf Basis analoger, gesprächsbasier-ter Spiele), nachhaltige Begegnungen (über agile Exkursionsdidaktik und digitale Ethnographie) und eine digital-gestützte Fachorientierung (über forschungsbezogene Online-Workshops mit Fachkol-leg*innen anderer Standorte). In der Entwicklung des Gesamtkonzepts für das erste Studienjahr bezie-hen wir uns auf neuere Ansätze des experience design, reflektieren die Lehr-Lernexperimente des Projekts in vier Workshops und publizieren Open Educational Resources und Handreichungen als Do-kumentation und für den Ergebnistransfer, insbesondere in andere kleine Fächer des Instituts für Ori-ent- und Asienwissenschaften und der Philosophischen Fakultät. Die direkte Einbindung aller Projekt-komponenten in den curricularen Regelbetrieb der religionswissenschaftlichen Studiengänge als Teil einer zum WiSe 2023/24 in Kraft tretenden Prüfungsordnungsreform stellt von Beginn an die vollstän-dige Kreditierbarkeit der Projektaktivitäten sicher und führt zu einer Binnendifferenzierung der Mo-dule der Studieneingangsphase. Dies ermöglicht auf Seiten der Studierenden den Ausgleich unter-schiedlicher Wissensstände durch zusätzliche praktische Lehrangebote, aktiviert bestehende diverse Kompetenzen und fördert den Erwerb arbeitsmarktrelevanter Fähigkeiten.

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Prof. Dr. Stefan Talmon | Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät | Fachbereich Rechtswissenschaften

Das geplante Projekt will für Studierende mit Interesse am internationalen Recht eine betreute „Schreibwerkstatt“ einrichten. Ziel ist es, Studierende dazu zu befähigen, Beiträge zur deutschen Völkerrechtspraxis in englischer Sprache für den Blog „GPIL – German Practice in International Law“ (https://gpil.jura.uni-bonn.de/) zu verfassen. Gleichzeitig erhalten sie dadurch die Gelegenheit zu ersten eigenen Veröffentlichungen, die als Ausweis extracurricularen Engagements und zusätzlicher Fähigkeiten bei späteren Bewerbungen Berücksichtigung finden können. Neben dem regulären Studienbetrieb werden im Rahmen interaktiver Lehrveranstaltungen im Kleingruppenformat zunächst völkerrechtliche Kenntnisse, Recherche- und Schreibtechniken vermittelt. Neben der Befähigung zu wissenschaftlichem Arbeiten wird hierbei auch ein Fokus auf die englische Rechtssprache und das Verfassen von Texten in englischer Sprache gelegt. Hiernach fertigen Studierende eigenverantwortlich Beiträge zu selbst gewählten oder zugewiesenen völkerrechtlichen Themen an. Durch die intensive Betreuung und durch konstruktives Feedback zu den verschiedenen Entwürfen soll die Veröffentlichung jedes Beitrags sichergestellt werden. Zudem soll durch Einzelfeedback und Gruppenbesprechungen der jeweils verfassten Beiträge eine Vertiefung der vermittelten Kenntnisse und eine individuelle Förderung der einzelnen Studierenden erfolgen.

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Förderrunde 2022-2025

Dr. Søren Lorenzen | Evangelisch-Theologische Fakultät

This project aims to create a peer-reviewed, open-sourced, and accessible online dynamic map that educators and students can use to visualize and study the history of Ancient Israel. The dynamic map will consist of a basic geographical layer of the Middle East with several additional graphic layers that can be toggled on and off to portray, e.g., key events and empires in the Ancient Near East (ANE). The map will have an interactive timeline on which a button can be moved to visualize the historical development based on recent archaeological research. The map will be equipped with pinpoints that mark e.g., ruins and other places of historical relevance for Ancient Israel. A short description of the site will pop up when clicked. In addition, the map will be equipped with pictures and relevant references to scholarly material and related digital projects. As the button on the timeline is moved, pinpoints of places will appear according to the places’ dating. For this reason, the map is simple to use and be a helpful aid in portraying complex historical issues of interactions between powers, places, and people in the ANE. To make the data usable in analytical geographic information system (GIS) tools, they can be exported in standardized formats.
As for now, there is no other similar tool available online. To be an international first-mover is thus the desired aim, which means the map will be made in English. The first aim is to create the technical basics of the map and make a rough portrayal of the history of Ancient Israel and the closest surrounding empires from 1208 BCE (the first attestation to the name “Israel”) to the rise of Alexander the Great (ca. 333 BCE). As soon as the first political layers and archaeological pinpoints are made on the map, it can be used in teaching. The project would make Bonn University the center of a new, international, and digital tool that sets the standards for atlases portraying ancient history.

