05. September 2012

Die Verbindung von Tarzan und Bier Die Verbindung von Tarzan und Bier

Der Hopfen ist Pflanze des Monats September

Was verbindet den Dschungelhelden Tarzan mit unserem Bier? Richtig: Die Pflanze des Monats September der Botanischen Gärten der Universität Bonn. Der Hopfen (Humulus lupulus) ist nämlich eine der wenigen in hiesigen Breiten einheimischen Lianen, wo sie vor allem in Auenwälder der Flüsse vorkommen. So findet man wildwachsenden Hopfen zum Beispiel an der Sieg. Im Botanischen Garten am Poppelsdorfer Schloss kann der Hopfen in der Biotopanlage bei den Arzneipflanzen und in der systematischen Anlage sowie auch im Nutzpflanzengarten bewundert werden.

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Hopfen_WL_2012.jpg - Der Hopfen. © Foto: Dr. W. Lobin/Uni Bonn
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Der Hopfen ist sehr schnellwüchsig und kann in wenigen Wochen einen Trägerbaum zuwachsen. Es gibt männliche und weibliche Pflanzen, er ist also zweihäusig. Der Hopfen gehört in die Familie der Hanfgewächse, Cannabaceae. Am bekanntesten ist der Hopfen als Bestandteil unseres Bieres: „Hopfen und Malz, Gott erhalt’s“ ist ein gängiges Sprichwort. Er gedeiht nur auf sehr guten Böden. Die wichtigsten deutschen Anbaugebiete sind die Hallertau in Bayern und das Schussental in Baden-Württemberg. Es gibt eine Reihe von Kultursorten. Hopfen spielt eine wichtige Rolle beim Brauen, da seine Bitterstoffe Krankheitskeime abtöten und so zur Haltbarkeit des Bieres beitragen. Hildegard von Bingen beschrieb diese Fähigkeit mit den Worten „putredines prohibet in amaritudine sua“ (seine Bitterkeit verhindert die Fäulnis). Hopfen verleiht dem Bier seinen herben Geschmack und sein spezifisches Aroma. Sein wichtigster Inhaltsstoff ist die Lupulinsäure. Seit 768 ist der Hopfenanbau gesichert nachgewiesen und 1079 wird er als Bestandteil beim Bierbrauen erwähnt. Gesammelt werden die weiblichen Blütenstände, die einen ganz aufdringlichen, eigentümlichen Geruch haben. Die jungen Sproßspitzenenden können im Frühjahr als Gemüse gegessen werden.

Der Botanische Garten am Poppelsdorfer Schloss und der Nutzpflanzengarten am Katzenburgweg sind täglich außer samstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Zusätzlich sind die Freilandanlagen der Botanischen Gärten donnerstags bis 20 Uhr geöffnet. Der Gartenbesuch ist montags bis freitags kostenlos, an Sonn- und Feiertagen wird eine Eintrittsgebühr von 2, ermäßigt 1 Euro erhoben. Kinder bis zwölf Jahre haben freien Eintritt.

Weitere Informationen:
http://www.botgart.uni-bonn.de

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