Gemeinsam für Morgen
Energiestrategie der Universität Bonn

Energiestrategie der Universität Bonn

Seit geraumer Zeit befindet sich das Thema Energie immer präsenter im öffentlichen Diskurs. Nicht zuletzt hat der Krieg in der Ukraine Abhängigkeiten offenbart, deren Auswirkungen wir alle gemeinsam schultern müssen. Der Universität Bonn ist es sehr wichtig, in dieser Zeit, in der die konkreten Folgen noch nicht in Gänze absehbar sind, mit einer universitären Energiestrategie in die Zukunft zu gehen. In den kommenden Jahren wird das Thema Energie ein gesellschaftliches Kernthema bleiben, das auch den Betrieb unserer Universität maßgeblich betreffen wird.

Das wollen wir erreichen...

Die Universitätsleitung verfolgt mit ihrer Energiestrategie folgende Ziele:

  • den Betrieb in Studium, Lehre, Forschung und Arbeit wie irgend möglich aufrecht zu erhalten
  • den Energieverbrauch nach den rechtlich bindenden Vorgaben der Behörden zu minimieren
  • weitere Einsparpotentiale zu ermitteln
  • die Hochschulangehörigen zum Mitmachen zu animieren und kreative Ideen zu fördern
Studierende stehen an einem Geländer im Hauptgebäude und unterhalten sich.
© Universität Bonn/ Bernadett Yehdou
Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
© Universität Bonn/ Volker Lannert

Das wurde bereits umgesetzt...

Um dies zu erreichen, gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die bereits umgesetzt wurden:

  • Die erfolgreich bewährtenTask Forces Forschung, Lehre und Betrieb aus der Corona-Zeit wurden zu Strategieteams umgebaut und beraten über die Maßnahmen Ideen zur Energiestrategie.
  • Durch ein breites Energiemonitoring konnten die wichtigsten Gebäude anhand der Energieverbräuche identifiziert werden. Die 40 energieintensivsten Gebäude wurden aufgesucht und die Leitungen bei der Umsetzung von Maßnahmen beraten.
  • Auf den Ebenen der Dekan*innen und der Geschäftsführenden Direktor*innen wurde das Thema intensiv diskutiert und konkrete Maßnahmen erarbeitet, um unterschiedliche Einsparszenarien von 20 oder mehr Prozent erreichen zu können. Ziel aller Maßnahmen bleibt dabei, den Betrieb bestmöglich aufrecht zu erhalten.
  • Durch eine breit angelegte Kommunikation werden alle Universitätsangehörigen in die Umsetzung der Energiestrategie einbezogen. Hierfür wurden konkrete Tipps und Maßnahmen kommuniziert, die jede Person in ihrem Umfeld selbst umsetzen kann.

Das wird diskutiert...

Die Universitätsleitung hat bereits mit verschiedenen Akteur*innen im Bereich der Universität gesprochen und konkrete Sofortmaßnahmen identifiziert und umgesetzt, die teilweise zentral, teilweise aber auch in den verschiedenen Bereichen unabhängig umgesetzt werden konnten:

  • erweiterte Schließzeiten über Weihnachten/Neujahr
  • Einschränken der Betriebszeiten 
  • Senkung der Raumtemperatur in den Gebäuden 
  • höhere Nachtabsenkung 


Alle Maßnahmen finden unter enger Abstimmung mit der Stabsstelle Arbeits- und Umweltschutz statt.

Studierende fahren auf dem Fahrrad an einer Stele mit Uni-Logo vorbei
© Unversität Bonn/ Bernadett Yehdou

Unser Ziel:

20 %

Einsparung

Ein Elektroauto der Universität wird im Arkadenhof an eine Ladesäule angeschlossen.
© Universität Bonn

Ihre Hilfe ist gefragt!

Die Universität hat bereits viele Punkte in Angriff genommen und da, wo es zentral zu steuern ist, alle Einstellungen vorgenommen. Unser Ziel erreichen wir aber nur mit Ihnen! Denn auch Ihr Beitrag führt dazu, dass wir Energie einsparen – nicht nur für heute, sondern auch für die Zukunft.

Um Ihnen Sparmöglichkeiten aufzuzeigen, haben wir Ihnen folgende FAQ-Liste zusammengestellt, die regelmäßig aktualisiert wird.