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Prof. Dr. Ute Nöthlings | Landwirtschaftliche Fakultät | Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften

Nachhaltige Ernährung ist ein aktuelles Thema in den modernen Ernährungswissenschaften. Die Transformation zu einer nachhaltigen Ernährung spielt in Bezug auf Gesundheit, Klima und Umwelt eine zentrale Rolle. Die Ernährungsepidemiologie erforscht traditionell Zusammenhänge zwischen Ernährungsweisen und menschlicher Gesundheit und hat ebenfalls die Möglichkeiten, Einflüsse der Ernährung auf die Umwelt in ihren Studien mit zu erforschen. Der Einsatz digitaler Erhebungsinstrumente und damit die Generierung komplexer Daten gehört zu den Anforderungen einer modernen epidemiologischen Forschung. Es ergeben sich Fragen in Grenzbereichen zur Informationstechnologie sowie Nutzerakzeptanz oder Datensicherheit.
Wir möchten im Rahmen dieses Projektes die Lehre in den Studiengängen Ernährungswissenschaften, Agricultural and Food Economics (AFECO) und Informatik um Lehrangebote erweitern, welche explizit zwischen diesen Disziplinen anzusiedeln ist. Kernelement ist unsere eigens für Forschungszwecke entwickelte Smartphone-Anwendung zur Ernährungserhebung (NutriDiary). Zu dieser soll eine Lehrversion (NutriDiary Teach) entwickelt werden, die den Studierenden aus unterschiedlichen Fachrichtungen ermöglicht, eigene kleinere Studien zu nachhaltiger Ernährung und Konsumverhalten durchzuführen sowie digitale Instrumente weiterzuentwickeln. Die Studierenden bekommen so die Möglichkeit, von der konzeptionellen Entwicklung einer Studie über die Datensammlung und Entwicklung der Erhebungsmethodik bis hin zur Auswertung alle Schritte durchzuführen. Ziel des Lehrangebotes ist es, die informationstechnologischen Kompetenzen der Studierenden der Ernährungswissenschaften und AFECO zu stärken. Studierenden der Informationstechnologie ermöglicht das Modul die Anwendungskompetenzen (Anknüpfung an BNTrAInee) zu vertiefen. Des Weiteren werden die Studierenden durch die thematische Verknüpfung mit nachhaltiger Ernährung für das Thema und die damit verbundenen Herausforderungen sensibilisiert.

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Prof. Dr. Dr. Jochen Sautermeister | Katholisch-Theologische Fakultät | Moraltheologisches Seminar

Die Fähigkeit zur ethischen Urteilsbildung ist eine zentrale Kompetenz, die im Theologiestudium über die unterschiedlichen Studiengänge hinweg erworben werden soll, um in späteren Aufgabenfeldern in Schule, Kirche und Gesellschaft verantwortlich und kompetent agieren zu können. Darüber hinaus spielt sie auch in anderen Studiengängen eine wichtige Rolle, die mit ethischen Fragestellungen zu tun haben bzw. praktisch-normative Perspektiven beinhalten. Das Einüben und Erlernen dieser Fähigkeiten sind auf interdisziplinäre und multiperspektivische Zugänge angewiesen. Dies zeigt insbesondere die institutionelle, gesellschaftliche und politische Bedeutung von Ethikräten und Ethikkommissionen für die Urteilsbildung in aktuellen und dringlichen Fragen der Angewandten Ethik (sowohl bei Einzelentscheidungen als auch bei allgemeinen Empfehlungen und Normierungsvorhaben). Mit dem Projektvorhaben soll ein digitales Lehrkonzept entwickelt werden, mit dem Studierende in Zusammenarbeit (kollaborativ) die Fähigkeit zur ethischen Urteilsbildung hinsichtlich angewandt-ethischer Fragestellungen entwickeln und Kompetenzen der ethischen Urteilsbildung in kollaborativen digitalen Lernmodulen erwerben und üben können. Das Projekt soll mehrere Leistungen umfassen: (1) Auswahl, Aufbereitung und Verfügbarmachung paradigmatischer Fallbeispiele, (2) digitale Operationalisierung und Implementierung einer Heuristik für das Vorgehen ethischer Urteilsbildung, (3) Nutzung digitaler Tools für die Durchführung des kompetenzorientierten kollaborativen Lernens, (4) Implementierung eines digitalen Rückmeldeformats zu den Leistungen der Studierenden, (5) Entwicklung eines Evaluationsinstruments für das Projektvorhaben zur Verbesserung und Weiterentwicklung, (6) Entwicklung für die Möglichkeit, neue Fallbeispiele einzubauen, um das Format hinsichtlich ethischer Herausforderungen aktuell zu halten und/oder es für bestimmte Zielgruppen spezifisch zu erweitern.

