23. Oktober 2023

Hightech-Nachweisgeräte für die kleinsten Teilchen Hightech-Nachweisgeräte für die kleinsten Teilchen

Feierliche Inbetriebnahme des Forschungs- und Technologiezentrums Detektorphysik der Uni Bonn

Die Jagd nach neuen Phänomenen in der Teilchenphysik braucht neue Hightech-Messmethoden, um sie nachzuweisen. Das Forschungs- und Technologiezentrum Detektorphysik (FTD) der Universität Bonn mit seinen Forschungsgruppen ist führend an der Entwicklung von solchen Detektoren für den Einsatz an Forschungseinrichtungen weltweit beteiligt. Mit zahlreichen hochkarätigen Gästen fand die feierliche wissenschaftliche Inbetriebnahme statt.

Prototyp eines Teilchendetektors,
Prototyp eines Teilchendetektors, - entwickelt von Forschungsgruppen am FTD. © Foto: Volker Lannert/Uni Bonn
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Nach der Einweihungsfeier mit der nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministerin vor rund zwei Jahren, die aufgrund der COVID-Pandemie in kleinerem Kreis stattfinden musste, wurde nun das FTD im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums “Zukunftstechnologien für Detektoren” in Betrieb genommen. „Das heutige Symposium hat eindrücklich gezeigt, dass wir mit unserem Ziel, das FTD zu einem der führenden Standorte der Detektorphysik in Europa und darüber hinaus zu entwickeln, auf einem sehr guten Weg sind. Unsere Wissenschaftler*innen können im FTD unter modernsten Bedingungen arbeiten, und zwar in enger Kooperation mit den großen Zentren der Teilchenphysik weltweit”, sagte der Rektor der Universität Bonn, Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch.

Hochkarätige internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Teilchen- und Hadronenphysik hatten bei der feierlichen Inbetriebnahme die Möglichkeit, die neue Infrastruktur kennenzulernen und neue Forschungskontakte zu knüpfen. Darüber hinaus vermittelten wissenschaftliche Vorträge und ein Rundgang durch das FTD den Gästen einen Eindruck von den aktuellen Arbeiten in der Forschung und Entwicklung von Teilchendetektoren an der Universität Bonn.

“Es kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, wie entscheidend Detektoren für die Entwicklung der Naturwissenschaften sind”, sagte Prof. Dr. Beate Heinemann, Direktorin für Teilchenphysik am DESY in Hamburg. CERN, DESY und GSI/FAIR sind die großen Forschungseinrichtungen in Europa, an denen Forschungsgruppen der Universität Bonn Experimente betreiben, für die sie Detektoren entwickeln und bauen. Darüber hinaus existieren zahlreiche Kooperationen mit Universitäten und Forschungslaboren weltweit.

“Die Physik der Universität Bonn ist ein sehr starker Partner des CERN, mit großem Engagement für unsere Experimente und unser wissenschaftliches Programm”, erklärte Prof. Dr. Joachim Mnich, Direktor für Forschung und Computing am CERN. “Sie haben eine einzigartige Infrastruktur dafür.”

Das FTD bietet den Forschenden hervorragende Bedingungen für die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Bereichen der Detektorphysik und die gemeinsame Nutzung modernster Infrastruktur, die jenseits der Möglichkeiten einzelner Arbeitsgruppen liegt. Dazu zählen etwa Reinräume, Tiefenlabor und Großgeräte.

“Ein Zentrum wie das FTD kann eine wichtige Rolle in Deutschland und Europa spielen, um weiterführende Ideen zu fördern und auch die deutsche Hochenergie- und Kernphysik insgesamt in anderen Experimenten und Labors zu stärken”, sagte Prof. Dr. Paolo Giubellino, wissenschaftlicher Geschäftsführer von GSI/FAIR in Darmstadt.

Entwicklungen am FTD befruchten andere Felder wie etwa die Medizintechnik, Lebenswissenschaften und Materialwissenschaften. “Fortschritte im Verständnis des Mikrokosmos erfordern immer präzisere und schnellere Teilchendetektoren”, sagte Prof. Dr. Bernhard Ketzer, einer der beiden FTD-Sprecher. “Wir wollen durch die Entwicklungen am FTD dazu beitragen, einige der großen Fragen unseres Universums zu beantworten”, ergänzt sein Kollege und Co-Sprecher Prof. Dr. Jochen Dingfelder. Auch Studierende profitieren davon: Sie sind im Rahmen von Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten direkt in die aktuelle Forschung am FTD eingebunden.

Informationen: https://www.ftd.uni-bonn.de/de/startseite

Video-Mitschnitte der Veranstaltung: 

https://youtu.be/eDhXWJxnCV8
https://youtu.be/t10TfWSn48Q
https://youtu.be/sZNHWI2nIss
https://youtu.be/EzLFSBQTGt8

Prof. Dr. Jochen Dingfelder:
Prof. Dr. Jochen Dingfelder: - Die Entwicklungen am FTD sollen dazu beitragen, große Fragen unseres Universums zu beantworten. © Foto: Volker Lannert/Uni Bonn
Prof. Dr. Bernhard Ketzer:
Prof. Dr. Bernhard Ketzer: - Fortschritte im Verständnis des Mikrokosmos erfordern immer präzisere und schnellere Teilchendetektoren. © Foto: Volker Lannert/Uni Bonn
Uni-Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch:
Uni-Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch: - Unsere Wissenschaftler*innen können im FTD unter modernsten Bedingungen arbeiten, und zwar in enger Kooperation mit den großen Zentren der Teilchenphysik weltweit. © Foto: Volker Lannert/Uni Bonn
Prof. Dr. Beate Heinemann,
Prof. Dr. Beate Heinemann, - Direktorin für Teilchenphysik am DESY in Hamburg: Es kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, wie entscheidend Detektoren für die Entwicklung der Naturwissenschaften sind. © Foto: Volker Lannert/Uni Bonn
Das neue Gebäude für das Forschungs- und Technologiezentrum Detektorphysik
Das neue Gebäude für das Forschungs- und Technologiezentrum Detektorphysik - am Kreuzbergweg 24 in Bonn. © Foto: Volker Lannert/Uni Bonn
Alexandra Wald,
Alexandra Wald, - Doktorandin am FTD, beim Arbeiten mit einer Testvorrichtung für Detektorkomponenten. © Foto: Volker Lannert/Uni Bonn

Prof. Dr. Jochen Dingfelder
Sprecher des Forschungs- und Technologiezentrums Detektorphysik (FTD)
Physikalisches Institut
Universität Bonn
Tel. +49 228 73 3532
E-Mail: dingfelder@physik.uni-bonn.de

Prof. Dr. Bernhard Ketzer
Sprecher des Forschungs- und Technologiezentrums Detektorphysik (FTD)
Helmholtz-Institut für Strahlen- und Kernphysik
Universität Bonn
Tel. +49 228 73 2539
E-Mail: Bernhard.Ketzer@uni-bonn.de

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