31. März 2020

Rettungspolitik in Zeiten der Corona-Pandemie Lebenszeichen: Rettungspolitik in Zeiten der Corona-Pandemie

Über die staatlichen Rettungsaktionen zur Bekämpfung des Coronavirus und ihre möglichen Beweggründe macht sich Germanist Prof. Dr. Johannes F. Lehmann Gedanken; er trägt damit zur Serie "Lebenszeichen" der Universität Bonn bei.

Prof. Dr. Johannes F. Lehmann
Prof. Dr. Johannes F. Lehmann - Literaturwissenschaftler im Homeoffice. © Foto: privat
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Text: Prof. Dr. Johannes F. Lehmann
 
 

Anfänge der Lebensrettung

Es war im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts, als plötzlich mehr oder weniger gleichzeitig die Stadträte und die regierenden Häupter Europas, sich für die Lebensrettung ihrer Bevölkerung zu interessieren begannen. In zahllosen Edikten wurde verfügt, dass Ertrunkene und anscheinend Tote unmittelbar wiederzubeleben und zu retten seien. Erstmals unterstellten dabei die Regierungen ihr Handeln dem Wissen der Mediziner und der Eigenlogik bzw. den Zeitfristen des biologischen Lebens. Menschen könnten noch gerettet und wiederbelebt werden, wenn man schnell handelte und die Regierungen auf ihre Rechte über die totscheinenden Körper verzichten würden. Diese galten nämlich, da es sich ja immer um Selbstmörder handeln konnte, als infam, sodass vor jeder Rettung erst die Obrigkeit zur „Ehrlichmachung“ herbeizurufen war. Da war es für rettende Wiederbelebung aber oft schon zu spät. Nun aber verfügten die Regierungen, dass eben diese Infamie des totscheinenden Menschen zugunsten seiner Rettung aufzuheben sei und dass jeder Mensch, egal welchen Standes, unmittelbar und sofort zu retten sei. Dass die Herrschenden sich für die Rettung ihrer Untertanen engagierten und bereit waren, hierfür die eigenen Rechte zugunsten des biologischen Lebens zurückzustellen, geschah letztlich aus ökonomischen Kalkül.

Zwar wurden gelegentlich auch die Menschen- oder die Nächstenliebe erwähnt, recht eigentlich begründet wurden die Rettungsedikte und die Bereitschaft, Belohnungen auszuzahlen, aber mit dem biologischen Leben als Ressource des Staates: „Die Rettung des Lebens eines einzigen Menschen kann die Veranlassung zur Rettung von hunderten werden. Der Reichtum eines Staats besteht in vielen und gesunden Menschen“, so ein Mediziner um 1800.

Rettung des Lebens als Politik der Rettung ist so in ihren Ursprung verbunden mit der Macht des Staates und ihrer Steigerung und hat so von Anfang an neben der zweifellos humanitären Ausrichtung eine dunkle – oder zumindest auch andere, utilitäre – Seite, da Leben so zugleich im ökonomischen (und militärischen) Kalkül des Staates vernutzt wird. Man konnte dann von hier aus zu inhumanen Exzessen von Rettungspolitik gelangen, wenn man etwa zur Rettung des Volks nationale Kriege entfesselt oder zur Rettung der biologischen Reinheit der Rasse Euthanasie verordnet. In einem Schulungsheft der SS von 1936 wird sogar die Rassengesetzgebung gegen Juden als „Rettung des deutschen Volkes“ bezeichnet.

 

Ethische Paradoxien

Wann immer sich Politik auf eine Rettung des ‚Lebens‘ beruft, sind Höchstwerte im Spiel, wird insinuiert, dass hier etwas unbedingt zu Rettendes droht unterzugehen, sei es Volk, Nation, Rasse, sei es das individuelle menschliche Leben, sei es das geborene oder das ungeborene, oder sei es der Komapatient, so dass zu ihrer Rettung alle Maßnahmen gerechtfertigt scheinen. Das Narrativ der Rettung, sei es Euro-, Finanz-, Klimarettung oder medizinische Lebensrettung, lässt nur die Wahl zwischen sofortigem (und alternativlosem) Handeln oder Untergang. Wobei sich hier ein ethisch hochkomplexes Feld öffnet, das immer die Frage aufwirft, welcher Preis für welche Rettung zu zahlen ist. Dass Einzelne für die Rettung des Ganzen, etwa als Helden im Kampf, sterben müssen, hat Gott sei Dank mittlerweile seine Selbstverständlichkeit verloren. Ganz im Gegenteil hat sich das kantische Argument, dass der Mensch nur als Zweck und niemals als Mittel anzusehen sei, ethisch weitgehend durchgesetzt.

