08. Mai 2017

Messung körperlicher Leistungsfähigkeit im Freien Mobiler Spiroergometer für herzkranke Kinder

Mobiler Spiroergometer für herzkranke Kinder dank großzügiger Spenden

Die Sportkardiologische Ambulanz am Universitätsklinikum Bonn nahm jetzt ein mobiles Spiroergometrie-Gerät in Betrieb, das eine flexible und standortunabhängige Messung der körperlichen Leistungsfähigkeit ermöglicht. Die dafür notwendige Ausrüstung ist in einem speziellen Rucksack untergebracht. Dank großzügiger Spenden in einer Gesamthöhe von 30.000 Euro konnte die Kinderkardiologie am Zentrum für Kinderheilkunde den neuen Spiroergometer für rund 50.000 Euro anschaffen.

Messung körperlicher Leistungsfähigkeit im Freien
Messung körperlicher Leistungsfähigkeit im Freien - Junger Herzpatient testet neuen mobilen Spiroergometer auf dem Laufband; © Ute Baur / UK Bonn
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Sport ist kein Tabuthema für kranke Kinder, vielmehr kann körperliche Aktivität zur Besserung beitragen. „Häufig herrscht Unsicherheit, wie viel Sport betrieben werden kann“, sagt Dr. Ursula Hildebrandt, Leiterin der Sportkardiologischen-Ambulanz. „Wir helfen jedem dabei, das richtige Maß zu finden.“ So betreut die Ambulanz nicht nur herzkranke Kinder sondern auch Spitzensportler – jeweils auf die Bedürfnisse des Einzelnen angepasst bis hin zu individuellen Trainingsplänen. Hierfür stehen alle modernen Möglichkeiten der Leistungsdiagnostik zur Verfügung.

Hinzu kommt jetzt der neue mobile Spiroergometer, der eine Messung der körperlichen Leistungsfähigkeit ganz unabhängig vom Ort und Trainingsgerät ermöglicht. Dazu trägt der kleine Herzpatient den Analysator selbst am Körper, der direkt an die Mund-Nasen-Maske angeschlossen ist. Neben einem Elektrokardiogramm (EKG) kann so die Sauerstoffsättigung unter Belastung exakt gemessen werden. Die Daten werden drahtlos an einen Laptop übertragen und direkt vom Team der Sportkardiologischen Ambulanz am Trainingsort analysiert. Hilfreich ist dies auch für die Bonner Forschungsgruppe um Dr. Ulrike Herberg: Das Forschungsvorhaben soll zeigen, ob Patienten mit einem komplexen angeborenen Herzfehler in großen Höhen – beispielsweise beim Bergsport oder bei Flugreisen – Gefahren ausgesetzt sind und wie sich diese auswirken können.

Dank großzügiger Spenden konnte die Kinderkardiologie den mobilen Spiroergometer jetzt für rund 50.000 Euro anschaffen. „Lebenslang habe ich unter einer schweren Krankheit gelitten. Ich möchte helfen, dass Kindern heute ein solches Schicksal erspart bleibt“, war laut dem Testamentsvollstrecker ihre Motivation das Zentrum für Kinderheilkunde des Uniklinikums Bonn im Testament zu berücksichtigen. Vor zwei Jahren starb die Spenderin, die früh an Kinderlähmung erkrankte, im Alter von 92 Jahren. Über 41.000 Euro vermachte sie der Bonner Universitäts-Kinderklinik, wovon jetzt 7.000 Euro in die Finanzierung des neuen Geräts flossen. Die zweite große Spende in Höhe von 3.500 Euro kommt von den Eltern einer ehemaligen Patientin der Kinderkardiologie.

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