31. Oktober 2011

Vom Stein zum Staub Vom Stein zum Staub

Sonderausstellung im Mineralogischen Museum

Eine Sonderausstellung „Vom Stein zum Staub“ zeigt das Mineralogische Museum der Universität Bonn im Poppelsdorfer Schloss ab dem 13. November 2011 bis zum 4. November 2012. Das Konzept für diese ungewöhnliche Präsentation entwickelte die Museumsleiterin Dr. Renate Schumacher zusammen mit dem Deutschen Staubarchiv, einem Projekt des in Köln lebenden Künstlers Dr. Wolfgang Stöcker.

Luna 24
Luna 24 - Original Mondstaub der Luna-24-Mondlandung im Jahr 1976. © Foto: DLR Berlin
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Wolfgang Stöcker fasst bei seinen archivierten Staubproben aus berühmten Bauwerken und von kulturell wichtigen Orten den Begriff Staub sehr weit: Es kann sich dabei um klassische „Wollmäuse“ handeln – in der Ausstellung zu sehen ist die weltgrößte Zuchtwollmaus – oder um feine Sande. So können Besucher zum Beispiel Partikel der Chinesischen Mauer bestaunen oder solche, die aus einem kalifornischen Weinkeller stammen. Die am Steinmann-Institut durchgeführten röntgendiffraktometrischen Analysen der Proben führten die Ausstellungsmacher zu den Mineralen, daher präsentieren sie den Staub zusammen mit den darin enthaltenen Mineralen.

Staub aus dem Erdinnern bis zum Mond

Im Mittelpunkt steht der geologisch relevante Staub – von Asbest und „Lößkindln“ bis hin zum Wüstenstaub. Anhand einer Saharastaub-Probe, die der Deutsche Wetterdienst in einem Filter auf der Zugspitze sammelte, wird erklärt, warum dieser Wüstenstaub wichtig für die Ökologie des Atlantiks und der Regenwälder des Amazonas ist. Besonders stolz ist Renate Schumacher auf ihre kleinen, aber wissenschaftlich bedeutenden Leihgaben von Mondstaub: Gesammelt wurden sie von den Apollo-11-Astronauten während der ersten bemannten Mondlandung und von Robotern der russischen Luna-24-Mission. Die Ausstellung erklärt, warum der amerikanische geologische Dienst mehrere Tonnen Mondstaub nachgemacht hat. Vom außerirdischen Staub und dem Versuch, kosmischen Staub mit der Raumfahrtmission „Stardust“ zur Erde zu holen, erzählt auch ein Beitrag des Argelander-Instituts für Astronomie.

Von der Museumsleiterin betreute studentische Projektarbeiten behandeln Themen wie „Staub in der Kriminalistik“, bei dem es um verräterischen, meist unsichtbaren Staub geht, den der Täter am Ort des Geschehens hinterlässt, und die isländische Vulkanstaubwolke, die im Jahr 2010 den europäischen Flugverkehr lahm legte.

Informationen zu der Sonderausstellung gibt es unter:
www.steinmann.uni-bonn.de/museen/mineralogisches-museum

Veranstaltungsort:
Mineralogisches Museum der Universität Bonn
Poppelsdorfer Schloss
Tel. 0228/73-2761 und -2764
Öffnungszeiten:
Mi. und Fr. 15-17 Uhr, So. 10-17 Uhr, an Feiertagen geschlossen
Führungen auf Anfrage auch außerhalb der Öffnungszeiten
Eintritt:  2,50 Euro, ermäßigt 1,50 Euro, Kinder bis 6 J. frei


Eine Sonderführung für die Vertreter der Medien bietet das Museum anlässlich der Eröffnung am 11. November zwischen 16:30 Uhr und 17:30 Uhr.

Wolfgang Stöcker
Wolfgang Stöcker - Wolfgang Stöcker vom „Deutschen Staubarchiv“. © Foto: privat
Vulkanstaub
Vulkanstaub - Scharfkantiger Vulkanstaub von der isländischen Staubwolke des Eyjafyallajökull unter dem Rasterelektronenmikroskop. © Foto: Georg Oleschinski und Derya Gürer
Gewölbekeller
Gewölbekeller - Für eine „hauseigene“ Probe besuchte Dr. Renate Schumacher mit Archivar Dr. Thomas Becker die Gewölbekeller unter dem Universitätshauptgebäude und entnahm eine Staubprobe aus dem ältesten Teil, der im 16. Jahrhundert erbaut wurde. © Foto: Mineralogisches Museum der Universität Bonn
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