An der Universität Bonn wird gebaut
Sieben aktuelle Beispiele

Das große Stühlerücken

An der Universität wird gebaut und saniert – sieben Beispiele

Die Universität Bonn, das sind 6.500 Beschäftigte sowie 42.000 Studierende und Promovierende, die sich auf rund 370 Gebäude verteilen. Viele der Bauten müssen dringend saniert werden. Der geschätzte Investitionsstau liegt derzeit bei rund zwei Milliarden Euro. Allein für die Sanierung in den nächsten fünf bis acht Jahren werden bis zu 800 Millionen Euro benötigt. Bauherr wird meist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) sein, der gegenüber der Universität als Vermieter auftritt, gelegentlich baut die Uni selbst. Sieben wichtige Objekte stellen wir Ihnen heute auf den drei Campus-Arealen Poppelsdorf, Endenich und City vor.

Campus Poppelsdorf

Campus
Schwingende Kräne, das beständige Hämmern und Wummern der Bauarbeiter gehört für viele Studis am Campus Poppelsdorf seit zehn Jahren dazu. Auf den ehemaligen Versuchsfeldern der Landwirtschaftlichen Fakultät sind eine Vielzahl an Bauten und Sanierungen geplant. Zwei Neubauten stellen wir heute vor.

Lehr und Forschungszentrum
© Universität Bonn / Gregor Hübl

P1 Lehr- und Forschungsforum I+II (LF I+II)

Beginn, Fertigstellung: gestartet, bis 2024.

Geschätzte Gesamtkosten (in Mio. Euro): 55,0.

Funktion: Verbindet die Idee eines zentralen Forschungsorts mit dem eines Wissenschafts- und Kommunikationszentrums mit Plenar- und Hörsälen, Bibliothek, Seminarräumen. Bauherr: Universität.

Wer soll hier arbeiten: Wirtschaftswissenschaften und Exzellenzcluster, etwa ECONtribute, Beyond Slavery and Freedom, Hausdorff Center for Mathematics (HCM), ImmunoSensation2, HPCA und DiCe.

Lehr- und Forschungszentrum
© Universität Bonn / Volker Lannert

P2 Forschungsneubau des Zoologischen Forschungsmuseums Alexander Koenig (ZFMK) – Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels

Beginn, Fertigstellung: gestartet, bis Mitte 2023.

Geschätzte Gesamtkosten (in Mio. Euro): etwa 45,0. Funktion: Eng vernetzt mit dem Fachbereich Biologie will das wissenschaftlich als „An-Institut“ mit der Universität verbundene Museum Koenig hier künftig forschen. Untergebracht werden unter anderem ein Rechenzentrum, Nasslabore, eine Biobank, ein Kryolager, Sammlungsflächen und eine umfangreiche Bibliothek.

Wer soll hier arbeiten: Das Museum Koenig möchte zerstreute und unzureichend untergebrachte Einrichtungen in dem Erweiterungsbau auf dem Campus Poppelsdorf bündeln und durch die Zusammenarbeit mit der Universität Bonn den Wissenschaft sstandort Bonn zu Themen des Biodiversitätswandels stärken. Zudem entsteht durch eine öffentlich zugängliche Bibliothek ein neuer Lernort am Campus Poppelsdorf.


Campus Endenich

Der Campus Endenich beherbergt Institute der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät sowie Flächen für Technologieeinheiten und Start-ups. Gerade bei älteren Gebäuden der Chemie und BIologie gibt es großen Handlungsbedarf.

Der Ersatzneubauch Chemie
© Volker Lannert

E1 Ersatzneubau Chemie

Beginn, Fertigstellung: gestartet, 2023.

Geschätzte Gesamtkosten (in Mio. Euro): 37,2.

Funktion: Fünfstöckiger Ersatzneubau für die Chemischen Institute. Rund 1.650 m² Platz für Labore und etwa 600 m² Büroflächen. Zugleich werden die chemischen Institute instandgesetzt, unter anderem im Bereich Brandschutz und Schadstoffsanierung.

Wer soll hier arbeiten: Forschung und Lehre in der Chemie. Das Gebäude dient auch später als Entlastung des Bestandsgebäudes.

