27. Juni 2025

Ein Stück vom Mond im Poppelsdorfer Schloss Ein Stück vom Mond im Poppelsdorfer Schloss

Mineralevolution – Die Geschichte unseres Planeten: Sonderausstellung im Mineralogischen Museum der Universität Bonn ab dem 06. Juli

Die Entwicklung der Minerale beleuchtet die neue Sonderausstellung im Mineralogischen Museum der Universität Bonn. Zu sehen gibt's ein Stück vom Mond, auch vom Mars und älteste Gesteine der Erdgeschichte sowie die Gesteine der verschiedenen Erdteile. 

Mondmeteorit
Mondmeteorit - feldspatreiche Brekzie (Trümmergestein) mit Olivin, Pyroxen und Feldspat (Plagioklas), Northwest Afrika (NWA) 15583; Algerien; Fundjahr: 2022 © A. Brinkmann, Mineralogisches Museum / Uni Bonn
Alle Bilder in Originalgröße herunterladen Der Abdruck im Zusammenhang mit der Nachricht ist kostenlos, dabei ist der angegebene Bildautor zu nennen.
Bitte füllen Sie dieses Feld mit dem im Platzhalter angegebenen Beispielformat aus.
Die Telefonnummer wird gemäß der DSGVO verarbeitet.

Evolution umfasst die Entwicklung des Lebens, wie es sich über Jahrmillionen von ersten einfachen Lebensformen hin zu komplexen Organismen entwickelt hat, in Meeren und an Land, darunter Mineral; heute kennen wir auf der Erde über 6.100 verschiedene. Jährlich kommen weitere hinzu, die entdeckt und wissenschaftlich beschrieben werden. Auf anderen Gesteinsplaneten unseres Sonnensystems gibt es nur einige Hundert Mineralarten. Auf der Erde muss also etwas anders gelaufen sein. Was das ist, stellt die neue Sonderausstellung im Mineralogischen Museum der Universität Bonn ab dem 06. Juli im Poppelsdorfer Schloss vor:

Eine Reise von den ersten Mikrokristallen aus der Entstehungszeit des Universums bis hin zur komplexen Vielfalt hier auf unserer Erde. Vor 14 Milliarden Jahren gab es den Urknall, unser Sonnensystem gibt es seit 4,6 Milliarden Jahren. Gerade mal  ein paar hundert Millionen Jahre her sind gewaltige Veränderungen auf der Erde, die unseren Planeten zu dem machen, was uns heute als Erde bekannt ist.

Möglich wird diese Rekonstruktion der Erdgeschichte heute durch den Stoff, aus dem die Erde besteht: Gestein. Mithilfe der Zerfallsprodukte der radioaktiven Elemente, die in Mineralen existieren, kann  gemessen werden, wann das Mineral entstanden ist. Nur einige wenige Hundert Minerale auf unseren benachbarten Gesteinsplaneten stehen über 6.000 Mineralen auf der Erde gegenüber.

Was macht unseren Heimatplaneten so besonders? Auf der Erde ist es weder zu heiß noch zu kalt; die Erde verfügt über flüssiges Wasser und eine schützende Atmosphäre. Auch das Erdinnere begünstigt die Vielfalt der irdischen Mineralwelt: Hitze aus dem Erdkern treibt Materialströme im Erdmantel an, welche die Erdplatten bewegen. Dass Leben seit Milliarden Jahren auf der Erde existiert, hatte wohl den größten Einfluss auf die Mineralvielfalt der Erde. Denn Leben war maßgeblich dafür verantwortlich, dass Sauerstoff in die Athmosphäre gelangte.

