Wie kann die Paketzustellung bei einer Masse von Routen und Paketen optimiert werden? Genauer gesagt: Wie können Algorithmen das Wissen und Verhalten von erfahrenen Zustellern lernen und nutzen? Für die Lösung dieses Problems ist der Mathematiker Prof. Dr. Stephan Held von der Universität Bonn jetzt gemeinsam mit zwei Teampartnern aus Kanada und Dänemark als Gewinner eines weltweiten Wettbewerbs hervorgegangen – der „Amazon Last Mile Routing Research Challenge“. Veranstalter des Wettbewerbs sind das Unternehmen Amazon und das MIT Center for Transportation & Logistics in Boston. Das Preisgeld von 100.000 Dollar für das Gewinnerteam hatte in diesem Jahr 2.285 Teilnehmende aus der ganzen Welt angelockt.
Welche Auswirkungen hatte die Hitzewelle des Sommers 2020 in Sibirien? In einer Studie unter Federführung der Universität Bonn haben Geologen die räumliche und zeitliche Verteilung der Methankonzentration in der Luft Nordsibiriens mit geologischen Karten verglichen. Das Ergebnis: Die Methangehalte der Luft nach der Hitzewelle des vergangenen Jahres deuten darauf hin, dass verstärkte Gasaustritte aus Kalkstein stattfanden. Die Studie ist in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS) veröffentlicht.
Für ihr Fördervorhaben „Virtual Collaboration (ViCo) – gemeinsam für die Zukunft lernen“ hat die Universität Bonn von der Stiftung „Innovation in der Hochschullehre“ einen Förderbescheid über 2,15 Millionen Euro erhalten. Mit diesen Mitteln wird die Universität in den kommenden drei Jahren mehrere digitale Plattformen aufbauen, die neue didaktische Möglichkeiten für die Zusammenarbeit im Bereich von Lehre und Lernen bereithalten werden.
Wenn wir ein Objekt fixieren, kommt sein Bild nicht an der Stelle der Netzhaut zu liegen, an der die Zellen am dichtesten sind. Stattdessen ist seine Position etwas in Richtung Nase und nach oben verschoben. Das zeigt eine aktuelle Studie der Universität Bonn in der Zeitschrift Current Biology. Die Forschenden untersuchten insgesamt 20 gesunde Versuchspersonen und spekulieren, dass dieses Fixationsverhalten hilft, insgesamt besser zu sehen.
Ganz Deutschland kämpft gegen Corona. Die Folgen der Krise sind überall zu spüren, auch im Studium und auch in der Zahnmedizin. Rektorat und Medizinische Fakultät konnten die Fortsetzung der zahnärztlichen Ausbildung absichern. Die Fachschaftvertreter hat’s sehr gefreut und schauen auf ein gelungenes Semester zurück.
Menschen, die gerne Tennis im Fernsehen schauen, kennen das Problem: Manchmal ist ein Ballwechsel einfach zu schnell, um ihn genau zu verfolgen – und der Ball ist erst wieder sichtbar, wenn er bereits im Aus ist. Forscherinnen und Forscher stoßen auf ein ähnliches Problem, wenn sie schnelle Prozesse in der Natur genau beobachten und analysieren wollen. Ein Team des Exzellenzclusters ImmunoSensation2 der Universität Bonn, des Universitätsklinikums und des Forschungscentrums caesar hat jetzt eine Methode entwickelt, die schnelle Bewegungen präziser vermessen kann. Mit einem neuen Algorithmus konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erstmalig das Schlagen eines Spermienschwanzes über eine längere Zeit präzise in 3D aufzeichnen. Die zugrundeliegende Software ist für andere Labore frei zugänglich. Die Studie ist in der Fachzeitschrift Nature Communications erschienen.
Ärztliches Personal, Pflegekräfte, Technische Angestellte, Seelsorge-rinnen und Seelsorger in den Kliniken: Sie alle waren durch die Covid-19-Pandemie schwer belastet. Welche Schutzfaktoren helfen können, mit diesen Belastungen umzugehen, zeigt nun eine Studie der Universität Bonn. Sie basiert auf einer gemeinsamen großen Online-Befragung an den Universitätskliniken Bonn, Erlangen, Ulm, Dresden und Köln. Auch viele andere Kliniken in Deutschland beteiligten sich. Als besonders wichtig stellte sich darin die empfundene Kohärenz heraus – vereinfacht gesagt: das Gefühl, dass das Leben sinnvoll ist und Herausforderungen verständlich eingeordnet werden können. Die Ergebnisse erscheinen in der Fachzeitschrift PLOS ONE.
Das künstliche Kniegelenk hat zahlenmäßig aufgeholt und steht deutschlandweit gleichauf mit dem künstlichen Hüftgelenk, dem bisher häufigsten endoprothetischen Eingriff. Bereits 2012 gehörte das Universitätsklinikum Bonn zu den ersten Krankenhäusern in Deutschland mit dem EndoCert-Gütesiegel „Endoprothesezentrum der Maximalversorgung (EPZmax)“ für Hüft- und Kniegelenkersatz. Zwar werden Schulter-, Sprunggelenk-und Tumor-Endoprothetik im Vergleich weniger durchgeführt, nehmen aber ebenfalls zu. Das Universitätsklinikum Bonn hat sich jetzt daher deutschlandweit als erstes „EPZmax“ zusätzlich in diesen drei Bereichen nach dem kürzlich erweiterten Qualitätssicherungssystem EndoCert sowie als Fußzentrum vom internationalen Zertifizierungsinstitut „ClarCert“ zertifizieren lassen. Zu dem Nutzen der Qualitätssiegel äußern sich Prof. Dr. Dieter C. Wirtz, Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, und weitere Experten am Universitätsklinikum Bonn.