FAQ Energiestrategie

Studium und Lehre

Nicht erst seit der unter anderem durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Energie-Krise strebt die Universität Bonn eine Reduktion ihres CO2-Ausstoßes an. Aktuell geht es im Schulterschluss der nordrhein-westfälischen Hochschulen in erster Linie darum, einen Beitrag zur Reduzierung des Energieverbrauchs zu leisten, um in einer bundesweiten Anstrengung Energiemangellagen zu vermeiden. Darüber hinaus zwingen auch die heftig gestiegenen Energiekosten die Universität zum Sparen, weil sie die entstehenden Mehrkosten sonst auf Kosten anderer Zwecke tragen muss. Anders als bei privaten Haushalten gilt der „Kostendeckel“ für Hochschulen in NRW nur für 70 Prozent der bisherigen Kosten. Würde keine Energie eingespart, entstünden Mehrkosten in zweistelliger Millionenhöhe. Jede Energieeinheit, die nicht verbraucht wird, spart also klimaschädliches Kohlendioxid, aber auch Geld ein.

Der aktuelle Verbrauch wird mit dem durchschnittlichen Energieverbrauch der Jahre 2017 bis 2021 verglichen.

Dies geschieht in erster Linie durch entsprechende Einstellungen an den Heizungs- und Belüftungsanlagen in allen Räumlichkeiten – vom Büro über den Hörsaal bis zum Labor. Gesetzlich ist dabei geregelt, dass eine Raumtemperatur von 19 Grad (Heizperiode 2022/23) bzw. 20 Grad (Heizperiode 2023/24) nicht überschritten werden soll. Um hierzu geeignete Maßnahmen zu ergreifen, wurde der Energieverbrauch der 40 größten Gebäude untersucht und mit den Nutzenden die Einsparmöglichkeiten diskutiert, die sich daraus ergeben. Einschränkungen ergeben sich dabei durch bauliche Defizite, die nicht kurzfristig durch Sanierungen beseitigt werden können, aber auch durch Vorgaben des Denkmalschutzes, der viele Unigebäude in Bonn betrifft. Der Energieverbrauch wird monatlich für die 40 größten Gebäude ermittelt, um bei Abweichungen vom Sparziel ggfs. gegensteuern zu können.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat aufgrund der Gefahr einer erheblichen Reduzierung oder der Unterbrechung der Gaslieferungen aus Russland am 30.03.2022 die sogenannte Frühwarnstufe und am 23.06.2022 die erste Alarmstufe des Notfallplans ausgerufen.

Laut Veröffentlichung der Bundesnetzagentur vom 11.08.2022 ist die Lage angespannt und eine weitere Verschlechterung der Situation kann nicht ausgeschlossen werden. Die Gasversorgung in Deutschland wird im Moment aber als stabil bezeichnet. Die Großhandelspreise liegen in Folge der erneuten Lieferreduzierung weiterhin auf sehr hohem Niveau. Es wird von den Versorgungsträgern darauf hingewiesen, dass Unternehmen und private Verbraucher sich weiterhin auf deutlich steigende Gaspreise einstellen müssen.

Sollte es erforderlich werden, dass die letzte Alarmstufe ausgerufen würde, würde dies bedeuten, dass die Bundesnetzagentur die Rolle des Bundeslastverteilers im Zusammenwirken mit den örtlichen Netzbetreibern übernimmt, und das zur Verfügung stehende Gas auf die Verbraucher verteilt.

Für den Fall einer Abschaltung von Kunden ist gesetzlich geregelt, welche Kunden abgeschaltet werden dürfen, und welche Kunden vor einer Abschaltung geschützt sind. Grundsätzlich gehören gemäß § 53a Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) private Kunden sowie Kunden, deren Verbrauch auf Basis von Zählerständen gemessen wird (Standardlastprofilkunden mit einem Jahresverbrauch < 1,5 Mio. kWh kurz: „SLP-Kunden“), zu den geschützten Kunden. Darüber hinaus gehören soziale Dienste wie Krankenhäuser, Justizvollzugsanstalten, Flüchtlingsunterkünfte oder Polizeidienststellen mit Leistungsmessung (Jahresverbrauch > 1,5 Mio. kWh kurz: „RLM-Kunden“) zu den geschützten Kunden.

Die Universität ist nunmehr aufgefordert den Energieverbrauch - vorrangig für Gas -, zu reduzieren. Dieses aus Nachhaltigkeitsgründen auch bisher verfolgte Ziel muss aufgrund der aktuellen Situation und in Vorbereitung auf mögliche stärkere Einschränkungen und Sparzielvorgaben gemeinsam vorangetrieben werden, und alle innovativen Ideen genutzt werden. Hierzu bedarf es Ihrer Unterstützung.

