22. Oktober 2010

Trauer um Loki Schmidt Trauer um Loki Schmidt

Gattin des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt war Trägerin der Medaille der Universität Bonn

Die Universität Bonn trauert um Loki Schmidt. Die Gattin des früheren Bundeskanzlers Helmut Schmidt verstarb in der Nacht zum Donnerstag in ihrem Haus in Hamburg. Loki Schmidt war der Universität Bonn eng verbunden. So war sie von Gründung an dem Freundeskreis der Botanischen Gärten der Universität Bonn verbunden, dem sie als Ehrenmitglied angehörte. Im Jahr 1995 erhielt sie die Medaille der Universität Bonn. „Wir danken Loki Schmidt für alles, was sie für unsere Universität getan hat, und wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren“, sagte Rektor Prof. Dr. Jürgen Fohrmann am Freitag.

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image-2009-50-3.jpg - Loki Schmidt mit dem Ananas-Gewächs Pitcairnia loki-schmidtiae. © Foto: W. Barthlott
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Die Botanischen Gärten der Universität Bonn und im restlichen Deutschland verdanken Loki Schmidt viel. Als ihr Hauptwerk gilt das Buch „Die Botanischen Gärten in Deutschland“. „Lange bevor das politische Zauberwort ‚Biodiversität’ die Runde machte oder es die Konvention von Rio de Janeiro gab, hat sich Loki Schmidt für die Erforschung und den Schutz von Pflanzen eingesetzt", würde Professor Dr. Wilhelm Barthlott, Direktor der Botanischen Gärten der Universität Bonn, die Lebensleistung der Verstorbenen. Bei seiner Antrittsvorlesung im Oktober 1985 saß Loki Schmidt in der ersten Reihe. Aus dem Kontakt entwickelte sich eine Jahrzehnte lange Freundschaft.

Die hoch kompetente Fachwissenschaftlerin war beispielsweise mit ihrem Projekt am Brahmsee modellhaft der Frage nachgegangen, was passiert, wenn man ein Stück Kulturlandschaft sich selbst überlässt. Schmidt arbeitete an zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen mit. Zu Loki Schmidts Meriten gehören Ehrendoktortitel der Universitäten Sankt Petersburg und Hamburg, die Medaille der Universität Bonn (1995) und der Deutsche Umweltpreis (2004).

Loki Schmidt ist Namenspatin des Ananasgewächses Pitcairnia loki-schmidtiae; sie hatte es im Damenbegleitprogramm bei einem Staatsbesuch ihres Mannes in Mexiko um 1980 entdeckt. Nachtblühend, nach grünen Äpfeln duftend, steht es noch heute im Botanischen Garten am Poppelsdorfer Schloss. Auch ein „Fleißiges Lieschen“, Impatiens loki-schmidtiae, trägt Loki Schmidts Namen.

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image-2009-50-1.jpg - Rosarote Blütenwolken aus Madagaskar: Impatiens loki-schmidtiae. © Foto: W. Barthlott
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image-2009-50-4.jpg - Loki Schmidt im Frühjahr 1997 bei der Präsentation ihres Buches "Die Botanischen Gärten in Deutschland" in Begleitung des Schriftstellers Siegfried Lenz (rechts) und des Direktors der Botanischen Gärten, Wilhelm Barthlott. © Foto: Ulrike E. Klopp / Uni Bonn
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