15. Juni 2014

Protest gegen ungerechte Mega-Events Protest gegen ungerechte Mega-Events

Foto-Ausstellung brasilianischer Fotografen in der Bonner Altamerika-Sammlung

Zur Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien protestieren brasilianische Fotografen und Fotografinnen mit einer Foto-Ausstellung in der Bonner Altamerika-Sammlung gegen das Riesenereignis unter dem Titel "Copa Para Quem?", zu deutsch: "Fußball-Weltcup, aber für wen?" Am 18. Juni 2014 um 18 Uhr wird die Ausstellung in der Bonner Altamerika-Sammlung der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität eröffnet.

Hausdurchsuchung in Rio de Janeiro
Hausdurchsuchung in Rio de Janeiro - Das Leben in der Stadt ist geprägt von den Bedingungen des Mega-Events. Ein Foto des brasilianischen Fotografen Luis Baltar, der am 18. Juni in der BASA zu diesem Thema einen Vortrag hält. © Das Leben in der Stadt ist geprägt von den Bedingungen des Mega-Events. Ein Foto des brasilianischen Fotografen Luis Baltar, der am 18. Juni in der BASA zu diesem Thema einen Vortrag hält.
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Die ausgestellten Fotos beleuchten "politische und soziale Probleme, in deren Kontext Großveranstaltungen wie die Fußball-WM der Männer stattfinden bzw. solche  Konflikte, die erst durch solche Mega-Events entstehen.", sagt Laura Burzywoda, Studentin der Altamerikanistik an der Universität Bonn. Mit anderen Studierenden hat sie die Ausstellung der Bilder von fünf brasilianischen Fotografen und Fotografinnen organisiert.

Vortrag: Fotografie und Menschenrechte

Anlässlich der Ausstellungseröffnung hält einer der Fotografen, der Brasilianer Luis Baltar, einen Vortrag zum Thema "Fotografie und Menschenrechte". Wie Baltar haben auch die anderen vier Fotografen und Fotografinnen an der Fotografieschule Imagens do Povo ihre Profession gelernt. Die Schule ist eine Einrichtung der zivilgesellschaftlichen Organisation Observatório de Favelas, die seit 2001 in Rio de Janeiro für die politische und gesellschaftliche Anerkennung der Favelas als gleichwertige Teile der Stadt kämpft.
Infolge der Massenproteste, erläutert Baltar, fehlt Geld für die Entwicklung des Landes. Er verweist auf  den mangelnden Ausbau des Bildungs- und Gesundheitssektors sowie auf fehlende soziale Projekte. Während die Fußballstadien und dazu gehörige Infrastrukturprojekte Touristen aus aller Welt anziehen, nützen sie nach der WM nicht der einheimischen Bevölkerung. Zudem, so die fünf Fotografinnen und Fotografen, "werden die Menschenrechte verletzt, wenn Stadtteile militärisch besetzt und ihre Bewohner an den Rand der Stadt vertrieben werden."

"Die Ausstellung soll zum Hinterfragen des WM-Tourismus anregen. Wir streben einen neuen politischen Diskurs über die Rolle internationaler Akteure an.", erläutert Studentin Laura Burzywoda.

Ausgerichtet wird die Foto-Ausstellung von der Abteilung für Altamerikanistik und Ethnologie der Universität Bonn, von der BASA, vom ASTA der Universität Bonn, von der Informationsstelle Lateinamerika (ila) im Bonner Oscar-Romero-Haus sowie von der Studentischen Kulturgruppe OXIS; hier planen und realisieren Studierende der Altamerikanistik gemeinsam kulturelle Veranstaltungen, beispielsweise ein Film-Festival oder auch eine laufende Film-Reihe im  Kulturzentrum Brotfabrik.

Die öffentliche Eröffnung der Ausstellung findet am 18. Juni um 18 Uhr in der Bonner Altamerika-Sammlung, BASA, Oxfordstr. 15, 53111 Bonn, statt. Während der Öffnungszeiten der BASA kann die Ausstellung bis zum 17. Oktober 2014 besucht werden.

Kontakt:
Laura Burzywoda, Studentin der Altamerikanistik,
Bonner Altamerika-Sammlung, BASA,
Oxfordstraße 15, Tel. 0228-73-4416
oxis.bonn@gmail.com

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