Durch die Verkürzung der Öffnungszeiten kann die Raumtemperatur außerhalb dieser Zeiten auf ein sparsames Maß reduziert werden (sogenannte. „Nachtabsenkung“). Diese Maßnahmen wurden jedoch auf die Randzeiten beschränkt, in denen sich deutlich weniger Nutzende in den Bibliotheken aufhalten, als zu den Stoßzeiten tagsüber und unter der Woche. Auch in anderen Universitätsgebäuden wird die Heizung ab 18 Uhr, in Ausnahmefällen bis 20 Uhr und am Wochenende ganztags abgesenkt. Von der Absenkung betroffene (Lehr-) Veranstaltungen wurden in die Heizperiode verlegt.

Alle Maßnahmen wurden in enger Abstimmung des Rektorats und der Verwaltung mit den Fakultäten, der Studierendenschaft und den Personalräten ergriffen und werden von diesen mitgetragen.

Ja, das Wintersemester bleibt ein Präsenzsemester. Durch die jetzt ergriffenen Sparmaßnahmen konnten eine Rückkehr zur Online-Lehre oder andere weitergehende Einschränkungen des Studienbetriebs vermieden werden.

FAQ Heizen

Bitte stellen Sie das Thermostatventile zwischen 1 und 2 wenn Sie das Büro längere Zeit verlassen. Die Temperaturen in den Gebäuden werden - wo möglich - zentral abgesenkt. Die Gebäude sollten jedoch nicht durch ein komplettes Abdrehen der Thermostatköpfe zu sehr auskühlen.

Die Energieeinsparverordnung schreibt ab Herbst in öffentlichen Gebäuden vor, dass Büros nicht über 19 Grad geheizt werden dürfen. Dies entspricht einer Stellung des Thermostatventiles zwischen 2 und 3.

Um diese Temperatur zu erreichen, brauchen wir Ihre Mithilfe, da die Raumtemperatur überwiegend direkt an den Thermostaten eingestellt wird! Bitte stellen Sie die Ventile zu Dienstbeginn zwischen 2 und 3 (2,5). Wenn Sie den Arbeitsraum für länger als eine Stunde Verlassen und bei Dienstschluss stellen Sie die Ventile von Hand auf * oder 1 (je nach Modell).

An den zentralen Heizungsanlagen kann lediglich witterungsabhängig eine grobe Voreinstellung der Heizungswassertemperaturen erfolgen. Das reicht aber nicht, um die konkrete Temperatur im Raum zu regeln. Dieses erfolgt ausschließlich über die Thermostatventile an den Heizkörpern in Ihren Arbeitsräumen.

Sollten aufgrund von Voreinstellungen an den zentralen Heizungsanlagen Arbeitsräume die 19°C nicht erreichen, melden Sie das bitte über das Meldeportal. Abteilung 4.3 wird dann ggf. Neueinstellungen an der Heizungsanlage vornehmen.

Für Beschäftigte, für die eine Raumtemperatur von maximal 20°C nicht ausreicht, stehen Zusatzradiatoren zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich in diesem Fall an die Kolleginnen und Kollegen der Abt. 4.3.

Um die Kontrolle der 19 Grad möglich zu machen, wird die Universität in den kommenden Wochen Thermometer verteilen.

Um Heizenergie zu sparen und die Wärme im Büro zu behalten, sollten die Bürotüren geschlossen werden. Die Thermostatventile in Fluren sollen auf Frostschutz (* oder 1 – je nach Modell) stehen.

Bitte stellen Sie das Thermostatventile auf Frostschutz (* oder 1 – je nach Modell), wenn Sie das Büro verlassen.

Nein, diese sind nicht gestattet und dürfen am Arbeitsplatz nicht genutzt werden. Die Einsparmaßnahmen umfassen auch den Stromverbrauch. Elektrische Zusatzheizungen weisen einen sehr hohen Verbrauch auf.

Insbesondere von ungeprüften und unsachgemäß betrieben Geräten können Brandgefahren ausgehen. Die Stromkreise in den Arbeitsräumen der Universität sind in der Regel für den Betrieb von Elektroheizgeräten zu schwach ausgelegt. Der Betrieb dieser kann deshalb zu Abschaltungen und Betriebsstörungen führen, insbesondere, wenn mehrere Geräte an einem Stromkreis betrieben würden.