Campus Innenstadt

Auf dem Campus in der Innenstadt befi ndet sich das Hauptgebäude mit den geisteswissenschaftlichen Fakultäten sowie das Juridicum. Insbesondere die Sanierung des Hauptgebäudes stellt die Uni vor große Herausforderungen.

Baustelle Hauptgebäude
© Volker Lannert

C1 Hauptgebäude

Beginn, Fertigstellung: unklar, 2030.

Geschätzte Gesamtkosten (in Mio. Euro): Über eine Milliarde.

Funktion: Das Hauptgebäude wird über Jahre nicht mehr zur Verfügung stehen. Schwerpunkte sind Brandschutz sowie die Strom- und Wasserleitungen, die teils noch aus den 1950er-Jahren stammen. Hörsäle, Kommunikationsflächen und Büros werden heut gen Gegebenheiten angepasst. Vor Sanierungsbeginn müssen noch Rahmenbedingungen geklärt und Ausweichflächen für 10.000 Studierende und 1.000 Mitarbeitende gefunden werden.

Wer soll hier arbeiten: Nach Ende der Sanierung durch den BLB wird das kurfürstliche Schloss wieder als zentrales Uni-Gebäude genutzt werden – mit modernisierten Räumlichkeiten.

Akademisches Kunstmuseum
© Universität Bonn / Volker Lannert

C4 Akademisches Kunstmusem

Beginn, Fertigstellung: 2022 - 2025. Geschätzte

Gesamtkosten (in Mio. Euro): 48,0. Funktion: Der Bau ist das älteste Museum der Stadt Bonn und beinhaltete die berühmte Abguss-Sammlung mit 2.700 Abgüssen und 25.000 Originalfunde.

Wer soll hier arbeiten: Nach Fertigstellung durch den BLB kehrt die berühmte Sammlung wieder zurück in den Schinkel-Bau. Auch die Bibliothek, Büros und der Hörsaal der Klassischen Archäologie mit Zugriff auf möglichst viele Bestände der Sammlung für Lehrzwecke könnte dort wieder untergebracht werden.

Das alte Züricher Gebäude an der Rabinstraße
© Universität Bonn / Volker Lannert

C 2 Interim Hauptgebäude: Rabinstraße 8 (ehemals Zurich Versicherung) und Deutscher Herold, Poppelsdorfer Allee/Bonner Talweg

Beginn, Fertigstellung, Gesamtkosten: Die Anmietungen beider Gebäude sind erfolgt.

Funktion: Dienen als Ersatzstützpunkte während der Sanierung des Hauptgebäudes. Wer soll hier arbeiten: In der Rabinstraße werden die geisteswissenschaftlichen Fachbereiche aus dem Hauptgebäude unterkommen, die für die Zeit der Sanierung andere Räume brauchen. Die Verwaltungsbereiche aus dem Hauptgebäude sollen in der ehemaligen Zentrale des Deutschen Herolds an der Poppelsdorfer Allee unterkommen. Bei der Unterbringung spielt auch eine Rolle, welche Auswirkungen die Erfahrungen des mobilen Arbeitens auf den Raumbedarf haben. Es gibt in beiden Gebäuden Bibliotheksflächen, Seminar- und Besprechungsräume.

Das Viktoriakarree aus der Luft
© Universität Bonn / V.Lannert

C3 Viktoriakarree/ “Forum des Wissens“

Beginn, Fertigstellung:  unklar, 2031

Geschätzte Gesamtkosten (in Mio. Euro): 128,0

Funktion: Erweiterung des Hauptgebäudes
nach der Sanierung.

Wer soll hier arbeiten: Auf mehreren Tausend Quadratmetern Grundfläche könnte neben neuen Bibliotheksflächen ein Ort der Begegnung und der Kommunikation entstehen, der Universitätsmitgliedern und Stadtgesellschaft dienen wird. Flankierend sind von der Universität Arbeits- und Lernplätze für Studierende, kleinere Flächen für Gastronomie und Gewerbe und reichlich Fahrrad-Abstellmöglichkeiten geplant.


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