02. März 2016

Hilfe bei der Suche nach den besten Kandidaten Hilfe bei der Suche nach den besten Kandidaten

Dr. Jan Bergerhoff von der Uni Bonn und Dr. Philipp Seegers werden mit einem Gründerstipendium gefördert

Personalchefs von Unternehmen sind ständig mit der Herausforderung konfrontiert: Wie lassen sich aus der Fülle von Bewerbern die geeignetsten Kandidaten für einen bestimmten Job finden? Die Noten von Hochschulabsolventen allein sind wenig aussagekräftig. Der Ökonom Dr. Jan Bergerhoff von der Universität Bonn hat mit einem Kollegen aus Maastricht eine Methode entwickelt, wie sich die Abschlüsse von Bewerbern besser miteinander vergleichen lassen. Für ihre Unternehmensgründung werden sie mit einem EXIST-Stipendium des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert.

Das Team (von links):
Das Team (von links): - Dr. Philipp Seegers, Dr. Jan Bergerhoff und Maximilian Hoyer gründeten mit einem EXIST-Stipendium ein Unternehmen, das bei der Auswahl geeigneter Bewerber hilft. © Foto: Volker Lannert/Uni Bonn
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„Die Suche nach den besten Bewerbern ist für jedes Unternehmen eine große Herausforderung. Denn für die Bewertung der Hochschulnoten braucht man entsprechende Hintergrundinformationen“, sagt Dr. Jan Bergerhoff von der Universität Bonn. Der Arbeitsmarktökonom hat zusammen mit seinem Kollegen Dr. Philipp Seegers, der an der Universität Maastricht promoviert hat, hierfür eine Methode entwickelt. Mit der Gründung des Unternehmens „candidate select“ (CASE) wollen sie mehr Transparenz und Vergleichbarkeit hinsichtlich der Hochschulabschlüsse ermöglichen. „CASE soll der erste Online-Anbieter von statistischem Personalconsulting in Deutschland werden“, sagt Dr. Seegers.

Die beiden Ökonomen nutzen für die Bewerberauswahl bislang unveröffentlichte Daten aus Deutschlands größter Studentenbefragung „Fachkraft 2020“. „Hochschulnoten lassen sich aufgrund der großen Zahl an Ausbildungsvarianten und Abschlüssen generell nur schwer vergleichen“, sagt Dr. Bergerhoff. Eine Bewertung sei deshalb immer nur im Vergleich mit anderen Bewerbern möglich. Darum berechnen die Wirtschaftswissenschaftler mit statistischen Methoden eine Skala, der sie die Notenverteilungen von Studienfächern an verschiedenen Hochschulen zuordnen. Das ermöglicht dann den Unternehmen, Bewerber miteinander zu vergleichen und die besten Kandidaten zu finden.

Idee stammt aus einem Forschungsprojekt

Die Idee für das Unternehmen kam den beiden Gründern, die sich noch aus dem gemeinsamen Grundstudium in Maastricht kannten, während eines Forschungsprojekts. „Der zugrundeliegende Algorithmus stammt aus der Forschung der Universität Bonn“, sagt Dr. Bergerhoff. Zusammen mit ihren Mentoren Prof. Dr. Sebastian Kube (Universität Bonn) und mit Prof. Dr. Lex Borghans (Universität Maastricht) entwickelten die Ökonomen die Idee weiter und stellten sie auch beim Gründerstammtisch der Universität Bonn vor. Die Initiatoren haben inzwischen mehr als 150.000 Studierende detailliert zu Studium, Übergang in den Arbeitsmarkt und zur allgemeinen Lebenssituation befragt. „Das sind wichtige Informationen, die wir für unsere Analysen brauchen“, sagt Dr. Seegers. Die Neugründung soll insbesondere die vielen Unternehmen bei der Bewerberauswahl unterstützen, die ein solch aufwändiges Verfahren nicht selbst durchführen können.

Stipendium hilft bei der Ausgründung

Die beiden Ökonomen werden nun mit einem EXIST-Gründerstipendium des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert. Diese Unterstützung sichert für ein Jahr den Lebensunterhalt der Gründer, Sachmittel und Coaching. Bei der Beantragung der Fördermittel wurden sie von Rüdiger Mull, dem Leiter der Abteilung Erkenntnistransfer und Schutzrechte der Universität Bonn, unterstützt. „Herr Mull hat uns mit Tipps und einem intensiven Feedback weitergeholfen“, berichten die beiden Gründer. Ab März unterstützt zusätzlich der Volkswirt Maximilian Hoyer von der Universität Amsterdam das Gründerteam.

Nach den Erfahrungen des Transferberaters der Universität Bonn kommt es nicht so häufig vor, dass Gründungsideen aus den Wirtschaftswissenschaften als Innovation gefördert werden. „Die sehr fundierte wissenschaftliche Vorarbeit bildet eine exzellente Basis für die Unternehmensgründung“, sagt Mull. Darüber hinaus sei die Idee auch sofort einleuchtend und werde absehbar großen Nutzen für die Kunden bringen.

Kontakt für die Medien:

Dr. Jan Bergerhoff
Geschäftsführer Candidate Select (CASE)
Tel. 0174/9945799
E-Mail: jb@candidate-select.de
Internet: www.candidate-select.de

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