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Prof. Dr. Sabine Feist und Jun.-Prof. Dr. Jan Rüggemeier | Philosophische Fakultät | Institut für Archäologie und Kulturanthropologie

Die Koexistenz verschiedener „Religionen“ in der (spät)antiken Stadt ist in den Altertumswissenschaften allgegenwärtig. Dabei steht die Beschäftigung mit Religionspluralismus in vergangenen Städten vor einem gravierenden Visualisierungsproblem, gewähren Ruinen doch nur eine bruchstückhafte, statische Momentaufnahme. Lehrrelevante Aspekte wie städtebauliche Entwicklungen, soziale Durchmischung, Mobilität und räumliche Koexistenz von Religionen lassen sich kaum illustrieren. Bisher boten allein Exkursionen eine gewisse Abhilfe, doch sind diese mit einem hohen Zeitaufwand, geringer Ressourceneffizienz und fehlender Barrierefreiheit behaftet. Das Projekt „Urbane Religionsvielfalt Digital“ begegnet diesem Problem der didaktischen Vermittlung. Ausgehend vom thematischen Fokus der religiösen Koexistenz werden drei für die Metropolregion Rom exemplarische Interaktionsorte untersucht und mittels 3D-Dokumentation und 3D-Rekonstruktion in virtuelle Lehrinhalte überführt. Dies erfolgt in Anlehnung an und Abstimmung mit dem bereits laufenden Projekt „Virtual Collaboration (ViCo) – gemeinsam für die Zukunft lernen“ und integriert sich so in die digitale Gesamtstrategie der archäologisch-historischen Disziplinen der Universität Bonn. Das Projekt sieht drei Summer Schools sowie vorbereitende Lehrveranstaltungen vor (2023–2025), die im Rahmen eines neuen Kooperationsvertrags von Christl. Archäologie (Prof. Dr. Sabine Feist) und Evangelisch-Theologischer Fakultät (Jun.-Prof. Dr. Jan Rüggemeier) verantwortet, vom BCDH (Dr. Matthias Lang) technisch angeleitet und durch (teils digitale) Meetings von einem internationalen Expert*innen-Gremium unterstützt werden. Dokumentation, digitale Aufbereitung und Auswertung der Beispiele zielen auf die nachhaltige Etablierung eines transdisziplinären Lehrkonzeptes ab, bei dem eine hocheffiziente Anwendung neuer technischer Möglichkeiten selbstverständlich ist.

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Prof. Dr. Armin Djamei | Landwirtschaftliche Fakultät | Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz

Die Universität Bonn betreibt an versch. Standorten Lehrgärten wie z.B. den phytopathologischen Lehrgarten, den Nutzpflanzengarten und die botanischen Gärten am Poppelsdorfer Schloss. Viele Besonderheiten der Wirtspflanzen als auch insbesondere der mikroskopisch kleinen Krankheitserreger bleiben den Besuchern allerdings augenscheinlich verborgen und können auch nur schwer und wenig flexibel mit Lehrtafeln vor Ort abgedeckt werden. Auch sind viele Krankheitssymptome nur zeitlich begrenzt auftretend und können unter Umständen bei entsprechenden Exkursionen gar nicht gefunden werden. Um den Studierenden und der interessierten Öffentlichkeit vertiefende Einblicke in die Biologie sowohl der Pflanzen als auch der mit ihnen assoziierten Schaderregern zu ermöglichen, soll beginnend mit dem phytopathologischen Lehrgarten eine Vernetzung über QR-codes mit einem neuen virtuellen Lehrgarten aufgebaut werden. Studierende mit verschiedenen Schwerpunkten (Biologie, Agrar, Medien, Didaktik) werden die Möglichkeit haben, im Rahmen von Praktika, Bachelor, Master und Doktorarbeiten bei der Schaffung des virtuellen Lehrgartens mitzuarbeiten. Fotografie und Probenentnahme in den jeweiligen Lehrgärten, Informationstext Erstellung zu den jeweiligen Pflanzen und Schädlingen und deren Mikroskopie dienen der Erstellung der digitalen Inhalte des virtuellen Lehrgartens. Dazu kommt die Erarbeitung von Skripten für entsprechende kurze Lehrfilme. Die Idee ist eine wachsende digitale Struktur, die Wissen zu Pflanzen und Pflanzenpathogenen aufnehmen und ansprechend aufbereitet im Lehrgarten über das individuelle Mobiltelefon oder vom Computer aus für das Selbststudium frei zugänglich macht. Das Projekt soll über Fakultäten hinweg Grundlagenforschung und Lehre der Universität besser vernetzen und bietet in sich verschiedenste Andockmöglichkeiten für weitere Projekte im Bereich Wissensvermittlung und digitaler Lehre.

