Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist die Hauptursache für Altersblindheit. Wissenschaftler der Universitäts-Augenklinik Bonn haben nun zusammen mit ihren Kollegen in den USA einen Weg gefunden, wie sich die von der Erkrankung betroffenen Zellen des sogenannten retinalen Pigmentepithels im Auge ersetzen lassen könnten: Sie programmierten Hautzellen eines Menschen erfolgreich in das Stadium embryonaler Stammzellen zurück und gewannen daraus gesunde retinale Pigmentepithelzellen, die sie erkrankten Ratten unter die Netzhaut transplantierten. Bei den Tieren konnte so der fortschreitende Untergang der Sehzellen gestoppt werden. Die Forscher publizierten ihre Ergebnisse jetzt in der Fachzeitschrift „Stem Cells Translational Medicine“.
Über 20 Jahre lang sammelten Ägyptologen der Universität Bonn im weltweit einzigartigen „Totenbuch“-Projekt einen umfangreichen Wissensschatz über das „Totenbuch“ an, einer Art Bedienungsanleitung für das Jenseits aus der Zeit des alten Ägyptens. In diesem Frühjahr, vom 2. März bis zum 20. Mai 2012, präsentieren sie erstmals die Ergebnisse ihrer Arbeit öffentlich in einer Sonderausstellung.
Das Kaukasische Alpenveilchen (Cyclamen coum ssp. caucasicum) kommt im Kaukasus vor, wo man es an geeigneten Standorten in großen Mengen vorfindet. Es ist ein so genannter Geophyt, das heißt Teile der Pflanze können den Winter im Boden überdauern. In den Botanischen Gärten der Universität Bonn ist es nicht zuletzt angesichts der frostigen Temperaturen in diesen Tagen Pflanze des Monats Februar.
Seit vielen Jahren rätseln Wissenschaftler, warum manche blitzschnell kreiselnde Neutronensterne ihre Umdrehungen wieder verlangsamen. Ein Astrophysiker am Max-Planck-Institut für Radioastronomie und am Argelander-Institut für Astronomie der Universität Bonn hat nun dieses Geheimnis gelüftet: Wie ein Vampir saugt der Neutronenstern von seinem Nachbarn Materie ab und wird dadurch schneller. Ist der Partnerstern erschöpft, verlangsamt der „Parasit“ wieder seine Bahnen. Die Studie ist jetzt in „Science“ erschienen.
Die Weichteile von Lebewesen sind vergänglich, nur die Fossilisation bewahrt sie in Ausnahmefällen für die Ewigkeit. Paläontologen der Universität Bonn und der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz haben an Tierkadavern detailliert die komplette Zersetzungskette experimentell studiert. Sie nutzen die Ergebnisse zum Vergleich mit Millionen Jahre alten Fossilien. Aber auch die Rechtsmedizin könnte zur Aufklärung von Gewaltverbrechen davon profitieren. Die Forscher stellen die Studie in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins „Palaeobiodiversity and Palaeoenvironments“ vor.
Wissenschaftler vom Zentrallabor des Universitätsklinikums Bonn haben eine neue Hämoglobin-Anomalie entdeckt. Es kann den Sauerstoff im Blut nicht so gut binden wie die normale Variante und führt bei den Trägern der Anomalie daher zu einer deutlichen Verminderung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Die Forscher tauften das eisenhaltige Protein nach dem Entdeckungsort „Hämoglobin Venusberg“. Die Ergebnisse sind nun im Journal „Clinical Chemistry“ veröffentlicht.
Die Molekulargenetikerin Dr. Britta Eiberger, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Anatomischen Institut der Universität Bonn, erhielt ein Graduierten-Stipendium der Novartis Stiftung für therapeutische Forschung. Es ist mit 8.000 Euro dotiert und eine Auszeichnung speziell für jüngere Forscher. Mit der Förderung werden die herausragenden Leistungen der Wissenschaftlerin gewürdigt, die als dreifache Mutter erfolgreich Beruf und Familie unter einen Hut bringt.
Obwohl das Jahr 2012 erst begonnen hat, blicken viele bereits gebannt auf das Ende: Für den 21. Dezember soll der Maya-Kalender angeblich den Weltuntergang vorhersagen. Wissenschaftler weisen diese abstruse Interpretation zurück. Die Abteilung für Altamerikanistik und Ethnologie der Universität Bonn geht während ihrer Mesoamerikanisten-Tagung am Samstag, 11. Februar, auf die wissenschaftlichen Fakten zur angeblichen Apokalypse ein.