Um neues Wissen schaffen zu können, müssen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nicht nur den aktuellen Forschungsstand kennen – sie müssen vor allem auch die notwendigen Grundlagen kennen, um die aktuellen Technologien anwenden zu können. Um Nachwuchsforschenden im Umgang mit gasgefüllten Detektoren zu schulen, veranstaltet die DRD1-Kollaboration, ein loser Zusammenschluss von internationalen Forschenden zur Weiterentwicklung von gasgefüllten Teilchendetektoren, jährlich die DRD1 Gaseous Detectors School. Hier bringen Mitglieder von DRD1 Masterstudierenden, Promovierenden und angehenden Post-Docs aus aller Welt sowohl die physikalischen Grundlagen als auch technische Aspekte und Anwendungen von Detektoren bei. „Viele Teilnehmende haben schon einmal mit einem Detektor gearbeitet. Im Rahmen der DRD1 Gaseous Detectors School lernen sie aber auch andere Detektoren sowie neue Messprinzipien kennen“, erklärt Dr. Philip Hauer vom Forschungs- und Technologiezentrum Detektorphysik (FTD) der Uni Bonn.
Fand die jährlich stattfindende Schulung bisher am CERN statt, richtete dieses Jahr das FTD sie zum ersten Mal aus: „Wir haben bei uns die perfekten Möglichkeiten, diese Schule auszurichten. Das FTD verfügt über eine hervorragende Infrastruktur für die Arbeiten mit gasgefüllten Teilchendetektoren, wir Forschenden haben große Expertise in diesem Feld und dazu auch noch die Räumlichkeiten, um die Vorlesungen durchzuführen.“ So kamen 25 Studentinnen und Studenten aus aller Welt nach Bonn, um vormittags Vorträge von weltweit führenden Experten zu hören, und nachmittags selber Hand anzulegen und in verschiedenen Übungen Detektoren zu bauen und zu betreiben.
Weltweite Kollaboration für Teilchendetektor-Forschung
DRD1 ist eine von insgesamt acht weltweiten Kollaborationen, die sich mit den verschiedensten Teilchendetektoren beschäftigen. DRD steht für Detektorforschung und -entwicklung (auf Englisch: Detector Research and Development). Im Fokus der DRD1-Kollaboration stehen gasgefüllte Teilchendetektoren und ihre Weiterentwicklung, zum Beispiel ihr Betrieb mit umweltfreundlichen Gasen. Vom Physikalischen Institut der Universität Bonn ist die Arbeitsgruppe von Prof. Klaus Desch und vom Helmholtz-Institut für Strahlen- und Kernphysik die Arbeitsgruppe von Prof. Bernhard Ketzer Mitglied in DRD1.