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Förderrunde 2021-2024

Dr. Tobias Weller | Philosophische Fakultät | Institut für Geschichtswissenschaft

In den am Institut für Geschichtswissenschaft (IGW) angebotenen Studiengängen werden Studierende schon in der Studieneingangsphase in Grundprinzipien und Methodik der historischen Forschung eingeführt. Allerdings haben die Studierenden aufgrund diverser Bildungssozialisationen heterogene Voraussetzungen und Begabungen, die den Studienerfolg beeinflussen können. Deshalb soll am IGW für die Studierenden aller geschichtswissenschaftlichen Studiengänge ein dauerhaftes, studienbegleitendes und flexibel in Lehre und Selbststudium einzubindendes digitales Lehr-Lern-Medium zu den fachspezifischen „Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens“ sowie vertiefenden fachwissenschaftlichen Inhalten auf eCampus aufgebaut werden. Dieses Lernangebot entwickelt die Inhalte eines schon bestehenden eCampus-basierten Grundlagenkurses weiter und schafft darüber hinaus einen individualisierbaren Lehr-Lern-Raum, der die Studierenden der Geschichtswissenschaft in Bonn von Studienstart bis Studienende begleitet und für Lehrende flexibel in die eigene Lehre integrierbar ist. Mit dem Ausbau des digitalen Angebots werden mehrere Ziele verfolgt. Erstens soll insbesondere Studienanfänger*innen bzw. Fachwechsler*innen ein jederzeit zugängliches Lehr-Lern-Medium geboten werden, das ihnen die Aneignung von propädeutischen und grundwissenschaftlichen Kompetenzen vereinfacht. Zudem sollen für fortgeschrittene Studierende verschiedene über das Regelcurriculum hinausgehende Vertiefungsmöglichkeiten und Anwendungsübungen geboten werden, in die auch die am Institut bestehenden Lehrsammlungen, mit der Universität verbundene Museen und lokale Archive einbezogen werden. Damit wird am IGW ein digitales Lehr-Lern-Medium geschaffen, das den individuellen Bedarfen der Studierenden zum Kompetenzerwerb flexibel begegnet und über einführende sowie vertiefende Veranstaltungen dauerhaft in die Präsenzlehre eingebunden ist. Darüber hinaus bietet das Lehr-Lern-Medium die Chance, die von Lehrenden am IGW entwickelten Konzepte und Lehrmaterialien zu bündeln und Kolleg*innen am Institut und in anderen Fachbereichen verfügbar zu machen. Darüber hinaus versteht sich das Vorhaben als Pilotprojekt für ähnliche Vorhaben anderer Fachbereiche.

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Dr. Mario Valdivia-Manchego | Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät | Fachgruppe Erdwissenschaften

Das Ziel des Geological Mobile Digital Mapping ist die umfassende Digitalisierung der geowissenschaftlichen Geländeaufnahme, ergänzt durch die Live-Interaktion zwischen den Studierenden durch Einführung mobiler und vernetzter outdoor Endgeräte und Tools.
Geländeaufnahmen sind in den Geowissenschaften, wie in anderen Fachbereichen, die die Geosphäre untersuchen, ein zentrales Element des Curriculums und der Berufsqualifikation. Im Vordergrund steht hier, im Unterschied zu Exkursionen, die eigenständige Erfassung von Informationen, die nur vor Ort beobachtet und interpretiert werden können. Derzeit erfolgen Geländeaufnahmen ganz oder teilweise über paper pencil Verfahren und werden ergänzt durch digitale Messergebnisse (outdoor). Erst ein zweiter Schritt (indoor), führt zur integrierten Datenanalyse und Digitalisierung. Diese bisherige Trennung von Geländekampagne und späterer Auswertung möchten wir durch das Konzept des simultanen Arbeitens neu gestalten. Geländearbeitskonzepte sollen den Einsatz mobiler Endgeräte (Tablets) für die vielfältigen Aufgabenstellungen, wie z.B. Datenvisualisierung und Übertragung, georeferenzierte Kartenskizzen, Bilddokumentation und Datenintegration vor Ort, sicherstellen. Ebenso soll durch die Vernetzung der Endgeräte über das Mobilfunknetz erstmalig eine online-Interaktion möglich werden. Ziel ist es bis zu 20 Teams im Gelände simultan über webbasiertes cloud-computing an gemeinsamen Projekten arbeiten zu lassen. Die Live-Interaktion mit Studierenden, die nicht vor Ort sein können und Studierende mit Handicap, soll erreicht werden.
Der Einsatz in der Lehre ist in der ersten Phase ab dem WiSe 21/22 vorgesehen. Durch unsere Erfahrungen aus dem Medieneinsatz laufender Veranstaltungen, insbesondere in COVID-19 Zeiten, kann das innovative Konzept in einer Pilotphase rasch implementiert und in bestehende Modulstrukturen eingebettet werden. Vorgesehen ist der Transfer in Fachbereiche, die ähnliche Geländearbeiten im Curriculum aufweisen.