Klassische Beispiele waren hier in jüngerer Zeit die Diskussionen nach dem elften September 2001, ob der Staat zur Rettung der Bevölkerung einer Stadt ein Flugzeug abschießen dürfe, von dem man annimmt, dass es terroristisch gekapert in ein Hochhaus fliegen wird. Oder ob man zur Rettung eines Entführungsopfers einen Verdächtigen foltern könne (Rettungsfolter) oder ob der Polizist zur Rettung der Geisel den Entführer erschießen darf (finaler Rettungsschuss) und so weiter. Utilitaristische und individualistische Rettungspolitik stehen sich gegenüber: Argumentiert man mit der größten Zahl Überlebender (und schießt das Flugzeug ab) oder argumentiert man mit der Würde des Einzelnen (und lässt die Flugzeuginsassen am Leben), auch um den Preis, dass dann – womöglich – diese selbst dennoch und viele andere mehr sterben müssen. 

Der individualistische Standpunkt, dass das Leben des Einzelnen unbedingt zu retten sei, dominiert trotz gelegentlicher Einsprüche von Utilitaristen derart, dass man sich am Ende seines Lebens inzwischen mit Patientenverfügung vor der gleichsam automatisierten Lebensrettung retten muss. Die Logik der Lebensrettung, die im 18. Jahrhundert mit Blick auf die Ökonomie und die Leistungsfähigkeit des Staates begann und erstmals das Recht dem Leben nachordnete, hat sich von dieser ökonomischen und machtpolitischen Motivierung gelöst – bis hin zu ihrer Tabuisierung. Die Widerstände gegen die Liberalisierung der Sterbehilfe hatten hier ihren Grund, man wollte in jedem Fall verhindern, dass Leben, Nutzen und ökonomische Kosten des Lebens in einen Zusammenhang geraten, der womöglich Druck auf Ältere ausübt, von dieser Hilfe zugunsten der Gemeinschaft Gebrauch zu machen.

 

Lebensrettung und Ökonomie vor und während Corona

Mit der Corona-Krise erleben wir nun diese Logik politischer Lebensrettung um jeden Preis in einer nie dagewesenen Größenordnung. Für die Maßnahmen zur Rettung des Lebens ist der ökonomische Schaden von so gigantischem Ausmaß, dass man seine Folgen (wirtschaftlich, kulturell, sozial, physisch-psychisch-medizinisch) noch gar nicht absehen kann. Jede ökonomische Logik der Rettung scheint hier überwunden, es geht mit diesen Rettungsmaßnahmen vorderhand nicht darum, die Macht des Staates zu steigern, die Wirtschaftskraft zu vergrößern, indem man die Starken am Leben erhält, es geht nicht darum, eine metaphysische Größe wie das Volk oder die Nation zu erhalten, es geht schlicht um jeden einzelnen Menschen und sein Leben, sei er, wer er wolle und wie alt auch immer.

Das Ausmaß des wirtschaftlichen Schadens, den die Nationalstaaten hier auf sich nehmen, ist so groß, dass man vor einem humanitärem Wunder steht. Jedenfalls liegt es nahe, die ungeheure Solidarität, die sich in der allgemeinen Akzeptanz des weitgehenden Shutdowns fast sämtlicher ökonomischer und kultureller Felder manifestiert, als Durchbruch eines Humanismus zu begreifen und zu bestaunen, der gerade nicht nach dem ökonomischen Nutzen fragt, sondern, wie die Kanzlerin in ihrer Fernsehansprache am 18. März gleich drei Mal gesagt hat, „Leben retten“ will. 

