29. Juni 2011

Politikwissenschaftler erkunden Gorleben Politikwissenschaftler erkunden Gorleben

Energiepolitische Exkursion führt Studierende in den Salzstock

Die Havarie des Atomkraftwerks im japanischen Fukushima entfachte eine Debatte über die Risiken der Kernenergie. Da an der Universität Bonn das forschungsnahe Lernen groß geschrieben wird, machten sich nun Studierende des Instituts für Politische Wissenschaft und Soziologie selbst ein Bild vom umstrittenen Erkundungsbergwerk Gorleben.

Im Tunnel
Im Tunnel - Bonner Studierende besuchen das Erkundungsbergwerk Gorleben. © Foto: Uni Bonn
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Der Salzstock Gorleben wird schon seit langem auf seine Eignung als Endlagerstätte für hochradioaktive Abfälle überprüft. 22 Studierende des Instituts für Politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn nahmen an dem aktuellen Exkursionsseminar „Nachhaltige Energieversorgung als Herausforderung für Politik und Gesellschaft“ teil, das von den Dozenten Philipp Lerch und Christoph Weckenbrock geleitet wird.

Unter Tage, in 840 Meter Tiefe, konnten sich die Exkursionsteilnehmer ein Bild vom Verlauf der Erkundungsarbeiten machen. Sie diskutierten mit Fachleuten des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) und der Deutschen Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe mbH (DBE) über die Aussichten und Risiken der Lagerung atomarer Abfallstoffe in tiefen geologischen Schichten. Thema waren auch die politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen der Endlagersuche.

Die Studierenden wurden unter anderem von Dr. Wilhelm Hund, Leiter der Fachabteilung Endlagerplanung im BfS, begleitet. Der Geologe Christian Islinger (DBE) verdeutlichte, dass der Salzstock Gorleben vor 250 Millionen Jahren durch verdunstetes Meerwasser entstanden sei. An konkreten Beispielen erläuterte er die Vermessung des Stollens, Salzverschiebungen sowie Einschlüsse im Salz und beantwortete Fragen.

Das Exkursionsseminar der Bonner Alma mater befasst sich intensiv mit verschiedenen Formen erneuerbarer Energien und ihren jeweiligen Herausforderungen an Politik und Gesellschaft. Professor Dr. Volker Kronenberg von der Universität Bonn diskutierte mit den Studierenden über „Die Parteien und Fukushima. Strategische und koalitionspolitische Dimensionen der aktuellen energiepolitischen Debatte“. Die Lehrveranstaltung wird Anfang Juli mit dem Besuch des Testfelds für Windenergieanlagen in Grevenbroich abgeschlossen.

Kontakt:
Prof. Dr. Volker Kronenberg
Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie
Tel.: 0228/735073
kronenberg@uni-bonn.de


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