23. April 2012

Eine Million für internationale Hirnforschung Eine Million für internationale Hirnforschung

Neurophysiologe der Universität Bonn untersucht Gedächtnis-Botenstoffe im Gehirn

Welche Bedeutung hat die Freisetzung bestimmter Botenstoffe für die Gedächtnisbildung und Informationsverarbeitung im Gehirn? Diese Fragestellung erforschen Wissenschaftler der Universität Bonn gemeinsam mit ihren Kollegen aus Australien und Österreich. Hierfür werden sie in den nächsten drei Jahren mit mehr als einer Million US-Dollar vom Human Frontiers Science Programm (HFSP) gefördert.

Juniorprofessor Dr. Christian Henneberger
Juniorprofessor Dr. Christian Henneberger - untersucht mit internationalen Kollegen Gedächtnis-Botenstoffe im Gehirn von Mäusen. Hierfür erhält das Team mehr als eine Million US-Dollar. © Uni Bonn
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Bei dem HFSP handelt es sich um eine internationale Stiftung, die globale Kollaborationen fördert. Juniorprofessor Christian Henneberger vom Institut für Zelluläre Neurowissenschaften der Universität Bonn hat gemeinsam mit seinen Kollegen in Wien (Harald Janovjak, Österreich) und Canberra (Colin Jackson, Australien) einen Förderantrag beim Human Frontiers Science Programm gestellt und einen Zuschlag für das Forschungsprojekt bekommen. „Das ist ein großer Erfolg“, sagt Christian Henneberger. „In diesem Jahr hat HFSP nur etwa vier Prozent der Anträge positiv begutachtet und gefördert.“

Die Wissenschaftler wollen nun im Gehirn von Mäusen untersuchen, wie, wann und wo auf der Ebene einzelner Zellen bestimmte Botenstoffe freigesetzt werden, die insbesondere für die Gedächtnisbildung von großer Bedeutung sind. „Gemeinsam wollen wir neue Proteine designen, deren Fluoreszenz sich  verändert, wenn sie an einen bestimmten Botenstoff binden“, berichtet Christian Henneberger. Mit diesen „optischen“ Sensoren lässt sich dann beobachten, was molekular im Hirn passiert. Die Forscher untersuchen insbesondere die Botenstoffe Glutamat, Glycin und D-Serin. „Es handelt sich dabei um Grundlagenforschung“, sagt der Bonner Wissenschaftler. „Von diesem Projekt versprechen wir uns ein tieferes Verständnis von Lernprozessen im Gehirn.“

Der Neurophysiologe Christian Henneberger kam im Oktober 2011 vom University College London an die Universität Bonn. Er wird im „Programm zur Förderung der Rückkehr des wissenschaftlichen Spitzennachwuchses aus dem Ausland“ vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung NRW in den nächsten fünf Jahren gefördert.

Kontakt:

Jun.-Prof. Dr. Christian Henneberger
Institut für Zelluläre Neurowissenschaften
Tel. 0228/28714669
christian.henneberger@ukb.uni-bonn.de

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