Zweifel hieran könnten sich allenfalls darauf berufen, dass es mit der Bereitschaft von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik, zugunsten von Lebensrettung Einbußen zu akzeptieren, im Regelfall nicht sehr weit her ist. Jahrzehntelang hat man etwa gut mit dem Risiko des GAU eines Atomkraftwerks gelebt, wo die Todesopferzahlen vermutlich schnell in die Hunderttausende gegangen wären, worauf Tschernobyl (bis heute 93.000, bis 2056 geschätzte 240.000 Todesopfer) und Fukushima (18.500 Opfer) einen Vorgeschmack boten. Hier hat man das Risiko systematisch kleingeredet und auch die ungelösten Probleme der Endlagerung und ihre Gefahren heruntergespielt. Steigende Fallzahlen von Leukämien in der Nähe von Kernreaktoren waren nie ein Grund, ein Atomkraftwerk auch nur einen Tag abzuschalten. All die Toten, die auf krebserregende Substanzen in Nahrungsmitteln, in Düngemitteln oder auf Ruß- und Feinstaubpartikel in der Luft zurückgehen, interessieren die Wirtschaft und eine sie stützende Politik in der Regel erst dann, wenn Umweltverbände jahrelang Druck machen. Medizinische Statistiken über Lungenkrebsraten und Feinstaub werden ignoriert, kein Lungenarzt ist hier täglich im Fernsehen – und wenn dann doch gehandelt wird (Fahrverbote), dann so zögerlich, dass auf keinen Fall ein Arbeitsplatz in der Autoindustrie verloren geht. Seit Jahrzehnten akzeptieren wir eine Summe X (vermutlich ca. 300 pro Jahr) an Verkehrstoten, die wir nicht hätten, wenn eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen eingeführt würde, auch hier wieder bleiben die Opfer ungerettet, weil ihr Tod hilft, so muss man offenbar folgern, den Industriestandort Deutschland zu sichern. Gleiches gilt natürlich für alle Kollateralschäden des Klimawandels, für Opfer von Extremwetterlagen, für Klima-Flüchtlinge und so weiter. Wann wäre auch nur ein Flugzeug am Boden geblieben, um dies zu verhindern? 

Wir haben also alles in allem ein eher entspanntes Verhältnis zu Krankheitsopfern und Todesfällen, wenn es um den Schutz unserer Wirtschaft geht – warum also jetzt die Bereitschaft, nicht nur ein paar Arbeitsplätze zu verlieren, sondern das gesamte System einem möglichen Kollaps auszusetzen, mit einer Jobverlustrate, die nach allem, was man in Wirtschaftsartikeln so liest, bis zur Systemfrage reichen wird? Womöglich liegt diese Bereitschaft in der Linie anderer Entwicklungen der letzten Zeit, dem Atomausstieg, dem Ruf nach Fahrverboten für Diesel, dem (noch vergeblichen) Ruf nach Tempolimits auf deutschen Autobahnen, dem Kampf vor allem der jüngeren Generation gegen den Klimawandel – überall wird hier Lebensrettung (Greta Thunberg: „People are dying!“) auch gegen die Interessen einer den Menschen und seine Gesundheit bzw. seine Lebensbedingungen ignorierenden Wirtschaft plausibler.

 

Souverän ist, wer Leben rettet

Neben der Möglichkeit, dass es sich hier in der Tat um einen – angesichts der prognostizierten Zahlen an Todesopfern bei ungebremster Ausbreitung des Coronavirus – nie dagewesenen solidarischen Humanismus handelt, kann man zumindest auch dem Verdacht nachgehen, dass die Lebensrettung selbst im Angesicht der Seuche womöglich nur der Nebeneffekt der Maßnahmen ist, die sich auf Lebensrettung zwar berufen, bei denen es aber immer auch um das Imaginäre der tödlichen Ansteckung und um die Rettung politischer Souveränität geht. Wobei die Ansteckung durch Grippeviren (bspw. 25.000 Tote in der „Grippe-Saison“ 2017/18) gar nicht als eine solche tödliche Lebensgefahr wahrgenommen wurde, sondern schlicht als der normale Lauf der Dinge, der nicht einmal thematisiert wurde.