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Prof. Dr. Detlef Müller-Mahn | Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät | Fachgruppe Erdwissenschaften

Ziel des Projektvorhabens ist es, durch den Einsatz digitaler Medien translokale Lernräume zu entwickeln und damit virtuelle Mobilität und alternative Begegnungsmöglichkeiten im Rahmen der geo-medialen Hochschullehre zu schaffen. Mit innovativen digitalen Formaten und neuen Formen des Lernens steigert das Projekt die Qualität der Lehre in mehreren Studiengängen (Geographie, GeoRisk, ARTS), unterstützt den Modulaustausch zwischen diesen Studiengängen, und gestaltet dadurch das Studium vielfältiger, flexibler und internationaler. Die Kernidee des Vorhabens greift aktuelle Erfahrungen der Distanzlehre auf und übersetzt diese in ein zukunftsorientiertes Programm des dialogischen Lernens mit einem Fokus auf Fragen der Nachhaltigkeit. Das Vorhaben gliedert sich in die fünf Module (A) Dezentrale Lehre durch Digitalisierung, (B) Schaffung translokaler Lernräume, (C) Aufbau eines MediaLabs, (D) reproduzierbare Lernkonzepte, (E) Gesellschaftliche Ausstrahlung durch Citizen Science, unterstützt von einem zentralen Modul zur Steuerung (Z). Diese Module befinden sich zum Teil bereits in Erprobung (A, B) und könnten mit Bewilligung des Vorhabens enger miteinander verzahnt und rasch umgesetzt werden. Die Module (D) und (E) dienen zusätzlich dem Transfer von Projektergebnissen. Die Einbeziehung von Akteuren außerhalb der Universität (Module E, Z) schließt etablierte Distributionsmechanismen ein, hat aber auch experimentellen Charakter, indem hier Studierende lernen, mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zusammenzuarbeiten. Das Vorhaben wird getragen von Mitgliedern aus sämtlichen Bereichen des Geographischen Instituts in Kooperation mit Vertreter*innen der Landwirtschaftlichen Fakultät, der Universität der Vereinten Nationen (UNU-EHS), dem UN-Sekretariat zur Desertifikationsbekämpfung (UNCCD) und Partneruniversitäten in Osteuropa und Afrika.

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Prof. Dr. Ludwig Morenz | Philosophische Fakultät | Institut für Archäologie und Kulturanthropologie

Als „Vater der Geschichtsschreibung“ (Cicero) bezeichnet, ist Herodot (5. Jh. v. Chr.) ein klassischer Autor von herausragender Relevanz in der Lehre gleich mehrerer altertumswissenschaftlicher Fächer. Mit Fokus auf das zweite, Ägypten gewidmete Buch seiner Historien wollen wir fächerübergreifend in einem für unsere Philosophische und Theologische Fakultäten Bonn neuartigen altertumswissenschaftlichen Lehrverbund aus Ägyptologie, Altphilologie, Alter Geschichte, Klassischer Archäologie und alttestamentlicher Wissenschaft diesen Autor mit den Studierenden erschließen und sie gleichzeitig im Umgang mit antiken Quellen schulen. Als theoretischen Hintergrund verbinden wir dies mit einem Lehrbezug auf epistemological, material und digital turns. Dafür soll in konzeptioneller und praktischer Zusammenarbeit mit dem Bonn Center for Digital Humanities (BCDH) eine fächerübergreifende und nachhaltige digitale Lehr- und Lernplattform entwickelt werden. In fächerspezifischer Weiterentwicklung des material turn für die Lehre wollen wir mit den Studierenden Herodot, die kulturhistorisch relevanten Dinge und Personen, Ereignisse und Kultur-phänomene, Räume und Zeiten in Gestalt einer interaktiven Lernplattform und auf Basis einer digitalen Karte erschließen. In spezifischem Bezug auf Akademisches Kunstmuseum (AKM) und Ägyptisches Museum (ÄM) wollen wir zudem praxisnah mit den Studierenden „die Dinge“, also die materielle Kultur, für den Herodot-Text erschließen und vice versa. Diese innovative instituts- und sogar fakultätsübergreifende Zusammenarbeit in der Lehre schlägt neue Brücken, bringt fächerspezifische Theorien und Methoden in der konkreten Anwendung zusammen, und gerade darin ist ein substantieller didaktischer Mehrwert zu erwarten. Parallel zu der Lehr- und Lernplattform soll von den Studierenden eine analog-digitale Hybrid-Ausstellung erarbeitet werden.

