28. Oktober 2011

Nichts für Affen, aber für Indianer Nichts für Affen, aber für Indianer

Die Andentanne ist Pflanze des Monats November

Die Andentanne oder Araukarie (Araucaria araucana) gehört zu den Nacktsamern (Gymnospermen) und ist mit unserer Tanne und Fichte verwandt. In Bonn gibt es in mehreren privaten Gärten große alte Exemplare der ursprünglich aus Südamerika stammenden Baumart. Die Botanischen Gärten der Universität Bonn haben sie zur Pflanze des Monats November erhoben. Ein schönes Exemplar ist im Arboretum am Poppelsdorfer Schloss zu bewundern.

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Araucaria araucana.jpg - Die Araukarie soll angeblich nichts für Affen sein. In milden Gegenden ist sie winterhart. © Fotos: Wolfram Lobin/Uni Bonn
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Die Andentanne ist in Süd-Chile und Argentinien (Patagonien) weit verbreitet. Bei uns ist sie nur in Gegenden mit mildem Weinbaumklima im Freien winterhart. Sie erreicht in ihrer Heimat Höhen von bis zu 50 Metern. Hierzulande bleibt sie deutlich kleiner (bis ca. 15 Metern). Die Andentanne ist sehr langsam wüchsig und kann bis zu 1.000 Jahre alt werden. Das Holz findet vielfältige Verwendung; die Art ist jedoch vom Aussterben bedroht und steht unter Schutz.

Die Nadeln der Andentanne sind relativ breit, sehr hart und spitz. Sie sind spiralig an den Zweigen angeordnet und stehen dachziegelartig sehr dicht zusammen. Diese Anordnung müsse es Affen erschweren, auf den Baum zu gelangen, meinte einer der ersten Engländer, der das Gewächs erblickte, und kreierte damit den Namen „Monkey Puzzle Tree“ („Affen-Verwirrbaum“). Allerdings gibt es in Patagonien gar keine Affen. Die Araukarie ist zweihäusig, es gibt also männliche und weibliche Bäume. An den großen weiblichen Fruchtzapfen finden sich Samenschuppen von 4 bis 5 Zentimetern Länge. Sie werden im Spanischen „Piñones“ („Pinienkerne“) genannt, sind essbar und die Ureinwohner, die Pewenchen, ernährten sich im Winter ausschließlich von ihnen. Der Baum heißt in der Mapuche-Sprache „Pewen“ (hispanisiert Pehuen) und von ihm leitet sich der Name Indianer ab. Die Andentanne und die Indianer kommen in der chilenischen Provinz Araucania vor, von der sich der lateinische Name der Gattung Araucaria ableitet.

Von Dienstag, 1. November, bis zum 31. März gelten die Winteröffnungszeiten: An Wochenenden und Feiertagen sind die Botanischen Gärten geschlossen, während der Woche montags bis freitags von 10 bis 16 Uhr geöffnet.


Weitere Informationen:
http://www.botgart.uni-bonn.de

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Araucaria araucana im Winter.jpg © Universität Bonn
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