05. Oktober 2016

Migration, Flucht und Sklaverei Migration, Flucht und Sklaverei

Das Zentrum für Religion und Gesellschaft der Universität Bonn lädt zur Ringvorlesung ein

Bewaffnete Konflikte und Terror treiben zurzeit so viele Menschen zur Flucht, wie selten zuvor. Doch auch in der Vergangenheit gab es immer wieder Phasen verstärkter Migration. Das Zentrum für Religion und Gesellschaft (ZERG) der Universität beleuchtet nun das Thema „Mobilitätsdynamiken in vormodernen Gesellschaften: Migration, Flucht, Sklaverei“ in einer Ringvorlesung. Start ist am Dienstag, 25. Oktober, um 18.30 Uhr in Hörsaal XIII des Unihauptgebäudes. Die Vorträge sind öffentlich.

Migration ist nicht nur ein aktuelles Thema,
Migration ist nicht nur ein aktuelles Thema, - sondern fand aus unterschiedlichsten Gründen auch in verschiedenen historischen Epochen statt. Eine Ringvorlesung an der Universität Bonn widmet sich diesem Thema. © Grafik: Ian Umlauff
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Der Krieg in Syrien habe zur „größten Flüchtlings- und Vertreibungskrise unserer Zeit“ geführt, stellte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bei einer Konferenz fest. Allein 4,8 Millionen Syrer seien in Nachbarländer geflohen. Politiker in den verschiedenen Ländern ringen um Lösungsansätze für die große Fluchtzuwanderung. Ein Thema, das fast täglich Schlagzeilen macht. Doch Migration ist nicht nur ein aktuelles Phänomen, sondern fand aus unterschiedlichsten Gründen auch in verschiedenen historischen Epochen statt.

Das Zentrum für Religion und Gesellschaft (ZERG) der Universität Bonn beleuchtet in einer Ringvorlesung die Veränderungen in den betroffenen Sozialordnungen. Ein besonderes Augenmerk der Referenten gilt dabei den religiösen Ursachen und Folgen dieser Prozesse. „Eine systematische Befassung mit den Auswirkungen von Migration, Flucht und Sklaverei in der Vergangenheit kann auch für den modernen Umgang mit dem Phänomen wichtige Hinweise liefern“, sagt Prof. Dr. Stephan Conermann, Islamwissenschaftler und Vorstandsmitglied des ZERG an der Universität Bonn, der zum Auftakt der Ringvorlesung in das Thema einführt.

Die öffentlichen Vorträge finden jeweils dienstags von 18.30 bis 20 Uhr im Hörsaal XIII des Unihauptgebäudes statt. Die Termine im Einzelnen:

25.10.16, Prof. Dr. Stephan Conermann (Islamwissenschaft): Einführung in das Thema

08.11.16, Dr. Antje Gunsenheimer (Altamerikanistik): Formen der Sklaverei in der aztekischen Gesellschaft

15.11.16, Prof. Dr. Ludwig Morenz (Ägyptologie): Konfrontation versus Kooperation. Zum Verhältnis von Niltal-Ägyptern und Lokalbevölkerung des Sinai im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr

22.11.16, Prof. Dr. Winfried Schmitz (Alte Geschichte): Migration, Flucht, Sklaverei. Der Krieg zwischen Messenien und Sparta

29.11.16, Prof. Dr. Martin Bentz (Klassische Archäologie): Darstellungen persönlicher Abhängigkeiten in der griechischen Bildkunst

06.12.16, Prof. Dr. Konrad Vössing (Alte Geschichte): Die ‚Völkerwanderung‘ in der antiken Welt – Druck, Transformation und Systembruch

13.12.16, Prof. Dr. Ralph Kauz (Sinologie): Das Land, in das man flüchtet? Migrationen aus West- und Zentralasien nach China in der Vormoderne

20.12.16, Prof. Dr. Rudolf Simek (Skandinavistik): Motivationen und Strategien germanischer Migrationsbewegungen in der Völkerwanderungszeit

10.01.17, Prof. Dr. Dr. Manfred Hutter (Vgl. Religionswissenschaft): Flucht und Mission als Dynamiken der Veränderung des Manichäismus auf dem Weg aus dem zentralen Iran nach Sogdien und Xinjiang vom 4. bis zum 9. Jahrhundert

17.01.17, PD Dr. Christian Schwermann (Sinologie): Formen persönlicher Abhängigkeit und die Frage sozialer Mobilität im antiken China

24.01.17, Prof. Dr. Karoline Noack (Altamerikanistik): Der mobile Staat: Migration in der Herausbildung des Inka-Staats

31.01.17, Prof. Dr. Nikolai Grube (Altamerikanistik): Mobilitätsdynamiken im vorspanischen Amerika. Archäologische und ethnohistorische Quellen

07.02.17, PD Dr. Detlev Taranczewski (Japanologie): Migrationsbewegungen und Zwangsumsiedlungen. Die Ost-Expansion des alten Reichs auf dem japanischen Archipel

14.02.17, Prof. Dr. Harald Suermann (Christlicher Orient): Migration der Maroniten im 19. Jahrhundert

Informationen zum ZERG: https://www.zerg.uni-bonn.de

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. Stephan Conermann
Universität Bonn
Tel. 0228/7362946 oder 737462
E-Mail: stephan.conermann@uni-bonn.de

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