07. März 2023

Ausstellung zu vergessenen Frauen in der Archäologie Ausstellung zu vergessenen Frauen in der Archäologie: Eröffnung am Weltfrauentag

Lebenswege früher Archäologinnen: Eröffnung am Weltfrauentag am 8. März, 17 Uhr, im Universitätsmuseum

Frauen leisteten von Beginn an einen wichtigen Beitrag zur deutschsprachigen archäologischen Forschung. Die Ausstellung „‘Ein gut Theil Eigenheit‘ – Lebenswege früher Archäologinnen“ im Universitätsmuseum der Uni Bonn stellt exemplarisch die Biografien von neun archäologisch arbeitenden Frauen aus dem 19. und 20 Jahrhundert vor. Diese Frauen waren zu ihrer Zeit wegen ihrer Fachkenntnis und ihrer Beiträge zur Wissenschaft hochgeschätzt. In der Öffentlichkeit sind ihre Namen und Leistungen heute fast vergessen. Die Ausstellung wird am 8. März 2023 um 17 Uhr eröffnet und dauert bis zum 16. April.

Die Bonner "Rheingräfin" Sibylle Mertens-Schaaffhausen. Ihre Sammlungen zogen Fachgelehrte aus ganz Europa an, sie selbst wurde zu einer gefragten Spezialistin.
Die Bonner "Rheingräfin" Sibylle Mertens-Schaaffhausen. Ihre Sammlungen zogen Fachgelehrte aus ganz Europa an, sie selbst wurde zu einer gefragten Spezialistin. © Porträtzeichnungen: Jens Notroff
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Die "Rheingräfin" Sibylle Mertens-Schaaffhausen (1797-1857) galt nicht nur als „erste Archäologin Deutschlands“, sondern als fachkundig versierte Sammlerin, die sogar von Altertumskundlern wie Theodor Mommsen geschätzt wurde.
Die in Westpreußen geborene Margarete Bieber erkämpfte sich ihren Bildungsweg, lehrte als erste habilitierte Professorin der Archäologie an einer deutschen Universität und zweite Frau überhaupt, die eine planmäßige Professur innehatte. Vertrieben von den Nationalsozialisten, lehrte sie an verschiedenen Universitäten in den USA. Heute sind ihre Leistungen und Lebenswege nur noch dem Fachpublikum bekannt. Das will die Ausstellung „‘Ein gut Theil Eigenheit‘ – Lebenswege früher Archäologinnen“ ändern.

Mit dem Eröffnungsvortrag „Frühe Archäologinnen und ihre Geschichte(n)“ um 17 Uhr führt PD Dr. Doris Gutsmiedl-Schümann exemplarisch durch die Ausstellung. Gutsmiedl-Schümann promovierte 2010 im Fach Vor- und Frühgeschichte an der Universität Bonn und arbeitete und lehrte viele Jahre dort. Seit September 2021 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Akteurinnen archäologischer Forschung zwischen Geistes- und Naturwissenschaften: Im Feld, im Labor, am Schreibtisch (AktArcha)“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und am Historischen Institut der Universität der Bundeswehr München umgesetzt wird.

Die Posterausstellung "‘Ein gut Theil Eigenheit‘ – Lebenswege früher Archäologinnen“ wurde im Rahmen dieses Projekts gemeinsam mit dem Ausstellungbüro Archäotext entwickelt. Die gestalterische Umsetzung übernahm das Büro 7Silben. Mit dieser Wanderausstellung setzt sich AktArcha das Ziel, Archäologinnen und ihre Forschungsleistungen sichtbarer und für ein breiteres Publikum erfahrbarer zu machen. Das Universitätsmuseum und das Haus der FrauenGeschichte haben gemeinsam die Ausstellung nach Bonn geholt und tragen gerade als erste Station der Ausstellung in NRW zur höheren Sichtbarkeit von Frauen in der Wissenschaft bei.

Die Ausstellung wird vom 8. März bis 16. April 2023 im Universitätsmuseum gezeigt. Gruppenführungen können gebucht werden. Öffentliche Führungen werden am Wochenende angeboten: samstags um 15 Uhr, sonntags um 12 Uhr. Weitere Termine finden sich im Universitätskalender unter https://www.uni-bonn.de/de/veranstaltungen/ein-gut-theil-eigenheit-lebenswege-frueher-archaeologinnen

Informationen zum Projekt AktArcha

Im Projekt AktArcha werden die Biografien, Innovationen und Forschungsleistungen von Frauen in der Archäologie vom späten 18. bis zum 21. Jahrhundert erforscht und sichtbar gemacht. Die Ergebnisse, Biografien und Forschungsdaten werden im biografischen Informationssystem „Propylaeum-VITAE: Akteure – Netzwerke – Praktiken“ über die Universitätsbibliothek Heidelberg nachhaltig zugänglich gemacht.
Projektwebsite: https://www.unibw.de/geschichte/prof/wst/forsch/aktarcha

Ansprechpartner für die Pressemitteilung des Unimuseums:
Dr. Thomas Becker/Alma Hannig

Thomas Becker
Archiv- und Museumsleiter
Tel. +49 228 73-7555
E-Mail archiv@uni-bonn.de

Alma Hannig
Sammlungskoordination
Tel. +49 228 73-4339
E-Mail ahannig@uni-bonn.de

Ansprechpartnerin für die Ausstellung:
PD Dr. Doris Gutsmiedl-Schümann
Tel. +49 40 68914629
Tel. +49 172 8560149
E-Mail doris.gutsmiedl@web.de

Margarete Bieber promovierte in Bonn, lehrte als erste habilitierte Professorin der Archäologie an einer deutschen Universität. Sie war die zweite Frau überhaupt, die eine planmäßige Professur innehatte.
Margarete Bieber promovierte in Bonn, lehrte als erste habilitierte Professorin der Archäologie an einer deutschen Universität. Sie war die zweite Frau überhaupt, die eine planmäßige Professur innehatte. © Porträtzeichnungen: Jens Notroff
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