Den großen Fragen der Teilchenphysik auf der Spur

Auf der Suche nach Antworten auf die Frage, was die Welt im Innersten zusammenhält, stoßen Teilchenphysikerinnen und -physiker auf viele noch ungelöste Rätsel. Die uns bekannte Materie und Energie machen nur fünf Prozent des Kosmos aus, aber woraus bestehen die restliche „Dunkle Materie“ und „Dunkle Energie“? Warum gibt es so viel Materie, aber so wenig Antimaterie im Universum? Und warum haben die zweithäufigsten bekannten Teilchen im Universum, die Neutrinos, eine so winzig kleine Masse? Um diese fundamentalen Fragen zu beantworten, entwickeln Jun.-Prof. Dr. Lena Funcke und ihr Team neue Modelle jenseits des Standardmodells der Teilchenphysik sowie neue computergestützte Rechenmethoden zur Berechnung von Modellvorhersagen für zukünftige Experimente. Damit setzt die neue Clausius-Professorin einen neuen Forschungsschwerpunkt an der Universität Bonn im Transdisziplinären Forschungsbereich „Bausteine der Materie und fundamentale Wechselwirkungen“ (TRA „Matter“).

Botanische Gärten: Längere Öffnungszeiten und kostenfreier Eintritt

Der Besuch der Botanischen Gärten der Uni Bonn ist ab dem 1. April 2023 kostenfrei an sieben Wochentagen von zehn bis 18 Uhr auch an allen Wochenenden und Feiertagen möglich.

Wie schwer ist ein W-Boson?

Das W-Boson ist das Austauschteilchen der elektroschwachen Kraft. In den 1980er Jahren am Kernforschungszentrum CERN entdeckt, bleiben seine Eigenschaften innerhalb des Standardmodells der Teilchenphysik schwierig zu messen. Ein internationales Team hat jetzt eine neue und verbesserte W-Boson-Massenmessung des ATLAS-Experiments am CERN durchgeführt. An den Ergebnissen waren auch Physiker der Universität Bonn beteiligt: Dr. Philipp König und Dr. Oleh Kivernyk gehören zum ATLAS-Team, das die Ergebnisse jetzt bei der Konferenz „Rencontres de Moriond“ vorstellte. Die beiden Nachwuchswissenschaftler arbeiten in den Forschungsgruppen um Prof. Dr. Klaus Desch und Priv.-Doz. Philip Bechtle sowie Prof. Dr. Ian Brock am Physikalischen Institut.

Blockierte Zellwandbildung stoppt bakterielle Zellteilung

Noch immer verstehen wir nicht genau, wie Antibiotika Bakterien abtöten. Dieses Verständnis ist jedoch erforderlich, um neue Antibiotika entwickeln zu können. Forschende der Universität Bonn und des Universitätsklinikums Bonn (UKB) haben jetzt mithilfe von Hochleistungs-Mikroskopen den Effekt von verschiedenen Antibiotika auf die Zellteilung von Staphylococcus aureus beobachtet. Dabei fanden sie heraus, dass die Biosynthese von Peptidoglykan, Kernbestandteil der bakteriellen Zellwand, die treibende Kraft während des gesamten Prozesses der Zellteilung ist. Zudem klärten sie auf, wie genau unterschiedliche Antibiotika innerhalb von wenigen Minuten die Zellteilung blockieren. Die Ergebnisse sind im Fachjournal „Science Advances“ veröffentlicht.

Helium-Brennen auf Weißem Zwergstern entdeckt

Ein Weißer Zwergstern kann als Supernova explodieren, wenn seine Masse die Grenze von etwa 1.4 Sonnenmassen überschreitet. Ein Team unter Leitung des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik (MPE) in Garching und unter Beteiligung der Universität Bonn fand nun ein Doppelsternsystem, in dem Materie von dem Begleiter des Weißen Zwerges auf diesen einströmt. Gefunden wurde das System aufgrund der Kernfusion, die das übergeströmte Gas nahe der Oberfläche des Weißen Zwerges erleidet, wodurch helle, sogenannte superweiche Röntgenstrahlung ausgesandt wird. Das ungewöhnliche an dieser Quelle ist, dass nicht Wasserstoff überströmt und verbrennt, sondern Helium. Die gemessene Leuchtkraft deutet darauf hin, dass die Masse des Weißen Zwerges langsamer anwächst als bisher für möglich gehalten, wodurch sich die Anzahl der von explodierenden Weißen Zwergen verursachten Supernovae besser verstehen lässt. Die Ergebnisse sind nun im Journal “Nature” veröffentlicht.

QS-Ranking nach Fächern: Uni Bonn schneidet erneut stark ab

Auch in diesem Jahr kann sich die Universität Bonn über starke Verbesserungen im QS-Ranking nach Fächern freuen. So konnte sie sich in rund der Hälfte der gerankten Fächer im deutschlandweiten Vergleich nochmals verbessern. Mit dem ersten Platz in Deutschland und Platz 39 im internationalen Vergleich steht die Mathematik an der Spitze der gerankten Fächer.

An der „Auferstehung“ sind viele Gene beteiligt

Manche Pflanzen können Monate ohne Wasser überleben, um dann nach einem kurzen Regenguss wieder zu ergrünen. Eine aktuelle Studie der Universitäten Bonn und Michigan zeigt, dass dafür kein „Wunder-Gen“ verantwortlich ist. Stattdessen ist diese Fähigkeit Folge eines ganzen Netzwerks von Erbanlagen, die fast alle auch in empfindlicheren Arten vorkommen. Die Ergebnisse sind bereits vorab online in der Zeitschrift „The Plant Journal“ erschienen. Die Printausgabe wird demnächst veröffentlicht.

Professor Dr. Dr. h.c. Michael Hoch ist „Rektor des Jahres 2023“

Professor Dr. Dr. h.c. Michael Hoch, Rektor der Universität Bonn, erhält erneut die Auszeichnung „Rektor des Jahres“, die der Deutsche Hochschulverband (DHV) vergibt. Nach Platz zwei in 2022 und nach der Auszeichnung „Rektor des Jahres“ in den Jahren 2020 und 2021 erzielt der Bonner Uni-Rektor zum dritten Mal diese Auszeichnung der Berufsvertretung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für eine vorbildliche Amtsführung.

Wird geladen