Angesichts realer ins Imaginäre und Mediale hineinreichender Bedrohungen wie der jetzigen gilt dagegen: Souverän ist, wer Leben rettet und wer Leben rettet, ist souverän. Dabei muss es eine Entscheidung sein: Souverän ist, wer sich dafür entscheidet, Leben zu retten, obwohl er es auch lassen könnte. Der Ausnahmezustand ist hier nur Mittel. Angesichts der ubiquitären Bedrohung durch ein neues Virus sieht sich die Politik als Instanz der Lebensrettung, als Schutz- und Ordnungsmacht – wie in einer Duellsituation – herausgefordert im doppelten Sinn von Angriff und Chance. Es ist, sagt selbst die FDP, die Stunde des Staates. Im Gegensatz zu AKW-GAUs, klimabedingten Wetterkatastrophen oder unsichtbaren Lungenkrebstoten wegen Luftverschmutzung kann man die Pandemie und ihre Ansteckungsdynamik nicht als bloße Naturkatastrophe im Sinne eines einmaligen Ereignisses auslagern und man kann die Toten auch nicht in die zeitlich verzögerten Krebsstatistiken verschieben, sondern die (im Gegensatz zu den saisonal üblichen Grippetoten) medial herangezoomte Katastrophe der Pandemie ist selbst temporal gedehnt, sie läuft sozusagen als Katastrophe in Zeitlupe, und die Menschen sterben gleichzeitig und immer jetzt. Indem Seuchen mit ihrer grenzüberschreitenden Dynamik eine potentiell jeden Menschen betreffende Bedrohung darstellen (und nicht nur für diejenigen, die an der Stickoxid-belasteten Hauptstraße wohnen), indem sie sozusagen unaufhaltsam demokratisch und endemisch chaotisch sind (daher überall die, von der statistischen Wahrscheinlichkeit vermutlich nicht gedeckten, Warnungen, dass auch Junge und Gesunde von Corona bedroht seien), repräsentieren sie gleichsam das Ungeordnete, das Chaotische, das Grenzüberschreitende, kurz: das Andere der Regierung schlechthin. So geht es um die Chance der Politik, selbst wieder in die Position der Entscheider zu kommen. Es geht für sie um die Möglichkeit, das zurückzugewinnen, was sie in den letzten 30 Jahren vor allem an die Wirtschaft verloren hat: die Entscheidungsposition. Die Politikerinnen und die Politiker lenken wieder unsere Geschicke.

Dass es um Kontrolle und die Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems geht, sagt der Gesundheitsminister selbst, Lebensrettung ist hier das rhetorische i-Tüpfelchen zur Motivation im „Krieg“ und „Kampf“ gegen das Virus. Auch die Bevölkerung schwingt ein in das Kontrollbedürfnis und tätigt Panikeinkäufe und denkt dabei mit dem Schließmuskel, der – nach Freuds Theorie der analen Phase – die organische Entsprechung der Kontrolle schlechthin ist. 

 

Logik der Rettung auf Autopilot

In der Selbstaffirmation der Regierungen als letzte Instanz der Lebensrettung schaltet nun das Paradigma der Lebensrettung, jenseits der tatsächlichen medizinischen Notwendigkeiten, die hier nicht bestritten werden sollen, zugleich auf Autopilot. Angesichts immer weiter steigender Zahlen, die in der Logik des Rankings und der Konkurrenz der Nationen täglich und stündlich verglichen werden, werden immer härterer Maßnahmen gefordert und getroffen – bis der totale Shutdown sich von der Frage und der Diskussion der Sinnhaftigkeit einzelner Maßnahmen völlig entfernt hat. In einer solchen Lage regiert dann die Dichotomie von Rettung und Untergang, von Leben und Tod, von Solidarität und Egoismus, kurz und in den Worten von Sascha Lobo: Es herrscht „Vernunftpanik“. Es herrscht die weitgehende Tabuisierung von relativierenden Fragen nach der Verhältnismäßigkeit und den Zielen. Rettung und Rettungspolitik immunisiert sich gegen Einwände und Kritik. Wer nicht unbedingt retten will, macht sich der Tötung schuldig.

