30. Mai 2017

Neuronale Schaltkreise und ihre Störungen besser verstehen Gehirnforschung: Sonderforschungsbereich 1089 wird weiter gefördert

Sonderforschungsbereich 1089 wird weiter gefördert

Der seit 2013 bestehende neurowissenschaftliche Sonderforschungsbereich 1089 „Funktion synaptischer Mikronetzwerke und deren Störungen bei Erkrankungen des Zentralnervensystems“ wird für vier weitere Jahre gefördert. Das hat jetzt die Deutsche Forschungsgemeinschaft mitgeteilt. Bewilligt wurde für diesen Zeitraum eine Fördersumme von rund elf Millionen Euro.

Symbolfoto Neurowissenschaft
Symbolfoto Neurowissenschaft © Foto: Colourbox.de
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Der Sonderforschungsbereich (SFB) ist in der Gehirnforschung angesiedelt und verbindet 18 Teilprojekte und drei Technologieplattformen unter einem gemeinsamen Dach. Die Federführung liegt bei der Universität Bonn, Partner sind das Forschungszentrum caesar, das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) sowie eine Arbeitsgruppe am Weizmann Institut in Israel.

SFB-Sprecher Heinz Beck erklärt das übergeordnete Ziel des Forschungsverbundes: „Wir wollen besser verstehen, wie Verhalten durch neuronale Schaltkreise erzeugt und wie dies bei neurologischen Störungen gestört wird.“ Ging es in der ersten Förderperiode vor allem um Vorgänge auf zellulärer Ebene, sollen nun vor allem Experimente auf verschiedenen Ebenen der Komplexität durchgeführt werden, die Ansätze von der zellulären Ebene bis zum Verhalten umfassen.

Alle Forschungsansätze tragen außerdem zur Untersuchung von Störungen des Zentralen Nervensystems bei, wie sie etwa bei Epilepsie und der Alzheimer-Krankheit auftreten. „Wir sind davon überzeugt, dass ein Verständnis der neuronalen Verschaltungen und der Funktion von Schaltkreisen sowohl für das Verständnis der Grundlagen des Verhaltens als auch für das Verständnis der Mechanismen und der Behandlung von ZNS-Störungen relevant sind“, sagt Professor Beck.

Der Sonderforschungsbereich 1089 hat von der starken Entwicklung der Neurowissenschaften am Standort Bonn profitiert. Zahlreicher neue Arbeitsgruppen haben sich hier in den vergangenen vier Jahren formiert. Prof. Beck sagt: „Thematisch haben sich als Kernbereiche die Wirkungen neuromodulatorischer Netzwerke, die neuronalen Grundlagen von Verhalten, und weiterhin die Mechanismen von Hirnerkrankungen wie Epilepsie und neurodegenerative Erkrankungen entwickelt.“


Kontakt:
Prof. Dr. Heinz Beck, SFB-Sprecher
Tel. 0228/6885270
E-Mail: Heinz.Beck@ukb.uni-bonn.de

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