Forscher weisen römische Anlandestelle in Bonn nach

Die Römer nutzten eifrig die natürlichen Wasserwege, um möglichst einfach ihre Siedlungen mit Waren und Truppen zu versorgen. Wissenschaftler des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Schwerpunktprogramms „Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter – Der Rhein als europäische Verkehrsachse“ legten nun erste Ergebnisse in Form eines Buchs vor. In Bonn gibt es Hinweise auf antike Hafenanlagen, in Königwinter handelt es sich dagegen unterhalb der aufgelassenen Steinbrüche um natürliche geologische Strukturen.

Klimakapriolen der letzten 600.000 Jahre

Wer in die Zukunft blicken will, muss über die Vergangenheit Bescheid wissen. Ein internationales Forscherkonsortium unter Federführung der Universität Bonn hat auf dem Grund des Van-Sees (Osttürkei) Ablagerungen erbohrt, die einzigartige Einblicke in die letzten 600.000 Jahre geben. Demzufolge schlug das Klima auch in der Vergangenheit Kapriolen. Darüber hinaus kam es zu zahlreichen Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Die Ergebnisse der Bohrungen liefern zudem die Grundlage für Risikoabschätzungen, wie groß die Naturgefahren für die heutige Bevölkerung sind. In einer Sonderausgabe der renommierten Zeitschrift „Quaternary Science Reviews“ stellen die Wissenschaftler nun ihre Resultate in mehreren Fachartikeln vor.

Gefühle richtig erkennen zahlt sich aus

Die Gefühle der Mitarbeiter und Kollegen klar und richtig erkennen zu wollen – so ein Wunsch ist etwas für Weicheier, nicht aber für taffe Geschäftsleute und effiziente Performer? Irrtum! In einer aufwendigen internationalen Studie wurde jetzt nachgewiesen: Menschliche „Emotions-Erkennungsfähigkeit“ wirkt sich unmittelbar auf das Erwerbseinkommen aus. Korrespondenzautor der Studie ist Professor Dr. Gerhard Blickle vom Psychologischen Institut der Universität Bonn. Die Ergebnisse sind nun im Fachblatt „Journal of Organizational Behavior“ erschienen.

Internationales Symposium zum Thronstreit

Vor 700 Jahren wurde im Bonner Münster der Habsburger Friedrich der Schöne gekrönt. „Gegenkönig“ war sein Vetter Ludwig der Bayer, mit dem er mehr als zehn Jahre Krieg um die Vorherrschaft führte und sich schließlich auf ein Doppelkönigtum einigte. Eine internationale Tagung beleuchtet vom 27. bis 29. November im Bonner Münster-Carré die Rolle von Friedrich, der von der Forschung bislang vernachlässigt wurde: Journalisten und Interessierte sind herzlich willkommen. Um Anmeldung unter abteilung-mittelalter@uni-bonn.de wird gebeten.

Der Archaeopteryx der Schildkröten

Schildkröten haben einen ganz eigentümlichen Mechanismus für die Atmung entwickelt, weil ihre Rippen in den Panzer umgewandelt wurden: Mit speziellen Muskeln sorgen sie für den Ein- und Ausstrom der Luft. Wie die Atmung dieser Kriechtiere im Lauf der Evolution entstanden ist, hat ein internationales Forscherteam unter Beteiligung des Doktoranden Markus Lambertz vom Institut für Zoologie der Universität Bonn herausgefunden. Die Ergebnisse werden nun im Fachjournal „Nature Communications“ vorgestellt.

„Dafür habe ich damals mein Studium angefangen“

Es ist der größte Ebola-Ausbruch aller Zeiten – Tausende haben sich in Westafrika infiziert, viele Infizierte sterben schließlich. Die Bundesregierung sucht händeringend Freiwillige. Dr. Doreen Muth (32) und Benjamin Meyer (29), zwei Wissenschaftler am Institut für Virologie des Universitätsklinikums Bonn, haben sich längst entschieden, dass die vor Ort helfen wollen. Im November und Dezember gehen die beiden für jeweils einen Monat nach Liberia, um dort in Laboratorien zu arbeiten.

Ozonbelastung gefährdet Reisanbau in Asien

In asiatischen Ländern wie China oder Indien ist durch zunehmende Luftverschmutzung die Ozonbelastung inzwischen so groß, dass die landwirtschaftlichen Erträge gefährdet sind. Agrarwissenschaftler der Universität Bonn haben 328 verschiedene Reissorten auf ihre Stresstoleranz gegenüber Ozon getestet. Die Ergebnisse liefern eine wichtige Grundlage für die Züchtung von toleranteren Reissorten. Bis wirksame Schritte zur Eindämmung der Luftverschmutzung greifen, könnte damit die Zeit überbrückt werden. Die Forscher stellen nun ihre Studie im „Journal of Experimental Botany“ vor.

Mathematiker stellen neuen Rekord auf

Wie lässt sich eine Rundreise durch verschiedene Städte auf dem kürzesten Weg organisieren? Darüber zerbrechen sich nicht nur Paketdienste, Handlungsreisende und Touristen den Kopf, sondern seit vielen Jahrzehnten auch Mathematiker. Eine endgültige Lösung des Problems für eine große Zahl von Orten ist noch nicht gelungen, aber Forscher der Universitäten Bonn und Grenoble haben einen Algorithmus gefunden, der mit Abstand die beste Näherung liefert. Sie berichten in der Fachzeitschrift „Combinatorica“ über ihre Ergebnisse, deren Druckausgabe nun vorliegt.

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