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Prof. Dr. André Beauducel | Philosophische Fakultät | Institut für Psychologie

Digital gestützte Lehre birgt das Potential, Lernprozesse zu individualisieren und damit der Diversität innerhalb von Studierendengruppen Rechnung zu tragen. Aktuelle Daten legen jedoch den Schluss nahe, dass statische digitale Lehrangebote bestimmte Gruppen benachteiligen können. Somit genügt es nicht, den Studierenden bei der Nutzung digitaler Ressourcen zeitliche und örtliche Flexibilität zu ermöglichen. Vielmehr sollten intelligente Systeme in der Lage sein, auf individuelle Bedarfe der Lernenden einzugehen. In dem hier beantragten Projekt wird der bereits erfolgreich etablierte und lernpsychologisch fundierte Ansatz des test-enhanced learning (d.h. Förderung der Retention bereits gelernter Inhalte durch wiederholtes, unbenotetes Prüfen) um eine Komponente des adaptiven Testens und des personalisierten Feedbacks erweitert. Konkret wird durch einen KI-gestützten Algorithmus und unter Nutzung der Item Response Theory der Schwierigkeitsgrad der präsentierten Fragen an das individuelle Leistungsniveau der Studierenden angepasst. Auf diese Weise wird nicht nur die Test-Effizienz erhöht (weil sehr gute Studierende kaum noch für sie zu leichte Fragen beantworten müssen), sondern möglicherweise auch die Effektivität des test-enhanced learning optimiert, weil jeweils Inhalte geprüft werden, die sich in der zone of proximal development der Studierenden befinden. In diesem Kooperationsprojekt zwischen der Psychologie und der Medizindidaktik wird zum einen die in der neuen Approbationsordnung geforderte Verknüpfung zwischen vorklinischen und klinischen Studieninhalten realisiert; zum anderen wird die Wirksamkeit des methodischen Ansatzes in einer randomisierten Proof-of-concept-Studie untersucht. Die Ergebnisse dieser Studie bilden die Grundlage für den Transfer der Innovation auf andere Fächer innerhalb und außerhalb der Medizin. Zudem werden mit dem Ziel einer individuellen Förderung weitere Faktoren ermittelt, die die Effektivität digital gestützter Lehre moderieren.

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Prof. Dr. Elke Brüggen und PD Dr. Peter Glasner | Philosophische Fakultät | Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft

Ausgehend von den fachlichen Gegebenheiten der Germanistischen Mediävistik als einer historisch arbeitenden Buchwissenschaft, verfolgt das beantragte Projekt im Rekurs auf digitale Medien und Werkzeuge und mittels einer konsequenten Nutzung der Potenziale kollaborativen Arbeitens und Lernens die Entwicklung von innovativen Lehr- und Lernkonzepten und -formaten. Im Zentrum steht dabei die Ausbildung einer in allen Textwissenschaften entscheidenden Kernkompetenz: des Vermögens, komplexe Primärtexte und anspruchsvolle Forschungsliteratur auf angemessene Weise zu rezipieren. Durch den Einsatz digitaler, kollaborativ zu nutzender Annotationstools lässt sich in der akademischen Lehre ein fachlich wie didaktisch gesteigertes Qualitätsniveau erreichen und lassen sich überdies Fähigkeiten wie Kommunikations- und Kritikfähigkeit fördern, die für teamorientiertes Arbeiten von großer Bedeutung sind. Auf der Basis inhaltlicher, didaktischer und technischer Vorüberlegungen sollen im Projekt entsprechende Modellseminare konzipiert, durchgeführt und evaluiert werden. Es ist das Ziel, Komponenten für die digitale Lehre bereitzustellen, die eine Integration in den Regelbetrieb zulassen und auch für einen Transfer in andere Disziplinen geeignet sind.