Jenseits der Rettungslogik, die rettet um jeden Preis, wären aber Sinn, Kosten und Dauer der Maßnahmen sehr wohl politisch zu diskutieren – es leuchtet etwa, verbleibt man in der vergleichsweise idyllischen Sphäre des universitären Lebens, bei allem gebotenen Abstandsregeln nicht ein, warum Baumärkte geöffnet bleiben, Bibliotheken aber geschlossen werden. Es ist nicht einzusehen, warum hier nicht ein Notbetrieb für Lesende, Forschende und Lehrende ohne Publikumsverkehr aufrechtzuerhalten sein soll, warum nicht Mitarbeiter (mit Abstand zueinander) bestellte Bücher über einen Tresen aushändigen oder scannen können sollen. Hinter der Rettungslogik steht aber die Unterscheidung des Lebenswichtigen und des Lebensunwichtigen und hier machen wir gegenwärtig – in Zeiten absoluter Rettungslogik – zwei konträre Erfahrungen. Einmal lernen wir, dass kulturelle Gegenstände wie Bücher überflüssiger Luxus sind, dass Forschung und Wissenschaft, sofern sie nicht gerade am Impfstoff arbeiten, letztlich entbehrlich sind und Professoren nun als „Super-Zivis“ endlich Sinnvolles tun sollen (so ein Vorschlag von Anna-Lena Scholz in der ZEIT), dass Buchläden schließen, aber die Eisdiele (jedenfalls in NRW) weiter Eis verkauft. Andererseits lernen wir aber, dass, indem das öffentliche ‚Leben‘ zugunsten der Lebensrettung ausgeschaltet wird, eben nicht das Essen und bloßes Überleben die eigentliche Sinndimension unseres Menschseins ausmacht, sondern Kommunikation, Austausch, Unterhaltung, Bildung, Kultur, Wissenschaft, Sport, Reisen. Dass diese Erfahrung des Entzugs auch den Wert dieser im ökonomischen Sinn ja häufig angezweifelten Größen – soviel Steuergeld für Theater? - soviel Geld für Schulen?  - für Universitäten? - für Museen? - für Orchester? etc. – einsehen hilft, ist eine Hoffnung, die man haben kann. Dann wäre nicht nur das Leben gerettet, sondern auch daran erinnert, dass das Menschsein wesentlich soziale und kulturelle Sinndimensionen hat. Man kann aber auch fürchten, dass für derartigen Luxus des Nichtlebensrelevanten nach der Krise und bei der dann anstehenden Rettung der Wirtschaft erst recht kein Geld mehr da sein wird, dass dann alle verbliebenen Ressourcen in die Rettung des Systems gesteckt werden müssen. Das wird dann in jedem Fall wiederum eine Politik der Rettung sein.  

 

Der Autor

Prof. Dr. Johannes F. Lehmann (Jahrgang 1966) ist seit 2014 an der Universität Bonn Professor für Neuere Deutsche Literatur- und Kulturwissenschaft. Er ist Sprecher des DFG-Graduiertenkollegs 2291 "Gegenwart/Literatur. Geschichte, Theorie und Praxeologie eines Verhältnisses".  Kontakt: johannes.lehmann@uni-bonn.de

 

Lebenszeichen – Wir bleiben im Gespräch

Unter dem Titel „Lebenszeichen – Wir bleiben im Gespräch!“ veröffentlicht die Universität Bonn Beiträge aus den Reihen ihrer Angehörigen, die unter dem Eindruck der Bekämpfung des Coronavirus und der daraus resultierenden Bedingungen entstanden sind. Sie will damit auch in schwierigen Zeiten den Diskurs aufrechterhalten und die universitäre Gemeinschaft stärken. In loser Folge erscheinen dazu auf dieser Website Beiträge von Universitätsangehörigen, die das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten, Dialoge in Gang setzen, Tipps und Denkanstöße austauschen wollen. Wer dazu beitragen möchte, wendet sich bitte an das Dezernat für Hochschulkommunikation, kommunikation@uni-bonn.de.

 

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