03. Juni 2022

Tagende französische Rechtshistoriker gedenken Napoleons Französische Rechtshistoriker tagen in Bonn / Ehrenpromotion vollzogen

Ehrenpromotion für Anne Lefebvre-Teillard

Derzeit tagt der Französische Rechtshistorikertag, die „Journées Internationales de l’Histoire du Droit“, im Juridicum. Über 75 Teilnehmenden aus verschiedenen Ländern kommen nach pandemiebedingter Zwangspause wieder zum akademischen Austausch „in Präsenz“ zusammen. Ursprünglich für 2021 bestimmt, erinnert die Tagung an den 200. Todestag von Napoleon, dessen Code civil als ein bedeutendes Gesetzeswerk der Neuzeit gilt. Gastgeberin ist die Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn, die den herausragenden Anlass nutzte, mit Anne Lefebvre-Teillard einer um das Fach besonders verdienten französischen Wissenschaftlerin die Ehrendoktorwürde zu verleihen.

Ehrenpromotion in Bonn
Ehrenpromotion in Bonn - Prof. Dr. Anne Lefebvre-Teillard erhielt die Ehrendoktorwürde der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät. © Foto: Gregor Hübl/Uni Bonn
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Ausgerichtet wird die Tagung vom Institut für Deutsche und Rheinische Rechtsgeschichte der Universität Bonn. Das Thema „Die Kaiser und das Gesetz. Einheit und Vielfalt der europäischen Rechtswissenschaft“ steht im Mittelpunkt der Veranstaltung, die zum ersten Mal in Bonn stattfindet. Organisator Prof. Dr. Mathias Schmoeckel konnte dazu die „Crème de la Crème“ seines Faches im Juridicum begrüßen.

Im Rahmen der Tagung hat die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät Prof. Dr. Anne Lefebvre-Teillard eine juristische Ehrendoktorwürde verliehen. „Es ist die erste Ehrenpromotion einer Frau unserer Fakultät, die Bedeutung für die Geschichte der Gleichberechtigung ist damit nicht zu unterschätzen“, betont Prof. Schmoeckel. „Die Fakultät unterstreicht damit auch die Bedeutung der deutsch-französischen Partnerschaft.“

Prof. Lefebvre-Teillard ist eine der ausgewiesensten Fachleute für französische Rechtsgeschichte, deren Fachgesellschaft sie lange Zeit leitete. Sie ist Mitglied mehrerer internationaler Akademien und akademischer Fachgesellschaften. Mit der Ehrenpromotion würdige die Fakultät Lefebvre-Teillards Beiträge zur Forschung, darunter die Entwicklung des Begriffs der Person im Recht, die Geschichte des Familienrechts und zahlreiche Einzelstudien handschriftlicher juristischer Texte, heißt es in der Promotionsurkunde. Dekan Prof. Dr. Jürgen von Hagen sagte: „Durch ihr Wirken an der Universität Paris-Panthéon-Assas hat Anne Lefebvre-Teillard die französische rechtshistorische Forschung maßgeblich geprägt."

Die Journées finden bereits seit 1925 statt. Sie werden von der „Sociéte d’histoire du droit“ (Gesellschaft für Rechtsgeschichte) veranstaltet und mussten Corona-bedingt in den vergangenen Jahren ausfallen. Die Tagung wird von der Universität, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem DFG, des DAAD, der französischen Botschaft und der Fakultät gefunden.

Napoleon selbst war übrigens auch mehrfach in Bonn, wie das Stadtarchiv berichtet: Erstmals war er 1804 in der Stadt. Er logierte im Belderbuscher Hof (dort, wo heute die Oper steht). Bei einem Besuch 1811 nahm Napoleon auf der Poppelsdorfer Allee eine Truppenparade ab.


Kontakt:
Prof. Dr. Mathias Schmoeckel
Institut für Deutsche und Rheinische Rechtsgeschichte und Bürgerliches Recht
Tel.: +49 228/73-9131
E-Mail: rgesch@jura.uni-bonn.de

Ehrenpromotion in Bonn
Ehrenpromotion in Bonn - Dekan Prof. Dr. Jürgen von Hagen überreichte Anne Lefebvre-Teillard die Urkunde. © Foto: Gregor Hübl/Uni Bonn
Ehrenpromotion in Bonn
Ehrenpromotion in Bonn - v.l.: Dekanin Prof. Dr. Cornelia Richter, Dekan Prof. Dr. Jürgen von Hagen, Prof. Dr. Anne Lefebvre-Teillard, Prof. Dr. Mathias Schmoeckel, Prof. Dr. Gregor Thüsing, Dekan Prof. Dr. Volker Kronenberg und Prorektor Prof. Dr. Klaus Sandmann. © Foto: Gregor Hübl/Uni Bonn
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