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Dr. Oliver-Mark Cordes | Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät | Fachgruppe Physik/Astronomie

Ziel dieses Projektes ist Studierenden eine Software-Plattform zur Verfügung zu stellen, mit der diese den Umgang mit digitalen Forschungsdaten und die Anwendung von Programmen in einem kollaborativen Ansatz erlernen können. Mit den Jupyter-Notebooks gibt es bereits eine Struktur, welche man leicht erlernen und Programme, Dokumentationen und Graphiken in einem Format vereinen kann. Diese werden dann über eine einheitliche JupyterLab-Arbeitsumgebung in eine Mehrnnutzer-JupyterHub-Infrastruktur (alle Jupyter-Produkte sind kostenlos) integriert. Notebooks können dann unter den Studierenden und Lehrenden ausgetauscht werden und ermöglichen so ein intensives und reflektiertes Lernen. Mit der Gruppenarbeit erlernen die Studierenden die direkte und nachhaltige Nutzung der Daten, dem Rechnen mit ihnen sowie dem Prüfen von Fehlern anhand wissenschaftlicher Kriterien, sowie der graphischen Darstellung. In den Bereichen Physik/Astronomie und Meterologie wurden schon JupyterHUB-Infrastrukturen erfolgreich in großen Veranstaltungen (bis 300 Studierende) eingesetzt, jedoch sind diese nicht für weitere Studierende und mehrere Fachbereichen wegen fehlender Ressourcen erweiterbar. Mit diesem Projekt soll ein zentral in die Universität eingebetteter Service entwickelt werden, der nach der Förderperiode von 36 Monaten uniweit eingesetzt werden kann. Neben dem Aufbau der Infrastruktur wird dieses Projekt auch aktiv an der Weiterentwicklung zweier Tool mitwirken, „Jupyter Real Time Collaboration“ und „nbgrader“. Das erste Tool beinhaltet das direkte Zusammenarbeiten mehrerer Nutzer an einem Jupyter-Notebook (Austausch von Programmcode und Daten in Echtzeit) und das andere Tool ermöglicht eine Überprüfung des Lernerfolges von Studierenden mit automatischen Tests und Rückmeldungen. Beide unterstützen das neue Lern- und Arbeitskonzept, Studierende zum wissenschaftlichen Rechen zu bringen.

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Dr. Simon Ebert, Dr. Stefan Plasa und Prof. Dr. Claudia Wich-Reif | Philosophische Fakultät | Institut für Geschichtswissenschaft, Referat für Studium und Lehre der Philosophischen Fakultät und Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur‐ und Kulturwissenschaft

Schreibkompetenzen sind für ein geisteswissenschaftliches Studium und die berufliche Qualifizierung von zentraler Bedeutung. Insbesondere Studieneinsteiger*innen verfügen aber über sehr unterschiedliche Voraussetzungen und Kompetenzen beim Verfassen von Texten jeglicher Art und im Umgang mit Anwendungen für Textverarbeitung und Präsentation. Zudem werden Defizite in diesem Bereich nicht selten erst spät im Studium erkannt. Ziel des Projekts ist daher die Schaffung eines studienvorbereitenden und -ergänzenden digitalen Lernmodulangebots, das bei individuellen Bedarfen für das Verfassen wissenschaftlicher Texte ansetzt. Das Schreibportal soll die Möglichkeit bieten, den Erwerb entsprechender Kompetenzen sowohl in qualitativer (Gliederung, Thema, Argumentation usw.) wie auch in quantitativer Hinsicht (Länge des Textes, einzelner Kapitel usw.) zu unterstützen. Neben Modulen, die auf Vermittlung von Inhalten im Selbststudium abzielen, sind auch durch Tutorien begleitete Module geplant, in denen Feedback zu Texten gegeben wird.Das Schreibportal, das den Lehr- und Lernbedürfnissen der Fächer angepasst und flexibel ergänzt werden kann, versteht sich als ein fachlich-wissenschaftlich fundiertes Lehr- und Lernunterstützungsprojekt mit der Möglichkeit zur Anbindung an und zur Übernahme in die curricularen Konzepte. Als ein jederzeit zugängliches Lernmedium kann das Schreibportal nicht nur Studierenden fach- und fakultätsübergreifend zur Verfügung gestellt werden, sondern eröffnet neben der curricularen Einbindung auf Modulebene hinaus Lehrenden die Möglichkeit, einzelne Lernmodule in Veranstaltungen zu integrieren. Als lernunterstützendes Projekt im Übergang von der Schule zum Studium wie auch als studienbegleitendes Lernangebot begegnet es flexibel den individuellen Bedarfen der Studierenden zum Kompetenzerwerb und kann somit ein wichtiger Beitrag zur Stärkung von Studierfähigkeit und damit zum Studienerfolg sein.

