04. März 2011

Saurierfährten und Knochen aus der Triaszeit Saurierfährten und Knochen aus der Triaszeit

Sonderausstellung über Meeres- und Landsaurier im Goldfuß-Museum der Uni Bonn

Fossilien von ausgestorbenen Meeresreptilien und Fußspuren von Landsauriern an einem Ort? Wie das sein kann, erklärt eine Sonderausstellung des Goldfuß-Museums unter dem Titel „Saurier und Fährten aus dem Muschelkalk - Winterswijk Steengroeve“. Paläontologen der Universität Bonn präsentieren die Resultate ihrer Forschung in einer Ausstellung vom 15. März 2011 bis zum 31. Januar 2012 in der Nußallee 8. Führungen für Schulklassen und interessierte Gruppen sind nach Absprache möglich. Der Eintritt ist frei.

Saurierfährte
Saurierfährte - Fährte eines landlebenden Sauriers © Georg Oleschinski/Uni Bonn
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Kurz hinter der deutschen Grenze, im holländischen Winterswijk, herrschte vor 240 Millionen Jahren reges Treiben. Wasser eines warmen Flachmeeres schwemmte Kadaver von Meeresreptilien in die lebensfeindliche Umgebung eines Kalkwatts. Das Wasser zog sich zurück und landlebende Urzeitwesen machten sich auf dem Kalkschlamm des Watts auf die Suche nach Aas. Dieses Ökosystem hinterließ seine Spuren und wurde in dem Niederländischen Steinbruch in Winterswijk auf einzigartige Weise konserviert.

„Soviel Winterswijk gab es nie zuvor an einem Ort“, sagt die Initiatorin der Ausstellung, Dr. Nicole Klein, Wirbeltierpaläontologin am Steinmann-Institut der Universität Bonn. „Wir haben hier eine einzigartige und sehr erfolgreiche Kooperation zwischen privaten Sammlern und Museen aus den Niederlanden, der Universität Utrecht und der Universität Bonn, die die Ausgrabungen auch als Lehrveranstaltungen mitfinanziert hat.“ Klein erforscht die Lebensweise längst ausgestorbener Tiere. Dafür vergleicht sie die fossilen Funde systematisch mit anderen Tieren. Dabei haben die Wissenschaftler auch einige neue Arten entdeckt.

„Wir versuchen die Fossilien als lebende Tiere zu verstehen“, sagt die Paläontologin. Versteinerte Knochen ermöglichen Rückschlüsse auf die Biologie längst ausgestorbener Tiere aus der Mitteltrias. Oft haben die Wissenschaftler nur isolierte Einzelknochen, die schwer zu bestimmen sind. Das macht den Steinbruch in den Niederlanden so besonders. Einzigartig machen diese Fundstelle aber nicht nur die gut erhaltenen Knochenfossilien, sondern auch versteinerte Saurierspuren: Spuren und Fährten, teilweise sogar mit Hautabdrücken, zeigen die Wege der Echsenarten, die im Schlamm nach Fressbarem suchten.

Tatkräftige Unterstützung bei der Vorbereitung der Ausstellung erhält Klein durch engagierte Studierende und durch Dr. Georg Heumann, Paläobotaniker und Sammlungsverwalter im Museum. „Wir möchten mit der Ausstellung faszinierende Einblicke in eine ausgestorbene Lebenswelt bieten, die heute so nicht mehr existiert“, sagt er. Dafür sei es wichtig, die Fossilien sowohl ästhetisch schön als auch informativ zu präsentieren, betont Klein. Gerne biete das Museum nach Absprache auch Führungen durch die Ausstellungen für Schulklassen und interessierte Gruppen an. (Ansprechpartner: Dr. Georg Heumann, Tel. 0228/73-4844, E-Mail: g.heumann@uni-bonn.de).

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr, Sonntag von 13 bis 17 Uhr. Während des Lehrbetriebs kann es zu Änderungen der Öffnungszeiten kommen. Aus diesem Grund bittet die Museumsleitung darum, vor einem Besuch die Zeiten auf der Webseite des Museums zu prüfen. Weitere Informationen gibt es unter:
http://www.paleontology.uni-bonn.de/de/goldfussmuseum_kontakt

Hinweis für die Redaktionen: Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen, am 15. März um 18 Uhr im Goldfuß-Museum an der Eröffnung der Ausstellung teilzunehmen. Um vorherige Anmeldung unter der Telefonnummer 0228/73-3103 oder bei pal-inst@uni-bonn.de wird gebeten. Der Empfang findet in den Museumsräumen des Steinmann-Instituts in der Nußallee 8 statt.


Kontakt:
Prof. Dr. Martin Sander
Steinmann-Institut für Geologie, Mineralogie und Paläontologie
Bereich Paläontologie
Nußallee 8
53115 Bonn
Telefon.: 0228/73-3105
martin.sander@uni-bonn.de

Dr. Nicole Klein
Dr. Nicole Klein - Dr. Nicole Klein mit einem Fossil aus Winterswijk © Aysegül Yasari/Uni Bonn
Nothosaurus winterswijkensis
Nothosaurus winterswijkensis - Schädel und Unterkiefer von „Nothosaurus winterswijkensis“ © Aysegül Yasari/Uni Bonn
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