30. Mai 2017

25 zusätzliche Studienplätze am „Campus Siegen“ Universitäten Bonn und Siegen bereiten Medizinerausbildung am Campus Siegen vor

Universitäten Bonn und Siegen bereiten eine Medizinerausbildung in Siegen vor

Die Universitäten Bonn und Siegen wollen künftig gemeinsam Mediziner ausbilden. Im Rahmen des langfristigen Projekts „Medizin neu denken“ planen beide Hochschulen einen „Campus Siegen" für zunächst 25 zusätzliche Medizin-Studienplätze einzurichten – exklusiv für Bonner Studierende nach dem Curriculum der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn. Nachdem der Fakultätsrat der Bonner Medizinischen Fakultät sich für das Projekt ausgesprochen hatte und weitere Uni-Gremien informiert worden waren, fasste das Rektorat der Universität Bonn nun hierzu einen förmlichen Beschluss. Senat und Rektorat der Universität Siegen haben dem Projekt ebenfalls zugestimmt. Wenn alles gutgeht, könnten bereits ab Wintersemester 2018/19 die ersten Mediziner in Siegen ausgebildet werden.

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LVSL4326Skills-Labs-2010-08-49262.jpg - Ausbildung von Studierenden im Skilslabs der Medizinischen Fakultät der Uni Bonn. © Foto: Johann Saba/UKB Medienzentrum
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Der Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn, Prof. Dr. Nicolas Wernert, skizziert das weitere Vorgehen: „Die nächsten Schritte werden eine gemeinsame Absichtserklärung und die Einsetzung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe zur Konzeptentwicklung in Forschung, Lehre und Krankenversorgung sein.“ Um das Vorhaben zu verwirklichen, müssten einige Voraussetzungen erfüllt werden, nicht zuletzt eine auskömmliche Finanzierung.

Der Rektor der Universität Siegen, Prof. Dr. Holger Burckhart, betont: „Neben der klassischen Medizinerausbildung sollen im Projekt „Medizin neu denken“ Forschungsaktivitäten – gemeinsam mit weiteren Partnern aufgebaut werden, die sich auf eine maximal mobile und stark digitalisierte Hochleistungs-Gesundheitsversorgung von der frühesten Kindheit bis zum hohen Alter insbesondere im ländlichen Raum konzentrieren.“

Das Modell setzt auf die Kooperation der beiden universitären Partner Bonn und Siegen, schließt aber auch eine Zusammenarbeit mit der Universität Mainz sowie dem Erasmus Medical Center Rotterdam ein. Das zunächst auf fünf Jahre befristete Vorhaben wird von Land, Bund und sogar der EU unterstützt und kann als „Nukleus“ in NRW dienen.

Chancen bietet auch die Umsetzung des „Masterplans Medizinstudium 2020“ der Bundesregierung und des „Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalogs Medizin“ für das Studium. Hier könnten die Universität Bonn und Siegen kooperieren. Das Lehrcurriculum sowie Berufungen sollen sich nach den Vorstellungen der Medizinischen Fakultät in Bonn an den etablierten Bonner Qualitätskriterien in der Medizin orientieren.

Rektor Prof. Dr. Michael Hoch begrüßt das Vorhaben der beiden Universitäten: „Bonn würde nicht nur von zusätzlichen Professuren sondern auch von Fächern und Forschungsbereichen profitieren, die in Siegen bereits sehr erfolgreich etabliert sind, darunter die Medizininformatik, und -technik, Telemedizin sowie die Versorgungs-, und Altersforschung.“

„Direkte Kooperationsmöglichkeiten ergeben sich auch mit dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) auf unserem Campus“, sagt Dekan Professor Wernert und fügt an: „Der Patientenpool für klinische Studien bei der Entwicklung neuer Diagnose- und Therapieverfahren würde vergrößert und die Verbundforschung gestärkt.“ In der Krankenversorgung würden zahlreiche Patienten in Siegen und Umgebung von der Kooperation zwischen Siegener Kliniken und der Bonner Universitätsmedizin profitieren.

 

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