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Projekthomepage im Aufbau
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Prof. Dr. Jens Papenburg | Philosophische Fakultät | Institut für Sprach-, Medien- und Musikwissenschaft

Das Lehrforschungsprojekt nimmt sich den Herausforderungen einer Musik- und Klangforschung in digitalen Zusammenhängen an. Im Zentrum des Projekts steht die Konzeptualisierung und Implementierung von zukunftsorientierter Lehre im Bereich „Sound Design“. Dieser Bereich trägt fundamental zum klanganalytischen und -gestalterischen Kompetenzprofil des Bachelorstudiengang „Musikwissenschaft/Sound Studies“ bei. Gegenwärtig findet Musik mehr denn je in vernetzten, digitalen Umgebungen statt. Musikhören und -machen, aber auch die Musikforschung werden zunehmend mit digitalen Medien verknüpft. Immer stärker in den Alltag integriert sind Streamingdienste, Bluetooth und Noise Cancelling Kopfhörer, personalisierte Playlisten und 3D-Audio. Auch die Produktionsformen von Musik sind in eine digitale Netzumwelt eingebettet. In der modernen Studioumgebung kommen algorithmen-basierte EQs, adaptive Kompressoren und „intelligente“ Mastering-PlugIns zum Einsatz. Musik und Klang werden zu Resultaten digitaler, vernetzter und smarter Technologien und Praktiken. Um das Verständnis und die kritische Begleitung solcher fundamentaler (musik-)kultureller Transformationsprozesse in Studium und Lehre zu fördern, verfolgt das Lehrforschungsprojekt folgende Ziele: (I) den Ausbau der digitalen Lehr- und Lerninfrastruktur der Abteilung Musikwissenschaft/Sound Studies, (II) die Entwicklung eines interaktiven, inklusiven sowie explorativen Lehrkonzepts für die Veranstaltung „Sound Design“ im Bachelorstudiengang „Musikwissenschaft/Sound Studies“, (III) die Förderung individueller Potentiale der Studierenden durch projektbezogenes Arbeiten, (IV) die Sensibilisierung der Studierenden für die auditiven Dimensionen einer nachhaltigen Stadtentwicklung durch Arbeit an einer Sound Map sowie (V) die Publikation von drei Aufsätzen in Fachzeitschriften, die das Lehrkonzept als innovativen Bestandteil eines musikwissenschaftlichen Curriculums zur Diskussion stellen und einen Transfer der Projektergebnisse anregen.

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Projekthomepage
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Prof. Dr. Kristina Großmann | Philosophische Fakultät | Institut für Orient- und Asienwissenschaften

Kenntnisse der vielfältigen regionalen Sprachen in Südostasien ermöglichen den Zugang zu spezifischem Wissen in diesen Regionen. Sprachkenntnisse sind somit ein wichtiger Schlüssel für die gegenwartsbezogene und problemorientierte Forschung in Südostasien. Das Projekt SpEAking zielt darauf ab, den Spracherwerb von Indonesisch, Vietnamesisch und Thailändisch auszubauen und mit gegenwartsbezogenen Forschungsinhalten zu verknüpfen. Das Projekt fördert nicht nur den Spracherwerb, sondern vermittelt interkulturelle Kompetenzen, um gesellschaftliche Herausforderungen zu adressieren und die kulturelle und soziale Dimension von Nachhaltigkeit zu stärken. Im Zuge des Ausbaus der Kooperation mit Studierenden und Professor*innen aus Südostasien wird zudem die Lehre im Sinne einer modernen Wissensgesellschaft internationalisiert. Damit steigert SpEAking die Attraktivität der Sprachausbildung für Studierende durch eine hochwertige forschungs- und kompetenzorientierte Sprachausbildung. Initiiert von der Abteilung Südostasienwissenschaften am Institut für Orient- und Asienwissenschaften (IOA) bündelt das Projekt SpEAking Kompetenzen, tauscht Best-Practice-Modelle aus und entwickelt neue Methoden in der Sprachausbildung. Die entwickelten innovativen Sprachlehrkomponenten können auf andere Sprachausbildungen an der Universität Bonn und auf andere Universitäten in Deutschland übertragen werden. Zur Weiterentwicklung, Neuausrichtung und Skalierung des Spracherwerbs beinhaltet das Projekt SpEAking vier Komponenten, die sich integrativ am Curriculum orientieren: A) Tandem-Lehrforschung, B) Forschungsbezogenes Modul zur Kultur und Sprache Thailands, C) Digitalisierung des Indonesisch-Sprachunterrichts und D) Sprach-Tandems im Indonesisch- und Vietnamesisch-Unterricht.

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