12. Juli 2007

Riesenboviste in Poppelsdorf gesichtet Riesenboviste in Poppelsdorf gesichtet

Im Botanischen Garten am Poppelsdorfer Schloss schießen fußballgroße Pilze aus dem Boden

Hervorgelockt durch das nasse Juliwetter sprießt in den Botanischen Gärten der Universität Bonn die größte Pilzart Europas: der Riesenbovist (Langermannia gigantea). Mit diesem treffenden Namen bezeichnet man die strahlend weißen, fußballgroßen Pilze, die derzeit im Botanischen Garten am Poppelsdorfer Schloss zu sehen sind.

Bild Riesenboviste in Poppelsdorf gesichtet
Bild Riesenboviste in Poppelsdorf gesichtet © Universität Bonn
Alle Bilder in Originalgröße herunterladen Der Abdruck im Zusammenhang mit der Nachricht ist kostenlos, dabei ist der angegebene Bildautor zu nennen.

Die blendend weißen Riesenpilze sehen aus wie Eier aus einer anderen Welt. Der Riesenbovist ist ein Wiesenbewohner, und allein schon seine Größe macht ihn unverwechselbar. Die Fruchtkörper erreichen im Extremfall einen Durchmesser von bis zu 60 Zentimetern und können bis 25 Kilogramm schwer werden. Nach einigen Tagen verfärbt sich der schneeweiße Fruchtkörper, er wird bräunlich und die Sporenmasse kommt zum Vorschein. Ein Pilz kann über sieben Milliarden Sporen produzieren: Würde jede von ihnen auskeimen, so hätte man bereits in der zweiten Tochtergeneration etwa das Achthundertfache des Volumens der Erde. Dies ist aber natürlich niemals der Fall " der Riesenbovist ist ein relativ seltener Vertreter seiner Gruppe.

Interessanterweise kann man die jungen Riesenboviste auch essen, der gewaltigen Fruchtkörper in Scheiben geschnitten, kann ähnlich wie ein Wiener Schnitzel, panieret und gebraten werden. Früher fand der Riesenbovist Verwendung bei Imkern zur Beruhigung von Bienen oder wurde als Zunder benutzt.

Riesenboviste tauchen immer wieder im Botanischen Garten auf. Im Moment sind die Fruchtkörper im hinteren Bereich des Botanischen Gartens am Poppelsdorfer Schloss zu sehen " durch Hinweistafeln ist ihr Standort gekennzeichnet. Im Verlauf des Sommers werden sie sicherlich noch an anderen Stellen auftauchen.

Die Gärten sind täglich außer samstags von 9 " 18 Uhr geöffnet, die Gewächshäuser sind von Montag " Freitag von 10-12 und 14-16 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 10 " 17 Uhr zu besichtigen.

Kontakt:
Professor Dr. Wilhelm Barthlott
Direktor der Botanischen Gärten der Universität Bonn
Telefon: 0228/73-2526
E-Mail: barthlott@uni-bonn.de






Bilder zu dieser Pressemitteilung:

Zum Download einer Bilddatei in Originalauflösung bitte auf die Miniaturansicht klicken. Der Abdruck im Zusammenhang mit der Presseinformation ist kostenlos, dabei ist der angegebene Bildautor zu nennen.



Wie Eier eines extraterrestri¬schen Lebewesens " Reisen¬boviste im Botanischen Garten. Dr. Barbara Ditsch freut sich über die außer¬gewöhnlichen Bewohner. Foto: Professor Dr. Wilhelm Barthlott




Wird geladen