27. November 2017

Neuer Sonderforschungsbereich in der Ökonomie Neuer Sonderforschungsbereich in der Ökonomie

Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Einrichtung mit rund neun Millionen Euro

Wie lässt sich Chancengleichheit fördern? Wie sollten Märkte angesichts der Internationalisierung und Digitalisierung reguliert werden? Wie kann ein stabiles Finanzsystem gestaltet werden? Ein neuer Sonderforschungsbereich unter Beteiligung der Universitäten Bonn und Mannheim wird Antworten auf diese Fragen geben. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Forschungsprogramm in den nächsten vier Jahren mit rund neun Millionen Euro.

Prof. Dr. Martin Peitz
Prof. Dr. Martin Peitz - von der Abteilung Volkswirtschaftslehre der Universität Mannheim. © Foto: Thommy Mardo/Universität Mannheim
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Der neue Sonderforschungsbereich (SFB/TR 224) „Economic Perspectives on Societal Challenges: Equality of Opportunity, Market Regulation, and Financial Stability“ umfasst insgesamt drei Säulen. Im Zentrum der ersten Säule stehen Familien- und Bildungspolitik. Die Wissenschaftler wollen untersuchen, welche Maßnahmen die Chancengleichheit fördern, indem sie den Einfluss von Geschlecht und sozioökonomischem Hintergrund auf individuelle Fähigkeiten verringern.

Um Marktregulierung vor dem Hintergrund von Internationalisierung und Digitalisierung geht es in der zweiten Säule. Neben dem Beheben von Ineffizienzen stehen Ziele wie Schutz von Konsumenten, Sicherung des Zugangs bestimmter gesellschaftlicher Gruppen zu bestimmten Produkten oder Dienstleistungen und die Verringerung von Umweltschäden im Mittelpunkt. Ein Beispiel ist die empirische Bewertung von konkreten Maßnahmen zur Umsetzung von Klimazielen.

Die dritte Säule des neuen SFBs befasst sich mit der Regulierung von Finanzmärkten. Speziell geht es um die Wechselwirkungen zwischen individuellen Finanzentscheidungen, systemischen Risiken und staatlichen Eingriffen in diese Märkte. Die Wissenschaftler untersuchen beispielsweise, inwieweit die Regulierung von bestimmten Finanzmärkten zu einer Verlagerung von Aktivitäten und damit von Risiken in weniger regulierte Bereiche führt.

Breites Methodenspektrum mit Potenzial für Politikmaßnahmen

„Auf der Basis des breiten Methodenspektrums der theoretischen und empirischen Wirtschaftsforschung entwickelt der SFB neue institutionelle Lösungen und Politikmaßnahmen“, sagt der SFB-Sprecher und Prof. für Mathematische Ökonomie Dr. Sven Rady vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Bonn. „Die beiden Standorte Bonn und Mannheim ergänzen sich hervorragend und ermöglichen eine international sichtbare Forschung, mit der die Volkswirtschaftslehre als Sozialwissenschaft in den Blick rückt, die zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen beiträgt“, ergänzt der stellvertretende SFB-Sprecher und Prof. für Ökonomie Dr. Martin Peitz von der Universität Mannheim.

Langfristige und intensive Forschung

Sonderforschungsbereiche sind langfristige, auf die Dauer von bis zu zwölf Jahren angelegte Forschungseinrichtungen der Hochschulen, die jeweils eine Förderung über vier Jahre erhalten. Sie ermöglichen die gemeinsame Bearbeitung innovativer, anspruchsvoller und aufwendiger Forschungsvorhaben. Sie dienen der institutionellen Schwerpunkt- und Strukturbildung und bestehen aus einer Vielzahl von Teilprojekten.

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. Sven Rady
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
Universität Bonn
Tel. 0228/7362080
E-Mail: sven.rady@hcm.uni-bonn.de

Prof. Dr. Martin Peitz
Abteilung Volkswirtschaftslehre
Universität Mannheim
Tel. 0621/1811835
E-Mail: martin.peitz@gmail.com

Prof. Dr. Sven Rady
Prof. Dr. Sven Rady - vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Bonn. © Foto: Barbara Frommann/Uni Bonn
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