Die Aufstellung der Möblierung ändern, der Heizkörper musst möglich frei sein. Nicht als Ablage für Bücher und Unterlagen nutzen. Sofern möglich die Verkleidung entfernen, ggf. bitte im Meldeportal einen Auftrag zur Unterstützung einstellen.

Bitte im Meldeportal einen Auftrag einstellen um einen Austausch zu beantragen.

FAQ Warmwasser

Die aktuelle „Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen“ schreibt für öffentliche Gebäude vor, dass dezentrale Trinkwassererwärmungsanlagen, insbesondere Durchlauferhitzer oder dezentrale Warmwasserspeicher, auszuschalten sind, wenn deren Betrieb überwiegend zum Händewaschen vorgesehen ist. Von einem Ausschalten der Geräte kann zeitlich befristet oder ganz abgesehen werden, wenn der Betrieb aus hygienischen Gründen erforderlich ist. Ausgenommen sind: medizinische Einrichtungen, Einrichtungen der Behindertenhilfe, Pflegeeinrichtungen, Schulen oder Kindertagesstätten.

Bitte stellen Sie im Meldeportal einen Auftrag zur Deinstallation der Geräte. Abteilung 4.3 kümmert sich um die weiteren Schritte.

So lange die Geräte installiert sind, bitte den Mischhebel der Armatur immer auf die kälteste Position stellen, damit die Geräte nicht anspringen.

FAQ Lüftung

Stoßlüften ist die richtige Wahl, Kipplüften ist in jedem Fall zu vermeiden. Stoßlüften Sie mehrmals täglich. Für einen besonders schnellen Luftaustauch sollten Sie querlüften. Dazu öffnen Sie gegenüberliegende Fenster oder Türen, damit ein Durchzug entsteht. In der kalten Jahreszeit lüften Sie am effektivsten für 5-10 Minuten. Ganz wichtig: drehen Sie während der Heizsaison vor dem Lüften immer die Thermostate herunter, damit keine Heizenergie verschwendet wird.

FAQ Elektro

Ja, auch wenn viele neuere Elektrogeräte im Standby-Modus nicht mehr so viel Energie verbrauchen, wie früher, sollten Sie nach dem Gebrauch den Netzstecker ziehen oder abschaltbare Steckdosenleiste nutzen. In Summe kann hierdurch ein Einsparpotential erreicht werden. Abschaltbare Steckdosenleiste können im Sachgebiet 4.3.6 Energiemanagement angefragt werden.

Die Monitorhelligkeit Ihres Bildschirmes kann im Bildschirmmenü reduziert werden. Eine Reduzierung um 15 % spart Energie und ist sogar angenehmer für die Augen.

Bitte schalten Sie in den Einstellungen den Bildschirmschoner aus, da er den Standby-Modus des Geräts verhindert. Der Energiespar-Modus sollte nach spätestens 10 Minuten aktivieren.

Die Außenbeleuchtung wurde an den entsprechenden Stellen bereits abgeschaltet. Bitte ansonsten im Meldeportal einen Auftrag einstellen, die Beleuchtung wird auf Notwendigkeit geprüft und ggf. abgeschaltet.

Wir sind ansprechbar!

Sie haben Fragen zu den Auswirkungen der aktuellen Situation auf die Arbeit oder das Studium? Dann können Sie sich gerne melden. Wir werden versuchen, gemeinsam mit Ihnen Lösungen zu finden oder Ansprechpersonen zu vermitteln.

Studierende können sich mit Fragen an die Zentrale Studienberatung  wenden. Beschäftigte können ihre Fragen mit dem Personalmanagement (Dezernat 3) abklären.

Artenvielfalt_Universität Bonn.jpg
© Universität Bonn/Volker Lannert

Nachhaltigkeit an der Universität Bonn

Die Energiestrategie zahlt direkt auf die Nachhaltigkeitsziele der Universität ein. Auf dem Nachhaltigkeitsportal finden Sie alle Informationen dazu.

Wichtige Dokumente

An dieser Stelle bündeln wir alle wichtigen Dokumente für Sie. Sie finden in diesem Bereich Rundschreiben, gesetzliche Regelungen und Verordnungen sowie Beschlüsse. Wir aktualisieren die Dokumente fortlaufend, sobald es neue Meldungen gibt. 

Bundestag in Berlin
© Colourbox/ Magicpitzy
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