„Die Leidenschaft für neue Ideen und der Wille, einen echten Wandel in unserer Gesellschaft herbeizuführen, hat uns alle hier zusammengebracht“, eröffnete Dennis Daseking, stellvertretender Leiter des Transfer Centers enaCom, den Abend. Bartosz Kajdas, Moderator und Coach von „Startups from Science“, stimmte das Publikum auf die pitchenden Teams ein – für viele war es das erste Mal, dass sie ihre Idee vor so vielen Menschen präsentierten. Die große Bandbreite der Pitches reichte von Sicherheit im Straßenverkehr über Frauengesundheit, bessere Patientensicherheit und Laborbedingungen bis hin zu autonomen Systemen und Robotern für die Landwirtschaft.
Jedes Team hatte drei Minuten Zeit um die Jury, bestehend aus Dr. Katharina C. Cramer (Gründerin von Tiller Alpha GmbH), Dr. Andrej Fischer (Comma Soft AG), Prof. Dr. Ilona Grunwald (Prorektorin für Forschung und Karriereentwicklung an der Uni Bonn), Prof. Dr. Günter Mayer (Transferbeauftragter der Uni Bonn), Robert Salzmann (Bonner Universitätsstiftung) und Sven Wittich (DIGITALHUB.DE) zu überzeugen. Diese hatten am Ende eine schwere Entscheidung zu treffen, aber dann standen die Preise fest.
Die Gewinner: Robotik für Urban Farming – Sicherheit im Straßenverkehr – Frauen und ADHS – Autonome Obsternte
Die Universitätsstiftung zeichnete das Projekt „Baggins – Growing Anything Anytime Anywhere“ aus, das Roboter für Urban Farming entwickeln möchte. Das Team von Rohit Hemachandra Pillai, Pranesh Gopal und Poorna Sasank, die alle drei den Masterstudiengang „Mobile Robotics“ studieren, freute sich über ein Preisgeld von 1.000 Euro.
Mehr Sicherheit im Straßenverkehr möchte das Team „LROX – Smart Helmet“ bieten, indem es einen Fahrradhelm mit KI-Technologie entwickelt, der vor Gefahren warnen kann. Ladan Seddighi, Studentin der Uni Bonn, und Amir Mobasheraghdam gewannen 1.000 Euro Preisgeld von der Comma Soft AG.
Die Idee „ADHD Cycle – Bridging Femtech and Digital Neurotherapeutics“ für eine App, die den weiblichen Zyklus und ADHS-Symptome vereint, gewann den Digital Startup Preis vom DIGITALHUB.DE. Dr. Marie Atzor kann sich über ein halbes Jahr im Accelerator Programm des DIGITALHUB.DE freuen. Sie ist Wissenschaftlerin an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Bonn (UKB).
Zum ersten Mal stimmte in diesem Jahr auch das Publikum ab und kürte die Idee „ASFA – Autonomous Systems for Agriculture“ mit dem Publikumspreis. Hierzu stiftete das Gründer Center der Sparkasse KölnBonn Logenkarten für ein Konzert des Musikers Apache 207 in Köln. Die Idee für selbstfahrende Obstpflückfahrzeuge hatte Peter Löffler, der aktuell Mobile Robotics an der Uni Bonn studiert.
Schaut Euch die besten Szenen aus dem Finale hier an!
Bild © Volker Lannert/Uni Bonn
„Es gibt nichts zu verlieren!“
Wie es mit der Idee nach dem Ideenwettbewerb weitergehen kann, konnten Helena Miles und Victor Boldt vom Projekt „GeniScent“ (ursprünglich unter dem Namen „Hoya Institut NRW“) in der Pause berichten. Ihre Idee, Produkte aus der tropischen Hoya Pflanze herzustellen, wurde 2024 mit dem Preis der Universitätsstiftung ausgezeichnet. Sie schilderten den Werdegang ihrer Ideen nach dem erfolgreichen Pitch und erzählten, dass sie vor Kurzem ein eigenes Labor bezogen und von dem Preisgeld viele Pflanzen gekauft haben. Helena Miles bestärkte alle zur Teilnahme bei Ideenwettbewerben: „Dabei sind alle Gewinner und es gibt nichts zu verlieren. Man sammelt auf jeden Fall immer Erfahrung und vergrößert sein Netzwerk!“
Austausch und Netzwerken zum Ausklang
Den Abschluss des Abends bildete der anschließende Empfang, bei dem die glücklichen Preisträger*innen sowie Jury, Teilnehmende und Zuschauer*innen die Möglichkeit zum Networking hatten. Dieser Austausch ist inzwischen ein fester Bestandteil des Finales, denn er bietet den Pitchenden die Chance, direkt auf potenzielle Investor*innen, Co-Founder, Berater*innen oder Mentor*innen zu treffen.
Unterstützung durch das Transfer Center enaCom
Der Ideenwettbewerb wird jedes Jahr vom Transfer Center enaCom durchgeführt und bietet Gelegenheit für alle Mitglieder der Uni Bonn, ihr Wissen in die Praxis zu bringen. „Die Finalistinnen und Finalisten bekommen von unserem Gründungsberatungsteam im Vorfeld ein professionellen Pitch-Training, das sie perfekt auf ihre Präsentation vorbereitet“, erläutert Gründungscoach Dr. Alexander Küsshauer, der den Ideenwettbewerb betreut. Und auch im Nachgang unterstützen und begleiten die Berater*innen alle Teilnehmenden weiter bei der Ausarbeitung ihrer Ideen in Richtung Vermarktung und Wirtschaftlichkeit.
Der nächste Ideenwettbewerb findet im Herbst 2026 statt.