Ein Stück Mond in Poppelsdorf

Zugleich reist die Ausstellung nicht allein durch die Zeit, sondern auch durch den Raum. Sie überwindet große Distanzen: Meteoriten im Mineralogischen Museum der Uni Bonn stammen aus dem Asteroidengürtel zwischen Jupiter und Mars. Gezeigt wird auch ein Stück unseres Nachbarplaneten, dem Mars, sowie ein Bruchstück vom Mond. Ausgerechnet diese Meteoriten, die keine allzu weite Reise hinter sich haben, zählen zu den seltensten Funden. Mondgestein, das US-amerikanische Weltraumissionen vom Erdtrabanten mit zurück gebracht haben, ermöglichen heute, vom Mond herab gestürzte Meteoriten zu identifizieren. „Das Gestein wurde bei einem Einschlag vom Mond weg geschleudert und überwand die Mondanziehungskraft“, erklärt Dr. Anne Zacke, Leiterin des Mineralogischen Museums der Universität Bonn.

Zurück auf der Erde, geht es auf eine geschichtsträchtige Reise über alle Kontinente. Die Schau im Mineralogischen Museum zeigt Gesteine aus Südafrika, aus Norwegen, dem Oman und anderen Staaten, nicht zuletzt das Tigerauge aus Westaustralien und auch die beiden ältesten Stücke des Mineralogischen Museums. Es handelt sich um zwei Meteoriten aus der Entstehungszeit unser Sonnensystems, die in Mexiko auf die Erde gefallen waren, Allende und Murchison genannt. Beide sind zwischen 4,56 und 4,57 Milliarden Jahre alt und zählen daher zu den ältesten, bekannten Meteoriten. 

Allende und Murchison
Allende und Murchison - Allende (links): Pueblito de Allende, Chihuahua / Mexiko; Falldatum: 08. Februar 1969; Murchison: Murchison, Victoria / Australien, Falldatum: 28. September 1969; © Adrian Brinkmann, Mineralogisches Museum / Universität Bonn
Black Smoker
Black Smoker - Black Smoker entstehen durch Zusammenspiel von Meerwasser und Magmatismus. Um den Schwarzen Raucher herum sind hier Minerale ausgestellt, die an heißen Austritten entstehen. Sie bauen die schornsteinartigen Strukturen am Meeresboden auf. (Leihgabe des Marum, Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Uni Bremen) © Adrian Brinkmann, Mineralogisches Museum / Universität Bonn

Öffnungszeiten:
mittwochs von 15:00 bis 18:00,
freitags von 15:00 bis 18:00,
sonntags von 10:00 bis 17:00,
an Feiertagen geschlossen.

Zur Ausstellung wird es eine Rallye für Kinder geben.

Über die MuseumsApp wird die Ausstellung auch in englischer Sprache und in Leichter Sprache angeboten: https://app.mineralogisches-museum.uni-bonn.de/

KONTAKT 

Dr. Anne Zacke, Leitung
Mineralogisches Museum der Universität Bonn
Meckenheimer Allee 169, 53115 Bonn / Poppelsdorfer Schloss
00049-228-73-2761
min.museum@uni-bonn.de
mineralogischesmuseum.uni-bonn.de

Die Sonderausstellung "Mineralevolution – Die Geschichte unseres Planeten" wurde ermöglicht durch diese Leihgeber:

Mineralogische Sammlung, Ruhr-Universität Bochum
MARUM Bremen
Museum Karlstein, Karlstein am Rhein
Institut für Geologische Wissenschaften der FU Berlin
Sammlung Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie der Universität Bonn
Goldfuß Museum der Universität Bonn
Botanische Gärten der Universität Bonn

DANK 

Das Mineralogische Museum der uni Bonn dankt
dem Hochschulrechenzentrum der Uni Bonn für fantastische 3d-Drucke, 
der Elektrowerkstatt der  Uni Bonn für die Errichtung der neuen Beleuchtung, 
der Schreinerei für die Verschönerung des Tigerauges,
der Abt. 4.3 für die großartige Unterstützung bei der Generalüberholung des Sonderausstellungssaals, und
der Feinmechanischen Werkstatt für den Feinschliff.

Wird geladen